Biologische Wirksamkeit von Holz (hier Tali respektive Missanda)

Corsaire

ww-pappel
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Hallo

Ich möchte für meinen Kleinen ein schönes Hochbett bauen und man hat mir Pfosten von 90x90mm von Tali/Missanda angeboten.

Da ich die Holzart nicht kannte, las ich erst mal nach und erschrak: die Sorte sei biologisch wirksam und könne "Harmlosigkeiten" verursachen wie: Schleimhautreizungen, Allgemeinstörungen und Lähmungen (!!!).

Nicht grade das, was man in einem Kinderzimmer haben möchte.

Vergeblich suchte ich im Internet genauere Informationen zu den Wirkungen, mein Hausarzt hat noch gar nie davon gehört ...

Hat irgendjemand eine Information, wo man sich genauer darüber informieren kann, ob das nur bei Staubentwicklung wie Schneiden oder Schleifen eintritt, oder ob auch die bloße Nähe und Einatmung der Holzausdünstung oder das kindliche Bekauen des Holzes gefährlich sind.

Die Oberfläche möchte ich übrigens ölen.


Danke vorab
 

Klasina

ww-pappel
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Tali kommt aus dem tropischen Afrika

Tali ist die Bezeichnung für eine Holzart, die aus den Baumarten Erythrophleum suaveolens hergestellt wird

Ich habe woll auch eine grosse Anung aber ich Goggle gerne

Aber ich würde kein Tropenholz verwenden

was ich gefunden habe bei Holz-ABC

Tali
Missanda

Diese in Afrika weit verbreiteten Laubhölzer gehören 2u den sehr schweren und stark beanspruch baren Arten; sie werden an der Westküste überwiegend als Tali und im zentralen sowie östlichen Afrika als Missanda bezeichnet.
Aufgrund der außerordentlichen Festigkeitseigenschaften und eines teilweise auch ansprechenden Holzbildes besteht eine weitreichende Verwendungsmöglichkeit, die vom Außenbau bis zum Innenausbau reicht und in einem noch weit größeren Ausmaß in Anspruch genommen werden kann.

Natürliche Verbreitung und botanische Bezeichnungen

Alle afrikanischen Länder mit tropischer Bewaldung, vor allem Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Gabun, VR Kongo, Mosambik, Sambia und Zaire.



Erythrophleum suaveolens (= Erythrophleum guineense) und Erythrophleum ivorense (= Erythrophleum micranthum); Familie der Caesalpiniaceen (Leguminosen).
Weitere Handelsnamen

Alui, Eloun, Erun, Kassa, Mancone, Muave, Potrodon, Sasswood, Talo, Teli.
Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1

TAL

Beschreibung
Stammform Häufig mit leichten Krümmungen, teils auch mit Beulen und dadurch unrund; astfreie Längen bis 15 m und Durchmesser bis 1,2 m, meist um 0,6 m bis 0,9 m stark. Dimensionen und Form werden stark vom Standort bestimmt; neigt zur Kernverlagerung. -Die Säfte der Rinde sind giftig.
Farbe und Struktur des Holzes

Splint hellgrau bis blaß bräunlich und 3 cm bis 6 cm breit. Kernholz deutlich abgesetzt, rötlich braun bis intensiv kupferfarben oder dunkel rotbraun; teilweise mit breiten Zonen leicht unterschiedlicher Farbtiefe. Glatte Flächen mit mattem Glanz. - Hölzer ostafrikanischer Herkunft sind oft hellfarbiger. Poren mittelgroß bis grob, zerstreut und teils mit feinen, gelblich grauen bis rotbraunen Anfüllungen und das Holzbild auf Längsflächen mit deutlichen, oft gewundenen Porenrillen beeinflussend. - Holzstrahlen fein, tangential als meist gestaffelte, spindelförmige, bis 0,5 mm hohe Querschnitte und radial als entsprechend niedrige Spiegel wenig auffällig. - Speicherzellen nur auf glatten Querschnitten erkennbar, wo sie als hellgraue, augenförmige Felder die Poren einschließen und naheliegende oft miteinander verbinden, ähnlich wie bei Afzelia. - Der Faserverlauf ist, teils mit gleichen Stamm, von unterschiedlich deutlichem Wechseldrehwuchs und kann zu mehr oder minder unruhigen Glanzstreifen führen. Zuwachszonen sind nu r bei Hölzern aus trockeneren Regionen auf Querschnitten durch etwas dunklere Spätholz-Zonen erkennbar.
Gesamtcharakter Überwiegend rötlichbraunes und mäßig poriges, schweres Holz mit oft unruhigem Faserverlauf.
Abweichungen Überalterte Stämme mit innerer Kernfäule.
Handelsformen

Rundholz (entrindet) ab 5 m Länge und Durchmesser ab 0,6 m;
Schnittholz auf Anfrage;
Parkett-Rohfriese; Mosaik-Parkett, Stabparkett, Dielen- und Fertigparkett; Schwellen


Daten
Gewicht
- ungetrocknet (Rundholz)

um 1150 kg/cm³
- darrtrocken um 0,87 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken) um 83 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken) um 150 kp/mm²
(Mittelwerte aus beiden botanischen Arten)


Eigenschaften

Tali zählt zu den schwersten Nutzhölzern und weist sehr hohe mechanische Festigkeitswerte auf, die denen des asiatischen Yellow Balau ähneln und nur wenig geringer sind als die des afrikanischen Azobe/Bongossi.

Der Einschnitt sowie alle anderen Formen der spanabhebenden Bearbeitung erfordern einen deutlich höheren Kraufaufwand als bei Rotbuche, sind aber mit hartmetallbestückten Werkzeugen ohne zu starkes Stumpfen und bei nicht zu schnellem Vorschub gut zu bewältigen; Tali enthält keine Kiesel-Einlagerungen (SiO2). Wegen des teilweise unregelmäßigen Wechseldrehwuchses sind für glatte Flächen und Profile scharfe Werkzeuge zwingend erforderlich. Für Schrauben und Nägel muß vorgebohrt werden. Zur Vermeidung von Schleimhaut-Reizungen müssen bei Staubentwickling Absaugeinrichtugen laufen. - Tali korrodiert bei Feutigkeit Eisenmetalle und wird dabei verfärbt, so wie durch frischen Mörtel und andere alkalische Substanzen. - Das Verleimen kann mit allen gängigen Fabrikaten erfolgen.

Die natürliche Trocknung (Freiluft-Trocknung) verläuft langsam, Kanteln von 50 mm Stärke können unter günstigen Bedingungen in 6 bis 4 Monaten lufttrocken sein; eine anschließende technische Trocknung kann in 2 Wochen den Feuchtegehalt bis auf 8% reduzieren. In jedem Fall ist eine sehr schonende Trocknung und die Verwendung nicht zu kleiner Querschnitte geboten, um das Verformen auf ein Minimum zu beschränken. - Das Stehvermögen des klimatisierten Holzes ist bei einer Eichenholz vergleichbaren Schwindung und einer nur langsamen Feuchteaufnahme befriedigend. Es besteht jedoch bei kleinen Querschnitten, großen Längen sowie freien Rahmen durch Feuchteänderungen und einen oft unregelmäßigen Faserverlauf die Gefahr des Verformens.

Das Kernholz des Tali gehört zu den gegen Pilz- und Insektenbefall besonders widerstandsfähigen Arten; die Haltbarkeit gegen Bohrmuscheln (Teredo) ist nicht befriedigend.
Oberflächenbehandlung

Obgleich für die technische Erhaltung des Kernholzes keine Schutzbehandlung erforderlich ist, können zu Erhaltung der frischen Färbung Lacke, Versiegelungen (Polyurethan), Lasuren und Wachse angewendet werden; unbehandelte Flächen vergrauen bei Bewitterung.
Verwendungsbereiche

Tali ist mit Erfolg dort einzusetzen wo hohe Belastungen und Witterungsflüsse das Holz beanspruchen: Parkett (auch sehr stark beanspruchtes), Bettungen, schwer beanspruchte Böden, Teile von Brücken, Kai-Anlagen und Pontons sowie Fachwerk, Pfosten, Zäune, Pavillions, Schwellen und Gartenbänke, außerdem für Waggon-Böden und Bottiche für verdünnte anorganische Säuren. - Bei allen Anwendungen ist zu beachten dass lange Werkstücke mit geringen Querschnitten bei starken Feuchteänderungen für Feinpassugen ungeeignet sind.
Austauschhölzer

(in alphabetischer Reihenfolge): Überwiegend für Teilbereich von Afzelia, Balau/rot, Balau/yellow, Bilinga, Courbaril, Douka, Eichenhölzer, Iroko, Kapur, Merbau, Keruing; im Wasserbau, außer bei Gefährdung durch Teredo, für Azobe/Bongossi, Angelique, Banga-Wanga (Amblygonocarpus andongensis), Greenheart (Ocotea rodiei), Mecrusse (Androstachys johnsonii) und Heavy White Seraya (Parashorea parvifolia).
Anmerkungen

Verwandte sowie im Aussehen und technisch sehr ähnlihce Hölzer: Lim aus Indochina (Erythropheulum fordii), Mora aus Südamerika (Mora excelsa) und Pyinkadu aus Birma (Xylia dolabriformis). - Die in Afrika am weitesten verbreitete Art Erythrophleum africanum wird wegen der geringen Dimensionen nur lokal genutzt.
Literatur

Anonymus: Tali. Neue Holzarten, Förderung afrikanischer Tropenhölzer. In Zusammenarbeit des C.T.F.T. mit anderen Instituten, Brüssel, 1978.

Anonymus: Atlas der tropischen Hölzer, I-Afrika, ATIBT, Nogent-sur-Marne/F 1987.
 
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