Beschlagbohren, Reihenlochbohren, erste Orientierung für Anschaffungen

vollholz

ww-robinie
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Hallo,
ich habe demnächst deutlich mehr Platz und überlege, wie ich die Arbeiten Beschlagbohren und Reihenlochbohren besser lösen kann.
Ich baue überwiegend Küchen, häufig ergänzt durch Einbaumöbel.
Lochreihe kommt bei den Küchen nur ganz beschränkt vor: Hochschränke mit Einlegern im oberen Bereich. Oberschränke mache ich innen in schön mit Furnier und Glasböden, da gibt es keine Perforierung.
Im Unterschrankbereich gibts praktsch keine Einleger mehr, die Maße sind ohnehin schwierig ins System 32 zu bringen. Fraglich, ob sich da viel optimieren läßt.
Andererseits wäre ich mittlerweile heilfroh, auch mal 4m Kleiderschrank zügig bohren zu können.
Beschlagbohren: Topfbänder klar, aber was berücksichtige ich noch? Korpusse düble und verleime ich ganz klassisch, dafür habe ich gute, flexible Bohrschablonen.
Soweit die Anforderungen.
Derzeit die wichtigste Frage: Kann es auch sinnvoll sein, die Tätigkeiten getrennt zu lösen? Eine ältere Reihenloche mit 25 Spindeln gibts für erstaunlich kleines Geld, kompakt, flexibel. Scheer DB20 zum Beispiel.
Für die Topfbänder würde dann eine einfache Bluemax oder ähnlich ausreichen.
Neulich hat das hier jemand (Magmog?) auch so beschrieben.
Ist das zu kurzsichtig gedacht?
Ich tue mich schwer mit einer Einschätzung, wie schnell man nach ausgiebiger Einarbeitung mit einem umfangreicheren System wäre, das alle Tätigkeiten vereint und u.U. die Auswahl an Verbindungsbeschlägen deutlich vergrößert.
Wie macht Ihr das?
Gruß,
Jens
 

bandit2405

ww-eiche
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Hi,

wie wäre es mit einer CNC-Bearbeitungszentrum? Wenn du sowieso viel Schränke machst könnte sich die Anschaffung lohnen.
Muss ja keine neue sein, aber du kannst deine variablen Programme schreiben und diese immer auf deine Kunden ändern.
Bei uns läuft so ne Küche in 2 - 4 Tagen aus der Werkstatt, bzw wird natürlich rausgetragen!!!:emoji_slight_smile:
Je nachdem wieviel Platz du hast wäre das eine Idee.
Wie gesagt, sehr kostspielig. Ist halt ne Rechnei ob sich das lohnt für deinen Gebrauch!


LG Chris
 

carsten

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Hallo

ne beschlagsbohrmaschien der besseren Klasse erleichtert doch schon erheblich die Arbeit.
Hab Jahre nur damit Möbel auch viel Küchen gebaut. Und auch die gängigen Beschläge bauen vielfach auf dem Sytem 32 auf man muss sich nur darauf einlassen.
Blum Dynaplan in Verbindung mit dem großen Blum Beschlagbohrcenter.
Von den Einstellungen und Auflage finde ich die Grassmodelle noch besser
 

predatorklein

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Moin

Wir haben eine Beschlagbohrmaschine von Jago.

15 Spindeln für die Lochreihe,für Topfbänder oder Verbinder werden die mittleren 3 Bohrer rausgemacht.
Dauert ca 1 Minute.

Wir bauen alle Schränke im System 32,geht sehr flott und man braucht nur eine Maschine :emoji_wink:
Der Bohrbalken ist sogar in der Tiefe verstellbar,so kann man zum Beispiel bei einem sehr tiefen Schrenk auch schnell in der Mitte eine Lochreihe setzen.
Für klassische Schränke bis 60 cm Tiefe reichen aber 2 Verbinder.
Bei tieferen Schränken stechen wir noch einen Lamello.

Für kleinere Schreinereien ist die Jago wirklich klasse.
Wer " mehr " will muß entweder zu viel Geld übrig haben oder aber hauptsächlich Schränke/Küchen/Einbaumöbel anfertigen.

Die Bohrautomaten von Hettich,Blum,Grass oder Häfele sind für Bohrarbeiten im System 32 natürlich genauso gut wie die Jago ( oder sogar noch besser ).

Gruß
 

Sägenbremser

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Guten Morgen Jens
schau auch mal nach einer gebrauchten Scheer DB 4, ein ziemlicher Brocken aber sehr flexibel in
den Anwendungsmöglichkeiten. Damit bohrst du auch deine Dübelverbindungen schnell und sehr
genau. Wenn ein Betrieb auf ein CNC-bearbeitungscentrum umsteigt, bleibt eine kleine Lochreihen-
Bohrmaschine wohl für alle Fälle im Betrieb, so ein Brocken nimmt aber zuviel Platz weg und ist so
bestimmt günstig zu erwerben. Auf viele Bohrer achten, sind neu bei Scheer/Koch nicht gerade so
günstig.Eine vergleichbare Maschine wäre noch die Ayen UBM 23,Harald
 

flo20xe

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Je nach dem wieviel Geld du in die Hand nehemen möchtest, wäre bei deinem Anforderungsprofil evtl. auch eine Maschine wie die Weeke BHX 50 oder die Biesse Skipper evtl. interessant. Das sind CNC-gesteuterte Durchlaufbohrmaschinen mit der Möglichkeit zusätzlich auch noch zu fräsen (mit bestimmten Einschränkungen) und z.B. die Rückwandnut zu sägen.

Da gehts so ab ca. 40.000€ los.

Ich liebäugel mit so einer Maschine seit der Holzhandwerk in Nürnberg, denke aber, dass sich das noch ca. 2 Jährchen hinziehen wird.

Gruß,

Florian
 

vollholz

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Hi,
danke erstmal für die Antworten-weitere erwünscht.
Über eine CNC-Lösung habe ich auch nachgedacht. Nun ist bei mir die Fertigungstiefe geringer, als bei den meisten Schreinern. Korpusmaterial kommt überwiegend fertig geschnitten und bekantet vom Händler. Schubladen in Massivholz aus Ösiland, Lackfronten lasse ich komplett zuliefern, bei Furnierfronten füge ich selbst und laß dann komplett verarbeiten.
Zulieferer für den Korpusbau gäbe es ja zuhauf, allerdings explodieren da die Kosten schnell, wenn man die Standard-Modelle verlässt.
Stellt sich die Frage, ob man bei dieser Ausgangslage in eineCNC investiert.

Eine Scheer DB4 kann ich mir kommende Woche malim Betrieb ansehen.

Ich finds schwierig. Bei einer Schrankwand ist klar erkennbar, wo man mit welcher Technik effizienter würde. Bei Küchen könnte man zu jeder einzelnen Bearbeitung sagen, darauf kommts jetzt auch nicht an. Mit dem Ergebnis, daß man einfach nicht schneller wird.

Wie gesagt, weitere Erfahrungsberichte "so machen wir das" ausdrücklich erwünscht.

Grüße,
Jens
 

vollholz

ww-robinie
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Hi,
immernoch an Erfahrungen anderer, evtl. vergleichbarer Betriebe (1+gelegentlich etwas Aushilfe) interessiert.
Kennt jemad die Gannomat Dübel/Lochreihenmaschinen DB 21/DB 27?
[ame=http://www.youtube.com/watch?v=VYJ1wDbbg0M]Gannomat DB-21 Dowel Construction Boring Machine.wmv - YouTube[/ame]
Fand ich erstmal überzeugend, um Lochreihe und Dübel für Korpusverbindungen zu bohren. Hat jemand sowas in Betrieb?

Trotzdem finde ich die Möglichkeit, Topfbänder an Fronten separat mit einer simplen Lösung zu bohren sinvoll. Die sind fertig lackiert, oft hochglänzend, da gehts vorrangig um Schadenfreiheit. Mit enem bluemax o.ä. ist das günstig hinzukriegen.

CNC will ich diesmal außen vor lassen.

Grüße,
Jens
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Die Gannomat 21 ist eine tolle Maschine für den Korpusbau.
Die Kombi Dübel/Excenter machen den Schrank sehr stabil.

Allerdings ist das Umrüsten imo ein ziemlicher Akt,gerade wenn öfters mal von Topfband auf Lochreihe und zurück auf Korpusbau umgestellt wird.

Ich hab das mal beim Händler ausprobiert,uns war es zu umständlich.

Kollege von uns der in der Werkstatt viel Platz hat kaufte sich eine ähnliche Maschine von Griggio ,daneben steht eine alte Lochreihenmaschine mit 90 Bohrern und daneben eine kleine Blum für die Bänder.
Die Griggio bohrt den Korpus,die Lochreihenmaschine bohrt alle Schränke bis ca 3 m Höhe in einem Arbeitsgang und die Blum bohrt die Bänder.

Bezahlt hat er gebraucht 4000 €,der macht allerdings auch öfters mal Schränke für Kollegen,die Maschinen sind häufig im Gebrauch und er spart einige Zeit weil das Umrüsten wegfällt.
Großer Vorteil ist auch noch,daß nichts verstellt wird an den Maschinen und daher die Paßgenauigkeit sehr hoch ist.

Macht man noch mehr Schränke ist wie flo20xe sagte die Weeke BHX 50 erste Wahl.
Hab die auf der Messe gesehen,das Teil geht ab wie Nachbar´s Lumpi.
Da muß man aber wirklich viele Schränke bauen :emoji_wink:

Schau dir die Maschinen wie die Ganner oder ähnliche Maschinen ( gibt es einige ) mal beim Händler an und vergleich die mit den Bohrautomaten von Blum,Grass,Häfele oder Hettich.

Man muß natürlich ganz klar wissen wofür die Maschine gebraucht wird.

Gruß
 

Copic

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CNC will ich diesmal außen vor lassen.

Grüße,
Jens
Nimm die CNC mal nochmal mit zu Deinen Überlegungen dazu.
Als Küchenbauer bist Du ja Serienproduzent (das hat überhaupt nichts mit der Losgröße zu tun) und nach einer gewissen Zeit werden die Rüstzeiten geringer als die von Einzelmaschinen werden.
Ich gehe mal davon aus, daß Deine zugelieferten Teile maßgenau zugeschnitten sind? Du bist also nicht darauf angewiesen oben und unten an einer Seite anzulegen damit die Böden bündig werden?

Ein altes Schätzchen BJ 94 oder so kann alles machen (und noch viel mehr) was du angesprochen hast und ist eigentlich billiger als die gebrauchten Einzelmaschinen...

Du bist ja nicht so weit weg von mir - wenn Du Bock hast kannst Du vorbei kommen und wir machen mal einen Unterschrank zusammen.
 

sägeschlumpf

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Hallo ,
habe auch die DB21 . Eine gute und universelle Maschine. Die Rüstzeiten halten sich in Grenzen, wenn man mit Bohrerverlängerungen arbeitet. Der Vorteil einer Ganner gegenüber den
günstigeren Modellen von Felder, Holzmann, Maggie... sind die deutlich besseren Anschläge. Sie erlauben ein schnelleres und präziseres Arbeiten. Wenn Du genug Platz hast, ist eine Beschlagbohrmaschine für Topfbänder eine sinnvolle Ergänzung, um mal eben eine Front nach Riss zu bohren.

Gruß
Mark
 

Obatzter

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Hallo,
wir hatten mal einen Gannomat Superdrill uind haben diesen durch eine Scheer DB 5Z ersetzt.
Der Grund war das beim Ganno für die Bohrungen in der Fläche kein automatischer Winkelfehler- ausgleich vorhanden war.Und die Scheer ist meiner Meinung nach sehr gut konstruiert.
z.Bsp.Nur eine Schiene um alle Bohrbilder einzustellen, Zentralverstellung der beiden Anschläge.
Gebraucht ab 2500 Euro zu erwerben.
Diese Maschine und einen Prebomat, Blue-Max oder Blum für die Topfbänder und man kann recht rationell Schränke bauen.
Das reicht bei weitem nicht an eine CNC heran aber kostet in der Anschaffung auch nur einen Bruchteil davon.
schöne Grüsse
 

Tischler Markus

ww-kastanie
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Hi Jens,

schon mal Hettich Blue Max Modular Serie angeschaut?

Wir kommen damit Super klar.

3 Agregate mit Schnellwechselfutter und Laser (Klasse für Topfbänder bohren)

Gruß Markus
 

carsten

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Hallo

mit Gannomat ayen und Co hab ich auch schon gearbeitet. Die Bohrungen bzw Passgenauigkeit horizontal zu vertikal waren bei passender Einstellung und sauberen Anschlägem / Auflagetisch auf dauer deutlich besser als auf jeder CNC. Man muss sich allerdings sehr mit den Mgl der Maschinen auseinandersetzen.
Am effektivsten fand ich schwenkbare Bohrbalken so dass ein Wechsl der 5 mm Lochreihenbohrer sich erübrigte.
 

vollholz

ww-robinie
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Hi,
so, etwas weiter bin ich jetzt. Topfbandbohren wird separat mit einer kleinen Beschlagbohre gemacht. Ich suche was mit kleinem, zus. Reihenloch-Bohrkopf, 7-9 Spindeln, um "mal eben" kleinere Lochreihen (Oberschränke, Teile von Hochschränken, etc.) bohren zu können. Eine Lösung für größeren Bohraufand soll das nicht ersetzen.
Weiß jemand, ob es unter den div. Minipress, Uni Press, Prebomat, Blue Max, etc. eine Maschine gibt, die mit einer vorne angebrachten Handkurbel nicht das Lineal, sondern die eigentliche Bohre tiefenverstellt? Ich habe mir mal eine Grass Uni Press angesehen-die verschiebt das Lineal, das passt mir gar nicht. Ich will die Lineale FEST auf dem Unterbau anbringen und je nach Bohraufgabe die Maschíne verschieben. Das geht als Eigenbau mit einer Linearführung und einer Spindel, aber vielleicht hat es auch eines dieser Geräte schon so als Lösung? Weiß das jemand?
Ansonsten fand ich eine Ayen mit schwenkbarem Bohrbalken schon mal ziemlich optimal für meine Zwecke.

Grüße,
Jens
 

Tischler Markus

ww-kastanie
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Hettich

Hi Jens,
wir wollte das Blum Procenter erst kaufen und haben dann aber den Advance von Hettich genommen. Dort ist der Anschlag fest und du kannst den Arm bis 550 mm ausziehen.

Super genial und Kinderleicht zu bedienen!

Einfach mal den Hettich Vertreter ansprechen.

Bei uns läuft das Ding seid 2 Jahren und du kannst einiges damit machen!

Gruß Markus
 
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