Auswahl Schleifbänder für Langband

Martin.G

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Servus,

ich hab vor kurzen eine Langband bekommen, die hat eine Schreinerei günstig aussortiert (Johannsen, Tischbreite ca 250cm). Ein paar alte Bänder waren dabei, Länge und Breite sind damit klar.

Was für Körnung(en) würdet ihr mir Empfehlen, ist das vergleichbar mit einem Excenter? Also 80, 120, 180 und dann Ölen?

Vielleicht kann mir auch jemand grundsätzlich die Arbeitsweise erklären (oder hat ein Video dazu). Ich habe bisher den Tisch vor und zurück bewegt und den Schleifschuh nach jedem vor/zurück etwas nach links gezogen. Ist das so richtig?

Vielen Dank für Eure Antworten
 

Mitglied 59145

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Ich schleife 80 und 120 an der Langband, jedenfalls in der Regel. 150 dann mit Excenter, liegt aber daran, dass wir meist noch etwas Risse ausbessern müssen etc..

Wir haben auch 60er und 150 und 180er Papier, das wird aber sehr selten gebraucht/genutzt.

Das Schleifen an sich mache ich wie folgt:

Der Tisch wird vor und zurück bewegt, dabei wird der Schleifschuh nach jeder Bahn um etwa die Hälfte der Auflage weiter bewegt. Wichtig, ich fange rechts an und bewege mich nach links, dann zieht es den Schleifstaub weg.

Wenn das durch ist fahre ich in Längsrichtung mit dem Schuh über die Platte, von links nach rechts und wieder nach links. Immer den Tisch, nach einer Bahn, ein paar cm weiter schieben. Also mit "Überlappung" schleifen.

Wenn der Schliff der Langband der letzte ist, Platte anschließend drehen und die Längsbahnen wiederholen. Sonst richten sich bei der Oberfläche unnötig viele Fasern auf, auch ein grund warum wir den finalen Schliff mit Excenter machen.

Insgesamt ist da viel mit "fühlen" und Erfahrung zu machen. Zum üben eignen sich gut furnierte Platten :emoji_wink:. Keine Kraft und locker bleiben!

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Was mir noch einfällt, der Schleifschuh ist das kritischste Bauteil an der Maschine, der Graphitbelag sollte regelmäßig getauscht werden. Ich gehe jetzt nochmal rüber und gucke mir das an.....

Gruss
Ben
 

Martin.G

ww-ulme
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Vielen dank Ben, für die Tips, dann werd ich mal 80 und 120 kaufen, und den Rest dann nach Bedarf. Was sind denn da gute Bezugsquellen?

Ja da muss ich auf jeden Fall noch üben, aber so schlecht waren die ersten ergebnisse gar nicht :emoji_grin:

Meinen Schleifschuh kann ich fest stellen, das macht aber keinen Sinn oder? Der soll schon Pendeln können? Ist der Graphitbelag "fertig" wenn er sich auflöst, oder sollte der schon eher getauscht werden. Wie erkenne ich das?
 

Mitglied 59145

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Spätestens wenn du irgendwo durchgucken kannst.
Bei meiner Quelle wirst du das nicht bekommen. Aber findest du bestimmt auch so. Ich nutze Mirka Jupuflex oder so ähnlich, evtl Jupuflex. Findest du sicher über google.

Feststellen machen wir nicht, du müsstest das jedesmal neu machen wenn du verschiedene Dicken hast. Bei uns hängt der Tisch wegen der großen Gewichte aber auch immer mal etwas schief. Daher lassen wir nur pendeln. Die Platten sind auch seltenst perfekt gerade.

Wenn man Plan schleifen will, kann man das Werkstück auch diagonal schleifen, das mit 60er Papier und festgestellte Schuh ist schon in Richtung kalibrieren mit der Breitband.....

Gruss
Ben
 

Martin.G

ww-ulme
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Danke für die rege Beteiligung :emoji_slight_smile: Ich frag mal bei Würth an (obwohl ich da mit den Preisen oft ned klar komm), ebay bietet in der Bandlänge wenig (150x7100)

Tische, Massivholzplatten, selbst verleimt. Nichts was auf den 1/10 Plan sein müsste, Hauptsache das Schleifbild passt. Furniertes hab ich bis jetzt mit dem Excenter geschliffen, da brauchts zwar nicht viel Abtrag, aber das Ergebniss kann auf der Langband besser sein, oder?
Welchen Hintergrund hat deine Frage, @magmog? Weitere Bearbeitung, entweder fertig zum ölen/lackieren, oder nacharbeit mit dem Excenter und dann Oberfläche.
 
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poeschl

ww-buche
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Ich hab glaube ich auch nur n 120er Band in meiner Maschine drin, für mich hat sich das bewährt. Den Feinschliff mach ich meist mit dem Exzenter.

Vom Vorbesitzer hatte ich noch Schleifbänder von Hermes, mittlerweile hab ich die von Klingspor, erhältlich z.B. hier (keine Werbung, ich habs halt einfach da gekauft):
https://saegeblatt-koenig.de/schlei...-standardband-ps-29-f-act-150-x-7100-korn-120
Der Preis bezieht sich auf 10 Schleifbänder, die halten eh ewig
 

Mitglied 24010 keks

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Ich nutze auch hauptsächlich 120er. Wenn es allerdings zu furnierten Platten kommt, ziehe ich das 150er vor. :emoji_grin: ich fühl mich da einfach sicherer... Ein neues 120er schruppt schon ordentlich... Und schwupps ist das dünne Furnier weg... :emoji_grin:
In der Ausbildung hab ich immer die furnierten Plattenreste genommen (die sonst zur thermischen Verwertung gekommen wären) und hab geübt, geübt und geübt. Bei Massivholz ist das alles aber nicht so kritisch.

Gruß Daniel
 

magmog

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Moin,

wenn nur gelegentlich die Oberfläche gestreichelt werden soll ist P120
ausreichend.
Wer aus Teilen verleimte Platten bündig schleifen will sollte P80 oder
bei Hartholz P60 zur Hand haben, für Lackzwischenschliff ein
dafür vorgesehenes Spezialpapier P320 oder feiner.
Ich verwende sogar P24 und P36 um komplexe Freiformflächen zu modellieren.
Auch ein paar Bänder in P 40 habe ich für einen Metaller liegen,
um Stangen aus hochlegierten Stählen zu "bürsten".

Nicht nur die Körnung muss passen, sondern auch das Kornmaterial, die Streuung, die Bindung und der Träger
 

Mitglied 24010 keks

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Wer aus Teilen verleimte Platten bündig schleifen will sollte P80 oder
bei Hartholz P60 zur Hand haben,
Oder seinen Füge und Verleimprozess überdenken... :emoji_wink:
Also ich mach ja nich so viel mit Massivholz und hab auch keine wirklich tolle Hobelmaschine. Aber wenn ich solche Versätze produzieren würde, würde ich mir Gedanken machen...

Gruß Daniel
 
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teluke

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Ich habe eine Langband.
Die steht allerdings, aus Platzgründen, von Anfang an in der Metallwerkstatt.

War aber eine völlig überflüssige Anschaffung.

In der Zeit in der ich z.B. eine Tischplatte in die Metallwerkstatt (ca. 70m weiter) bringen und auf der Langband platziere habe ich die Platte mit der Excenter schon fast einseitig geschliffen.
In der Zeit in der ich an der Langband die Platte schleife und danach wieder in die Holzwerkstatt zurückbringe bin ich mit der Excenter schon fertig.

Meine Metaller nutzen die Maschine manchmal um eine Metallplatte zu überschleifen.
Nur deswegen steht die da noch.

Je nachdem was man zu schleifen hat und wie gut man vorarbeitet reicht doch ein kurzer Schliff mit 120er Körnung völlig aus.
 

Martin.G

ww-ulme
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Ich hab jetzt schon einen Tisch mit einem alten 120er (oder 150?) geschliffen, das ging eigentlich ganz gut.
Mein Hobel ist nicht der beste, und so exakt verleimen wie @teluke bekomm ich anscheinend auch nicht hin. Mal schnell mit der Rotex drüber ist da bei mir nich. Da war die Langband jetzt schon ein großer Fortschritt zu überschaubaren Kosten.

@poeschl: Danke für den Link, da bin ich sogar Kunde!
 

teluke

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Ich verleime einen Tisch immer in Segmenten, jedes max. so breit wie der vorhandene Dickenhobel.
Dann verleime ich die Segmente.
Damit es da keine Versätze gibt bohre ich ein paar Dominos (Lamellos sollten da ebenso gehen) ein und zwinge die Enden der Segmentejeweils noch mit Schraubzwingen zusammen.
Dann gibt es so gut wie keinen Versatz.

Ich habe da natürlich auch leicht reden mit einer 63er Dickte.
Da sind das immer nur zwei Teile.
Habe das aber früher mit 27er und 41er Dickte auch schon so gemacht.

Heute morgen habe ich den Arbeitsplatten für die neue Küche gerade die letzte Ölung verpasst.
Die sind 625mm breit.
Da war das natürlich leicht, einmal durch die Dickte nach dem verleimen und dann schleifen.
 

Martin.G

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Mein Hobel is grad halb so breit, da stell ich mir immer die Frage obs da überhaupt sinn macht, einzelne Teile zu verleimen?
 

brubu

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Hallo
Bei uns wird meist mit K100 und K150 geschliffen, früher meist bis K120. K150 ist einfach besser für die Oberfläche und 1 Körnung überspringen
ist normal. Bei Massivholz wenn es grob zur Sache geht auch K60 und K80. Feiner als K100 für den Vorschliff trägt zu wenig ab und verkürzt die Standzeit unnötig.
Gruss brubu
 
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