Baumstamm richtig zu Brettern sägen

thilde

ww-birke
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Je trockener das Material desto deutlicher tritt das auf.

Woher kommen diese Spannungen?
Ist das Innere etwas trockener als außen und die Hirnholzseiten etwas feuchter als das Innere (wie es ganz schnell bei kammergetrocknetem Holz auftritt) oder warum zeigt sich die Spannung gerade bei trockenem Holz so sehr?

James Krenov (ja, ich weiß – keine beliebter Namen unter Tischlern) schreibt sehr ausführlich über das Aufsägen ("Resawing") von bereits trockenen Bohlen/Brettern und betont, dass dies mit kd-Holz fast unmöglich sei und nur sehr lange luftgetrocknetes Holz dafür in Frage käme.

Gibt es da Anhaltspunkte für solche Überlegungen oder ist im Holz einfach Spannung, die sich nach dem Trocknen stärker zeigt?

Edit: Meine Frage bezieht sich auf einigermaßen gerade gewachsenes Holz ohne größere Fehler. Also Hölzer, die sich nicht schon beim Trocknen mehr als üblich verändert haben.
 

Mitglied 59145

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Also.....:emoji_grin:

Holz fängt erst wirklich an zu arbeiten bei ca.20% HF. Bin mir nicht ganz sicher, die 20% stimmen evtl. nicht genau. Also es geht um den Bereich unter diesrn 20%.
Das ist insofern wichtig daman "normalerweise" den Einschnitt deutlich darüber macht. Als weniger Kraft im Holz. Win lebender Baum verfirmt Oder reisst einfach bei Jshreszeitenwechsel.
Wenn Holz unter diesen 20% fällt geht es los, das uns allen bekannte "arbeiten des Holzes" fängt an. Jetzt bleibt ja die eigentlich Frage warum sich das Holz so schüsselt? Was passiert da eigentlich, schrumpfen ist ja klar. Schon weil es ja Waser abgibt. Aber warum krumm? Es arbeitet in verschiedenen Bereichen halt unterschiedlich. Zieht es sich am Kern weniger zusammen als an der splintseite, dann wird es an dieser Seite rund. Die Splintseite zieht die andere halt "rum". Liegt am Jahrringverlauf etc., das interessiert hier aber nur am Rande.

Was nun passiert wenn ich eine der beiden Seiten weg nehme ist das ober beschriebene Phänomem....

Heisst für mich das ich das schöne Altholz lufttrocken gut verarbeiten kann, aus der Kammer ist nicht ganz so einfach.

Das entspricht auch meiner Erfahrung.

Gruss
Ben
 

beppob

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grüß dich Ben,

sind das nicht 30%,weil ab da kein freies Wasser mehr im holz ist, sondern nur noch gebundenes und da fängt dann das arbeiten an :confused:

mal nur so aus dem Gedächtnis aus der Lehrzeit, ohne Wikipedia & Co :emoji_stuck_out_tongue:
 

Friederich

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sind das nicht 30%,weil ab da kein freies Wasser mehr im holz ist, sondern nur noch gebundenes und da fängt dann das arbeiten an :confused:

mal nur so aus dem Gedächtnis aus der Lehrzeit, ohne Wikipedia & Co :emoji_stuck_out_tongue:
Hallo Beppo, kurz recherchiert: der Fasersättigungspunkt liegt bei den meisten Hölzern zwischen 24 und 32%.
Tendenziell wohl bei leichten Hölzern höher als bei schweren.
 

Besserwisser

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Also mal unabhängig vom tabellenbuch, bei uns hier verstehen wir Tischler unter einer Bohle Stammware, wie sie vom Holzhändler kommt, normal auch unbesäumt (bei cand. Ahorn zB natürlich besäumt, aber da greift der Ausdruck auch schon nicht mehr 100%). Egal welche Stärke, zölliges Schnittholz ist auch "Bohle", bis es aufgesägt wird, danach definitiv nicht mehr.

Zum Stehvermögen: Wenn ich eine Bohle/Brett trockne, dann bedingt das eine geringere Feuchte an den Aussenseiten als im Kern. Je schneller ich trockne, desto stärker die Differenzen.
Diese Volumenunterschiede müssen irgendwohin, das Holz beginnt mikroskopisch zu reißen, aber nicht homogen durch durch Querschnitt, sondern über delta HF, die nicht linear zur Mitte abnimmt.
Und genau deshalb kann so Holz, unsymetrisch bearbeitet, zB wie hier angedacht aufgeschnitten, nicht vernünftig stehen.
Ist jedenfalls meine Erklärung, und ich bin froh, dass dieser Effekt auch von anderen Profis bestätigt wird.
Im Einzelfall kann's gut gehen, besonders bei luftgetrocknetem Holz, aber ich kann hier sowas nicht kaufen bzw bezahlen.
 

M.Züll

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Moin,
Ich säge die Bohlen ~15mm dicker wie das gewünschte Endmass, das hat sich bisher gut als "Fleisch" bewährt um nach dem trocknen auf Maß gehobelte Ware zu erhalten (50mm Endmass = 65mm Bohle sägen)

Hoffe damit geholfen zu haben, viel Spaß beim sägen.

Gruß SAW

Hallo SAW!

Bei der durchbohrten Schiene wusste ich, dass ich wir auch noch in einem anderen Forum unterwegs sind :emoji_wink:
Wie lange brauchst Du zum Säge der Kirsche. Ich hatte einen super trockenen 40er Stamm auch mit einer 051 gesägt und brauche ca. 2-3 minuten pro Meter. Passt das so in etwa bei Dir auch?

Gruß Matthias
 

Mitglied 30872

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Also mal unabhängig vom tabellenbuch, bei uns hier verstehen wir Tischler unter einer Bohle Stammware, wie sie vom Holzhändler kommt, normal auch unbesäumt (bei cand. Ahorn zB natürlich besäumt, aber da greift der Ausdruck auch schon nicht mehr 100%). Egal welche Stärke, zölliges Schnittholz ist auch "Bohle", bis es aufgesägt wird, danach definitiv nicht mehr.

Zum Stehvermögen: Wenn ich eine Bohle/Brett trockne, dann bedingt das eine geringere Feuchte an den Aussenseiten als im Kern. Je schneller ich trockne, desto stärker die Differenzen.
Diese Volumenunterschiede müssen irgendwohin, das Holz beginnt mikroskopisch zu reißen, aber nicht homogen durch durch Querschnitt, sondern über delta HF, die nicht linear zur Mitte abnimmt.
Und genau deshalb kann so Holz, unsymetrisch bearbeitet, zB wie hier angedacht aufgeschnitten, nicht vernünftig stehen.
Ist jedenfalls meine Erklärung, und ich bin froh, dass dieser Effekt auch von anderen Profis bestätigt wird.
Im Einzelfall kann's gut gehen, besonders bei luftgetrocknetem Holz, aber ich kann hier sowas nicht kaufen bzw bezahlen.

Prima, dann ist das mit der Bohle geklärt: sägerauh, mglw. etwas verzogen aus dem Sägewerk (Umweg Holzhandel) und ggf. besäumt, dann ist Beppo und der Überseeahorn auch mit dabei.
Und das mit dem Stehvermögen ist gut erklärt, besten Dank.
 

beppob

ww-robinie
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Prima, dann ist das mit der Bohle geklärt: sägerauh, mglw. etwas verzogen aus dem Sägewerk (Umweg Holzhandel) und ggf. besäumt, dann ist Beppo und der Überseeahorn auch mit dabei.
Und das mit dem Stehvermögen ist gut erklärt, besten Dank.

grüß dich Stefan,

Danke, für deine Unterstützung :emoji_slight_smile:
ich wusste gar nicht, daß eine Bohle keine Bohle mehr ist, nur weil sie gehobelt ist :rolleyes:

bei uns hier verstehen wir Tischler

das ist eben, von Region zu Region, verschieden :emoji_stuck_out_tongue:
 

Mitglied 59145

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ich wusste gar nicht, daß eine Bohle keine Bohle mehr ist, nur weil sie gehobelt ist :rolleyes:

*ironie an* ne, ist dann Hobelware, das ist der Fachbegriff für gehobeltes Holz:rolleyes::emoji_grin:. *ironie aus*

Also bevor hier noch weiter regionale Köstlichkeiten/Weisheiten ausgetauscht werden*ironie wirklich aus*, empfehle ich ein studieren der Tegernseer Gebräuche. Da steht was wie genannt wird, ich meine es hängt auch von den breiten im Verhältnis zurdicke ab. Hab das auch ausgedruckt, aber im Büro.....

Ist zwar jetzt total OT, macht aber auch nichts mehr.....:emoji_wink:

Gruss
Ben
 

schrauber-at-work

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Dicke Kirsche Aufsägen

Schönen Sonntag Zusammen,

@schrauber

Hab mich über Deinen Beitrag gefreut, denn so hab ich mir
das auch vorgestellt. Hast Du eine extra Kette für Längsschnitt?
Nein ich benutze eine normale Kette, feile den Winkel alkerdings bei jedem schärfen etwas flacher. Laut einiger Foristi im MS-Portal macht ne Längsschnitt Kette zwar minimal besseres Schnittbild, allerdings geht es langsamer voran!

Mein Schnittbild mit Vollmeiselkette, Halbmeissel wäre besser, (VM ist halt da,wieso was neues kaufen?) ist jedenfalls besser als das aus dem Gatter des lokalen Sägewerks :cool:


Hallo SAW!

Bei der durchbohrten Schiene wusste ich, dass ich wir auch noch in einem anderen Forum unterwegs sind :emoji_wink:
Wie lange brauchst Du zum Säge der Kirsche. Ich hatte einen super trockenen 40er Stamm auch mit einer 051 gesägt und brauche ca. 2-3 minuten pro Meter. Passt das so in etwa bei Dir auch?

Gruß Matthias

Das ist gut möglich, bohren ja nicht soo viele die Schiene :emoji_wink:

Ja das passt in etwa bei trockenem Holz. Hatte gestern ca. 3min./m in nasser Kirsche mit 75cm! Mill voll ausgereizt, musste am Wurzelanlauf und dem Kronenanfang ordentlich beischneiden das es überhaupt ging :emoji_grin:





Nach dem 1. Schnitt durch den Kern, habe den Wurzelknollen dran gelassen.



Hier mal mein Kumpel der das Holz besorgt und gestern geholfen hat (1,95m) als Grössenvergleich. Wollte gar nimmer von "der Monsterbank" aufstehen :rolleyes:



Ergab 6 Bohlen a 65mm, 2,25m lang.




Gruß SAW
 

ranx

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moin,

wieviel Spirit habt Ihr durch laufen lassen?

Viele gemeinsame Stunden auf dem Holz wünsche ich euch!

LG uwe
 

schrauber-at-work

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Insgesamt? Also mit Wurzeln beschneiden, beischneiden der Anläufe und millen? Schätze ca. 10l Mischung und 4-5l Kettenhaftöl . Waren 3 Stämme, die beiden anderen waren kleiner als der abgebildete (65x210cm & 53x150cm).

Aus dem kleinsten wird noch ne Bank, d.h. Vom dem halbrund wurde noch 1 Bohle als Rückenlehne geschnitten, andere Hälfte des Stammes in Bohlen a 65 mm wie alles andere auch. Insgesamt schon eine ordentliche Menge, mach mal ein Bild wenn Kirsche am Trocknungsort geleistet ist.

Gruß SAW
 
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