Bohrschablone 32mm nach Guido Henn

Kai87

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Einen schönen Sonntag liebe Holzwerker!

Ich bin gerade bei der Planung meiner Bohrschablone im 32mm Raster, dessen Bauanleitung ich aus dem Buch "Handbuch Oberfräse" von Guido Henn übernehmen möchte (diese benötige ich für meinen Werkzeugschrankbau)

Ich habe jedoch keine Tischkreissäge, weshalb ich die im Buch vorgestellte Lösung zur Genauigkeit der Schablone nicht verwenden kann.
(Hier wurde mittels Tischkreissäge und einem Holzstück mit Stahlstift für einen immer gleichen Abstand gesorgt)
Meine Frage ist jetzt, wie ihr dieses Problem ohne Kreissäge lösen würdet.
Die erste Idee die mir eingefallen ist wäre ein einfaches Holzstücken, welches genau 32 mm in der Länge ist und dann mit einem spitzen Bleistift oder scharfen Anreißmesser anzeichnen.

Habt ihr evt. noch bessere Ideen, auf die ich noch nicht gekommen bin?
Möchte schließlich eine ziemlich genaue Bohrschablone für meine Oberfräse bauen.
Schon jetzt vielen Dank für eure Mithilfe!
Grüße aus Hessen
 

Holzwurm-Tom

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Hallo,
ich habe mir eine ähnliche Schablone gebaut. Da meine TKS zu ungenau ist, habe ich mir alles genau angezeichnet und dann in der Ständerbohrmaschine gebohrt. Ich sag mal, es ist nicht tausend prozentig aber schon recht genau.

Gruß
Tom - auch aus Hessen :emoji_slight_smile:
 

Mister G

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Ich könnte mir für den Bohrständer einen Anschlag mit klappbarem Anschlagreiter vorstellen. Ein Stahlstift greift dann jeweils in das zuvor gebohrte Loch.
 

Kai87

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An die Idee hatte ich auch schon gedacht. Problem ist nur, dass ich einen alten Bohrständer von AEG habe (made in West-Germany) der noch von meinem Großvater ist und leider zu viel Spiel hat, als das man ohne vorstechen ein genaues Loch erhält.
Ein neuer Bohrständer steht aber schon auf der Einkaufsliste.
 

CineRaptor

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Hallo,
ich kenne diese Schablone leider nicht, aber wäre es nicht eine Option, die Teile die genau sein müssen und nicht selbst hergestellt werden können, in einer Tischlerei anfertigen zu lassen?

Gruß
Olli
 

Kai87

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Ja stimmt...das wäre bestimmt eine Option. Da muss ich nachfragen was diese Arbeit kosten würde. Am Ende ist sonst nämlich ein kommerzieller Kauf einer Schablone günstiger als der Eigenbau. Und da ich noch Student bin möchte ich wo es gut geht selbst Hand anlegen.
Aber ich werde mich dahingehend erkundigen.
 

pedder

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Ein Stück Schrankseitenwand vom Sperrmüll oder aus der Fundgrube des Möbelhauses könnte helfen.

Lieb Grüße
Pedder
 

Kai87

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War gerade eben in meiner Werkstatt und habe es mit genauem Anreißen und bohren mittels eines 17 Forstnerbohrer (Für die Kopierhülse) gemacht.
Hat gut funktioniert...und wenn da ein bischen Unsicherheit dabei ist, müsste sich das doch eigentlich nicht so sehr auf das Ergebnis auswirken.
Die Ecken zum Rand des Brettes hin, die der Forstnerbohrer ausgelassen hat habe ich einfach mit dem Stechbeitel beseitigt.
Auch wenn es bei über 30 Bohrungen pro Seite der Schablone lange dauern wird das alles präzise anzuzeichnen, denke ich jetzt doch, dass es für mich die beste Alternative dastellt.
Danke für die vielen Ideen und Antworten
 

robert-boehm

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Ich habe das Bohrlineal von Wolfcraft, das funktioniert recht gut und flott...

Wenns noch günstiger gehen soll nimm ein gutes Massband, fixiere es am Ende, und dann immer die Vielfachen von 32mm anzeichnen, so vermeidest du Summenfehler.
 

narrhallamarsch

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du hast bestimmte maße, die eingehalten werden müssen.

maximale toleranzen liegen im bereich von +/- 0,5 mm, sonst passt hinterher gar nichts mehr zusammen oder wird reichlich windschief. es hat schon seinen grund, weshalb guido das so angibt.

mit abmessen und einzeln bohren bei der schablone kannst du es getrost vergessen, da präzision zu bauen wird nicht funktionieren. da ist die idee von pedder schon interessanter, eine alte lochreihenwand als schablone zu nutzen.

ich habe ein lr 32 system von festool, nicht billig, aber mir war es das wert.

nur stellt sich mir immer die frage, ob es wirklich immer nötig ist, die wände komplett zu bohren, weil schön sieht schon anders aus. ich bohre nur die löcher, die wirklich nötig sind.
 

Kai87

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@ narrhallmarsch

Ich habe die Stelle des Buches sehr genau studiert und mir ist sehr bewusst, dass man bei so einer Schablone sehr genau arbeiten muss.
Das ist auch der Grund, warum ich diese Frage hier im Forum gestellt habe, ob jemand eine einfache Idee, die keine Tischkreissäge benötigt.

Die Idee mit der Schrankwand aus dem Sperrmüll etc. finde ich sehr gut. :emoji_slight_smile:
Sollte man aber nicht bei entsprechend präzisen Arbeiten eine Toleranz von +/- 0,5 mm auch per Hand zeichnen, die Makierungen dann vorstechen und anschließend bohren hinbekommen? Ich frage deshalb hiernach, weil ich dafür die nötige Ausrüstung hätte.

Ich benötige eine durchgehende Bohrung über die gesamte Länge, da es sich um einen Werkzeugschrank handeln soll, den ich mit der Schablone bauen möchte.
Da ich hier noch nicht genau weiß wo die Böden hinkommen werde ich deshalb an Hand meiner Werkzeuge etc. die Böden nach Bedarf einsetzen.
 

Dusi

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Kai87

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Dieses Angebot bei ebay sieht wirklich brauchbar aus; der Preis würde für mich auch in Ordnung gehen.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Bohlehre? Ansonsten nehme ich mal Kontakt auf; möchte gerne wissen ob ich auch meine FAMAG-Bohrer dafür verwenden kann etc.
 

heiko-rech

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Hallo,

wenn du dir die Schablone mangels passendem Werkzeug nicht selbst bauen kannst, ist die Bohrlehre von Wolfcraft durchaus eine Empfehlung. Man kann damit sehr genau arbeiten und braucht keine speziellen Bohrer. Ich habe diese selbst und habe damit schon einige Meter Lochreihen gemacht und auch Korpusse gedübelt.

wolfcraft: 1 Dübelleiste

Seit ich das LR32 habe, nehme ich die Dübelleiste nicht mehr für Lochreihen, aber gelegentlich noch für Runddübel- Verbindungen.

Gruß

Heiko
 

Guido

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Hallo zusammen,

also Kai hat mir eine private Email mit seiner Frage zur Bohrschablone geschickt und ich dachte meine Antwort könnte vielleicht auch noch andere interessieren:

Man kann das problemlos mit Bohrständer und 17er Bohrer so machen.

Sicher leidet etwas die Präzision darunter, das ist ja auch nur durch bloßes Anzeichnen und Bohren gar nicht vermeidbar, aber wenn folgendes beachtet wird, fällt das später gar nicht auf und wirkt sich auch nicht auf die Funktionalität der Lochreihen aus:

1. Ganz klar sehr sauber anzeichnen und so gut wie möglich bohren - die Abstände zwischen den einzelnen Löchern nur bis maximal 0,5 bis 1 mm Tolleranz zu 32 mm, dann passen immer noch problemlos alle Montageplatten für Topfscharniere. Der Abstand vom ersten zum letzten Loch muss nicht zwingen genau durch 32 mm teilbar sein!

2. Zunächst nur einen Schablonenkamm mit dem Bohrständer herstellen mit sauber gebohrten Auskerbungen nur auf einer Seite. Mit diesem Schablonenkamm wie im Buch ab Seite 157 Bild 13 beschrieben dann den Originalkamm herstellen.

Das hat den Vorteil, dass die Auskerbungen bei der Originalschablone an beiden Seiten immer die gleichen Abstände vom Schablonenende besitzen. Es werden dabei nämlich auch sämtliche Maß-Ungenauigkeiten von der linken Längskante auch genauso auf die rechte übertragen, weil ja beide mit der gleichen Grundschablone hergestellt wurden. Ungenau wird es wenn man gleich versucht beide Längskanten anzuzeichnen und unabhängig zu bohren, das wird nix - unmöglich. Ob dann später der Abstand der ersten zur letzten Auskerbung genau durch 32 mm teilbar ist, spielt später absolut keine Rolle, die Auskerbungen müssen nur genau gleich gegenüberliegen - kann man mit einem Winkel testen.

Ich hoffe ich konnte das einigermaßen verständlich rüberbringen, sonst noch mal nachfragen.

Viel Erfolg und schöne Grüße

Guido

Ach und hier noch mal das Video zur Bohrschablone, dann wird's auch noch etwas klarer:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=yyTqRvTl2dk]Saubere Lochreihen: Mit Oberfräse und Eigenbau-Vorrichtung zum Erfolg - YouTube[/ame]
 

thetrick

ww-ahorn
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Hallo
Habe da nochmal einmal drüber nach gedacht. Wie wäre es wenn man das ganze mit der Fingerzinkenvorrichtung versucht die auch in dem Buch beschrieben ist. Habe die mir gebaut und es funktioniert auch super. Es ist ja eigentlich egal ob man die Schnitte mit der Säge macht oder mit der Fräse. Man müsste nur die breite des Fräsers mit berücksichtigen. Bin kurz davor es aus zu probieren. Wollte nur noch einmal eure Meinung erfragen.
 

Guido

ww-esche
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Mit der Fingerzinkenvorrichtung ist das Ganze natürlich noch schneller und einfacher hergestellt, vor allem wenn du gleich einen 17mm Nutfräser einsetzt, den es unter folgendem Link mittlerweile zu kaufen gibt (gab es leider zum Zeitpunkt als ich das Buch geschrieben habe noch nicht):

Nutfräser

Viel Erfolg und schöne Grüße

Guido
 

clearwater

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Hallo,

es mag etwas spät für eine Antwort sein, aber vor etwa einem Monat habe ich meine Schablone hergestellt, allerdings ohne Schablone oder Kreissäge "nur" mit einer Oberfräse in einem Frästisch und einem Fräsanschlag. Auch habe ich keinen passenden 17mm Bohrer für meine 17mm Kopierhülse auftreiben können, also musste eine Alternative zu Guido's Schablone her.

Benutzt habe ich eine Oberfräse, einen V-förmigen Nutfräser, eine Kopierhülse beliebigen Durchmessers (je kleiner desto besser), einen Frästisch (Eigenbau oder wie bei mir Wolfcraft MasterCut 1000 etc), einen Fräsanschlag, ein Brett (z.B. Multiplex Birke mit 120cm zu 20cm) und einen Dübellochbohrer für die Lochreihen der Oberfräsentauglich ist (der 5mm von Festool ist echt klasse dafür).

Um die Schablone zu machen spanne man den V-förmigen Nutfräser in die Oberfräse, spannt diese in den Frästisch ein und montiere den Anschlag. Der Fräser sollte nun so weit vom Anschlag entfernt sein wie das Brett dick ist. Nun braucht man ein Stopper der so weit rechts von der Mitte des Brettes angesetzt wird, daß man exakt 60cm bis Fräsermitte hat.

Dann setzt man das Brett auf die lange Kante (120cm) hochkant (!) und rechts an den Fräsanschlag direkt an den Stopper. Bei laufender Fräse schiebt man die linke Kante an den Anschlag und dann zieht man die recht Kante weg. Es entsteht eine V formige Nut an der langen Kante des Bretts. Jetzt verschiebe man den Anschlag um genau 32mm zur Mitte hin (bei ausgeschalteter Fräse natürlich) und wiederholt den Vorgang einmal, drehe das Brett um und nocheinmal. Alles wiederholen bis das Ende des Brettes erreicht ist. Wichtig ist, dass man den Stopper immer um 32 mm verschiebt (am besten mit einem Brettchen oder irgendwas mit genau 32mm Dicke hat einen Strich anzeichen und dann den Stopper verschieben).

Es entsteht eine zur Mitte symmetrische Reihe von V's an der langen Brettkante. Nun noch einen Anschlag unter das Brett montieren so dass der gewünschte Abstand der Löcher zur Kante entsteht (Maße der Kopierhülse beachten!). Dann die Schablone auf das Werkstück spannen und die Oberfräse mit Kopierhülse und Dübelllochbohrer versehen, in die Hand nahmen und in die einzelnen V's zentrieren, dann ein Loch bohren und weiter.

Bitte beachtet, dass diese Methode Raum für Fehler lässt:
- die Schablone muss exakt sein
- die Positionierung der Kopierhülse in jedem V muss exakt sein (bei meiner Fräse/Kopierhülse musste ich erstmal probieren bis ich den Dreh raushatte)
- man muss immer bis zum gleichen Loch bohren bevor man die Schablone dreht
- die Oberfräse darf nicht kippeln (Brettchen unterlegen beim Bohren!)

Damit habe ich dann mehrere 2m lange Regalseiten gelocht und die Böden (Buche) passen genau auf die Regalbodenhalter.

Das war mein erstes und vermutlich auch letztes Regal erstmal, daher wollte ich keine 50 EUR oder mehr investieren. Ich musste mir nur den Dübellochbohrer kaufen und das Brett (siehe z.B. Resteholzkiste im Baumarkt) für ca 30 EUR.

Viele Grüße,
clearwater
 
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