Boden in Holzbalkendecke Aufbau

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Hallo zusammen,

wir haben ein altes Bauernhaus gekauft und haben nun im 1. OG die Böden rausgenommen. Nun sind nur noch die alten Balken und die Decke des UGs zu sehen.
Schlafzimmer: Hier ist noch eine Zwischendecke eingebaut.
Küche: nur Rigipsdecke von unten.

Wie sieht der Aufbau des Bodens aus?
Wie kann der Schallschutz und die Dämmung aufgebaut werden?
Benötigen wir wieder eine Zwischendecke? + darauf einen schweren Inhalt?
Für den Schallschutz wurde uns Schotter, bzw. Sand angeboten?
Reicht auch Klemmfilz als ausreichender Schallschutz?

Muß man die Holzbalken auf Schädlingsbefall behandeln? Teilweise leicht gelbliches Sägemehl aus den Balken.

Die Balken haben Abstände i.d.R. von 80 cm. Die Balkendicke: B/H 24/24 cm.

Welcher Boden kann gelegt werden? OSB Platten 22 mm Nut/Feder oder ist auch Riemenboden bei den großen Abstände machbar?

Für Eure Antwort wären wir sehr dankbar!
Grüße Gabi
 

carsten

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Hallo

da ihr das HAus schon entkernt habt und von Grund auf Sanieren wollt solltet ihr nicht an der falschen Stelle sparen und euch zumidnets für die Beratung einen Fachmann mit ins Boot holen. Wir können hier zwar Tipps und Hilfe geben. Eine VOr Ort Besichtigung durch einen Fachmann halte ich für unbedingt notwendig.
Kurz zu den angesprochenen Punkten und Vorschlägen.
Der Aufbau des Bodens gehört geplant, Wärmedämmung, Schalldämmung Brandschutz. Bei 240 mm Balkendicke sollte genügend Raum für eine geplante Ausführung sein um das alles unter einen Hut zu bringen.
Schotter und Sand sind dafür Materialien aus dem letzten Jahrtausend. soll nicht heißen das sie Schlecht sind aber moderne Materialien sind da wesentlich Leistungsfähiger. Entsprechende Planung vorausgesetzt.
Klemmfilz allein reicht sicher nicht.
Ob das gelbliche Mehl von einem Akuten Befall herrührt oder nur durch das freilegen und Bewegen herausriselt läßt sich online auch nicht sagen.
Vermutlich ist es nix aktuelles, aber du würdest ja auch sicher keinen Rost überstreichen, wenn du ihn siehst. Jetzt hast du die MGl das zu klären und Gewissheit zu bekommen.
OSB, Spanplatte oder auch Dielen sind machbar. Erstere Beiden als Tragfähiger Untergrund für fast alle Bodenbeläge ( bei Fliesen würde ich zusätzlich Fermacell Bodenplatten verwenden). Dielen ( die auch zu einem alten Bauernhaus passen würden können auch direkt als Nutzboden verwendet werden.
Riemen verbinden ich mit Parkett das direkt nicht als Tragfähige Schicht in Frage kommt, sehr wohl aber auf OSB oder Spanplatten als Nutzschicht.
 

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Hallo Carsten und Heiko,
vielen Dank für Eure prompte Antwort.
Die fachmännische Beratung haben wir schon in Anspruch genommen. Wie gesagt 2 Schreiner haben Schotter empfohlen, ein anderer Sand. Wiederum wurde uns auch gesagt Betonplatten oder Blähton angerührt mit Mörtel zu verwenden. Nun sind wir total verwirrt. Wir suchen vorallem für die Hohlraumdämmung eine Lösung. Wir sind der Meinung nichts "nasses" in die Decke einzubringen.
Unserer Meinung nach wäre Steinwolle (Klemmfilz) am einfachsten zu verbauen, obwohl es mir wiederum logisch erscheint auf die Zwischendecke erst "etwas Schweres". dann Steinwolle und anschließend OSB schwimmend verlegen, darauf Triffschalldämmung und dann Parkett.
Ein Problem beim Einbringen einer Sandlage ist auch, dass ein Rieselschutz in Form von Folie eingebracht werden muß. Können die Holzbalken dann noch atmen?
Welche Hohlraumdämmung ist die effektivste im Hinblick auf Schall und Dämmung?
Zu dem Holzwurmbefall ist zu bemerken, dass uns kein Holzschutzmittel bekannt ist, das im Innenraum angewendet werden kann! Nur eine Thermische Behandlung hilft effektiv bei Schädlingsbefall --> das ist bei unserem Haus nicht mgl.
Würde mich freuen, wenn uns jemand weiterhelfen könnte!
Grüße
Gabi
 

garfilius

ww-robinie
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Die Tipps mit Schotter oder Sand zielen auf den Luftschallschutz zwischen den Etagen. Wenn man in der einen Etage nicht hören soll, was in der anderen gesprochen wird, geht das nur, wenn das Bauteil dazwischen - die Decke - eine genügend große Masse hat. Und dazu muß man schwere Materialien einbauen.
Der Trittschallschutz (ob man unten hört, ob oben einer läuft) hat nun wieder mit der Masse weniger zu tun, sondern mit der "elastischen Entkopplung" des oberen Belages (schwimmender Estrich)..
Insgesamt ist das Problem recht komplex, daher rate ich auch zu einem örtlichen Fachmann.
Eine zentrale Frage ist auch, wieviel zusätzliche Last (durch die luftschallschluckende Masse) die vorhandenen Balken vertragen. Das kann hier im Forum keiner als Ferndiagnose sagen.
Warum ist eine thermische Behandlung nicht möglich?

Grüße
Gero
 

carsten

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Hallo

weißßßß nicht ob da der Schreienr der richtige Ansprechpatner ist. Ein mit Altbauten erfahrener Architekt oder Zimmermann ( vielleicht ein solcher der auch "Holzhäuser" ( Ständerbauweise) baut scheint mir hier der geeigneter Ansprechpartner zu sein. Die erwähnte Ständerbauweise ist letztendlich nix anderes. Und die kommen heute ohne Sand und Schotter aus.
 

Roalf

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Hallo Gabi,

in diesem Forum bekommst du sicher sehr kompetente Antworten. Trotzdem...vielleicht solltest du hier Fachwerk,Bodenaufbaul mal nachsehen. Ich habe schon viel hilfreiches dort erfahren, auch wenn dort der Umgang miteinander (vor allem wenn Experten unterschiedlicher Meinung sind) deutlich rauer ist. Aber gerade zum Thema Schädlinge ist dies zumindest mitlesenswert.

Gruß
Ralf
 

Norbert

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Hallo Gabi,

auch ich möchte mich carsten anschließen, denn jede Baustelle ist anders.

Meine Lösung mit Blähtonbeton (vom Betonwerk) kannst Du hier nachlesen:

https://www.woodworker.de/forum/hilfe-spanplatten-spanplatten-t3839-2.html#post19753

Blähtonbeton als Beschwerungsmasse auf Blindboden (= Zwischenboden in halber Balkenhöhe) habe ich übrigens auch beim Ausbau der Tenne mit neu eingezogenen Balkendecken verwendet. Das Teerpapier verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die Balken, bevor der Beton ausgehärtet ist. Selbstanmischen von Blähtonbeton kann man allerdings vergessen, denn der Zement haftet nur mit Hilfe eines speziellen chemischen Zuschlags an den Tonkugeln.

Unter dem Blindboden: Mineralwolle als Wärmedämmung (obwohl zwischen den Geschossen nur geringe Temperaturunterschiede auftreten). Bei größeren Temperaturdifferenzen: Dampfsperre nicht vergessen!

Der Vorteil einer festen Betonfüllung - abgesehen von einem ebenen Rohfußboden - zeigt sich unmittelbar dann, wenn man mal gezwungen ist, ein Loch durch die Decke zu bohren: kein entgegenrieselnder Sand.

Gruß

Norbert
 
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