Blockhaus abdichten

jms1000

ww-pappel
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Hallo,

Bin neu hier im Forum und hoffe den passenden Ordner für meine Frage gefunden zu haben.

Wir haben seit Sommer 21 ein Blockhaus in kanadischer Bauweise. Die Stämme sind aus Douglasie und im Mittel 40cm. Wir fühlen uns sehr wohl und bereuen es nicht zu gebaut zu haben.

Durch die Trocknung des Holzes haben sich kleinere Undichtheiten zwischen den stämmen ergeben. Folge ist das es etwas zieht wenn der Wind besonders stark ist. Als Abhilfe haben wir die "Ritzen" mit hanf zu gestopft. Grösseren löcher haben wir erst mit Blauschaum gefüllt und dann alles mit Logseal (spezielle Paste auf Acrylbasis) verschlossen.

Meine Frage wäre nun, hätte man das anders/besser machen können?

Und, bisher haben wir das nur aussen gemacht, macht es auch Sinn das ganze von innen zu machen?

Macht es Sinn das schließen der spalten eher in der kalten oder besser in der warmen Jahreszeit zu erledigen?

Bin auf eure Meinungen/Antworten gespannt

Grüße Jörg
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

ich kenne das so, dass beim Aufbau zwischen die einzelnen Balken Dichtmaterial eingebracht wird, welches beim Schwinden und Quellen des Holzes die Fugen dicht hält.

Bauschaum ist nicht UV beständig und verwittert schnell. Darum ist das Abdichten von außen mit Bauschaum keine langfristige Lösung.

Gruß Ingo
 

Sesalzburger

ww-nussbaum
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Hallo,

ich würde mich auch vorrangig an den Hersteller wenden und (vor allem um etwas in der Hand zu haben) ihm eine Mängelanzeige schreiben.

Selbst machen erst, wenn (rechtlich) geklärt ist, das das kein Mangel ist! Wenn du jetzt etwas machst, egal wie fachmännisc, lehnt eventuell der Hersteller weitere mängelbeseitung ab, wenn es zu folgeschäden kommt, etc. pp.
Bei der Mängelanzeige direkt die Höheren Kosten für Heizung/Kühlung anmelden.

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Normalerweise wird Bei der kanadischen Bauweise ein sogenanntes Overscribing gemacht. D.h. im „frischen“ Zustand sind die Fugen in der Stammmitte offen und am Notch geschlossen, Wenn Die Stämme trocknen, ziehen sich die Fugen zu. Zusätzlich wird zwischen die Stämme Dichtungsmaterial (z.b. Schafwolle) und Fugendichtung eingelegt. (Der YouTube Kanal „Naturensöhne“ hat da einige Videos zu, die haben vor kurzem ein Blockhaus aufgebaut).

Wenn es jetzt da durchzieht kann man versuchen mit Fugendichtschnur und Logseal (das Zeug ist top, aber auch recht teuer). Die Fugen etwas dicht zu bekommen. Eventuell kann man auch Schafwolle zum hinterfüllen nehmen.
Bauschaum bitte keinesfalls, der ist normalerweise hygroskopisch (zieht Wasser).

So wie es sich anhört, löst das aber nur die Symptome. Das eigentliche Problem wird damit nicht behoben.
 

jms1000

ww-pappel
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Ich kenne das so, dass beim Aufbau zwischen die einzelnen Balken Dichtmaterial eingebracht wird, welches beim Schwinden und Quellen des Holzes die Fugen dicht hält.
Stimmt, genauso ist es gemacht wurden. Offensichtlich aber nicht ganz genau. Vor allem an den Kopfverbindungen.
Bauschaum ist nicht UV beständig und verwittert schnell. Darum ist das Abdichten von außen mit Bauschaum keine langfristige Lösung.

Mit UV meinst du Sonnelicht (vereinfacht)? Wie haben den Schaum nur zum ausfüllen genommen. Dann bündig mit dem Stamm geschnitten und dann aussen Logseal drauf.
So ist der Schaum sozusagen eingeschlossen.
 

brubu

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Hallo zusammen
Es handelt sich um ein Wohnhaus, dafür gelten bei uns Anforderungen an die Luftdichtigkeit. Die Werte weiss ich nicht mehr, habe aber selber vor längerer Zeit einmal einen vereinfachten Test mit 50 Pascal Unterdruck gemacht. Blower Door Test ist eine bekannte Bezeichnung.
Wenn schon gerichtlich gestritten wird, würde ich einen solchen anerkannten Test machen lassen. Da habe ich allgemein grosse Zweifel, dass Blockhäuser die Anforderungen an die Luftdichtigkeit erfüllen können. Es sei denn, für Blockhäuser würden andere Anforderungen gelten.
Gruss brubu
 

Küstenharry

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So ein Blockhaus finde ich ja genial, passt aber eigentlich nicht mehr zu den technischen Anforderungen die heute an Neubauten gestellt werden. Ein Baum bleibt ein Baum. Wenn dann 2 Schalig ausführen, oder vertikale Blockbauweise.
 

jms1000

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Danke für eure Antworten, die waren aber nicht meine Frage

Ich kenne den Blow door Test und weiß das es auch entsprechende Normen für den Blockhausbau gibt. Wir haben auch schon ein entsprechendes Gutachten (ohne den Blow door Test). Es soll auch Hersteller geben, die Vollstamm als Niedrigenergiehaus bauen ...

Und ja stimmt, ein Baum bleibt ein Baum ... Das Klima und die Optik bei einem Vollstamm (vor allem bei qgroßem Durchmesser) sind jedoch ganz bei anders als bei beim Blockbohlen.
 

Küstenharry

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Was möchtest du hören.
Eigentlich hast du 2 Möglichkeiten um ein Optimum zu erreichen.
Den Vorteil der Bauweise nutzten und das Haus wieder auseinander nehmen um die Fehler zu beseitigen.
Alternativ eine Vorhangfassade deiner Wahl vor eine Winddichtigkeitsbahn befestigen.
 

U.Tho

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Ich würde denken - erziele eine Einigung mit dem Hersteller und lass die Juristen nicht zu viel Geld verdienen - das sind in der Regel die einzigen, die sich über den Streit freuen.
 

Friederich

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Original hatte man mW abgedichtet mit Schafwolle, Kranz- oder Torfmoos (Sphagnum), Leinen-oder Hanfwerg. Dürfte wohl immer noch das Beste sein. Zusätzliche Abdichtung dann mit Holzteer(-aufkochung). Werg und Teer benutzt man wohl auch heute noch zum Abdichten von Holzschiffen. ("Kalfatern und Teeren"). Wenn sogar ein Schiff damit wasserdicht wird, sollte es für ein Blockhaus dicke genügen.

(Auf den Teer im Innenraum wohl besser verzichten. Sonst riechts da überall nach Räuchrschinken.)
 

Sommerling

ww-kastanie
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Evtl wäre Spritzkork noch eine Möglichkeit! Habe es selbst noch nicht angewendet aber bisher noch nichts schlechtes darüber gehört.

Vorteil wäre die Anwendung mit Kartuschen Spritze und der Kork hat immer eine gewisse Elastizität. Da können die Ritzen schön gefüllt werden. Gibt's auch als Lösemittel frei.

Egal mit welchem natürlichen Materialien man die Zwischenräume nachträglich ausstopfen will, ich würde es im Sommer nach einer längeren Trockenperiode machen. Da müssten die Ritzen doch am größten sein, weil das Holz durch die Trockenheit schwindet.

Grüße RS
 

jms1000

ww-pappel
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Evtl wäre Spritzkork noch eine Möglichkeit! Habe es selbst noch nicht angewendet aber bisher noch nichts schlechtes darüber gehört.

Vorteil wäre die Anwendung mit Kartuschen Spritze und der Kork hat immer eine gewisse Elastizität. Da können die Ritzen schön gefüllt werden. Gibt's auch als Lösemittel frei.
Hab ich bestellt, hört sich gut an. Muss ich probieren.

Und den Sommer hab ich auch abgewartet
 
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