Bandsäge schneidet schief: Ursache?

Stamm-Hirn

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Servus zusammen,

da das mein erster Beitrag hier ist, erstmal kurz zu mir: ich bin 34, Softwareentwickler von Beruf, habe zwei Kinder und ein Reihenhaus mit einem kleinen Bastelkeller. Daraus folgt, dass meine Optionen in Sachen Werkstatt begrenzt sind und ich absolut kein Profi beim Thema Holzbearbeitung bin - vielmehr würde ich mich als Amateur mit einem manchmal vielleicht etwas deplazierten Drang zum Perfektionismus bezeichnen. Was ich baue, ist zwar sicher alles andere als perfekt, aber es muss zumindest das mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln (Werkzeug, Geschick) optimale Ergebnis sein - als mittelmäßig empfundenes Zeug hab ich schon mehr als einmal abgerissen und neu gemacht (sehr zum Leidwesen meiner Frau, denn das wirkt sich meist negativ auf meine Laune aus...). Zum Holzbau im weiteren Sinn bin ich durch meine anderen Hobbies gekommen: zunächst einmal Bogenbau; in Studienzeiten hab ich mir neben Bögen und Pfeilen auch einfache Hilfsmittel dazu selber gebastelt, aus Kostengründen. Zweitens (in jüngster Zeit) die Modellbahn: dafür braucht man stabile Rahmen und die wollen auch erstmal zusammengeschreinert sein. Soviel zum Hintergrund, nun zu meiner Frage:

ich habe für ein Türschild, in das ich ein einfaches Muster aus verschiedenen Hölzern einlegen will, einen dünnen Streifen aus irgendeinem dunklen Exotenholz (Reststück aus dem Holzhandel - ich tippe auf Massaranduba) an meiner Bandsäge geschnitten. Das Auusgangsbrett ist 3cm dick und schon sehr hart/kompakt - also nicht einfach zu schneiden. Meine Säge ist ein recht kleines 08/15 Exemplar aus dem Baumarkt: eine Einhell TC-SB 200/1. Obwohl ich den Führungsschlitten so tief wie möglich eingestellt habe und wirklich mit SEHR wenig Vorschub gearbeitet habe, ist der Schnitt völlig schief geworden: auf ein paar cm Schnittweite schon ca. 4mm Versatz. Ich bin nicht sicher, woran es genau liegt: Ist die Bandsäge einfach zu klein? Ist das Blatt stumpf (kann eigtl. nicht sein, da die Säge relativ neu ist und ich nicht sooo arg viel damit schneide)? Oder liegt das Problem nicht dich eher VOR der Säge :emoji_wink: ?

Ich bin im Großen und Ganzen eh nicht so 100%ig glücklich mit dieser Säge. Zuvor hatte ich ein uralt-Teil von Elektra-Beckum, das m.E. deutlich bessere Ergebnisse geliefert hat und einen größeren Tisch bzw. weiteren "Arm" hatte, wodurch man mehr Flexibilität bei der Größe der Werkstücke hatte. Die Einhell ist recht klein, das Band läuft nach dem Stoppen nach (dachte, eine Bremsung wäre mittlerweile Pflicht) und der Parallelanschlag ist m.E. Mist.
Daher überlege ich, falls das o.g. Problem tatsächlich auf die Säge zurückzuführen ist, mir eine andere zuzulegen, sofern es denn in dieser Größenordnung bessere gibt.
Danke für eure Hilfe!
 

Herr Dalbergia

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Ich kenne die Säge, das ist wirklich der aller größte Schrott und die mit geliefern Bänder erst recht.
Du könnets mal ein gutes Band bestellen, und die Säge komplett neu einstellen, dann könnte das was werden.
Allerdings ist für diese Säge selbst 3cm hartholz schon eine Herausforderung.

Verkauf das Ding für 20€ und kauf die eine gute gebrauchte etwas schwerer Bandsäge.
Ebay Kleinaanzeige ist voll damit.....
 

Stamm-Hirn

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Danke. Bei der Auswahl der Säge bin ich nach den Bewertungen im Internet gegangen (soviel dazu...) und nach der Verfügbarkeit im Baumarkt. War wohl nicht die beste Wahl.

Kannst du denn Exemplare empfehlen? Einziges Kriterium wäre, dass die Säge nicht zu groß ist, da wie gesagt der verfügbare Platz begrenzt ist. Tischbandsäge (ohne Ständer) wäre daher die bevorzugte Wahl.
 

Herr Dalbergia

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Hallo, nein kann ich nicht, da ich folgendes nicht weiß:

- dein Budget
- deine Bereitschaft (weit) zu fahren um die Säge abzuholen
- deine zukünftigen Erwartungen und Anfordrungen an die Säge
- deine Kompromissbereitschft halt doch etwas größere und etwas schwerere Modell in Betracht zu ziehen

Grüße, Alex
 

Stamm-Hirn

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- dein Budget
- deine Bereitschaft (weit) zu fahren um die Säge abzuholen
- deine zukünftigen Erwartungen und Anfordrungen an die Säge
- deine Kompromissbereitschft halt doch etwas größere und etwas schwerere Modell in Betracht zu ziehen
Budget hängt davon ab: ich würde bis zu 300/400€ ausgeben, wobei es bei einer gebrauchten Maschine dann schon eine wirklich ordentliche sein sollte.

Strecke: eine gute Stunde Fahrzeit einfach um München herum ist kein Problem, darüber wird's eng (wenig Zeit wegen Familie und Beruf aktuell)

Anforderungen an das Gerät sind geradlinig. buchstäblich: es müssen ab und an Bretter/Bohlen bis 4cm Dicke geschnitten werden. 4cm sind aber schon die extreme Ausnahme. In der Regel wird Sperrholz oder Fichtenbretter geschnitten. Die Schnitte sollen sauber (also möglichst ausrißfrei) und gerade werden, wobei gerade gleichbedeutend ist mit brauchbaren Parallelanschlag. Der Tisch sollte für Gehrungsschnitte kippbar sein.
 

DZaech

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Ich an deiner Stelle würde nach einer gepfegten Inca Euro 260 Ausschau halten. Gut eingestellt sägt man damit mit wenigen Zehnteln Toleranz. Mit der Drehstrom 0,75kW Version gehen auch 120mm Buche locker mal durch. Die Säge ist mit ca. 50kg noch knapp transportabel, ist nur wenig dran was kaputt gehen könnte und sonst kriegt man eigentlich alle Teile noch dafür. Preislich gibts die Säge immer mal wieder so ab 300€. Ich habe selbst auch eine, als ich noch in der alten Werkstatt war habe ich immer sehr gerne damit gesägt. Die Maschine musste bei mir viel auftrennen so im Bereich 90-120mm Hartholz. Das hat immer gut geklappt. Die Säge ist sehr laufruhig und in dieser Grösse fast einzigartig was die Qualität angeht.

Grüsse
David
 

seschmi

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Ich würde erstmal ein neues, gutes Blatt probieren. Zum Beispiel ein HEMA Peak. Du kannst auch bei HEMA anrufen, was die empfehlen.
Dann siehst Du, was mit einem guten Blatt geht - wenn es dann nicht besser geht, kannst Du immer noch eine neue Säge kaufen.
 

DZaech

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Ich würde erstmal ein neues, gutes Blatt probieren. Zum Beispiel ein HEMA Peak. Du kannst auch bei HEMA anrufen, was die empfehlen.
Dann siehst Du, was mit einem guten Blatt geht - wenn es dann nicht besser geht, kannst Du immer noch eine neue Säge kaufen.

Du hast aber gesehen was der TE für eine Maschine hat? Wüsste nicht ob Hema überhaupt Blätter dafür macht / Machen möchte. Und mit 200er Rollen ist man bei der Blattwahl sehr eingeschränkt. Und obs bei einer 100€ Säge wirklich am Blatt liegt?
 

Lorenzo

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Exakt meine Gedanken! Schauen ob du ein gutes Band bekommst, und wenn nicht, ne Inca. Hab gerade schon geschaut ob ich eine verlinken kann, aber nur eine gefunden und die is zu teuer. Sind aber regelmäßig bei eBay KA drin und wären auch meine erste Wahl in der Größe!
 

gand-alf

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Ich an deiner Stelle würde nach einer gepfegten Inca Euro 260 Ausschau halten. Gut eingestellt sägt man damit mit wenigen Zehnteln Toleranz. Mit der Drehstrom 0,75kW Version gehen auch 120mm Buche locker mal durch.
Die habe ich :emoji_slight_smile:. Für kleine Sachen völlig ok. Habe auch schon 8-10cm Eiche etc. damit aufgetrennt. Geht auch - vernünftiges Sägeband vorausgesetzt.
Das mit dem Absaugen ist nicht so die Stärke der Maschine. Ist ein Tischgerät.
Gibt's zwischen 80-400€ gebraucht - natürlich stets auf der anderen Seite der Republik.
Gruß
Reinhard
 

rafikus

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Ich hatte bis vor kurzem eine Black & Decker DN330 , nicht gerade eine Schönheit und mit inneren Werten hat sie auch nicht geglänzt. Aber ich konnte damit gerade sägen, das war kein Problem nachdem sie richtig eingestellt war. Ein schlechtes Band hatte ich dafür auch und damit war es nicht möglich mal eben 10cm in 40mm dickem Material zu sägen.
Jetzt habe ich eine Metabo 5378 (alt und gebraucht), welche ungefähr vier mal so schwer ist wie die DN330 (oder sogar mehr). Auch hier gilt: nachdem alles eingestellt ist sägt sie wunderbar gerade. In der Größe würde ich sie jederzeit wieder kaufen.

Meine Vorredner/Vorschreiber haben auf jeden Fall recht mit dem Hinweis auf ein gutes Sägeblatt, das ist die Grundlage.
 

Stamm-Hirn

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Danke für eure Empfehlungen! Die verlinkten Exemplare sind interessant, wobei mir die Metabo in diesem Fall zu rudimentär ist. Der Tisch ist ja nach Aussage des Verkäufers ein Eigenbau und sowas schau ich mir vorher genau an, was allerdings schon aufgrund der Distanz ausfällt. Leider ist die Distanz bei der Inca auch das K.O.-Kriterium. Das wären ca. 4,5 Stunden Fahrt einfach, das sprengt einfach das Verhältnis.

Ich werde aber auf Angebote dieser Art im näheren Umkreis achten. Falls ich partout nicht fündig werde: gibt es denn keine "modernen" Bandsägen, die zu einem einigermaßen zahlbaren Preis solide Qualität liefern? Bis ich was finde probier ich es vielleicht einmal mit einem anderen Band. Wobei ich nicht wirklich weiß, woran man ein gutes Bandsägeblatt erkennt. Klar, scharf muss es sein :emoji_grin: Aber worauf wäre da noch zu achten?
 

Leibhaftiger

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Zur Metabo 5378: Die gibt es auch von Schleicher und Rockwell. Auf meiner steht Schleicher drauf, und ich bin ähnlich wie @rafikus sehr zufrieden mit meinem Gerät. Die ist für so ein Spielzeug ziemlich solide gebaut.
Sägebänder habe ich von Bayerwald, die gab es passend in der entsprechenden Länge und Stärke. Bin damit zufrieden, vor allem angesichts des Preises.
 

raziausdud

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Ich möchte die Aussagen zur Metabo 5378 auch nochmals unterstreichen …

Dazu noch: die hat nicht nur die Schnitthöhe - 13 oder 15 cm sind es , ich müsste nachsehen - die schafft die locker, auch mit Hartholz.

Zuletzt: so für etwa 100 Euro oder auch mal darunter sollte sie zu bekommen sein.

Rainer
 

seschmi

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Du hast aber gesehen was der TE für eine Maschine hat? Wüsste nicht ob Hema überhaupt Blätter dafür macht / Machen möchte. Und mit 200er Rollen ist man bei der Blattwahl sehr eingeschränkt. Und obs bei einer 100€ Säge wirklich am Blatt liegt?

Das kleinste HEMA Peak hat 0,36mm Dicke und ist ab 1m Länge erhältlich. Das wird wohl draufpassen, ich würde selbst eine mittlere Breite probieren (also 10mm). Das würde in 2m Länge ca. 18 Euro plus Versand kosten. Das wäre mir ein Versuch wert.
 

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....ist ja lustig , 5 km von meinem Wohnort entfernt . Also bei Bedarf ........ :emoji_thinking: .
> @Stamm-Hirn

Wollte ja keiner haben :emoji_cry: ........ Jetzt ist es für 270€ meine :emoji_grin: . Unter dem Tisch etwas stiefmütterlich behandelt. Das Rückenlager der Führung ist defekt . Sind aber glücklicherweise kostengünstige Normlager ( 608 ) . Neues hab ich schon bestellt . Bandagen sind am Rand leicht rissig . Die werde ich mittelfristig erneuern . Sonst läuft das Band schön ruhig . Jetzt noch ein wenig Putzen und einstellen .......... :emoji_cold_sweat::emoji_cry: .

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lasos84

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Ich möchte die Aussagen zur Metabo 5378 auch nochmals unterstreichen …

Dazu noch: die hat nicht nur die Schnitthöhe - 13 oder 15 cm sind es , ich müsste nachsehen - die schafft die locker, auch mit Hartholz.

Zuletzt: so für etwa 100 Euro oder auch mal darunter sollte sie zu bekommen sein.

Rainer
Kann ich bestätigen. Ich habe das gleiche Gerät unter dem Label Schleicher. Ich habe 150 Euro bezahlt und noch neue Bandagen aufgezogen sowieso einen Anschlag nachgerüstet. Beim Sägeblatt bin ich noch nicht 100% zufrieden. Vielleicht habt ihr Erfahrungen. Auf jeden Fall ein sauschweres und stabiles Gerät.
 

DZaech

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@petfr
Glückwunsch zur Inca :emoji_innocent::emoji_thumbsup:
Wenn die Rollen schön laufen und die Führungen unbeschädigt sind hast du damit ein Gerät für Jahrzehnte…
Erstaunlich an den Inca Bandsägen ist die Präzision und Laufruhe obwohl an der Säge kein Gusseisen zu finden ist. Nur gut verrippter Aluguss. Die Injecta AG war seit 1920 der europäische Pionier im Leichtmetall-Druckguss. Viele Maschinengehäuse und andere Teile für viele Hersteller wurden jahrzehntelang dort gefertigt. So waren z.B. die Druckgussteile an den Sägeaggregate von Striebig über Jahre hinweg ein Inca Produkt.
 

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@petfr
Glückwunsch zur Inca :emoji_innocent::emoji_thumbsup:
Wenn die Rollen schön laufen und die Führungen unbeschädigt sind hast du damit ein Gerät für Jahrzehnte…
Erstaunlich an den Inca Bandsägen ist die Präzision und Laufruhe obwohl an der Säge kein Gusseisen zu finden ist. Nur gut verrippter Aluguss. Die Injecta AG war seit 1920 der europäische Pionier im Leichtmetall-Druckguss. Viele Maschinengehäuse und andere Teile für viele Hersteller wurden jahrzehntelang dort gefertigt. So waren z.B. die Druckgussteile an den Sägeaggregate von Striebig über Jahre hinweg ein Inca Produkt.

Jetzt muss ich mir erstmal ein paar neue Sägebänder bestellen . Die , die ich heute mitbekommen hatte (Udeholm :emoji_sweat:) , haben ihre beste Zeit schon lange hinter sich ......werde morgen mal bei Hema stöbern :emoji_thinking: .
 
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