Bücherregal - Nussbaumfurnierte Stabplatte

Caterman

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Hallo liebes Forum,

möchte euch mein aktuelles Projekt vorstellen. Es handelt sich um ein Bücherregal. Die Oberfläche sollte Nussbaum sein. Habe mich dazu entschlossen das Regal aus Tischler-/Stabplatte zu bauen. Weiss nicht ob es richtig war, aber massiv aus Nuss schien mir ne Nummer zu hoch; ist immerhin mein erstes nennenswertes Möbelprojekt oberhalb der Kellerräume. Das Projekt ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass ich sagen kann 'alles hat geklappt'. Allerdings werde ich, abgesehen von der Resteverwertung, in Zukunft abstand von den Stabplatten nehmen. Freue mich darauf, erste Dinge ,abgesehen von Schneidebrettern :emoji_wink: , aus Massivholz zu bauen. Wobei das noch dauern wird. Die Gartenhütte steht im Rohbau und möchte vorangebracht werden (überlege noch, die hier zu zeigen, da der Stahlanteil noch höher als bei meinem ersten Projekt, der Sitzbank im Garten, ist). Im Anschluss steht ein Umbau im Haus an. ...aber zurück zum Thema.
Habe leider wenig Fotos in der Werkstatt gemacht. Alles in allem war es nicht wirklich übertrieben spannend. Die Platten auf Breite geschnitten, 2mm Echtholz Anleimer dran. Die Gehrungen sind verleimt, der Rest mit Lamello Clamex verbunden. Die Oberfläche ist zwei mal mit Osmo Hartwachsöl - farblos - seidenmatt behandelt.

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Die roten 'Kisten' sind auf Gehrung verleimt und haben eine Rückwand. Auch habe ich dort Bohrungen für Einlegeböden angebracht. Dort können dann höhere/niedrigere Bücher oder Deko stehen. Die gelben Teile sind einzeln und, wie beschrieben, mit Clamex verbunden. Auch stehen die roten Kisten ca. 40mm über.

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Dieser Zettel hat sich als DER Plan herausgestellt und begleitet mich fast von Anfang an durch das Projekt.

20201031_202517.jpg

Hier werden die Positionen markiert, an der die Lamellos eingefräst werden. Oben rechts im Eck sieht man ein Stück der Kantenanleimvorrichtung.

20201027_203037.jpg

Zuerst wurden alle Kisten gemacht, und nur ein kleiner Teil der, im oberen Plan gelben, Zwischenböden und Wände. Hatte die Befürchtung, wenn ich alles nach Planmaßen säge, dass mich eventuelle Ungenauigkeiten später einholen, und nix richtig zusammenpasst.
Also sägen, zusammenbauen, einpassen, auseinanderbauen, Oberfläche, wieder zusammenbauen. War sicherlich gut, dass ichs so gemacht habe. Aber letztlich gab es keine nennenswerten Abweichungen von den geplanten Maßen.

20201029_220118.jpg

Strom gibts auch, aber da sag ich besser nix zu... ...naürlich hats ein Elektriker später abgenommen.

20201030_211357.jpg

Es wächst,

20201031_165326.jpg

und wächst.


Einstweilen wünsche ich euch eine schöne Restwoche.
Gruß
Florian
 

uwe_

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hallo, gefällt mir gut, was ähnliches habe ich auch vor. Weshalb nicht wieder Tischlerplatte? Wie hast Du die Kanten angeleimt?
 

Caterman

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Hallo Uwe,

danke.
Vornweg zwei Dinge: 1. es hat ja alles geklappt. 2. ich bin Amateur und Anfränger und so ist auch das Folgende zu werten. Vielleicht kann ein Profi fundiertere Aussagen treffen.
In der engeren Auswahl standen Spanplatte, Stabplatte und Stäbchenplatte. Spanplatte war mir unsympathisch. Melamin auf Span ist ja ok, aber Nussfurnier auf Span fühlte sich irgenwie nicht 'richtig' an. Stäbchenplatte gabs keine. Also Stabplatte.
Was mich stört ist, dass die Platte wellig ist. Optisch ist es mir zunächst nicht aufgefallen. Wenn man aber mit der Hand quer zur Faser über die Platte fährt spürt man es. Denke es liegt an unterschiedlich gequollenen/geschwundenen Stäben. Dann hatte ich Angst, dass deshalb die Gehrungen an den 'Kisten' nicht passen; bzw. dass ich beim Schleifen selbiger das 0,6 (?) mm Furnier durchschleife. Durchgeschliffen habe ich nichts, die Gehrungen passen auch, und von der Welligkeit ist quasi nichts zu sehen. Vielleicht hatte ich Glück, vielleicht habe ich genau genug gearbeitet, vielleicht lag es daran, dass die Kisten nur 31cm tief sind, vielleicht ist das eh alles kein Problem.
Was dazu kommt: Stell dir vor, der kleine Bastler steht in der Werkstatt, und sägt zwei 45° Gehrungen an ein Teil. Misst dann zur Kontrolle ein Maß vorne, ein Maß hinten am Werkstück, und die unterscheiden sich fast um einen mm; bei einer Schnittlänge von 31 cm. Der Profi kommt vielleicht gleich drauf woran das liegt, der Bastler/ich aber nicht. Also alle möglichen Einstellungen überprüft, Probestück gemacht, Queranschlag 5-Schnitt-Dingens usw. irgendwann dann festgestellt, dass die Säge passt, und auch ich sauber gearbeitet habe. Beim Werkstück war aber vorne ein 'Wellenberg' und hinten ein 'Wellental' dadurch unterschiedliche Materialstärke, dadurch unterschiedliche Breite.
Zum Kanten anleimen habe ich mir die Vorrichtung auf den Fotos zusammengespaxt. Die Kante wird unten eingelegt, Leim auf die Platte und diese draufstellen. Dann mit Zwingen spannen. Die weissen 1mm Kunststoffteile halten a) die Kante vor dem verleimen in der Vorrichtung und zentrieren b) die Platte auf der Kante. Funktioniert tadellos.

Gruß
Florian

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Fatso Katz

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Super Arbeit. Danke auch fürs Zeigen der Kantenvorrichtung. Was sind das denn für weißen Plättchen? Ich bin auf der Suche nach maßgenauen Unterlegplättchen. Hatte mal ein Paar Verglaserklötchen aus Holz. Die hatten aber alle ca +- 0,1 mm neben dem Soll.
 

Caterman

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Hallo,
danke. Das sind 'Verglasungsklötze' von Würth. Mit dem Messschieber gemessen: Der 8mm hat 7,8mm. Der 1mm hat 1,1mm.

Ja, habe einen Streifen von nem alten Handtuch mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt, um die Anleimer vor Druckstellen z.B. durch Späne zu schützen.
 

Caterman

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So, das Regal ist quasi fertig.
Bin mir noch nicht sicher, wie ich den Sockel verkleide. Der aktuelle Favorit ist ein weiß beschichtetes Alublech.
Alles in Allem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Wenn man genau hinschaut, findet man ein paar Ecken, die, für meinen Geschmack/Anspruch, nicht perfekt sind. Luft nach oben gibts aber wohl immer. Mich stören zwei Dinge:
1. habe ich manche Löcher zum anziehen der Lamellos auf der falschen Seite gebohrt.
2. wenn man von der Treppe auf das Regal zu läuft, sieht man auf die rechte Seite. Dort ist unten eine auf Gehrung verleimte 'Kiste'. Darüber geht die eigentliche Seitenwand weiter. Da hätte ich auf den Faserverlauf achten sollen. Also die Seitenwand der Kiste und die darüberliegende Seitenwand des Regals aus einem Stück anfertigen sollen.

Regal3.jpg
Hier sieht man den unglücklingen Übergang zwischen Kiste und Seitenwand.

20201107_132513.jpg
Ist ok, aber auch nicht mehr. Unscharf, in der oberen linken Ecke des Fotos, sieht man ein versehentlich auf der Oberseite gebohrtes Loch für die Lamellos.

20201108_083417.jpg
Mit etwas Abstand betrachtet passt es.
 
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carsten

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Mit etwas Abstand betrachtet passt es.

Hallo
richtig das Möbel wirkt eh nur mit der Betrachtung auf Abstand. Über dem Loch steht doch eh ein Buch :emoji_wink:.
Solche Fehlbohrungen hat auch so mancher Profi schon gemacht, klar weiß man das selbst und ärgert sich darüber. Aber insgesamt ein gelungenes Projekt. Und aus den "Fehlern" lernt man. Das nennt man dann Erfahrung.
 

uwe_

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bei den Löchern wollte ich schon immer mal fragen: ist das üblich die offen zu lassen? oder macht ihr da Kappen drauf?
 

Keilzink

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Schön! Sehr gut gemacht! Und die kleinen Makel siehst nur du - ja, ich weiß, das ist schlimm genug. Aber trotzdem! ;o)
Mein Tip für den Sockel: Edelstahl gebürstet, das kann man selber besorgen, mit Schleifflies in einer Richtung bearbeiten. Das Grundmaterial gibts billig im Baumarkt - diese aufrollbaren Lineale zum Tapezieren.
Aber eine staunende Frage hätte ich noch: Wo, bitte, gibt es in unserem Land mit Ami-Nuss furnierte Tischlerplatte zu kaufen?
Danke, Andreas
 

Caterman

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Danke Andreas.
Und auch danke für die Gedanken, die du dir bezüglich des Sockels gemacht hast. Ich mag Lösungen, die in eine derartige Richtung gehen. Allerdings gefällt mir, in diesem Fall, weiss besser als Edelstahl. An dem Edelstahlgeländer, links neben dem Regal, nörgel ich schon ewig rum. Hab hoffentlich bald meine Frau so weit, dass ich da was Anderes hinmachen darf...
Ich habe das Glück, günstig und zuverlässig an 'alles' zu kommen, was mit Metall zu tun hat. Auch ist pulverbeschichten kein Problem.
Anders sieht es leider beim Holz aus. Die Platten habe ich von Klöpfer in Neu-Ulm. Zwei mal habe ich bei denen Holz gekauft. Beides mal bekam ich 'eigentlich nicht an privat' zu hören; hat aber dennoch geklappt. Ist eine unschöne Situation. Wenn zufällig mal der Falsche ans Telefon geht; wars das...
 
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