Bigfoot-Esstisch in Nussbaum nachbauen - wie geht's

crocoandy

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Liebes Forum,
ich möchte einen Esstisch in diesem Stil nachbauen (https://www.e15.com/de/bigfoot-tm.html) - also vom Prinzip her vier massive Tischbeine, die bis auf Höhe der Tischplatte hinaufragen.
Das ganze Projekt in Nussbaum.
Welche Verbindung wähle ich am besten zwischen Tischbeinen und Tischplatte bzw. den Blenden, damit das Ganze schön stabil wird?
Leider gibt es für einen Tisch dieser Art für Greenhorns wie mich kein einziges youtube-Tutorial, das man einfach nachbauen könnte. So bin ich ein wenig ratlos.
Aber vielleicht hat ja jemand ein ähnliches Projekt bereits einmal gebaut...
 

Batucada

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Hast Du Dir die Kernaussage (Tischbeine aus Kernholz) auf der Web-Seite mal zu Gemüte geführt?

Ich nehme an, Du möchtest schon ziemlich nah an das Vorbild heran kommen. Das setzt schon für die Beschaffung enge Maßstäbe. Des weiteren lohnt es sich, die Aufbauanleitung zu laden, die gibt mächtige Hinweise darauf, wie die Platte mit Zarge gestaltet sein sollte.

Batucada
 

Friederich

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Vier Beine mit vier Zargen. Und die Tischplatte entweder lose draufgelegt, oder mit Halteklötzen an den Zargen befestigt.
Im Prinzip machbar ganz wie üblich. Außer, dass die Beine unsinnig überdimensioniert sind, und die Zargen unsinnig unterdimensioniert, dass der Tisch leicht ins Wackeln kommen könnte.
 

hobbybohrer

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Hallo,
die Aufbauanleitung auf der Seite zeigt ja auch die Konstruktion. M.E. könnte die Querstabilität grenzwertig sein, zumindest im Verhältnis zum Materialeinsatz.
Richard
 

NOFX

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Wir haben einen ähnlichen Tisch aus Kernbuche, wenn dich da Details interessieren, einfach fragen.
 

seschmi

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Die langen Leisten unter der Tischplatte sind keine Blenden, sondern Zargen. Diese werden in die Beine eingezapft - unter dem Suchwort „Schlitz und Zapfen“ findest Du dazu massig Tutorials bei YouTube und anderswo.
Ein Klassiker ist „Der Möbelbau“ von Fritz Spannagel, über 40 Jahre vor der Erfindung von YouTube geschrieben, als sowas noch nicht Tutorial hieß, sondern „Buch“ - die Älteren werden sich erinnern.

Wenn die Zargen stabil mit den Beinen verbunden sind, steht das schon stabil (sonst ist was falsch). Selbst wenn Du die Platte nur drauflegst, geht das. Sonst mit Nutklötzchen etc befestigen - wichtig ist, dass die Platte in der Breite ein paar cm arbeiten kann, also nicht einfach festleimen oder schrauben. Auch zu den Beinen braucht es Luft.

Für die Benutzung und Funktion des Tisches hat das Design einige Nachteile: Lücken, in die Krümel fallen, schlechte Stabilität bei übermäßigem Materialeinsatz usw. Das muss jetzt niemanden hindern, sowas schön zu finden (Schuhe sind ja auch manchmal schick statt zum Laufen), wollte es nur angemerkt haben.

Viel Spaß beim Bauen!
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Das ist Esstischstil von vor 20Jahren.

Es gibt da Verbinder von ,suchen unter Tischbeinbefestigung, bündig mit Tischplatte und noch ne Zarge drunter.
Der Hausherr hat sowas auch.
 

andama

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In einem ähnlichen Thema hatte ich geschrieben.
Wenn das so einfach wär, bräucht es keinen Tischler mehr.
Hast du die entsprechenden Maschinen und Kenntnisse in der Holzbearbeitung?
Traust du dir die Holzauswahl zu.
Wenn du Maschinen kaufen musst, die Preise für ordentliches Holz und Beschläge zusammenrechnest, vielleicht Arbeiten verlohnen musst, wirst du erstaunt sein, wie nahe du am Kaufpreis für den fertigen Tisch bist.
Jetzt kannst du loslegen, eine Entscheidung zu finden.
 

Wrchto

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Eines der wirklich wichtigen Dinge ist der Spalt zwischen Platte und Tischbeinen. Wenn Du den weg lässt, kann das Holz nicht mehr arbeiten. Ansonsten ist alles gesagt, eigentlich eine Zargenkonstruktion, nur dass die Beine durchgehen.
Wenn Du das Material (Platte, Beine und Zargen) fertig kaufst, eher wenig Problem. Wenn Du vor hast, alles vom Rohmaterial weg aufzubauen, d.h. bspw. die Platte selbst als Leimholz herzustellen, dann solltest Du schon ein paar Werzeuge und die nötige Erfahrung damit aufweisen können. Das Vorhandensein von beidem können wir leider schwer einschätzen, da müsstest Du uns ein paar mehr Infos geben.
Beacht bitte auch: Meistens kommt das Selberbauen teurer, als fertig zu kaufen. Wenn es Dir allerdings nicht um den Preis sondern ums Bauen geht, dann los.
 

crocoandy

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Hast Du Dir die Kernaussage (Tischbeine aus Kernholz) auf der Web-Seite mal zu Gemüte geführt?
Batucada
JA!
Aber natürlich stellt die Tatsache, dass das Kernholz sein soll, ein gewisses problem dar.
Habe nach Walnuss-Stämmen in der Umgebung Ausschau gehalten. Und da kann man gelegentlich auch mal ein Schnäppchen machen.
INwiefern sich allerdings alle Stämme für solche Tischbeineeignen, ist mir nicht klar. Das Holz sollte natürlich nach Mglk. nicht verdreht sein, und innen nicht gammelig sein.
Dann muss das Ganze natürlich noch in die Kammer. Denn drei Jahre warten will ich eigtl. nicht. Hätte auch nicht wirklich den Platz im Garten, das Holz dort sinnvoll trocknen zu lassen.
Apropos Holzauswahl: Worauf gilt es denn bei der Holzauswahl ganz besonders zu achten?
Auf geraden Wuchs achten?
Kernholz vs. Splintholz?
und?
Ja, die Aufbauanleitung hatte ich mir schon angeschaut, aber da ist die Holzverbindung nicht klar genug zu erkennen.
 

Boshu

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Bei Walnuß wird das schwer werden, das legt sich so keiner zum Trocknen hin,bei Eiche kann man dafür gut abgehangene alte Balken erwerben. Ich hab hier in der Gegend einen Brennholzhändler, der sich einen Woodmizer hingestellt hat und auch Nußbaum aufsägt. Aber ums trocknen wirst Du da nicht herumkommen. Da es sich aber nur um kurze Abschnitte in kleiner Dimension handelt, sollte das drinnen recht schnell gehen, wenn Du bereit bist, Risse zu akzeptieren. Ein langsam gewachsener, kleiner Gartenstamm könnte das eventuell leisten, nach dem Trocknen kann man den dann zurichten, also gross genug dimensionieren.
 

teluke

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Ich habe mir mal die Aufbauanleitung angeschaut.

Hier sind die Beine lediglich mit den Querzargen (80x85) verbunden (wie kann man da nicht sehen).
Diese Querzargen sind recht flach, die Einbindung der Beine kann also nur auf kleiner Fläche erfolgt sein.
Mein Verdacht ist dass hier die längs und quer Stabilität sehr bescheiden ist.

Die Zarge unter der Platte wird lediglich mit den Querzargen verschraubt.
Wie die Zarge an der Platte befestigt ist kann man nicht sehen.
Wenn Sie da verschraubt ist kann das praktisch nur falsch sein. In dem Fall sperrt die Zarge die Platte.
Aber wie sollte sie sonst befestigt sein?
Möglich wären da Querlanglöcher in den Längszargen und Langlöcher in den Querzargen.
Lediglich das mittlere Loch dürfte passgenau sein.
Aber ob das so gelöst ist kann man da ja nicht sehen.

In jedem Fall aber ist das, egal wie massiv das aussieht, keine materialgerechte Zargenkonstruktion und hat nicht das Geringste mit Spannnagel zu tun.
 

Boshu

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Die Querzargen könnnen ja auch theoretisch eingegratet sein, die Längszarge verschraubt oder sogar verleimt.Die muss nicht an der Querzarge fest sein, die hält dann nur die Durchbiegung im Zaum. Wer weiss das schon, aber diese Tische werden zu Tausenden verkauft. Das könnte sich der Hersteller wohl auch nicht leisten, dass da was reisst.
 

Dietrich

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Hallo,

Nußbaum ist eines der feinsten Innenausstattungshölzer, das Kernholz ist wunderschön, dicht und lässt sich hervorragend bearbeiten.
Man wählt so ein tolles Stück Natur mit Bedacht aus und verarbeitet es materialgerecht.
Gerissene Elefantenfüße gehören nicht dazu.
Hab hier das Kernholz eines nachweislich 96-jährigen Nußbaumes lagern, der hatte 72cm Durchmesser und einen 40-45cm Kern, der wartet aufs passende Projekt.

Gruß Dietrich
 

Boshu

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Dunkles kernholz hatte ich jetzt nicht gelesen...ich ging von einem Balken aus der Mitte geschnitten aus. So wie bei dem Eichentisch.
 

ChrisOL

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Wenn das so einfach wär, bräucht es keinen Tischler mehr.

Da steckt viel Wahrheit drin.

Mir kommt da so in den Sinn: trockenes Holz, eine Hobelmaschine inkl Erfahrung im Umgang damit. Abrichten. Dickenhobeln. Formatieren. Verleimen, viele Zwingen. Eine Möglichkeit die Platte abzurichten und plan zu bekommen.

So ein Tisch, stabil mit ordentlichen Verbindungen ist schwieriger wie man auf den ersten Blick erwartet.
 

Boshu

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Wenn man die Platte fertig bekommen kann, ist das alles kein Hexenwerk.
 

Lorenzo

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Und wie Chris beschrieben hat is auch die Platte hinzukriegen kein Hexenwerk. Geht aber halt auch nicht ohne Ahnung und Werkzeuge. Und zum Geld sparen, wenns um einen Tisch geht, eh nicht.
@crocoandy :
Wenn die Möbel größer werden muss man sauber abrichten und fügen können, sonst kriegst du die Platte nicht zusammen und gerade.
Und als Greenhorn die Walnußbäume der Gegend fürs geplante Projekt zu favorisieren kann schnell in ner Menge Frust und versenktem Kapital bedeuten...
Stamm kaufen, aufsägen lassen, zum Trockenen geben (auch gar nicht einfach bei den Dimensionen (vom Querschnitt der Beine) und in Nuss jemanden zu finden der dir das mit in den Trockner legt. Und die ganze Anfertigung ist im Prinzip alles nicht wirklich sehr schwierig und kompliziert, aber der Tisch, mit seinen seltsamen Dimensionierungen (vor allem der Zargen) erfordert sehr saubere Verbindungen damit du danach nicht n Haufen Nussbaum zu nem Wackeldackel verwandelt hast.
Du bezeichnest dich als Greenhorn. Was genau bedeutet das? Hast du ne Werkstatt. Wie ist die ausgestattet? Was hast du bisher so gebaut aus Holz?
Vieles ist möglich, es gab hier letztes Jahr jemanden der nen schönen Tisch als Erstlingswerk gebaut hat: https://www.woodworker.de/forum/thr...ast-unendliche-geschichte.115279/#post-775484

Oska erzählt ganz anschaulich was einem da so alles widerfährt. Er hat sich durchgebissen! Und ehrlich, ich glaub das hätten nicht so viele geschafft über Monate und mit Rückschlägen und so...

Gib uns doch noch ein paar Infos zu deiner Ausstattung und deinen Vorkenntnissen.
 

teluke

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Die Querzargen könnnen ja auch theoretisch eingegratet sein, die Längszarge verschraubt oder sogar verleimt.Die muss nicht an der Querzarge fest sein, die hält dann nur die Durchbiegung im Zaum. Wer weiss das schon, aber diese Tische werden zu Tausenden verkauft. Das könnte sich der Hersteller wohl auch nicht leisten, dass da was reisst.

Ja, im ersten Moment denkbar, würde dann aber die Anbindung der Beine an die Konstruktion weiter schwächen bzw. ganz unmöglich machen.
Eventuelle Gratleisten könnten bei der dünnen Platte ja nicht so tief eingegratet werden dass die Gratleisten allen dann die ganze Längsstabilität gewährleiten können.
Halte ich also eher für umöglich.

Aber, das gilt ja nur für den Tisch aus dem Link.
Der TE könnte ja diesen Tisch, mit fast absolut gleicher Optik und auch durchgestoßenen Beinen mit einer fachlich richtigen Zarge bauen.
Nur lässt sich diese Zarge dann nicht zerlegen.
Befestigung der Platte dann mit Haltern ( @IngoS zeigt das sehr schön, ich mache das zwar auch so aber nicht so schön :emoji_sunglasses: ).
 
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