Bad Fußboden sanieren - Vinyl? PVC?

neugieriger

ww-birnbaum
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Guten Abend allerseits, ich hab folgendes Projekt im Häuschen von der Oma.

Altbau, Badezimmer, im Moment besteht der Boden nur aus Estrich. Hat allerdings in der Mitte einen Riß quer durchs Zimmer. Fließen würden mit Sicherheit da reißen.
Es muß also was flexibleres her.

Deshalb war mein Gedanke:

1.) Erstmal "irgendwelche" Nut-und-Feder Platten (PU Leim in die Nut) schwimmend verlegen
2.) und dann PVC Boden obendrauf.
2.a) Am liebsten vollflächig geklebt, damits mit der Zeit keine Falten gibt.

3.) Oder evtl. gleich am Rand / Wandanschluß einen kleinen Radius hinputzen und den Boden 50 mm an der Wand hochgehen lassen, spart die Sockelleiste und ist 100% dicht. Möbel werden keine hingestellt.

4.) Welche geeigneten Platten gibt es da? Wäre OSB 3 oder 4 beständig genug?
Oder was zementgebundenes? Oder was gibts da noch?
Stärke kann von ca 12 bis ca 18 mm sein, gerne eine günstige Lösung

5.) Es soll eine barrierefreie Dusche rein - ich würde den Boden der Dusche ( mit Fliesenkleber / Spachtel ) hinmodellieren und Mosaikfliesen verlegen. In dem Bereich komme ich auch ohne Verlegeplatten aus. Also direkt auf den Estrich geklebt. Und dann eben den Übergang von PVC zu Fliesen versiegeln.

7.) Ich hab gesehen, dass es da auch Klick - Vinyl für Bäder gibt, nur, ist da auf die Dichtigkeit der Fugen Verlaß?

8.) Und wie wäre der Aufbau da? Auf Verlegeplatten will ich wegen dem unguten Estrich nicht verzichten.

9.) Den Vinyl vollflächig auf die Verlegeplatten kleben?


Bin für alle Meinungen und Gedanken dazu dankbar, Grüße, Hans.
 

IngoS

ww-robinie
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.) Es soll eine barrierefreie Dusche rein - ich würde den Boden der Dusche ( mit Fliesenkleber / Spachtel ) hinmodellieren und Mosaikfliesen verlegen. In dem Bereich komme ich auch ohne Verlegeplatten aus. Also direkt auf den Estrich geklebt. Und dann eben den Übergang von PVC zu Fliesen versiegeln.

Hallo,

das geht schief und ein Wasserschaden ist vorprogrammiert. Fugenmörtel und Kleber sind nicht dicht. Schau dir mal Systeme für bodengleiche Duschen an. Das sind aufwendig zu verarbeitende Materialien. Selbst eine Fachfirma musste das bei meinem Sohn zwei mal machen, bis es dicht war.

Gruß

Ingo
 

ghost82

ww-birnbaum
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Ich würde auch nach einer ganz, ganz flachen Duschtasse Ausschau halten und diese geg. etwas in den Estrich einlassen. Da Hast du dann vielleicht ne Kante von 1-2 cm die aber für jeden zu meistern ist und die Dusche ist auf jeden Fall dicht. Habe ähnliche Erfahrungen wie Ingo gemacht.
 

mj5

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Hi there,

wenn der Riss im Estrich nicht die St. Andreas Spalte ist, also wenn sich da nicht dauernd was verschiebt und weiter aufreisst:
Schlueter! Meine es heisst "Kerdi Membran" und dann drueber fliesen. Schlueter hat auch Duschtassensysteme und ziemlich gute Einbauanweisungen.
Sonst erstmal den Untergrund "beruhigen".

1. bis 9.? Viel Arbeit, Erfolg zweifelhaft - wuerd ich mir nicht antun.

Gruesse
Mattes
 

Bastelheiko

ww-robinie
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Mit einer in der Höhe passenden Entkopplungsmatte kannst du überall Bodenfliesen kleben. Wie der Vorredner schon schrieb. Da reißt nichts.
Frage einfach mal bei Ardex nach dem passenden Lernfilm für die Verarbeitung von PVC-Belägen für Duschwanne, Wand und Boden.
Log dich da ein bei E-Learning und du erfährst mehr als in gefühlten 45 verschiedenen Foren mit geballtem 1/4 Wissen.
Ich darf so was höchstwahrscheinlich nicht ins Netz stellen.
Ist bei Einhaltung der neuen Abdichtungsnorm alleine aufgrund der zu verwendenden speziellen Materialien mit Sicherheit teurer als ein gefliestes Bastelbad.

Eine barrierrefreie Dusche mit der richtigen Neigung, den richtigen Materialien, Entwässerungsleitungen mit normgerechter Neigung herzustellen, indem sich die Fugen auch nach Jahren nicht verfärben...
Halt die Brieftasche fest und finde den, der so was wirklich kann.
Das alleine macht dich schon zum Helden!
Die meisten gelernten Fliesenleger machen nur Dinge die sie gelernt haben, es schnell können und 20 Jahre in ihrem Wissensstand verharren. Oder gib um die 700 € aus und frage beispielsweise bei Wedi nach Fundo Riolito nebst Zubehör oder so was in der Art bei Mitbewerbern wie Fermacell...

Viel Erfolg!
 

neugieriger

ww-birnbaum
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Also.. danke erstmal für alle Antworten. Das mit dem OSB und PVC werd ich mir jedenfalls abschminken.

Und jetzt wirds heikel.

Ich hab mal das Richtscheit über den Riss gelegt. Sieht ganz so aus, dass der Riss einen "Buckel" macht. Liegt das Richstscheit links auf, hab ich auf der rechten Seite ein Gefälle von ca 2 mm auf den Meter.

Unter dem Riss ist ein Tonnengewölbe. Über den höchsten Punkt von dem Gewölbe ist wohl die Estrich-Bodenplatte gebrochen / geknickt.

Wenn man von einer Platte über den Riss zur anderen Seite geht, knirscht es manchmal, die tektonischen Platten scheinen sich 1 mm aneinander zu reiben.

a) Ich hab nach Entkoppelungsmatten gegoogelt, und Stärken bis 4 mm gefunden - gibts nicht auch stärkere Platten ?
z.B. was zementgebundenes, wasserfestes? Ich kenn mich da leider nicht aus

b) Was mit ca 12 bis 20 mm, vielleicht mit Nut und Feder , was man verkleben und schwimmend verlegen kann und was den Riss gut überbrückt
und gewährleistet, dass die Fliesen keinen Schaden leiden. ?

c) Ich hab sowas mal gesehen, da war ein Betonfundament, darüber kam so ne graue Platte , Dicke ca 20, die Kanten so ähnlich wie bei Laminat geformt, darauf wurden Fliesen geklebt und später wurde ein Ofen draufgestellt. Wie heißen diese Platten?
 

Dominik Liesenf

ww-esche
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Den Estrichriss vom Estrichleger prüfen und ggf. verharzen lassen. Auch mal das Gewölbe, nicht dass da was gesackt/ein träger am Ar...ist.
Geflieste Dusche mit Gefälleestrich gleich mit dem Estrichleger und Fliesenleger besprechen, ob trägerelement, Gefälleestrich o.ä. möglich.

Die Unebenheiten beseitigt eine Ausgleichsmasse nach der verharzung.
 
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neugieriger

ww-birnbaum
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Den Estrichriss vom Estrichleger prüfen und ggf. verharzen lassen. Auch mal das Gewölbe, nicht dass da was gesackt/ein träger am Ar...ist.
Geflieste dus hd mit gegälleestrich gleich mit drm estrichleger und Fliesenleger besprechen, ob trägerelement, Gefälleestrich o.ä. möglich.

Die Unebenheiten beseitigt eine Ausgleichsmasse nach der verharzung.
Das ist ein Tonnengewölbe. Freitragend, ohne Träger usw. Gesackt ist da m.E. nichts, man kanns von unten anschauen.
 

PurplePony

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Ich würde den Buckel sm Riss mit einem Betonschleifer weg schleifen. Alle 30 cm den Riss entlang im 15 Grad Winkel einschneiden, Bewehrungsfedern einlegen, Harz rein Kippen, absanden, mit Standfest abspachteln.
Dann Ausgleichsmasse darüber gießen.
Grundieren und einen wasserfesten Designboden darauf legen, keine Fliesen.
 

fahe

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Unter dem Riss ist ein Tonnengewölbe. Über den höchsten Punkt von dem Gewölbe ist wohl die Estrich-Bodenplatte gebrochen / geknickt.
...Schlüters Ditra und Kerdi habe ich auch schon mehrfach verbaut und finde das System gut für schwierige Untergründe. Damit meine ich aber tragfähige schwierige Untergründe, also bspw. Holzunterkonstruktionen.

In Deinem Fall würde ich allerdings nicht einfach etwas a la "Harz rein" etc. machen... es sei denn, es muss nicht für lange sein.

Alles deutet doch imho darauf hin: Über dem Tonnengewöbe ist mit irgendwas ausfgefüllt , danach ein mehr oder weniger tragfähiger Bodenaufbau "draufgekippt" worden.

Logisch, dass das Konstrukt am höchsten Punkt des Gewölbes am Wenigsten nachgibt, links und rechts kann da aber ja schon ein halber Meter Schlacke/weiß-der-Geier-was drunter sein, der nachgibt.

1649570873125.png

Ich wäre ganz klar bei: Ohne Ursachenbeseitigung keine Kosmetik. Das hieße für mich: Estrich raus, Schüttung raus, Gewölbe prüfen... und einmal neu auf dem Gewölbe aufbauen. Ein Statiker würde vielleicht dazu raten, eine neue Decke einzuziehen über dem Gewölbe.

Wir haben in einem ähnlichen Fall mal stattdessen eine zementgebundene Blähtonschüttung verbaut... und seit vielen Jahren an der Stelle Ruhe.

Vielleicht - je nach Spannweite und Situation bei den Auflagern des Gewölbes und der umfassenden Wände, der möglichen Aufbauhöhe etc. pp - ist es vielleicht weniger Aufwand, eine tragende Decke über das Gewölbe zu setzen. Kann ja auch aus Holz/OSB sein...
 

neugieriger

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Hallo Fahe
Der Estrich ist schon eine gefühlte Ewigkeit drin und seitdem hat sich der Boden nur minimal gesenkt. Und vom Riss aus gehts nach beiden Seiten nur ca. 2 m.
Alles raus , Schüttung usw. das ist mir einfach zu viel Aufwand. Der Untergrund , das weiß ich , weil ich in einem Raum schon den Boden aufgemacht hab, besteht aus Sand und darunter seit über hundert Jahren ein Sand - Steine - Gemisch.
Ich rechne jetzt mal nicht damit dass sich da noch viel bewegt.

Das Kerdi Board hat mein Interesse - auf der Webseite steht allerdings, dass das nur für die Wand gedacht ist ???
Geht das auch für den Boden?
Die Kanten haben auch nicht Nut und Feder. Das wird also nur stumpf verklebt?

Oder gibts was anderes wasserfestes mit N+F ?
 

neugieriger

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Hallo Purple Pony
15 Grad zum Riss in der Draufsicht?
Bewehrungsfedern - da find ich bei google nix. Wie sehen die aus? Ich hätte wohl Baustahl Rundstäbe genommen.

Wasserfester Designboden, da hat google Klick-Vinyl gebracht. Sieht gut aus.
Ich würde noch was zur Entkopplung drunter machen - wird der Vinyl mit dem Untergrund vollflächig verklebt??

Ich hab auch was von mineralischen Designböden gesehen - sind die dann auch so "elastisch" wie Vinyl?
Gibts alternativ noch andere Böden in der Art?
 

woodchuckchuck

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Google mal "estrich verklammern" für Klammern + Harzverguss.
Nimm Fliesen nicht Designboden, letzteren gibt es m.e. nicht in (zuverlässig) Wasserdicht.
Die mineralischen Designböden die ich kenne sind sind eher Spachtelböden oder in Richtung microterrazzo, die brauchen noch eher einen Einheitlichen Estrich als Untergrund als Fliesen.
 

neugieriger

ww-birnbaum
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Ich hab gelesen, die ca. 2 mm Vinylböden, die vollflächig aufgeklebt werden, wären absolut wasserdicht. Aber bevor ich was kaufe, würd ich natürlich gründlich nachfragen.
Vinyl wäre mir auch lieber als was mineralisches.
 

fahe

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Alles raus , Schüttung usw. das ist mir einfach zu viel Aufwand. Der Untergrund , das weiß ich , weil ich in einem Raum schon den Boden aufgemacht hab, besteht aus Sand und darunter seit über hundert Jahren ein Sand - Steine - Gemisch.
Ich rechne jetzt mal nicht damit dass sich da noch viel bewegt.
...na ja, Gottvertrauen ist ja bei jedem individuell ausgeprägt. Wenn der Estrich entlang der oberen Tonnenkante gebrochen ist, sollte ja die Ursache klar sein. Wie gesagt, alles raus und gebundene Schüttung ist ja nur eine Variante. Schwalbenschwanzplatten wären imho eine andere. Oder, oder, oder...

Das Kerdi Board hat mein Interesse - auf der Webseite steht allerdings, dass das nur für die Wand gedacht ist ???

Wenn ich Schlüter Ditra und Kerdi sage, meine ich Ditra-Entkopplungsmatten und Kerdi-Dichtbahnen/Dichelemente plus zugehörigem reaktiven Systemkleber.

Eine "Sanierung" ohne Ursachenbeseitigung - egal, ob geklammert und mit Harz ausgegossen... oder mit welchem Wundermittel auch immer - halte ich für Bastelei.

Wie hoch darf der Aufbau auf dem Estrich denn eigentlich werden?
 

neugieriger

ww-birnbaum
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Ich komme erst die nächsten Tage wieder mal hin. Idealmaß wäre ca 25, aber spielt keine Rolle, denn ich muß auf nix Rücksicht nehmen.
Zum Flur hin kommt dann halt ein flaches Trittbrett und die Tür wird gekürzt.

Mehr Höhe hat den Vorteil, dass es mit der Höhe von der Dusche besser paßt.
Doch, ja, eine Bewehrung will ich reinmachen. Der Gedanke dass die Platten aneinander macht mich schon nervös
 

PurplePony

ww-robinie
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Google mal Estrichklammern.

Fliesen werden dir da vermutlich reißen.

Vinyl und Designböden, ich meine nicht mineralischen Spachtelböden wie Pandomon, sind heute standard auch im Bad. Das kann naß werden.
Geh mal in einen Baustoffhandel und guck was es alles gibt.
 

neugieriger

ww-birnbaum
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Danke euch,
ich werd mich damit beschäftigen, ggf.. nochwas fragen und sobald Zeit dafür ist das Projekt in Angriff nehmen und später erzählen, wie es wurde.
Frohe Ostern !
 
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