Brennholz Unterstand - Planung

meharis

ww-nussbaum
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Liebes Forum,
ich hätte mal wieder eine Frage :emoji_slight_smile:
Wenn es wieder etwas wärmer wird, würde ich gerne einen Brennholzunterstand bauen. Ich stelle mir das so wie in den Skizzen vor, ich hoffe es ist verständlich. Die Tiefe soll ca 2m betragen, die Höhe vorne 2,5m, hinten 2m (ergibt eine Dachneigung von ca. 14°), die Breite soll ca. 2,5m sein. Verwenden möchte ich "nur" 4 Pfosten (also nicht 6 Pfosten um so die Mitte zu stützen), die sollen mittels H-Anker betoniert werden und das Ganze wird noch beplankt (mit ca. 5cm Abständen), sodass ein gewisser Regenschutz besteht aber das Holz doch gut trocknen kann. Vorne will ich den Unterstand offen lassen und das Ganze will ich aus Douglasie herstellen.
Was mir jetzt nicht klar ist, ist die Dimensionierung
- der Pfosten (ist da 9*9cm ausreichend?)
- und der Sparren (4,5cm*9cm ?)
- die Anzahl der Sparren (ich hätte gedacht ca. alle 60cm)
- in welche Richtung die H-Anker gesetzt werden müssen.

Danke schon mal !


3DAnsicht.jpg Seitenansicht.jpg
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

ein Holzunterstand sollte in mehrere Abteile unterteilt sein, damit man feuchtes und trockenes Holz nicht durcheinander bringt. Auch sollte er nicht zu tief sein, damit das Holz in der Mitte leichter durchtrocknet.
Also besser länger und nicht so tief und wenn man in der Mitte noch Stützen macht, kann man daran die Unterteilung in zwei Abteile leicht vornehmen.
Langjährige Erfahrungen mit unterschiedlichen Holzschuppen.
Pfosten reichen so, Sparren auch. Als Pfetten, Baubohlen 4 x 16cm. Pfosten entsprechend abplatten, erspart vorn Kopfbänder.
Trapezblecheindeckung ist leichter, einfacher, langlebiger und erfordert geringere Dachneigung.

Gruß Ingo
 

Martin45

ww-robinie
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In re/li Richtung vermisse ich noch die Kopfbänder.
Tiefe würde ich Planen mit 2-3 Reihen längs, mittlere evtl. als Doppelreihe und als Zwischengang immer eine Breite, wo du mit der Schubkarre noch durch kommst.
 

Mitglied 132096

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Grundsätzlich passt die Konstruktion, allerdings hätte ich noch ein paar Anmerkungen.

Die Pfetten würde ich jeweils am Anfang und am Ende mindestens 20 cm über die Steher überstehen lassen. So sind deine Stirnseiten etwas besser vor Schlagregen geschützt. Im großen Feld sollten auf jedenfall noch Kopfbänder am kurzen und am langen Steher und den Pfetten rein.

Außerdem würde ich den Querriegel am Anfang und am Ende nicht zapfen, sondern Zangen einbauen und ein Kreuz. Vom Prinzip gleicht dein Unterstand in etwas dem, was ich letztes Jahr mal im September schnell mal zusammengezimmert habe.

Schau mal hier, da siehst du die komplette Entstehungsgeschichte:

https://www.woodworker.de/forum/threads/kleiner-unterstand-für-meine-übrig-gebliebenen-baustoffe.134276/#post-1166948

Auf den ersten Bildern siehst du meinen CAD- Entwurf. Meine Balken sind zwar wesentlich stärker, aber ich hab ja auch Dachziegel vorgesehen.

Mein Unterstand hat die Abmessungen: Grundfläche 2m Tiefe, 4,2m Breite, Höhe hinten 2,4m, Höhe vorne 3m. Wenn du 3D- CAD hast, kann ich dir ein Step schicken.

Fallst du Fragen hast, frag einfach.
 
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meharis

ww-nussbaum
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Super, vielen Dank für die tollen Antworten, das hilft mir wirklich sehr viel weiter. Ich werde somit
- Kopfbänder re/li (vorne und hinten) hinzufügen
- Pfetten überstehen lassen
- mir GEdanken über ein Trapezdach machen, finde das optisch zwar nicht so prickelnd, aber evtl. ist es ja optisch wirklich eine gute Idee..

Respekt Claus P. dein Häuschen ist wirklich klasse geworden, Respekt! Ich werde allerdings keine Zapfen verwenden, sondern alles verschrauben (auch die Sparren mit Zylinder-+Tellerkopfschrauben). Auch bin ich nicht sicher, dass ich das mit den Kreuzen so sauber hinkriegen könnte.

Eine Frage hätte ich zur Dimensionierung:
wenn ich den Schuppen breiter aber dafür weniger tief herstellen würde (zB. 1,5 tief und 3,5m breit): würde das etwas an der Pfostenstärke ändern? Bz. anders gefragt: ab welcher Größe würde man Pfosten mit sagen wir mal 12*12 verwenden (wäre so die nächste H-Anker Größe)?
 

Mitglied 132096

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Vielen Dank für das Kompliment. Den Unterstand hab ich wirklich nur schnell zusammengezimmert, weil das ganze Baumaterial immer draußen lag.
... war keine große Sache.

Eine Frage hätte ich zur Dimensionierung:
wenn ich den Schuppen breiter aber dafür weniger tief herstellen würde (zB. 1,5 tief und 3,5m breit): würde das etwas an der Pfostenstärke ändern? Bz. anders gefragt: ab welcher Größe würde man Pfosten mit sagen wir mal 12*12 verwenden (wäre so die nächste H-Anker Größe)?
Die Stärke der Steher/ Pfosten werden sich nicht ändern, wenn du weniger tief, aber dafür breiter baust. Das Gewicht von oben ändert sich nicht so gravierend.
Was du aber bedenken solltest ist, dass bei einer größeren Breite auch die Spannweite von den Pfetten zunimmt. In dem Fall wird sich eine größere Spannweite auf die Abmessungen sehr wohl auswirken. Die freie Länge, mit der sich die Pfette durchbiegt, wird ja größer.

Ich wäre ohnehin entweder auf Hölzer 10/10 oder 12/12 gegangen, damit die H- Anker gut zum Holz passen und den Anker ausfüllen.
Die schauen von der Optik her etwas schöner aus. Wenn du sowieso mit Konstruktionswinkel oder Lochblechen arbeiten willst, dann schwächst ja die Hölzer mit Zapfenlöcher nicht, deswegen reicht 9/9 auch.
Für 9/9 sehen aber die Steher dann ein bischen wie "Zündhölzer" aus, deswegen wird aber dein Unterstand nicht zusammenbrechen.

Sparren mit Tellerkopfschrauben ist eine gute Idee und hab ich auch gemacht. Du hast zwei große Vorteile:
1. Die Tellerkopfschrauben bauen einen besseren Zug auf und die Hölzer werden besser zusammengehalten
2. Falls du mal etwas korrigieren möchtest und ein Sparren muss noch mal abgenommen werden, kannst du die Tellerkopfschraube ohne Probleme wieder herausdrehen.

Erfahrungsgemäß ist das mit Sparrennägel immer ein Problem.

Bei Trapezblech müssen auf die Sparren noch Querlatten oben drauf, damit das Blech zwischen den Sparren nicht durchhängt und sauber aufliegt, aber das wirst du sicherlich bedacht haben.

Vielleicht noch ein letzter Hinweis:

Dimensioniere die Pfetten nicht zu klein. Das mindeste was ich dir raten würde ist 10/18. Wenn die zu klein sind, biegt es diese durch und das sieht nicht gut aus. Zusammenbrechen wird deswegen das Häuschen nicht gleich.
Das ist das schöne am Holz: Man sieht wenn das Holz an der Belastungsgrenze ist, da es sich vorher so verformt, dass man es praktisch nicht mehr anschauen kann.

Ich sehe gerade, du wohnst sowieso nicht so weit von mir entfernt. Wenn du Anregungen möchtest, schau vorbei. Alles weitere per PN.
 
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