Bau eines Pferdestalls bzw. Geräteschuppen

Sam117

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Hallo,
Ich habe mich soeben angemeldet, weil ich etwas Hilfe bei einem privaten Projekt brauche.
ich habe privat ein kleines Bauprojekt übernommen (eher unfreiwillig :eek: aber konnte es nicht abschlagen) und bräuchte da etwas Hilfe. Ich bin zwar theoretisch Bauzeichnerin, aber habe vom Holzbau und vor allem von so kleinen Projekten keinerlei Erfahrung. (Habe bisher nur Kindergärten geplant :eek:)
Es geht darum, dass meine Tante einen größeren Holzschuppen (ca. 90m³) bauen will. Offiziell ist es ein Geräteschuppen mit Holzlege. Allerdings soll es in Wirklichkeit ein Geräteschuppen plus Pferdestall werden, wo sie die zwei ganzjährig auf der Weide lebenden Pferde bei zu schlechtem Wetter oder Krankheit unterbringen will.
Das Ganze soll ein Fundament haben und unten gemauert sein, damit das Holz nicht im Wasser steht, dazu ein Pultdach (Höhe 2,50m - 3,00m) und Entwässerung in einer Sickergrube.
Dazu brauche ich natürlich erstmal einen technischen Rat. Wie baue ich das Ganze?
Wie dick muss das Fundament sein und muss Eisen rein? Welche Anforderungen an das Fundament brauche ich, wenn Pferde drauf stehen bzgl. Feuchtigkeit usw.? Welchen Ziegel nehme ich? Wie stark müssen die Kanthölzer sein? Wie sieht die Konstruktion aus? Muss die Wand bei einem Pferdestall gedämmt sein oder gewisse Voraussetzungen erfüllen? Ihr seht, ich habe null Ahnung.
Hatte hier jemand schon mal ein ähnliches Projekt?
Bauantrag werde ich selbst machen und von einem Kollegen, der die Bauvorlageberechtigung hat, unterschreiben lassen.
Anbei ist eine Skizze, damit ihr seht, wie es in etwa werden soll.

Liebe Grüße,
Sam
 

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falco

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Bei aller Liebe, aber das ist doch nicht wirklich dein Ernst? Du weißt nicht worum es geht und konntest es nicht abschlagen? Tu deiner Tante einen Gefallen und sag ab, das kann nur im Desaster enden.
 

tract

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wo sie die zwei ganzjährig auf der Weide lebenden Pferde bei zu schlechtem Wetter oder Krankheit unterbringen will.

also ein Offenstall?, mit diesem Begriff wirst Du massig Bilder und weiteres Material finden
Das ist normalerweise ein einfacher Schuppen aus Fachwerkgerüst.
Für den Boden reichen z.B. simpel verlegte Pflastersteine auf Sandboden.
Man kann das natürlich auch luxuriös gestalten - den Tieren ist sowas allerdings egal :emoji_wink: ebenso z.B. die Holzverbindungen: simpel mit Winkelverbindern geht von der Funktion genau so, wie optisch und handwerklich schön verzapft.

Muss die Wand bei einem Pferdestall gedämmt sein

soll es ein Offenstall sein?, zudem bekommen Pferde ein Winterfell

Eigentlich sollte Deine Tante wissen, was sie haben möchte; vielleicht zusammensetzen und im Internet schauen.
Du wirst vermutlich ebenso auch div. Literatur darüber finden können.
 

Sam117

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Hallo, danke schon mal für die Antworten.

Ich sollte vermutlich dazu schreiben, dass ich das Ding nicht bauen werde, sondern erstmal nur den Bauantrag mache. Da kenn ich mich durch meine Arbeit gut aus, daher hat sie mich gefragt.
Wenn es dann ernst wird, bekomme ich auch Hilfe von einem ihr bekannten Zimmerermeister und dann tüfteln wir gemeinsam die Details aus, der ist allerdings im Moment noch bis zum Sommer im Ausland. Im Sommer/Herbst, wenn er dann wieder da ist, soll gebaut werden.

Ich kann nur derzeit ganz schlecht einschätzen wie so ein Stall gebaut wird. Ich will ja nicht, dass das Ganze vom Bauamt abgelehnt wird, nur weil die Zeichnung schlecht oder nicht genau genug ist.

Und es soll schon ein komplett geschlossener Stall werden. Eine Koppel mit Offenstall ist etwa 20m die Straße runter, wo sie normalerweise jeden Tag stehen.
 

Mitglied 59145

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...also ein bisschen mehr reindenken musst du dich schon. Das ist ja doch etwas wenig!

Evtl. Lässt sich der Offenstall mit ein Paar Toren erweitern?

Gruss
Ben
 

tract

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bekomme ich auch Hilfe von einem ihr bekannten Zimmerermeister und dann tüfteln wir gemeinsam die Details aus, der ist allerdings im Moment noch bis zum Sommer im Ausland. Im Sommer/Herbst, wenn er dann wieder da ist, soll gebaut werden.

denkbar schlechte Vorgehensweise :emoji_wink: Du willst ohne Kenntnisse eine Zeichnung erstellen die abgenommen werden soll - und darauf basierend soll später derjenige mit Fachkenntnis diese fertigen.

Schau mal - z.T. vormontierte Bausätze aus Lärche:
Doppelaußenboxen in Systembauweise, Außenboxen in Reihe mit beliebiger Boxengröße- Skandwood
oder
Stallanlagen mit Sattelkammer, Stallgasse und Boxen- Skandwood

die erledigen auch gleich Deinen Job
Aktuelles- Skandwood

und es gibt unter
Downloads- Skandwood
auch noch u.a. 'Leitlinien zur Pferdehaltung' zum Lesen

alles eine Sache der finanziellen Möglichkeiten.
Und das ist auch schon der nächste Punkt: Du kannst da ja die tollsten Sachen zeichnen, aber das sprengt evtl. die finanz. Möglichkeiten Deiner Tante.
Die bessere Lösung ist daher wirklich: auf den Zimmermann zu warten und dann mit dem abzumachen, was man (er) für welches Geld realisieren kann.
 

Macchia

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Hallo Sam117,

wir haben selbst 2 Pferde und habe bereits (wegen Umzug) 2 Offenställe gebaut.
Bei dem ersten dachte ich noch, ja klar alles easy, baue ich einen Schuppen.
Denkste, bei solchen Vorhaben brauchst du einerseits einen Zimmermann und andererseits einen Pferdefachkundigen.
Bei einem Pultdach und dessen Eingangshöhe ist die Ausrichtung nach Hauptwindrichtung wichtiger als sonst, da es ja offen ist. Je nach Pferderasse sind 3m minimum. Ein Pferd mit seinen 400 -500kg nimmt gerne mal einen Pfosten zum scheuern, da wackelt die Bude. Die Wände brauchen Trittschutz. Der Boden bei Krankheitsfall sollte nicht zu hart sein: evt. spez. Gummimatten.
Aufgrund des Platzbedarfes eines Pferdes kann man nicht immer da statische Elemente platzieren wo es Sinn machen würde.
Ein Pferdestall ist wirklich ein Thema für sich denn es geht auch um die Sicherheit der Pferde (Verletzungsrisiko) und um denjenigen der im Stall arbeitet.
(mir ist ein Pferd auf den Fuss gestiegen u.a. weil im ersten Offenstall (6x4m) wenig Platz war...)
Kurzum:
ich schließe mich hier dem Betrag von tract inhaltlich an ob das nun Skandwood ist oder eine andere Firma.

Ich wünsche Durchhaltevermögen bei diesem doch komplexen Thema.

Gruß
Martin
 

glooblooz

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Hallo Sam,

bevor Du Dir Gedanken über die technischen Details (Fundament, Bewehrung, ...) machst, fertige doch zunächst mal einen vollständigen Entwurf an (Grundriss, Ansichten, Schnitte). Dieser Entwurf sollte soweit gehen, dass alles darin bedacht ist, was für die Funktion des Gebäudes eine Rolle spielt (Platzbedarf der Pferde, Stauraum für Futter/Pflegemittel, ...).

Ich würde diesen Entwurf erstmal mit einer Bodenplatte zeichnen, das kann man ja später noch entscheiden. Zunächst mal finde ich wichtig, sich über die Anforderungen im Klaren zu sein (auch gemeinsam mit Deiner Tante). Wenn das alles konkret ist, hast Du genug Material, um mit einem Zimmerer oder einem Deiner Kollegen, die wichtigsten Konstruktionsmerkmale zu besprechen. Das ist dann normalerweise kein großes Ding mehr.

Gruß
Achim
 

tract

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Bei einem Pultdach und dessen Eingangshöhe ist die Ausrichtung nach Hauptwindrichtung wichtiger als sonst, da es ja offen ist. Je nach Pferderasse sind 3m minimum. Ein Pferd mit seinen 400 -500kg nimmt gerne mal einen Pfosten zum scheuern, da wackelt die Bude. Die Wände brauchen Trittschutz. Der Boden bei Krankheitsfall sollte nicht zu hart sein: evt. spez. Gummimatten.
Aufgrund des Platzbedarfes eines Pferdes kann man nicht immer da statische Elemente platzieren wo es Sinn machen würde.
Ein Pferdestall ist wirklich ein Thema für sich denn es geht auch um die Sicherheit der Pferde (Verletzungsrisiko) und um denjenigen der im Stall arbeitet.
(mir ist ein Pferd auf den Fuss gestiegen u.a. weil im ersten Offenstall (6x4m) wenig Platz war...)
Kurzum:
ich schließe mich hier dem Betrag von tract inhaltlich an ob das nun Skandwood ist oder eine andere Firma.

na ja - ich hatte diese Bausätze eher erwähnt, weil man damit keinen Stress in Sachen Konstruktion, Fertigung und Aufbau hat.

Man muß immer vorweg erstmal zwischen Wunsch und Geldbeutel jonglieren.
Wenn man individuell entwirft und das dann machen läßt, hat man schnell hohe Kosten - Bsp. Betonplatte:
Bodenplatte Kosten pro Quadratmeter - Ein Preisbeispiel
Da könnte ein Streifen- oder Punktfundament mit Pfostenträgern und gepflasterten Boden günstiger sein.
Ebenso das Dach: Dachziegel sehen toll aus, benötigen aber eine andere Konstruktion als z.B. Blech.
Sowas muß man aber vorweg durchrechnen - und erst danach kann die Zeichnung erfolgen.
Und wenn das ein Zimmermann bauen soll, muß man erst den fragen, was er für seinen Entwurf veranschlagt* und welche Optionen er bieten kann

Selber besitze ich keine Pferde, kann nur auf die Erfahrung von Nachbarn zurückgreifen - dort leben seit 12+ Jahren das komplette Jahr über zwei Pferde (Schulterhöhe etwa 150cm) ohne Probleme in einem alten Schuppen (vorher irgendwelche Nutztiere) auf der Weide. Der Teil für die Pferde dürfte auch nicht größer als 4x6m sein - und darin wird auch alles notwendige erledigt: putzen, auf/absatteln, Hufpflege, usw.
Allerdings ist ein Offenstall und auch dadurch ausgeglichene Tiere natürlich nicht mit einem geschlossenen Stall vergleichbar - und da Sam einen letzteren konstruieren möchte ...

*bei den Nachbarn hat seinerzeit auch ein Zimmermann den vorhandenen Schuppen für Kutschen erweitert. So wie ein Zimmermann es macht: solide Querschnitte, verzapfte Verbindungen - alles richtig gut ... aber auch richtig teuer.
Den anderen Anbau, für Stroh und Heu haben wir selber konstruiert und selber gebaut, schlechter als der Zimmermann, aber ausreichend für den Zweck und deutlich günstiger.
 

krachnin

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Pferdestall bauen...

..nur Mut. Ist keine schwarze Magie. Vor fünf Jahren stand ich vor der Frage: "In einem Pferdebetrieb das eigene Pferd unterstellen oder einen eigenen Stall bauen?"

Ich habe mich für die Heimwerkerlösung entschieden und selbst gebaut. Unter anderem deshalb, weil unsere QH-Stute tragend war, und wir das Fohlen gerne aufwachsen sehen wollten.

Hat super geklappt! Tragezeit war in etwa auch Bauzeit. Mittlerweise stehen dort vier eigene Pferde in Offenstallhaltung. Pro Pferd hatten wir 12 m² vorgesehen (Min.m² = (Stockmaß x 2)². Somit 48m² für die Pferde, 18 m² für die Sattelkammer und 9m² für eine Pflegebox (Infrarot usw.)

Gebaut haben wir ausschließlich mit Holz. Der Boden ist aus abgefräßter Autobahnfahrbahndecke (ca 50 cm) und darauf Feinsplitt (ca. 10 cm). Auf den Splitt haben wir Betonsteine verlegt. So stehe die Pferde auch bei Shietwetter nicht im Matsch.
Die offenen Boxen sind mit Hobelspänen eingestreut. Trocken und warm und leicht sauber zu halten.

Das sind die Rahmenbedingungen, die wir erfüllt sehen wollten.

VG

Krachnin
 
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