Bewertung Schnittqualität

Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.553
Ort
Frankfurt
Hallo mich würde mal eine Fachmeinung interessieren, habe mal Schnitte in Dekorspan versucht; beides mit TS

Roter Schnitt: Festool WZ48er Sägeblatt
Blauer: Blueline by AKE, 36er DHZ Blatt

Beides mit einer Festool TS55, also nichts Kreissäge sondern TS

Rot ist unbrauchbar das ist klar, Blau ist das "akzeptable" zum Bekannten oder aus FachSchreiner Sicht ein Reklamationsgrund / ungenügend? Ich vermute mal besser bekommt man es mit der Hand Tauchsäge nicht hin oder?
66720-b7bbfb57e841acb56d2de53e20a85678.jpg


Ach ja das ist beides die "schlechte" Seite, die andere Seite sieht in beiden Fällen Top aus
 

Anhänge

  • Schnitt.JPG
    Schnitt.JPG
    100,6 KB · Aufrufe: 221

xv_treiber

ww-esche
Registriert
22. Dezember 2010
Beiträge
416
Ort
Ingolstadt
Ganz einfach: Mit Vorritzen = sauberes Ergebnis, ohne = Ergebnis wie im Bild gezeigt. Liegt an der Entscheidung des Maschinisten, was letztendlich rauskommt. :emoji_wink::emoji_slight_smile:
 

KalterBach

ww-robinie
Registriert
1. Oktober 2017
Beiträge
4.360
Ort
Markgräflerland
Das Thema ist hierschon behandelt worden.

Ohne Vorritzen hast Du bei beschichteten Plattenwerkstoffen bei normalen Sägeblättern keine Chance ausrissfrei zu sägen. Scharfes Feinschnittsägeblatt ist dann auch ein Muss.
 

conny_g

ww-robinie
Registriert
28. April 2019
Beiträge
807
Ort
Regensburg
Das Vorritzen muss ich auf der Unterseite machen?
Also Werkstück umdrehen, Schiene, ritzen, Umdrehen, Schiene, schneiden.
Aber da treffe ich doch niemals auf ein Zehntel den vorgeritzten Schnitt? Oder doch?
 

Jonas23

ww-eiche
Registriert
20. Juni 2017
Beiträge
330
Ort
Niederbayern
Nein einfach auf der Oberseite Schnittiefe auf ca 2 mm Stellen und rückwärts sägen aber wichtig! Nicht tiefer sägen beim Vorritzen sonst haut dir die Säge ab!, Dann Vorwärts ganz normal mit ca 1 cm Überstand sägen. Bei der Handkreissäge ist oben der Ausriss, bei der Tischkreissäge unten :emoji_wink:
Wobei bei einem Scharfen Sägeblatt oft Im ganz normalen Gegenlauf das Vorritzen auch wunderbar funktioniert :emoji_thinking:
 

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.536
Ort
Demmin
Nein Vorritzen von oben. Die HKS arbeitet ja genau andersrum wie die Tischsäge. Die Festool hat auch extra ne Funktion dafür vorgesehen, eventuell mal die Bedienungsanleitung ansehen
 

Gonzaga

ww-robinie
Registriert
16. Dezember 2016
Beiträge
1.364
Ort
Belgien
Reklamationsgrund bei wem?

Festool oder den Plattenhersteller?

Du vergleichst ja auch 2 unterschiedliche Sägeblatttypen. Es ist klar, dass du bei dem DHZ-Blatt ein besseres Ergebniss erzielst als beim WZ-Blatt.
 

Helibob

ww-robinie
Registriert
20. August 2013
Beiträge
2.774
Ort
Bayern; Schwaben
@Gonzaga:
...aus FachSchreiner Sicht ein Reklamationsgrund / ungenügend...
Damit meint er, - so les ich das - ob für einen Schreiner selbst bei so ein Ergebnis dieser unzufriedend wäre und dem Kunden bei Reklamation Recht geben würde oder ob dies auch mal als hinnehmbar gilt.

@All: Wenn man partout kein zufriedenstellendes Ergebnis erhält, wäre eine OF notfalls nicht auch eine zuverlässig-brauchbare Option?

Gruß Matze
 
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.553
Ort
Frankfurt
Hast Recht!

Nach wiederholtem lesen verstehe ich das jetzt auch so.

Genau :emoji_slight_smile: also ich habe einfach mal getestet was so out of the box mit einem DHZ Blatt auf der TS ohne groß vorritzen etc möglich ist. (Danke für die Vorritz Tips!) Aber die Ausgangsfrage um die es mir ginge ist einfach: Würde ein "normaler" :emoji_slight_smile: Schreiner den blauen Schnitt durch die Kantenanleimmaschiene jagen von der Qualität her oder wäre das in einer Schreinerfertigung für die Mülltonne...

Gibts da Kriterien wie "gut" ein Schnitt sein muss
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.056
Ort
am hessischen Main, 63500
[...]Aber die Ausgangsfrage um die es mir ginge ist einfach: Würde ein "normaler" :emoji_slight_smile: Schreiner den blauen Schnitt durch die Kantenanleimmaschiene jagen von der Qualität her oder wäre das in einer Schreinerfertigung für die Mülltonne...

Gibts da Kriterien wie "gut" ein Schnitt sein muss

Guuden,

gut ist, was der Kunde nicht anmeckert!
 

Gonzaga

ww-robinie
Registriert
16. Dezember 2016
Beiträge
1.364
Ort
Belgien
Ich habe ja auch mal vor Jahren eine Schreinerlehre genossen.

In meinem Ausbildungsbetrieb wäre sowas nicht zum Kunden gelangt, wenn die Kante im Sichtbereich des Kunden liegt.

Die Bildqualität ist aber auch nicht sehr gut um die Schnittkante genau zu begutachten...
 

Helferlein

ww-nussbaum
Registriert
21. Mai 2011
Beiträge
89
Ort
Osterode
Tach Zusammen,
Manchmal hilft auch einfach ein Klebeband.
Auf den zu erwartenden Schnitt geklebt, angezeichnet, schneiden und fertig.
Ich behaupte nicht, dass das immer funktioniert, oder bei allen Werkstoffen, aber oft ersetzt Klebeband bei mir das Opferholz.
 
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.553
Ort
Frankfurt
Aaaaah. Da hatte ich den Denkfehler.


Hi muss nochmal auf das Thema zurückkommen - habe jetzt mal mit "voritzen" getestet:

Also Brett auf den Tisch gelegt - und dann Rückwärts 1 mm über die Oberseite - danach vormal vorwärst, allerdings nur mit ca 2mm Überstand da das Testbrett direkt auf der MDF Tischplatte lag - Oben schreibt jemand mit 1 cm überstand, macht das auf der Unterseite nochmal einen Unterschied?

Gegencheck - gleiches ohne Vorritzen.

Einmal mit DHZ Blatt einmal mit Festool Feinschnittblatt

Was mich irritiert ist die Tatsache das ihr schreibt der Außriss wäre bei der TS OBEN - ich habe den Außriss aber UNTEN???

Vorritzen (oben) brachte nichts,sogar eher noch schlechter da eine leichte "Stufe" entstanden ist

Beispielbilder anbei: Rot Festool Blatt blau DHZ
 

Anhänge

  • Unten.JPG
    Unten.JPG
    156,9 KB · Aufrufe: 68
  • oben.JPG
    oben.JPG
    212 KB · Aufrufe: 69

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Hallo Spaßbastler,

bezüglich der Ausrisse stelle ICH (Amateur) mir immer vor, was passiert mit den Sägezähnen an der Oberseite, was an der Unterseite (und so kann man das dann bei allen, auch Hand-Sägen betrachten ohne sich groß zig Dinge merken zu müssen, genauso beim Fräsen).

Bei einer Handkreissäge tauchen die Zähne unten ins Material ein, da können sich die "nicht be- und nicht ge-troffenen" Fasern im umgebenden Material abstützen. Oben kommen die Zähne aus dem Material heraus, da kann durchaus mal ein benachbarter Span mitgerissen werden. Und das geschieht mit falschem und/oder stumpfen Sägeblatt natürlich eher.

Beim beschreibenen (behelfsmäßigen) Vorritzen mit der Handkreissäge tauchen die Zähne der rückwärts bewegten Säge leicht von oben in die Oberseite des Materials ein. Vorteil: siehe oben. Leicht von oben, schräg von oben ... höhere Sägetiefe als 2-3mm wäre so gesehen also von Vorteil, wird aber sehr gefährlich, da die Säge irgendwann nicht mehr zu halten ist. Nicht ausprobieren !

Hast Du bei der Handkreissäge unten nur geringen Überstand des Sägeblatts über der Oberfläche, treffen die Zähne nahezu parallel zur Oberfläche ins Holz. Die benachbarten Fasern können sich dabei viel weniger im Umfeld abstütze, als wenn die Zähne durch mehr Überstand mehr senkrecht ins Material eindringen.

Und immer gilt natürlich das oben angesprochene mit falschem oder stumpfen Sägeblatt ...

Warum das bei Dir mit Vorritzen ehr schlechter wird ... keine Ahnung. Vorstellen kann ich mir lediglich, dass das Sägeblatt nicht genau parallel zur Vorschubrichtung steht (zum Verständnis hilft die Vorstellung, dass es "so richtig" schief steht). Also bei maximaler Sägetiefe einen (minimal) breiteren Schnitt macht als mit der minimalen Sägetiefe von 1-2mm. Das hieße in der Praxis, dass die sauber vorgeritzte Kante beim Hauptschnitt von den aufsteigenden Zähnen noch mal "angeknabbert wird". Das müsstest Du also mal testen.

Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
Manchmal hilft auch einfach ein Klebeband.
Auf den zu erwartenden Schnitt geklebt, angezeichnet, schneiden und fertig.
Bei KS-Platte macht das absolut keinen Unterschied.

Was mich irritiert ist die Tatsache das ihr schreibt der Außriss wäre bei der TS OBEN - ich habe den Außriss aber UNTEN???
Der Ausriss kann, bei nicht absolut paralleler Stellung des Blatts, auch unten auftreten, wenn der aufsteigende (bzw. austretende) Sägezahn die Beschichtung mitreißt.

Vorritzen (oben) brachte nichts,sogar eher noch schlechter da eine leichte "Stufe" entstanden ist
In der Tat entsteht auch auf der FKS eine minimale Stufe. Ich halte es auch für sehr schwierig bis fast unmöglich, an der Schiene so wiederholgenau ein zweites Mal zu schneiden, dass nahezu kein Versatz entsteht.

Die Ausrisse sind einfach zu erklären - tritt der Zahn ins Werkstück ein, drückt er die Beschichtung an - keine Ausrisse. Tritt der Zahn aus dem Werkstück aus, reißt er die Beschichtung mit. Je flacher der Austrittswinkel und je schärfer die Säge, umso weniger Ausrisse treten auf.
 

blueball

ww-robinie
Registriert
14. März 2015
Beiträge
3.364
Alter
54
Ort
Bruchsal
Unten wird dein Sägeblatt vermutlich zu weit rausstehen. Daher die Ausrisse. 2mm reichen hier locker, dann stimmt auch der Schnittwinkel. Und falls Drehzahlregelung vorhanden, bitte Höchstdrehzahl verwenden. Oben durch Vorritzen rückwärts, wie schon durch dich gemacht, Ausrissen vorbeugen.
 
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.553
Ort
Frankfurt
Hallo, so eben vom nächsten Versuch zurück, diesmal Platte 1 cm in die Luft gelegt, und das Sägeblatt so gestellt das es unten wirklich 1 cm Überstand hat - Ergebnis 1A insofern lag das Problem an der Unterseite rein an der Tatsache das das Blatt nur 2 mm rausgeschaut hat....


Das vorritzen an sich scheint nichts zu bringen, am Bild "oben" seht ihr ja: von den beiden roten schnitten wurde eins mit vorritzen und eins ohne gemacht - bei den blauen dito - Ergebnis bei beiden gleich was die ausrisse angeht, mit vorritzen eher noch schlechter da dieser kleine "versatz" entsteht...
 
Oben Unten