Ich denke zwar die Entscheidung ist längst gefallen, aber jetzt gebe ich auch meinen Senf dazu. Ich habe eine 450 RP. Und habe mir die Felder 4400 sehr genau angeschaut, die gibt es auch in 230 Volt, aber mit 70 EUR Aufpreis.
Folgendes kann ich sagen:
1. MHM der Kundenservice ist wirklich schlecht, und stark schwankend. Felder um 100% besser. Ich hatte bei MHM schon soviel Ärger und das einzige was gemacht wird, dann schicken sie die Maschine ein. Die einfachsten Ersatzteil sind nicht lieferbar und kosten völlige Phantasiepreise. Die 5 Jahre Garantie bringen hier vermutlich Null.
2. Die RP ist wahrlich kein Wunder an Genauigkeit, Wertigkeit und Stabilität. Beim spannen des Blatts merkt man, dass sich der Arm bewegt, nicht viel aber spürbar. Der Lauf der Rollen ab Werk ist mittelmäßig ruhig und die Ausrichtung ist eher grob. Da wirkt die Felder um Welten stabiler und besser verarbeitet.
Der hohe Anschlag ist ein solcher Quatsch, er kollidiert nämlich mit der Rollenverstellung und du kannst die Höhenverstellung nicht mehr sauber absenken und muss jedesmal den Anschlag umbauen, unglaublich nervig. Außer man sägt grunsätzlich 15cm dicke Bohlen.
Die Entlastung funktioniert nur wenn nicht zuviel Druck auf der Bandspannung ist, also jedes mal Bandspannung reduzieren und dann Entlastungshebel. Das kann man sich dann eigentlich komplett sparen.
3. Aus meiner Sicht ist die RP 450 eher eine Maschine fürs Grobe. Brennholz, Terassenunterbau, Grobe Bohlen, Rumgesäge an Naturholz usw. Wer hier auch nur im Ansatz die geraden und winklige Schnitte einer Kreissäge erwartet, liegt völlig falsch, da geht es um mehre Milimeter Abweichungen, nicht um zehntel. Das denke ich, ist Bandsägen typisch, aber bei der RP schon sehr heftig.
4. Außerdem gibt es die Felder aktuell zu echt attraktiven Preisen, fast 400 EUR billiger als vor einem Jahr.
5. Am wichtigeste ist, was du damit machen willst.
Stämme auftrennen, da sind die winzigen Tische der BS völlig ungeeignet. Das wird ein einziges Gewürge wenn die Stämme länger sind als 1,5m. Da ist eine liegende Säge 10mal besser. Auch mit Auflagen vorne und hinten ist es sehr wackelig.
Bastelarbeiten: Da reichen die kleinsten Bandsägen völlig, weil man bei 20cm Dicke sowieso nicht mehr sauber im z.B. Kreis schneiden kann. a la Bandsawbox. Da wird mal unten leicht zuviel gedrückt und der Schnitt läuft sofort schräg und läßt keine Korrektur mehr zu. Das Holz ist kaputt. Die Wandung völlig schräg.
Gartenstühle, Boxen usw.: Ja geht, aus vorgeschnittenen Bohlen, aber niemals auch nur im Ansatz wie bei einer ordentlichen Kreissäge. Man muss einfach akzeptieren, dass das Blatt beweglich ist und hier im Holz den geringsten Wiederstand sucht, selbst wenn man alles macht, es wird immer wiedermal krumm, man produziert ordentlich Verschnitt. Und aus Naturholz kannst du vergessen, da du ja erst Bohlen (dafür ist eine liegende Bandsäge 100mal besser) sägst und du diese dann 2 Jahre lagern musst. Bei der BS muss du beim Schnitt immer mit Mehren Millimetern Abweichung rechen, auch dass der Schnitt regelmäßig verläuft. Ohne Abrichte kannst du eine Bandsäge komplett vergessen, außer du akzeptierst den rustikalen Look. Nichts ist plan, nichts ist wirklich gerade sobald es mal ein wenig dicker wird.
Möbel für innen bauen: Vergiss es, ohne Abrichte bekommst du nicht mal im Ansatz wirklich saubere, winklige Schnitte hin, das Band folgt immer der Maserung, da kannst du dich verdrehen wie du willst. Klar ich habe so etwas auch gemacht, aber mit unendlich viel Nachgeschleife und Schnitten von der Gärungssäge.
Würde ich als Nichtprofi nochmal eine BS kaufen, ich bin nicht sicher, auf keinen Fall eine RP. Ich habe viele nette Sachen damit gebaut, aber es bleibt rustikal.
Aber die BS ist super sicher, wenn du nicht selber die Finger reinbringst kann aus meiner Sicht nichts passieren, selbst wenn du drückst und schiebst, dann springt maximal das Band ab und steht sofort. Und sie ist recht leise. Sie kann vieles, aber nix wirklich ordentlich.