Boden um 40cm erhöhen, Unterkonstruktion aus Holz.

Matt.k

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich will unser Wohnzimmer an des Rest des Hauses angleichen, der Raum ist ca. 420*520cm und liegt 40cm tiefer als der Rest des Stockwerks.
Auf der Boden werden jede Menge Leitungen verlaufen, auch Rohre für die Lüftung. Ich benötige also eine Lösung die noch Raum für die flexible Verlegung lässt.
Eine Option ist gebundene Schüttung, ist aber nicht ganz billig und in der Menge auch etwas schwer. Der Raum ist unterkellert, einfach mit irgendwas zuschütten geht aus statischen Gründen also nicht.

Der Boden ist eine Hohlblockdecke mit Stahlbetonträgern. Mein Idee ist jetzt quer zu den Trägern verlaufend Holzbalken auf den Boden zu verlegen, Abstand ~50cm und darauf 2 Lagen OSB, dann Dämmung, FB-Heizung und Fließestrich... die Sache mit dem Estrich ist noch nicht endgültig geklärt, aber hier soll es mal primär um die Unterkonstruktion gehen.

Die Balken sollen vollflächig auf dem Boden aufliegen, da bleibt für mich die Frage, inwieweit die Statik der Balken noch eine Rolle spielt?
Es gibt Balken nur bis 30cm eher nur 28cm, das ist zu wenig.
Eine Option ist eine Konstruktion über Kreuz, dann kann ich die Höhe aufteilen, aber dann muss ich auch doch wieder die Statik berücksichtigen wenn auch nur ~50cm freischwebend sind.
Oder spricht etwas dagegen zwei Balken direkt aufeinander zu legen?

Danke schon mal für eure Kommentare.
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Hohlblockstein auf Stahlbetonträger - solche Systeme werden / wurden über einen längeren Zeitraum eingesetzt, mit unterschiedlichen statischen Annahmen und Dimensionierungen.
Bei unserem Haus wurde bei einem Umbau in den 60ern eine solche Konstruktion eingebaut. Bei unserem aktuellen Umbau hatte der Statiker graue Haare bekommen, da die Decke statisch nicht ausreichend dimensioniert ist für einen Fliesestrich mit FB-Heizung zusätzlich zu aktuellen Lastannahmen und Sicherheitsbeiwerten. Wir haben die Decke / den Boden entsprechend unterstützen müssen.
Bitte einen Statiker hinzuziehen, der bestätigen kann, dass die Konstruktion ausreichend dimensioniert ist.
 

Matt.k

ww-pappel
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Hohlblockstein auf Stahlbetonträger - solche Systeme werden / wurden über einen längeren Zeitraum eingesetzt, mit unterschiedlichen statischen Annahmen und Dimensionierungen.
Bei unserem Haus wurde bei einem Umbau in den 60ern eine solche Konstruktion eingebaut. Bei unserem aktuellen Umbau hatte der Statiker graue Haare bekommen, da die Decke statisch nicht ausreichend dimensioniert ist für einen Fliesestrich mit FB-Heizung zusätzlich zu aktuellen Lastannahmen und Sicherheitsbeiwerten. Wir haben die Decke / den Boden entsprechend unterstützen müssen.
Bitte einen Statiker hinzuziehen, der bestätigen kann, dass die Konstruktion ausreichend dimensioniert ist.
Ich habe für diesen Raum eine Nutzlast von 540 kg/m², für die anderen auf dem Stockwerk 350 kg/m².
Keine Ahnung warum das so gemacht wurde und ans Limit will ich auch nicht gehen, immerhin sind das die Werte aus 1963 als die Decke gebaut wurde.
Der Fließestrich wird zudem nicht sehr dick, allenfalls direkt an der geforderten Normüberdeckung, da ich in den anderen Räumen keinen Spielraum habe. Zudem ersetzt der neue Estrich den alten, der ja auch schon als ständige Last eingerechnet war.
 

K2H

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Kommt auch auf den Untergrund an. Auf einen alten Dielenboden würde ich nicht ohne Weiteres die Doppelbodenstützen stellen. Wegen der Punktbelastung die sie auf den alten Fußboden bringen. Ich würde dann zusätzlich dicke Platten unterlegen um den Druck zu verteilen.
Und den Hohlraum ausfüllen --> Thema Trommelffekt.
 

Matt.k

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Kommt auch auf den Untergrund an. Auf einen alten Dielenboden würde ich nicht ohne Weiteres die Doppelbodenstützen stellen. Wegen der Punktbelastung die sie auf den alten Fußboden bringen. Ich würde dann zusätzlich dicke Platten unterlegen um den Druck zu verteilen.
Und den Hohlraum ausfüllen --> Thema Trommelffekt.
Die Idee mit den Doppelbodenstützen gefällt mir ziemlich gut, aber den Gedanken mit der Punktbelastung hatte ich auch direkt.
Der Boden ist Nackt, also direkt die Hohlsteine bzw. der Aufbeton, lediglich eine Schicht Ausgleichsmasse ist darauf.
 

TomfromMuc

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Hallo Matt.k,

leichte Korrektur bei den Fachbegriffen: "Doppelboden" sind herausnehmbare Platten auf diesen Stahlstützen (jede Platte herausnehmbar), so etwas ist im Gewerbebau / Büro üblich, wo man überall ran möchte. Du siehst jede Plattenfuge und jede Platte ist separat mit Bodenbelag belegt (meist Lino o.ä.). "Hohlraumboden" wird auf gleichen Stützen aufgebaut, Trägerplatte drauf und Estrich (oft Fließestrich). Da kann man Bodentanks für z.Bsp. Elektro einbauen. Auch gebräuchlich im Büro- und Gewerbebau, Du kommst an die Leitungen im Hohlraum halt nicht ran (nur über die Bodentanks).
So ein Stützensystem wäre auf Deinen Betonträgern denkbar, in den Zwischenbereichen (auf den Hohlkörpern) eher nicht. Ohne Statiker solltest Du das nicht umsetzen. 540 kg/m² bzw. 350 kg/m² sind für ein Wohngebäude eher viel (wenn man Nutzlast = Verkehrslast setzt). Wenn es tatsächlich so ist, kannst Du entspannt sein.
Hohlraumboden wäre vorteilhafter, weil Du nicht an das Raster der Doppelbodenplatten gebunden bist, die Stützen auf die Träger stellen kannst und nicht alle Fugen der Einzelplatten eines Doppelbodens siehst.

Viel Erfolg beim Projekt, LG Tom
 

Matt.k

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So ein Stützensystem wäre auf Deinen Betonträgern denkbar, in den Zwischenbereichen (auf den Hohlkörpern) eher nicht. Ohne Statiker solltest Du das nicht umsetzen. 540 kg/m² bzw. 350 kg/m² sind für ein Wohngebäude eher viel (wenn man Nutzlast = Verkehrslast setzt). Wenn es tatsächlich so ist, kannst Du entspannt sein.
Ich bin natürlich kein Statiker und interpretiere nur die Pläne, die vorhanden sind:

1.jpg
Das sind meine drei Stockwerke, links das EG und die Nummer 5 ist das besagte Wohnzimmer.
Wie sich mit den längsten Trägern und der größten Fläche, im ansonsten gleichen System, die größte Traglast ergibt, erschließt sich mir auch nicht.
In den anderen Stockwerken bin ich bei den Baujahrüblichen 150kg/m², nur in den Räumen die früher mal noch eine Trennwand hatten, sind es 275kg/m².

Das passt auch zu dem Schnipsel:
2.jpg
Da sind 125kg/m² Trennwandzuschlag verzeichnet. Estrich gab es vorher ja auch auf der Decke und ist hier dann vermutlich in Putz + Belag enthalten, denn Teil der Verkehrslast sollte er nicht sein.
 

Mitglied 24010 keks

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Die Balken sollen vollflächig auf dem Boden aufliegen, da bleibt für mich die Frage, inwieweit die Statik der Balken noch eine Rolle spielt?
Keine!

Es gibt Balken nur bis 30cm eher nur 28cm, das ist zu wenig.
BSH gibt's auf Bestellung im 4cm Raster bis weit über 1m...


Eine Option ist eine Konstruktion über Kreuz, dann kann ich die Höhe aufteilen, aber dann muss ich auch doch wieder die Statik berücksichtigen wenn auch nur ~50cm freischwebend sind.
Für 50cm Spannweite braucht's keine Statik. Da tut's ein 24mm Brett für fast alle üblichen Lasten.


Oder spricht etwas dagegen zwei Balken direkt aufeinander zu legen?
Nein eigentlich nicht. Paar Schrauben rein als Lagesicherung und gut ist.



Gruß Daniel
 

K2H

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Um auf einer Hohlkörperdecke einen erhöhten Boden aufzubauen brauchts keine Balken. Ich mache sowas mit "gewöhnlichen" Baudielen. Die hochkant gestellt hat man 4 cm Breite um den Rohboden drauf zu schrauben. Damit die Dielen bei der Montage nicht umfallen, schneide ich Brettstücke (Breite 10, 12, 14 cm, was ich gerade da habe) passend dazwischen und spaxe sie durch die Dielen an. Zum Höhenausgleich lege ich Keile unter die Dielen, mit etwas Montagekleber gegen Verrutschen gesichert. Den Hohlraum fülle ich mit Isofloc, damits nicht poltert (Trommeleffekt). Auf die Dielen schraube ich 2 Lagen 15er OSB-Platten stoßversetzt, fertig ist der neue Rohboden.
Wenn 28er Dielen nicht reichen, spaxe ich noch kurze, in der Höhe passend zu gesägte Leistenstücke drunter. Im Abstand je nach Untergrund, entweder passend zu den Deckenbalken, bei Massivdecken im Abstand von ca. 1 m.

Gruß,
KH
 

brubu

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Hallo
Egal wie der Aufbau genau wird, an die Holzfeuchtigkeit der Balken denken. Bei der genannten Höhe von 30-40cm kommt es zu Schwund.
Selbst bei Brettschichtholz wird dies wenige Millimeter sein. Schalungsträger wären eine weitere Möglichkeit, bei denen ist immerhin der Steg aus
3 Schicht wobei die nicht für beheizte Räume hergestellt werden.
Gruss brubu
 
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Heener

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Hohlblockstein auf Stahlbetonträger - solche Systeme werden / wurden über einen längeren Zeitraum eingesetzt, mit unterschiedlichen statischen Annahmen und Dimensionierungen.
Bei unserem Haus wurde bei einem Umbau in den 60ern eine solche Konstruktion eingebaut. Bei unserem aktuellen Umbau hatte der Statiker graue Haare bekommen, da die Decke statisch nicht ausreichend dimensioniert ist für einen Fliesestrich mit FB-Heizung zusätzlich zu aktuellen Lastannahmen und Sicherheitsbeiwerten. Wir haben die Decke / den Boden entsprechend unterstützen müssen.
Bitte einen Statiker hinzuziehen, der bestätigen kann, dass die Konstruktion ausreichend dimensioniert ist.
Das nennt sich Füllkörperdecke, die gab es auch in unterschiedlichen Ausführungen.
 
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