Beize aus Walnuß-Schalen

spiceminer

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Hallo!

Hat jemand Erfahrungen mit selbst gemachter Beize aus Walnußschalen?

Ich habe mich an folgendem Rezept orientiert:

https://vimeo.com/96887106

=> 500g trockene Walnusschalen zerkleinert in 2-10mm große Stücke
=> etwa 2 Liter Wasser hinzu und ein Päckchen Pottasche
=> ca. 3h gekocht. Nun habe ich ähnlich wie im Video eine dunkelbraune leicht säuerlich riechende Flüssigkeit.

Leider ist die Beizwirkung auf Kiefer sehr gering, viel geringer als im Video.

Ich habe auch gelesen, daß man auch Salmiakgeist nehmen kann zum lösen des Farbstoffes aus den Nüssen. Das möchte ich jedoch nicht weil ich fürchte, daß der Amminiak lange braucht zum Ausdünsten aus dem Holz und es stinkt.

Hat jemand das schonmal gemacht?

Gruß
Stephan
 

Friederich

ww-robinie
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Ich habe auch gelesen, daß man auch Salmiakgeist nehmen kann zum lösen des Farbstoffes aus den Nüssen. Das möchte ich jedoch nicht weil ich fürchte, daß der Amminiak lange braucht zum Ausdünsten aus dem Holz und es stinkt.
Da sehe ich kein Problem. Der Ammoniak dürfte sich spätestens nach wenigen Stunden vollkommen verflüchtigt haben.
 

welaloba

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Hallo, einfacher geht die Nussbeize mit "Saftbraun" von Kremer - Pigmente, Artikel Nummer 41050. Ich nehme gewöhnlich 40 Gramm, gelöst in einem Liter heißem Wasser, dazu einen Schluck Salmaikgeist, damit die Beize besser einzieht. Bedenke bei Nadelhölzern, dass das Beizbild "kippt", dh. helle Streifen werden dunkler, härtere "Ringe" bleiben heller.
Gruß Werner
 

ranx

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Moin, grüne nicht Reife Walnüsse färben dir die Hände schwarz wenn man versucht den Kern ( die spätere harte Schale ) heraus zu puulen. Für 2-3 Wochen hat mein Nachbar schwarze Finger gehabt. Damit lässt sich sicher auch eine Beize herstellen.
Mit Alkohol übergossen für 4 Wochen gewinnt man mit zusätzlichen Gewürzen und Zucker einen leckeren Likör. Der ist ebenfalls tief schwarz. LG uwe
 

Spyderco

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@ welaloba
Gehört zwar nicht zum Thema aber mir ist mal der Begriff Negativbeize über den Weg gelaufen. Da soll angeblich alles bleiben wie es ist. Ich habe damit alledings noch nicht gearbeitet und fände ein paar weitere Infos nicht schlecht. Sprich, taugt die was oder eben nicht.

Nette Grüße
Spyderco
 

blacksaxon

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Negativbeize

gibts von Clou und funktioniert prima.

Ist wasserbasiert, deshalb kann man dann nicht mehr mit Wasserlack lackieren weil man sonst die Beize verwischt.

Gruß
Paul
 

tirogast_2018

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@ welaloba
Gehört zwar nicht zum Thema aber mir ist mal der Begriff Negativbeize über den Weg gelaufen. Da soll angeblich alles bleiben wie es ist. Ich habe damit alledings noch nicht gearbeitet und fände ein paar weitere Infos nicht schlecht. Sprich, taugt die was oder eben nicht.

Nette Grüße
Spyderco
genau umgekehrt:
Bei einer Negativbeize wird das Beizbild umgekehrt, das heißt die harten Jahresringe werden heller, die weichen dunkler, bei der Positivbeize( für Nadelholz verwendet) ists eben andersrum.
 

Mitglied 30872

Gäste
Moin, grüne nicht Reife Walnüsse färben dir die Hände schwarz wenn man versucht den Kern ( die spätere harte Schale ) heraus zu puulen. Für 2-3 Wochen hat mein Nachbar schwarze Finger gehabt. Damit lässt sich sicher auch eine Beize herstellen.
Mit Alkohol übergossen für 4 Wochen gewinnt man mit zusätzlichen Gewürzen und Zucker einen leckeren Likör. Der ist ebenfalls tief schwarz. LG uwe

Jo,
ich käme nie auf die Idee, Beize aus den hölzernen Schalen zu brühen, sondern eben aus der grünen Rundumverpackung der Nüsse. Mein Großvater hat das früher auch gemacht, kann ihn allerdings nicht mehr fragen, wie. Möglicherweise mit Alkohol OHNE Gewürze und OHNE Zucker.
Aber vielleicht kann man dann auch mit dem Likör beizen. Je nach Zeitaufwand, gibt das 'ne lustige Sauerei. :emoji_slight_smile:
 

gleiter

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Aber vielleicht kann man dann auch mit dem Likör beizen. Je nach Zeitaufwand, gibt das 'ne lustige Sauerei. :emoji_slight_smile:

Hab' gerade im Dienste der Wissenschaft ein paar Tropfen meines selbst angesetzten Nussschnaps geopfert. :emoji_grin:

Auf Fichte ergibt das einen Ton in Richtung Buche.

Ernst beiseite: Walnussschalen sind zwar ein sehr nettes Brennmaterial zum Unterzünden, aber ob da noch genug Farbstoff drinnen ist wage ich mal zu bezweifeln.

Mitte Juni, wenn die Nüsse noch unreif sind (mensch kann sie mit einem scharfen Messer schneiden, die später harte Schale ist noch nicht ausgereift und der Kern selbst in einem eher gallertartigen Zustand) - ich denke, dass wäre der ideale Zeitraum für solche Experimente. Um die 160 unreife Nüsse geviertelt reicht allemal um die Finger für ein paar Wochen ordentlich zu färben... :emoji_slight_smile:

Eingelegt in Weingeist und an die Sonne gestellt ist die Flüssigkeit nach drei Stunden schwarz, je länger das steht (für Nussschnaps sechs Wochen an der Sonne), desto intensiver wird das.

Auf die Idee, das als Beize einzusetzen, bin ich noch nie gekommen - eine Erfahrung zumindest ansatzweise, kann ich allerdings schon beisteuern:

Unsere Küchenarbeitsplatte ist aus Ahorn, mit vielen Lagen PurSolid bestens für den Alltagsgebrauch gerüstet. Wasser kann dieser Oberfläche nicht schaden.

Während des Umfüllens des fertigen Ansatzes sind ein paar Spritzer auf der Arbeitsplatte gelandet - der 96% ige Alkohol hatte keine Schwierigkeiten den PurSoild Aufbau zu durchdringen - Ergebnis sind ein paar dunklere Flecken auf der Platte. Beizen geht also! :emoji_wink:

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Andreas Fischer

ww-birke
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Ich nehme Kaffee und oder Tee
Zum einen hat es nicht den Effekt dass dunkle Stellen hell und helle Stellen dunkel werden, denn es beizt nicht, es färbt
Zum anderen färbt das eben sehr gut.

Kaffee färbt braun, Tee eher rotbraun, je nachdem was ich erreichen möchte färbe ich mehrmals mit Kaffee und Tee oder gar gemischt gemischt.
Kaffee färbt stärker, Tee braucht eher 2-3 Farbgänge um intensiv zu färben

Rezept:
1 Liter sehr starken Kaffee kochen
oder 1 Liter sehr starken Tee kochen
einen Tag stehen lassen, nochmal aufkochen und filtern

Besonders auf Nadelholz viel schöner als jede Beize
 

Spyderco

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@blacksaxon

Danke, gut zu wissen.
dann werde ich mich mal bei passender Gelegenheit an die Sache ranwanzen.:rolleyes:


@ tiroler adler

wie jetzt? Bei einer Standardbeize werden doch die harten Teile hell, weil dichter und weniger saugfähig und die weicheren, saufen sich an, weil "poröser" und weden dunkler.
So war es zumindest immer wenn ich eine handelsübliche Beize hergenommen habe.
...oder steh ich jetzt total auf dem Pinsel :confused:

Grüße

Spyderco
 
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