Bett Bauen - Frage des Materials

kos

ww-fichte
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Guten Tag zusammen,

da dies mein erster Post ist erstmal ein herzliches Hallo! :emoji_wink:

Nun zum Thema:

Ich hatte vor ein Bett zu bauen, 200x160cm -
Ursprünglich wollte ich Buche-Leimholz nehmen, bin bei den Preisen bei Praktiker allerdings fast vom Glauben abgefallen. Dann kam mir in den Sinn MDF zu nehmen. Das ist günstig, lässt sich hervorragend verarbeiten und fest verleimen.

Nur um ehrlich zu sein sieht MDF ziemlich bescheiden aus. Im Internet habe ich einige teure Betten gefunden, gebaut aus MDF :emoji_grin: Mal davon abgesehen das die preislich eine Frechheit waren hatten die aber ein richtiges Dekor - Folie oder sowas?

Jetzt stellt sich mir die Frage, MDF mit Folie oder Buche-Leimholz?

MFG
kos

//Edit

Das ist meine favorisierte Bauanleitung, so sollte es anschließend in etwa aussehen, möglichst mit Bettkasten/Schublade:
http://www.bosch-do-it.ch/heimwerker/houseofbosch/1941/houseofbosch.shtml
 

mosez

ww-buche
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also von gut zu bearbeiten kann meiner meinung nach bei mdf keine rede sein. das staubt wie sau, reißt aus wie sau und ist unendlich schwer!
dann doch eher sperrholz nehmen, das sieht auch besser (wenn auch nicht unbedingt toll) aus.
es gibt mdf mit dekor und auch furniert.
 

MM-Montagen

ww-kastanie
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Hi
in nem Baumarkt darfst du da auch nicht nach schauen, die preise sind astronomisch hoch.
Ich würd mal nach Holzgroßhändlern in deiner Nähe schauen, da kostet das holz wesentlich weniger.
Material was noch günstig ist sind Multiplexplatten, habe erst vor kurzem nen Bett daraus gebaut und bin sehr zufrieden
 

gleiter

ww-robinie
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Servus und Willkommen hier!

Holz im Baumarkt kaufen ist keine gute Idee - eher durchschnittliche bis schlechte Qualität zu Preisen wo's Einem die Schuhe auszieht.

Großhändler verkaufen auch an Privat, und mit ein wenig Glück bekommst Du sogar die Zuschnitte für kleines Geld.

Möbel aus Sperrholz (=Multiplex) haben durchaus ihren Reiz, ich hab' da schon Einiges gebaut. Gerade die "Ildefonso" - Kanten sind ein interessantes Gestaltungselement. Und es gibt Sperrholz auch in Buche.

Zum Statement bzgl. MDF ist nichts hinzuzufügen... :emoji_grin:

Aber das wurde ja schon eh' alles gesagt.

Gruß, André.
 

kos

ww-fichte
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Erstmal danke für die Antworten :emoji_wink:

Also Multiplex sieht nicht schlecht aus, nur wie "beklebe" ich das? Soll ja nach Bett und nicht nach Europalette aussehen... und vorallem, was kostet mich der Spaß dann?

Zu guter letzt noch eine Frage: Welche Eckverbindung würdet ihr bevorzugen? Hatte an lange Winkel in komb. mit Holzleim gedacht, evtl. auch ein Kantholz mit verleimen. Bei meinem jetzigen Bett habe ich diese Metalldinger zum ineinanderstecken, jedoch leiern die immer so schnell aus :O
Umziehen werde ich in den nächsten 3-4 Jahre nicht, daher darf das Bett ruhig massiv werden.

MFG
kos
 

mosez

ww-buche
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wenn du die möglichkeiten dazu hast, sind holzdübel praktisch, um die ausrichtung der bettseiten zueinander schonmal ins lot zu bringen. das bett "will" sich dann gar nicht so sehr gegeneinander verschieben. Bei den langen Hebeln, die da wirken, sind die Dübel aber natürlich nicht allein ausreichend. Sie sollen wie gesagt nur zum "alignment" beitragen.
Winkel mag ich nicht, weil da Metall auf Metall trifft (Schrauben), was quietschen vorprogrammiert.
Die Idee mit dem Kantholz habe ich bei meinem Bett auch umgesetzt. Allerdings habe ich das Ding nicht eingeleimt (zwecks knock down für den transport) sondern geschraubt (natürlich vorgebohrt).
Ich habe Festool Dominos als Dübel verwendet, das war ein Kinderspiel. Mit Runddübeln, Bohrlehre und Bohrer wird das schwieriger, ist aber auch nicht unmöglich (-> Dübelspitzen).
Es gibt auch noch die Möglichkeit, spezielle Beschläge zu verwenden, die man als "Bettverbinder" kennt, aber da ist auch wieder das Metall-Quietsch-Problem ein großer Minuspunkt. Vielleicht sind das sogar die Dinger, dir ausgeleiert sind?
 

ki1968

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Wenn Buchenleimholz zu teuer ist, dürfte Multiplex wohl kaum in Frage kommen - es sei denn man steht auf Verschalungsoptik :emoji_grin:
 

kos

ww-fichte
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Winkel mag ich nicht, weil da Metall auf Metall trifft (Schrauben), was quietschen vorprogrammiert.

Ich auch nicht, deswegen wollte ich nach Möglichkeit komplett verleimen.

Es gibt auch noch die Möglichkeit, spezielle Beschläge zu verwenden, die man als "Bettverbinder" kennt, aber da ist auch wieder das Metall-Quietsch-Problem ein großer Minuspunkt. Vielleicht sind das sogar die Dinger, dir ausgeleiert sind?

Ja das sind sie. Deswegen habe ich Metallwinkel reingeschraubt - Jetzt ist es noch schlimmer. Da ich keine Lust mehr auf diese Papp-Konstruktion habe baue ich mir mein neues Bett selbst :emoji_wink:

Holzdübel klingt gut, jedoch muss ich da sehr exakt bohren - Eine Dübelmaschine habe ich leider nicht. Deswegen denke ich das verleimen die exakteste Möglichkeit ist - Das Bett muss ja wie erwähnt nicht wieder abgebaut werden.

Angst habe ich jetzt nur noch vor den Schnittkanten - Ich lasse mein Holz beim Händler direkt schneiden, muss ich die Kanten speziell behandeln?

Und, muss das Holz noch anschließend behandelt werden, bspw. mit Öl oder ähnlichem?

Entschuldigt das ich soviel frage, jedoch komme ich als Mechaniker mehr aus der richtung Stahlbau :emoji_grin:

MFG
kos
 

ki1968

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Holzdübel klingt gut, jedoch muss ich da sehr exakt bohren - Eine Dübelmaschine habe ich leider nicht. Deswegen denke ich das verleimen die exakteste Möglichkeit ist - Das Bett muss ja wie erwähnt nicht wieder abgebaut werden.
Um eine belastbare Verleimung zu erzielen, mußt du aber ausreichend Anpreßdruck erzeugen, was entsprechende Hilfsmittel voraussetzt. Stehen diese nicht zur Verfügung, müssen die Kräfte anderweitig abgeleitet werden, was dich wieder zu Dübeln o.ä. zurückführt.

Angst habe ich jetzt nur noch vor den Schnittkanten - Ich lasse mein Holz beim Händler direkt schneiden, muss ich die Kanten speziell behandeln?
Die Kanten sollten/müssen gebrochen werden, sonst hast du schlimmstenfalls jeden Morgen frische Schnittwunden… MDF-Kanten können ziemlich scharf sein. Die Schnitt-/Sägekanten solltest du glatt schleifen, da die Oberfläche sonst ziemlich rauh und alles andere als angenehm ist.

Und, muss das Holz noch anschließend behandelt werden, bspw. mit Öl oder ähnlichem?
Wäre auf jeden Fall von Vorteil, um die Oberflächen vor Verschmutzungen zu schützen. Welche Beschichtung du wählst, hängt vom Geschmack ab, allein gemein ist aber, dass im Vorfeld alle Flächen fein geschliffen werden sollten, andernfalls ist das Ergebnis mehr als bescheiden.
 

kos

ww-fichte
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Ich denke ich werde wohl doch zwangsweise auf Vierkantholz in Kombination mit Leim zurückgreifen. Die Oberflächen werde ich mit einem Bandschleifer und Sandpapier glattmachen. Zusätzlich zur Anleitung werde ich wohl auch noch ein- bis zwei Quer- und Längsstreben einbauen, hatte nämlich vor noch eine große Schublade zwecks Stauraum anzufertigen. Bei Ikea gibt es eine Art Längsspant aus Stahl, für 10€, den wollte ich auch gern verbauen... Gibt es sonst noch irgendwelche Tipps oder Tricks bzgl. der Stabilität dieser Kontruktion?

Welche Beschichtung du wählst, hängt vom Geschmack ab, allein gemein ist aber, dass im Vorfeld alle Flächen fein geschliffen werden sollten, andernfalls ist das Ergebnis mehr als bescheiden.

Ich hatte wirklich nur an eine Art Versiegelung gedacht, der helle Buchenholz-Farbton gefällt mir optisch ganz gut.
 

mosez

ww-buche
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also bei jeder art von versiegelung wird es ein bisschen dunkler werden. du kannst testen, wie es aus sieht, indem du das holz mit ein bisschen wasser anfeuchtest. viel wasser geht dabei eher in richtung öl, wenig wasser eher in richtung klarlack. das bietet einen groben anhaltspunkt.

ich würde zur zusätzlichen stabilität ein andreaskreuz reinmachen, wie man es auch bei regalen ohne rückwand verwendet.

mein bett ist ja nur mit den dübeln zusammengesteckt, die tragen eigentlich nicht viel zur haltbarkeit bei. das einzige element sind vierkanthölzer, die vom boden bis zur halben höhe in der ecke angeschraubt sind. ist bombenstabil.
allerdings ist mein bett auch einfach nur ein "kasten" aus vier gleich hohen (30cm) teilen, der überall auf dem boden aufsteht. allerdings muss man sagen, sogar ohne andreaskreuz oder sonstige streben...
kein leim...
nur in jeder ecke ein vierkantholz, dass mit pro bettseite 2 schrauben festgeschraubt ist.

mit dem bandschleifer musst du äußerst vorsichtig sein...wenn der nicht plan liegt beim schleifen bekommst du dellen, die nur sehr schwer wieder rausgehen...

für den anpressdruck nimmst du zwei, drei spanngurte mit ratsche (leg am besten Pappe drunter an der stelle wo das fiese metallteil sonst dein holz beschädigen würde).
und damit die konstruktion so geformt ist, wie du sie willst, trag den leim auf (nimm einen mit langer offener zeit) und die schön rechtwinkligen vierkanthölzer her (schon vorgeschraubt) und dann ratzfatz verschrauben und dann die spanngurte drum.
 

kos

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Jetzt steht das Bett :emoji_slight_smile:

Hat gut geklappt, sieht recht ordentlich aus und macht einen stabilen Eindruck. Das Holz (Buche-Leimholz) ist jetzt aber unbehandelt. Ich würde es gerne irgendwie versiegeln, weiss aber nicht wie.

Soll ich Öl, Wachs, Farbe oder Klarlack nehmen? Ich tendiere zu Öl, habe aber gehört Wachs soll dieselben Resultate bringen und nicht schmieren. Stimmt das? Was ist günstiger?
 

gzahl

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Hey,
Hast du mal ein paar Bilder von deinem Werk? Würde mich mal interessieren :emoji_slight_smile:
LG
Manuel
 

gzahl

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Jap klar, bin schon gespannt - plane mom nämlich auch ein bett aus Buche Leimholz zu bauen :emoji_wink:
 

kos

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Hier die Bilder, hatte leider keine andere Kamera zur Hand. Übrigends hab ich noch vor zu staubsaugen, hab das Bett nur grade frisch eingeölt. Ist einiges dunkler geworden als erwartet...
 

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gzahl

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Hey,

Danke für die Bilder! Sieht echt gut aus. Was für ein Öl hast du denn verwendet? Ist wirklich ganz schön nachgedunkelt.

Wie siehts mit der Stabilität aus? Ist der Mittelbalken stabil?

LG
Manu
 

kos

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War ein "Holzpflegeöl" - Hab ich mit Delle für 5€ aus dem Sonderpostenmarkt gekauft... Stand irgendeine Marke drauf aber ist jetzt in der Garage verschwunden. Der Mittelbalken ist sehr stabil, eigentlich das stabilste Teil am ganzen Bett. Hatte demnächst noch vor den Lattenrost rauszuschmeissen und Latten einzuleimen. Liegt sich meiner Meinung nach irgendwie besser und dürfte dem Bett noch mehr Stabilität verleihen. Man könnte jetzt sicherlich noch mehr Quer- und längsbalken montieren, jedoch fehlt mir dazu die Lust und das Geld. Alles in allem hat das Bett trotz Praktiker 20% etwa 120€ verschlungen. Übrigends war Praktiker günstiger als Hagebau, örtlicher Holzhändler und div. Tischlereien.

Unten drunter kommen übrigends noch Schubladen, die Fronten lasse ich momentan Fräsen (Griffmulde) und dann werde ich die Tage irgendein billiges Holz für die Innenseite besorgen.
 

carsten

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Hallo

STOP.

Lattenrost drin lassen und nicht irgendwelche Latten reinleimen oder Schrauben.
Solche vermeintlichen stabilisierungen führen zu quietschenden und knarrenden Betten.
 

kos

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Solche vermeintlichen stabilisierungen führen zu quietschenden und knarrenden Betten.

Sicher? Mein jetziges Lattenrost klappert aber ein wenig, das eckt bei jeder Bewegung irgendwo an und die obere Lage Latten knallt auf die untere sobald man sich bewegt. Bei meiner Freundin haben wir ein Roll-Lattenrost fest eingeleimt - Das Bett ist absolut ruhig.
 

kos

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So, eine weitere Frage habe ich noch... Jetzt wollte ich gerne noch Bettschubladen bauen. Die Fronten habe ich schon, mit ausgefräster Grifföffnung... Nur das "innere" der Schublade fehlt mir noch - Heisst: 2x Seitenteil (Halbe Länge Brettbreite) sowie 1x Parallele (Ganze Länge Brettlänge) zur Schubladenfront. Und natürlich noch irgendeinen Schubladenboden, soll ja nicht nur ein Gerüst werden...

Metallschinen zum Ausziehen wollte ich nicht, dafür lieber rollen oder Filzgleiter zum einnageln... :emoji_wink:

Gibt es Materialempfehlungen? Sollte möglichst günstig und stabil werden, habe an MDF oder Sperrholz gedacht.
 
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