Belastbarkeit Regalbretter und Winkelabstand

hanspeter200

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Ich wollte mal fragen wie schnell sich Holz durchbiegt. Ich habe zum Beispiel 180cm langes und 3,5 cm dickes Ulmenholz welches ich als ein Regalbrett in meine Küche hängen wollte. Reichen dann zwei Winkel links und rechts oder muss da auch einer in die Mitte? Wo finde ich denn Informationen diesbezüglich?
 

Hoosier

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Generell ist das ein schwieriges Thema - bei 1800 mm würde ich in der Mitte noch einen Träger setzen, auch aus optischen Gründen.

Alternativ eventuell eine unsichtbare Aufhängung in Betracht ziehen, mit diesen Rundstangen die an die Wand geschraubt werden und worauf das Brett dann augeschoben wird (Fachwort fällt mir grade nicht ein)
 

mat.mix.jo

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Hallo!

Ich würde die beiden Winkel ca. 25cm-30cm vom Rand entfernt montieren, so hast du nur eine Spannweite von 120-130cm und eine statisch saubere Konstruktion. Wenn du dann die schweren Dinge in der Nähe der Winkel aufstellt dürftest du nie Probleme mit der Durchbiegung haben. Solltest du nach einigen Jahren das Gefühl haben eine leichte Durchbiegung zu sehen (spüren), konstruiere das Brett einfach so, dass du es einfach umdrehen kannst und es biegt sich in den nächsten Jahren wieder zurück ......

gr Josef
 

hanspeter200

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also das brett ist so 20 bis 25 cm tief. da kommen töpfe, tees und gewürze drauf. ich probiers jetzt erst mal mit zwei. dachte vll gibts da irgendne regel die ich mir merken und befolgen kann.

Die Tablarträger, ja daran hatte ich auch gedacht aber den aufwand wollte ich mir dann nicht machen. möglicherweise kriege ich dann schlechte die nicht gerade sind oder nix halten....
 

joh.t.

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Generell ist das ein schwieriges Thema - bei 1800 mm würde ich in der Mitte noch einen Träger setzen, auch aus optischen Gründen.

Alternativ eventuell eine unsichtbare Aufhängung in Betracht ziehen, mit diesen Rundstangen die an die Wand geschraubt werden und worauf das Brett dann augeschoben wird (Fachwort fällt mir grade nicht ein)
Tablarträger
 

Hoosier

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Danke euch, ja Tablarträger war das gesuchte Wort.

Großer Aufwand ist das nicht, mit der OF eine kleine Vertiefung an der Rückseite zu machen, und dann die Löcher für die Aufnahme zu machen. Nix halten? Nun ja, also mir ist noch keiner abgebrochen:emoji_slight_smile:
 

netsupervisor

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Die Tablarträger brauchts ja nicht, er muss ja keine Neigung oder den Seitenversatz einstellen.
Mit einer rückseitig gefrästen Tasche und einem schmalen Kantholz an die Wand geschraubt bekommt man eine stabile unsichtbare Aufhängung hin.

Ich würde bei der Länge jedenfalls eine Abstützung mittig machen.
 

Johannes

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Hallo,
wenn es unsichtbar sein soll, habe ich gute Erfahrungen gemacht mit von hinten gebohrten Löcher (2/3 des Bretts tief) mit 14mm Durchmesser. An den passenden Stellen dann M12 Gewindestange in die Wand geklebt und das Brett drauf geschoben. Durch das Gewinde verschiebt sich das nicht ohne gezielte Krafteinwirkung. Bei 1,8m würde ich drei Gewindestücke vorsehen.

Es grüßt Johannes
 

teluke

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Du kannst das Regalbrett locker mit 50kg (halbwegs gleichmäßg verteilt) belasten.
Das geht sogar dann wenn es nur rechts und links aufliegt.

Eine zusätzliche Befestigung in der Mitte ist nicht erforderlich.
 

teluke

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Diese Regalbrett ist ein klassischer Einzelträger.
Und ich gebe zu dass ich mit der Festigkeit von Buche gerechnet habe.
Das sollte aber kein nennenswerter Unterschied zu Rüster sein.
Die Durchbiegung liegt dabei bei 5mm.

Jetzt kannst Du sagen worauf Deine Meinung gründet.
 

Hoosier

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Ich habe keine Rechnung gemacht (wäre aber kein Problem, technische Mechanik, erstes Semester, klassische Biegeaufgabe:emoji_slight_smile: Mich wundert es allerdings dass Du gerechnet hast. Es gibt sicherlich keine exakten Tabellen wie im Metallbau, und wenn doch dann mit einer mindestens 10-fachen Streuung. Also rechnerisch ist das schon mal schwierig zu erfassen. Was hast Du denn für Festigkeitswerte angenommen?

Mein Kommentar beruht auf meinen Erfahrungen - und auch meinem Baugefühl. Wenn Du ein 1800 mm langes Brett am linken und rechten Ende auf einen Träger legst, wird es sich auch ohne Belastung nur duch das Eigengewicht nach einiger Zeit verformen.
 

Daniboy

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Auf die 5mm komme ich rechnerisch auch.
Wenn ich 30cm jeweils einrücke, dann nur mehr 1mm.

@hanspeter200 - Die Winkel müssen nicht ganz außen sein oder?

Ich als Hobbywerker rechne mit folgenden Faustformeln:
E-Modul ca 11000N/mm2
Durchbiegung max 1/300 der Trägerlänge bzw weniger wenn unhübsch.
Ideales Einrücken um ca 22% zu den "Bessel-Punkten"
https://de.wikipedia.org/wiki/Bessel-PunktNachtrag: Es muss mAn nicht immer eine unsichtbare Aufhängung sein.
Wenn es stilmäßig passt kann man ja auch dekorative Regalträger nehmen
 
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teluke

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Ich habe keine Rechnung gemacht (wäre aber kein Problem, technische Mechanik, erstes Semester, klassische Biegeaufgabe:emoji_slight_smile: Mich wundert es allerdings dass Du gerechnet hast. Es gibt sicherlich keine exakten Tabellen wie im Metallbau, und wenn doch dann mit einer mindestens 10-fachen Streuung. Also rechnerisch ist das schon mal schwierig zu erfassen. Was hast Du denn für Festigkeitswerte angenommen?

Mein Kommentar beruht auf meinen Erfahrungen - und auch meinem Baugefühl. Wenn Du ein 1800 mm langes Brett am linken und rechten Ende auf einen Träger legst, wird es sich auch ohne Belastung nur duch das Eigengewicht nach einiger Zeit verformen.

Dann rechne doch mal.
Ich habe im Statikrechner Buche eingegeben, bei Eiche sind die Werte ähnlich.
Ich vermute mal Deine Erfahrungen und Dein Baugefühl beziehen sich auf Spanplatten.

Hier geht es aber um Hartholz. Und das ist um Dimensionen stabiler als Spanplatten.

So wies ausschaut bin ich auch nicht der Einzige der auf die 5mm kommt.
 

Hoosier

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Hallo zusammen,

ich nehme meinen Punkt zurück - danke euch, wieder was gelernt!

Aber wie schaut es aus mit der Dauerfestigkeit? Meine Oma hatte solche Regale (Holzart weiß ich nicht mehr), die nur an den Enden aufgehängt waren, und die waren sämtlich verformt, und zwar dauerhaft.
 

teluke

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Das Durchhängen wird dann schon dauerhaft sein.
Aber 1. sind 5mm nicht viel und
2. sind die angenommenen 60kg (10kg fürs Holz und 50kg Auflast) auch sehr üppig angenommen. Und das bei einer Spannweite von 180cm.
Rückt er die Träger beidseitig um 20cm ein und verteilt er die 50kg dann über die gesamten 180cm wird die Durchbiegung vielleicht noch 1mm sein.
Eine mittige Unterstützung ist in jedem Fall aber überflüssig.

Zu dem Regalbrett Deiner Oma kann ich nur was sagen wenn Holzart, Dicke, Tiefe und Länge bekannt sind.

Beim TE ist das ja auch ein sehr massives Brett (35mm dick).
 

hanspeter200

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also hab tablarträger gefunden die 200kg/m^2 halten sollen. dann müsste ja nur links und rechts einer reichen laut berechnung.

Wie hoch sollte denn die Mindestdicke von einem Brett sein um Tablarträger zu nutzen? Ich habe etwas bedenken, dass ich vll krumm bohre oder das Holz reisst oder bricht an der Stelle. Ist das wahrscheinlich möglich? Habe das noch nicht gemacht.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
also hab tablarträger gefunden die 200kg/m^2 halten sollen. dann müsste ja nur links und rechts einer reichen laut berechnung.

Wie hoch sollte denn die Mindestdicke von einem Brett sein um Tablarträger zu nutzen? Ich habe etwas bedenken, dass ich vll krumm bohre oder das Holz reisst oder bricht an der Stelle. Ist das wahrscheinlich möglich? Habe das noch nicht gemacht.
das größte Problem ist die Wand. Bekomme ich die Tablarträger da fest? 50er Jahre Bims ist schlechter als Beton ...
 

Mitglied 24010 keks

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50er Jahre Bims ist schlechter als Beton ...
Die Ideale Lösung für so eine Situation hat @Little John oben geschrieben.
Hallo,
wenn es unsichtbar sein soll, habe ich gute Erfahrungen gemacht mit von hinten gebohrten Löcher (2/3 des Bretts tief) mit 14mm Durchmesser. An den passenden Stellen dann M12 Gewindestange in die Wand geklebt und das Brett drauf geschoben. Durch das Gewinde verschiebt sich das nicht ohne gezielte Krafteinwirkung. Bei 1,8m würde ich drei Gewindestücke vorsehen.
Kostet fast gar nichts, ist leicht zu realisieren und verzeiht Ungenauigkeiten. Musst dann nur gerade und in der Waage fixieren bis der Kleber in der Wand hart ist.
Und mit 3 eingeklebten Stangen gibts auf gar keinen Fall Probleme mit der Durchbiegung.

Gruß Daniel
 

hanspeter200

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welchen Kleber nehmt ihr für Gewindestangen? Der kostet doch bestimmt soviel wie die Tablarträger zusammen?
 

Mitglied 24010 keks

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EBay ohne ETA Zulassung, die wäre in so einem Fall völlig über trieben, Kartusche für die Silikonpresse irgendwas um 5-8€.
Tablarträger find ich persönlich extrem Scheiße. Wenn man die fest und zugleich gerade bekommt, grenzt das an ein Wunder. Oder ich bin zu blöd - mag auch sein. Aber unter 10€ bekommst doch keine 2-3 Tablarträger oder? Das ich welche gekauft habe liegt bestimmt 15 Jahre zurück. Gewindestange und Kleber brauch ich nur aus dem Regal holen- hab ich eh immer vorrätig.
Gruß Daniel

Edit: du musst nach Injektionsmörtel bzw. verbundmörtel schauen. Hab grad gesehen, dass meine Vorräte sogar nur 2€ irgendwas / Kartusche kosten. Kauf aber auch immer 25 Stk. Gerade für solche Fälle. Sonst natürlich mit Zulassung - kostet aber auch "nur" 8-10€.
 
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hanspeter200

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brauch ich da iwelche speziellen Hülsen die in die Wand müssen? wie groß würdest du das bohrloch machen bei ner m14 stange damit das dann gut verklebt?

gibts da auch iwie ne regel bezüglich dicke holz und dicke des lochs? m14 kommt mir fast weng groß vor?
 
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