Hallo,
bin Sozialpädagoge mit Hobby Dachgeschossausbau. Ich würde vor meiner Zustimmung kritisch erfragen, wie die Kinder in der Klasse ausgewählt wurden / auswählen durften. Außerdem würde ich von der (hoffentlich) kooperierenden Lehrkraft verlangen, dass die drei oder vier Kinder in der Schule ein Referat anhand von zuvor von dir zur Verfügung gestelltem Lehrmaterial machen lässt (wenn sie schlau ist, macht sie das mit der ganzen Klasse, dann hat sie außerdem Programm für ein paar Tage und nicht viel zu tun).
Wer nicht bereit ist das zu machen, den würde ich auch nicht auf meiner Baustelle oder in meiner Hobbywerkstatt haben wollen und ich hab noch nicht mal wirklich gefährliche Maschinen. Wenn sie nicht bereit ist, auf die Trottel, die lieber den Gameboy oder den Egoshooter haben wollen, aufzupassen, weil sie zu stolz sein sollte, sie zu dir zu schicken, solltest du auch nicht bereit sein, die Blagen zu nehmen.
Du könntest vielleicht auch eine Demonstration der Stärke verschiedener Verbindungen machen, indem du die Kinder darauf herumhopsen lässt, bis die Verbindung bricht (stumpf, dübel, fingerzinken, nägel, schrauben), dass könnte vielleicht auch schon das Referat sein, nur allgemeiner als Vorstellung der geschichtlich verwendeten Verbindungen ohne Informationen über die unterschiedliche Stabilität.
Klasse finde ich die Idee mit dem Azubi-Betreuer, der in den drei Tagen dafür zuständig ist und ansonsten von allen Arbeiten befreit. Wäre auch für den eine gute Möglichkeit was zu lernen, wenn auch nicht auf den ersten Blick notwendig für sein Berufsleben. Spätestens wenn er ausbildet, was ja heute erschreckend schnell geht, wird ihm das zugute kommen. Du wärst damit frei, mit nem Kunden zu reden, ohne dauernd abgelenkt zu werden.
Als Alternative zum Werkstück fällt mir noch eine Gemeinschaftsaktion ein: ein Vogelhäuschen mit Dachdeckung aus diesen schicken, abgerundeten Schindeln, hab vergessen, wie die heißen. Beim Grundkonstrukt könnte man grundsätzliche Arbeitsweisen mit Handwerkzeugen zeigen und vielleicht auch machen lassen und wenn du drei Handbandschleifer umdrehst, könnten die Kinder den Azubi mit abgerundeten Schindeln "versorgen", die dieser entweder aufnagelt oder mit Bleistiftmarkierung an den noch zu entfernenden Ecken dem Kind zur Nachbearbeitung zurückgibt. Passieren kann da nicht viel, solange sichergestellt ist, dass Haare und Kleidung sich nicht verfangen können. Wenn die Bänder zur Wand laufen, wäre ein fliegendes Holzstück auch nicht schlimm, wenn vielleicht auch der Azubi bei Katapultspielen hart durchgreifen muss. Vorsichtiges Arbeiten würde somit automatisch und mit direkt fühlbarer Rückmeldung gelernt werden können.
Zum Schluss wird das Ding dann noch irgendwie regendicht lasiert oder so (da kennt ihr euch besser aus als ich) und es kann fortan auf dem Schulhof vor dem Klassenfenster stehen.
Es gibt tatsächlich Lehrer, die bei sowas mitmachen würden und die auch in der Lage sind, die nötige Ernsthaftigkeit rüber zu bringen, sind natürlich nicht alle. Um das rauszufinden könnte auch die Frage helfen, wer denn die Idee hat und was die Lehrkraft so darüber und über die anderen aufwendigen Ideen den Rektors denkt...
Gruß
Thomas