Betrug bei eBay Kleinanzeigen

Gelöscht Mitglied 91199

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Warum denn nicht? Jede Anzeige erhöht die Chance, dass kriminelles Handeln nicht akzeptiert wird.

Mangel an öffentlichem Interesse...
Ich hab es aufgrund meiner großen Klappe sicherlich n paar mal verdient gehabt eins auf die Nase zu bekommen. Aber einmal hat mich n besoffener abgefangen während ich aufs Taxi gewartet hab und mir per kopfnuss die Nase zertrümmert. Quasi totalschaden, mehrstündige op um überhaupt die rundung wiederherzustellen. In der Anzeige haben sogar seine Kumpels gegen ihn ausgesagt. Er hatte mich mit irgendwem verwechselt, mit dem er in der disco Streit hatte.
Die Anzeige wurde wegen Mangel an öffentlichen Interesse eingestellt. Der notwendige private Prozess ging dann natürlich klar an mich.

Für so “kleine“ bagatellen fehlt den Behörden einfach die Kapazität.
 

matze20

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Das bittere ist das der Stemmer mit haargenau der selben Anzeige wieder online steht. Mit einer anderen Angebotsnummer, sonst alles identisch. Nicht mal ein anderes Foto.
Gemeldet habe ich das an eBay. Bis jetzt ist nix passiert. Bis der nächste darauf reinfällt.
Die Idee mit dem neuen Account haben wir schon probiert. Leider keine Reaktion.
Vielen Dank Uli2003 für die ausführliche Beschreibung wie jetzt vorzugehen ist! Genau so werde ich es machen. Habe zusätzlich noch den Hinweis bekommen das ich vorher ein Schreiben mit Fristsetzung binnen fünf Werktagen auf Aushändigung der Ware per Einschreiben schicken soll. So verlangt es wohl der Gesetzgeber..
Bei der Polizei war ich und habe eine Anzeige gestellt. Ob es was bringt oder im Sande verläuft wird sich zeigen. Nach meinem Gefühl gehört das einfach dazu.
Namen und Adresse habe ich , interessant wird es ob es da auch jemand gibt.
Vielen Dank für den Link, es war genau diese Bank. Ich habe auf Anraten meiner Sparkasse mit der N26 Bank Kontakt aufgenommen. Zumindest schienen Sie sehr interessiert an der Sache. Wollten alle Daten, selbst die Tagebuchnummer der Polizei haben und das ganze umgehend prüfen. Ob die es wirklich machen und ob das was bringt, weiß nicht. Ich hatte zumindest das Gefühl das der Mitarbeiter das nicht zum ersten Mal gehört hat.
Nochmal vielen Dank an euch alle! Ihr habt mir schonmal sehr geholfen!
Gruß Matze
 

pedder

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Viele private Verkäufer akzeptieren aber kein paypal , weil paypal im Zweifelsfall meistens auf der Seite des Käufers steht .
Egal ob eine Reklamation berechtigt ist oder nicht .

Paypal ist gut beim Einkauf , schlecht beim Verkauf :emoji_frowning2:
Das ist wahr. trotzdem: wenn es nicht sicher und teuer ist, mache ich es nicht. Ich öffne auch kein E-Mail, die mir Geld verpricht.

Aber vielleicht sollten wir hier im Forum einen Barzahlungbei Abholungring gründen. Irgendwer wohnt wohl immer in der Nähe und könnte abholen.
 

uli2003

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Das Wichtigste bei solchen Dingen - Namen und Adressen der Vertragspartner verifizieren. Bei 20 Euro egal, bei höheren Summen muss man den Vertragspartner nennen können.
Bei jedem liegt die Risikoschwelle sicher anders.
 

pedder

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Da fängt das Problem doch an. Es werden falsche Identitäten, falsche Konten usw. benutzt werden. Auf ein N26-Konto würde ich nichts überweisen. Die verifizieren die Konten mit Bild via Internet...
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ich öffne auch kein E-Mail, die mir Geld verpricht.
Was ist mit den kürzlich verstorbenen dir unbekannten sehr wohlhabenden Verwandten aus Südafrika, die dringend einen Erben benötigen? Da muss man nur 1000,- Euro bezahlen, damit die Anwalts- und Notarkosten gedeckt sind, dafür winken dir mehrere Millionen...
 

tiepel

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Hi Matze,
hast Du mal überprüft, ob es die Adresse gibt? Geht ja recht einfach mit Google Maps. Wenn ja, findet man vielleicht auch raus, wer bei dieser Adresse wirklich wohnt, am besten auch eine Telefonnummer.
Gruß Reimund
 

pedder

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Wenn man die Identität hat, kann man doch eine Klage einreichen. Aber was sagt denn Dein Verkäufer? ist er es wirklich oder wurde nur seine Identität genutzt?
 

predatorklein

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Moin

Namen und Adresse habe ich , interessant wird es ob es da auch jemand gibt.

Das kärt man im Vorfeld , indem man danach googelt , wer da wohnt :emoji_wink:

Dann fragt man nach einer Festnetznummer , wenn vorhanden , ruft man da an .
Findet man unter der angegebenen Verkäuferadresse niemanden , kuckt man , ob man mit google jemanden findet , der nebenan wohnt .
Und ruft dort an und fragt nach dem Verkäufer .

Auch ein Anruf bei der Stadt oder Gemeinde bringt was .
Einfach sagen , daß für eine Familienfeier Cousin XYZ gesucht wird , den man 10 Jahre lang nicht gesehen hat .

Klar muß der Aufwand vertretbar sein , jedem sollte aber auch klar sein , daß es extrem schwierig ist , sein Geld wieder zurück zu kriegen , wenn man be:emoji_poop:en wurde .

Da ist die Stunde Zeit im Vorfeld besser investiert :emoji_slight_smile:

Gruß
 

uli2003

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Es ist ein großer Unterschied, ob ich so eine Kopie eines Perso (oder anderen geeigneten Dokumentes) für irgendwelchen Kleinkram versende, oder damit ernsthaft eine Maschine für 1000 Euro verkaufe.
Ich denke der Käufer aus #1 hätte die Kopie nach Erhalt der Ware gelöscht, so wie es jeder vernünftige Mensch macht.
Das unterscheidet die Sache rudimentär von euren Beispielen, denn es soll sich der zwielichte Verkäufer, und nicht der Käufer ausweisen.
 

Mitglied 59145

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@uli2003 , das Problem ist, das der zwielichtige Verkäufer sich dann erstmal als Käufer ausgibt. Dann sammelt er ein paar Persos und besorgt dich ein Prepaid Handy.

Gruss
Ben
 

Snuppi

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Servus,
meine Frau ist vor 2 Jahren auch auf einen Betrug bei Kleinanzeigen reingefallen. Sie hatte damals 2 Konzertkarten für 230 Euro gekauft, weil Sie da unbedingt hin wollte. Die Verkäuferin(was sich später als Mann) rausstellte verschickte auch keine Karten. Daraufhin meldete Sie es bei ebay und erstattete Anzeige gegen unbekannt bei der Polizei. Die ging der Sache auch nach. Vor ein paar Monaten war dann bei uns im Amtsgericht eine Verhandlung wo meine Frau eine Zeugenaussage machen musste. Der Betrüger war mur durch einen Anwalt vertreten. Letztendlich lagen gegen diesen soviel Betrugsfälle vor, das er jetzt im zuchthaus sitzt. Man sollte sowas nicht auf sich sitzen lassen und solchen Menschen es nicht leicht machen. Mahnbescheid hatten wir keinen gestellt, weil es nicht im Kostenverhaltnis zu dem verlorenen Geld steht
 

uli2003

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@uli2003 , das Problem ist, das der zwielichtige Verkäufer sich dann erstmal als Käufer ausgibt. Dann sammelt er ein paar Persos und besorgt dich ein Prepaid Handy.
Nö, ich sehe da kein Problem.
Ich bin jetzt beispielsweise der Käufer, welcher eine Maschine für 1000 Euro ausgeben möchte. Als absolut legitim sehe ich es an, eine Verifizierung meines Vertragspartners VOR der Überweisung irgendwelcher Gelder zu erhalten. Beim Bargeschäft sieht das sicher anders aus.
Er kann seinen Perso fotografieren (muss ja keine anderweitig verwendbare superfein aufgelöste Kopie beider Seiten sein, Adresse reicht), oder sich in anderer Form ausweisen. Kann und will er das nicht, kommt kein Vertrag zustande.

(Damit kann er sich übrigens nicht einmal ein Prepaid Handy registrieren. Alle Stellen, wo etwas mittels Perso registriert werden kann, wollen immer Vor- und Rückseite. Schaden kann er auch niemandem, allerdings bürokratischen Aufwand verursachen, das ist klar.)
 

Spyderco

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Hallo Matze,

ich war vor 2 Jahren fällig, Ware bezahlt aber nichts bekommen und die "Verkäuferin" hat sich tot gestellt. Keine Antwort nichts.
Ich habe Anzeige erstattet..
Irgendwnn kam dann ein Schreiben von der Staatsanwaltschaft, mit merkwürdigen Fragen bzüglich des Ablaufes.
Der stand ja eigentlich in der Anzeige aber was solls.
Dann kam das zweite Schreiben in dem stand sinngemäß, wie ich beweisen will dass ich überhaupt gezahlt habe...konnte ich mittels Kopie Kontoauszug.
Es ging noch ein paar mal hin und her wo von Seiten der Staatsanwaltschaft mal behauptet wurde, die Beklagte hätte den Betrag zurück überwiesen wahlweise sie hätte die Ware doch abgeschickt. Die Schreiben waren, wohlgemerkt, immer von der gleichen Verfasserin, sie hat sich also selbst widersprochen. Zu guter Letzt wurde die von mir Beklagte doch vor Gericht gestellt und verurteilt, ich nehme mal an, ich war nicht der Einzige.
Das Geld habe ich nicht mehr gesehen, der Betrag war auch nicht dramatisch, aber die Genugtuung....unbezahlbar!!!

Meine Meinung....bleib dran!:emoji_rage:

NG Zoltan
 

matze20

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Guten Abend zusammen,
erstmal muss ich nochmal vielen Dank für eure ganzen Antworten und Tipps sagen!!
Das hat mir sehr geholfen und den Werdegang deutlich klarer gemacht.
Meine Frau hat sich heute mit der angegeben Adresse befasst. Natürlich gibt es die nicht. Werde nun über einen Anwalt versuchen die wirkliche Adresse herauszufinden. Mal sehen wie lange das dauert. Ich denke aber nicht das ich das Geld noch einmal wiedersehe.
Habe heute noch einen interessanten Hinweis bekommen. Eventuell könnte die Hausratversicherung für den Schaden aufkommen. Wir werden morgen mal nachfragen, haben die ja noch nie gebraucht. Vielleicht bringt das ja was.
Werde berichten wie es weiter geht. Zumindest ist das Angebot inzwischen bei eBay gelöscht.
Also nochmal vielen Dank an alle!
Gruß Matze
 

Snuppi

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Die Adresse sollte eigentlich die Polizei rausfinden. Das ist nicht eure Angelegenheit. Bei meiner Frau hat es die Internetfandung erledigt.
 

HeikeSH

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Hallo zusammen!
… Ich würde persönlich gar nicht zur Polizei gehen, bringt in der Regel nichts.

Das kann ich so nicht bestätigen.

Seit dem 1. Juli 2017 heißt es in § 73 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs: „Hat der Täter … durch eine rechtswidrige Tat … etwas erlangt, so ordnet das Gericht dessen Einziehung an.“ Und zwar zu Gunsten des Geschädigten. Vor dem 1. Juli 2017 war das anders. Da konnte das Gericht das tun, und auch nur auf Antrag. Jetzt muss es. Soweit ich das bislang beobachten konnte, funktioniert das auch.

Wenn man sich als Geschädigter ein paar Minuten Zeit nimmt und online bei der Polizei eine Anzeige erstattet, dann wird die Polizei in der Regel versuchen, zunächst einmal festzustellen, wer der Täter war. Pedder hat ja schon darauf aufmerksam gemacht, dass falsche Identitäten benutzt werden. In vielen Fällen ist es leider so, dass die Ermittlungen ins Leere laufen, sei es, dass die Täter erfundene Personalien und gefälschte Papiere nutzen, sei es, dass sie wie in dem bei #34 verlinkten Video Personalien real existierender Menschen kapern, sei es, dass sie sich im Ausland befinden und nicht ausgeliefert werden. In diesen Fällen führt die Anzeige zwar zu nichts. Ob man dann mit einem Mahnbescheid oder der Einschaltung eines Anwalts mehr erreichen würde, erscheint fraglich.

Wenn die Polizei einen Täter zu fassen bekommt, dann kommt es in der Regel auch zu einer Anklage und zu einer Verurteilung. Das Gericht verurteilt den Täter dann nicht nur zu einer Strafe, sondern zieht zu Gunsten der Geschädigten auch die ertrogenen Beträge ein.

Für den Anzeigeerstatter ist das eine charmante Lösung.
Die Staatsanwaltschaft als Strafvollstreckungsbehörde treibt das Geld für ihn ein und kehrt es an ihn aus, ohne dass er selber einen Titel erwirken, einen Anwalt einschalten oder einen Gerichtsvollzieher beauftragen muss.
Sein Aufwand hält sich in Grenzen, wenn er in seiner Anzeige alle wesentlichen Dinge benennt und der Polizei die ihm zur Verfügung stehenden Unterlagen zur Verfügung stellt. Sollte die Polizei noch Fragen haben, lässt sich das häufig schriftlich klären. Es kann sein, dass er zur Gerichtsverhandlung als Zeuge geladen wird, was lästig sein kann, wenn diese in Flensburg stattfindet, er selber aber in München wohnt. Die ihm dadurch entstehenden Kosten werden ihm aber - wenn auch nicht luxuriös - vom Staat ersetzt. Mit etwas Glück beschränkt sich sein Aufwand darauf, die online-Anzeige zu erstatten und am Schluss der Staatsanwaltschaft mitzuteilen, auf welches Konto sie das eingezogene Geld überweisen soll. Kostengünstiger und einfacher geht es wohl kaum.
Natürlich bleibt es jedem unbenommen, daneben auch zu versuchen, auf dem Zivilrechtsweg etwas zu erreichen.

Ich würde jedenfalls nie von einer Anzeige absehen.

Viele Grüße

Heike, die als Juristin beruflich gelegentlich mit solchen Fällen zu tun hat
 

falco

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Jeder, der sich auf diese Art des Geschäftes einlässt sollte wissen wie es zu laufen hat. Weiß er es nicht, zahlt er früher oder später Lehrgeld. Ich möchte nicht sagen zurecht, aber Mitleid erweckt das keines bei mir. Dann aber auf Teufel komm raus die Behörden mit Arbeit vollzumüllen ohne wirkliches Ziel bzw. Sinn, da hab ich kein Verständnis für. Nehmt es hin und lasst es bleiben. Es hat niemanden ruiniert und der Ärger (vor allem über sich selbst) verfliegt.
 

predatorklein

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Hallo

Das kann ich so nicht bestätigen.

Ich schon .
Die Polizei ist momentan sowas von überlastet , die rollen bei " Kleindelikten " meist nur noch mit den Augen .
besteht man auf der Anzeige , wird diese natürlich aufgenommen .

Und die Staatsanwaltschaft stellt solche Verfahren dann " ruckzuck " ein .
Weil kein öffentliches Interesse besteht und weil die auch total überlastet sind .

Genauso wie unsere Gerichte .

Ich mach seit 2 Jahren mit dem Amtsgericht MA rum , geht um eine Wohnungsräumung .
Der Termin wurde in 24 Monaten 8 x verschoben !!!

Immer mit einem schönen Schreiben vom Amtsgericht .
Sage keiner , die hätten nichts zu tun :emoji_wink:

Grund
 

HeikeSH

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Da legst Du den Finger in den wunden Punkt. Knapp zehn Prozent. Aber das ist immer noch besser als nichts (vor allem, wenn es nicht mit Kosten verbunden ist).
Wie hoch ist denn Deine Erfolgsquote?
 
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