Austausch Netzteil Teufel Speaker S

KaiX0

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Hallo Leute!

Mir ist leider das Netzteil einer Teufel Speaker S Aktivbox abgeraucht. Ersatz finde ich nicht, eine Reparatur bei Teufel lohnt erwartungsgemäss nicht. Nun überlege ich, ein von den Leistungsdaten einigermassen passendes Netzteil zu kaufen. Dazu sei gesagt, das die Lautsprecher nie wirklich laut betrieben werden, max. etwas über Zimmerlautstärke, meistens eher deutlich darunter.

Da das Netzteil ja aber die Platinen, u.a. Verstärker, aber auch das WLAN-Modul versorgt sowie die angeschlossene Passivbox, versorgt, bin ich unsicher, wie weit man von den angegebenen Leistungsdaten abweichen kann.

Mir ist natürlich klar, das niemand eine Garantie geben kann, aber mir reichen schon fundierte Schätzungen.

Das defekte Netzteil hat eine Ausgangsleistung von 28V und 2,14A, also 60 Watt. Könnte ich z.B. ein Netzteil geringerer Spannung, 24V ist recht verbreitet, und sicherheitshalber ebenfalls nur ~2A verwenden? Die vollen 60 Watt rufe ich sowieso nie ab. Oder sind die Ausgangsspannung von 28V unbedingt einzuhalten und ich senke eher die Ampere?

Wegwerfen wg. defektem Netzteil fände ich ziemlich daneben.
 

ahadler

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Üblicherweise arbeiten Geräte in einem bestimmten Spannungsbereich. +/- 5% oder auch, je nach Design, +/-10% vertragen sie.
Spannung zu hoch: kaputt.
Spannung zu niedrig: geht nicht.

Die Leistung bestimmt dann den erforderlichen Strom. Hat das Netzteil einen höhere Nennstrom, so schadet das im Regelfall nicht.

Industrienetzteil 24V können häufig in einem bestimmten Bereich auf eine höher Nennspannung konfiguiert werden, genauerer Blick ins Datenblatt hilft.

Viel Erfolg!
Andreas
 

KaiX0

ww-robinie
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Danke Euch, das bestätigt auch meine Einschätzung. Es gibt ja einige Geräte, die statt mit Batterien v. 1,5V auch mit Akkus v. 1,2V laufen. Daher dachte ich evtl. kann das hier auch klappen. 28V Netzteile finde ich nur mit 25W, also etwa 0,9A, oder mit deutlich mehr und dann zu teuer.
Dann gebe ich das auf und die Boxen landen auf dem Recyclinghof.
 

werists

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Das defekte Netzteil hat eine Ausgangsleistung von 28V und 2,14A, also 60 Watt. Könnte ich z.B. ein Netzteil geringerer Spannung, 24V ist recht verbreitet, und sicherheitshalber ebenfalls nur ~2A verwenden? Die vollen 60 Watt rufe ich sowieso nie ab. Oder sind die Ausgangsspannung von 28V unbedingt einzuhalten und ich senke eher die Ampere?
Die Aktivbox macht intern aus den 28Volt per Step-down-Regler alle notwendigen Spannungen. Dazu ist eine Mindesteingangsspannung notwendig. Ob die 24V reichen kann man nicht sagen, da müsste man nachsehen welche Regler verbaut sind und welche Eingangsspannung diese benötigen. So ein Schaltregler braucht eine um x-Volt höhere Spannung als er abgeben soll. Da es von Teufel kaum Infos gibt, wird das schwierig.
Ein 27V Netzteil (Meanwell) wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ausreichen.
https://www.reichelt.de/schaltnetzt...mw-rsp-75-27-p147889.html?&trstct=pol_3&nbc=1

Wenn Du jemand kennst der ein Labornetzteil bis 30V hat, könntest Du mit 24V daran versuchen.
 

ahadler

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Wirf nicht so schnell die Flinte ins Korn :emoji_slight_smile:
Ohne Gewähr und Pistole: der erste Blick in den großen Fluss gibt ASIN B0C3QGLXLL, das sollte von der Spezifikation passen.

Viel Erfolg!
Andreas
 

KaiX0

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@werists und @ahadler Gute Tips, vielen Dank! Das Meanwell ist zwar zu groß, bei dem ASIN muss ich die Größe noch herausfinden. Aber ggfs. bleibt das Netzteil dann einfach ausserhalb des Gehäuses an der Rückwand befestigt.
 

uli2003

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Naja, ich habe mir die Platine angesehen, das sind scheinbar einige Bauteile in SMD Technik durch. Meines Wissens ist das mit normalen Mitteln nicht lötbar.
Natürlich doch, das ist kein Problem.

Fremdnetzteile sind im Audiobereich oft ein Problem, was die Sauberkeit am Ausgang angeht. Da hast du schnell mal ein Brummen oder Surren drin.
 

Batucada

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2 Oder 2,14 A sind zu vernachlässigen
24 oder 28 Volt nicht
Die Spannung treibt den Strom - das war bisher immer so und nie umgekehrt. Bekanntermaßen rechnet sich die Leistung aus dem Produkt von Spannung und Strom. Wenn man also weniger Leistung abrufen will, muss man die Spannung senken.

Die Frage ist nur, auf welche Spannung, die anderen Module des Systems angewiesen sind? Das wäre zunächst zu prüfen.
 

ahadler

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Die Spannung treibt den Strom - das war bisher immer so und nie umgekehrt. Bekanntermaßen rechnet sich die Leistung aus dem Produkt von Spannung und Strom. Wenn man also weniger Leistung abrufen will, muss man die Spannung senken.

Die Frage ist nur, auf welche Spannung, die anderen Module des Systems angewiesen sind? Das wäre zunächst zu prüfen.
In einem Verstärker sollte die Rückkopplung dafür sorgen, dass die Ausgangs- (Lautsprecher-) Leistung proportional der Ansteuerung ist, mit anderen Worten: die Lautstärke bleibt (natürlich nur in einem gewissen Rahmen) unabhängig von der Versorgungsspannung konstant. Änderungen der Versorgungsspannung werden unterdrückt.
Damit interessiert sich ein (Schalt-)Netzteil nur für die Leistung des Verbrauchers. Braucht der Verbraucher eine konstante Leistung, dann: Spannung fällt - Strom steigt, Spannung steigt - Strom fällt.
@uli2003 hat natürlich Recht, die Unterdrückung der Versorgungsspannung ist frequenzabhängig und funktioniert nur in einem gewissen Rahmen. Da können wir hier aber, glaube ich, nix belastbares zu sagen - bleibt "Versuch macht kluch".
Bleibt im Zweifelsfall nur die Reparatur. Unabhängig von den Bauteilen ist das kein Hexenwerk, eher 'ne Frage des passenden Werkzeugs, wenn es denn für die Altbauteile eine technische Spezifikation gibt.

Wenn ich High-End will, dann bleibt fast nur der Weg zu Teufel.
Wenn nicht, dann ist ein externes Netzteil der einfachste Weg, zu gucken, ob das Resultat zufrieden stellt. Wegschmeissen kann man immer noch.

Ciao,
Andreas
 

uli2003

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Damit interessiert sich ein (Schalt-)Netzteil nur für die Leistung des Verbrauchers. Braucht der Verbraucher eine konstante Leistung, dann: Spannung fällt - Strom steigt, Spannung steigt - Strom fällt.
Der Verstärker wird auch mit 12 oder 20 Volt 'verstärken', in wie weit das dann brauchbar ist entscheidet wohl der Zuhörer. Ist ja nicht so dass, gerade im audiophilen Bereich, die Arbeitspunkte der Transistoren geraten werden.
Zudem ist die Gegenkopplung eher für die Linearität, sprich um die frequenzabhängige Verstärkung glatt zu ziehen - nicht für die Lautstärkekorrektur aufgrund wechselnder/schwankender Eingangsspannungen. Das sollten im Ideallfall dass Netzteil respektive die Stabis erledigen.
 

quenten

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Ist das ein externes Netzteil oder ein internes?

Es gibt z.B. das Modul TDK-Lambda ZPSA60-28 mit 28 V und 2,14 A.


Die Spannung treibt den Strom - das war bisher immer so und nie umgekehrt. Bekanntermaßen rechnet sich die Leistung aus dem Produkt von Spannung und Strom. Wenn man also weniger Leistung abrufen will, muss man die Spannung senken.
...solange der Lastwiderstand konstant ist. Allgemein für Netzteile ist das jetzt nicht so gültig, gibt ja auch Stromquellen oder nicht konstante Lasten, wie z.B. die Netzteile der restlichen Elektronik die nachgeschaltet sind.

die Lautstärke bleibt (natürlich nur in einem gewissen Rahmen) unabhängig von der Versorgungsspannung konstant. Änderungen der Versorgungsspannung werden unterdrückt.
Der Audio-Verstärker regelt aber ja keine Leistung, der gibt die Spannung vor und abhängig von der Last versucht er den Strom dafür bereitzustellen. Ich denke der Verstärker-Teil hängt an der Spannung vom ersten Netzteil, da ist keine zweites dazwischen, deswegen wird nichts "unterdrückt". Ist die Spannung geringer ist weniger Leistung möglich, der Verstärker kommt früher in die Übersteuerung. Solange man nicht in diesen Bereich kommt klingt alles gleich. Das meinst du vermutlich, ist aber unglücklich formuliert.

Interessanter ist aber in dem Fall mehr die Sauberkeit der Spannung usw., bei einem schlechten Netzteil kann es zu höherem Rauschen, Brummen, Verzerrungen etc. kommen.
 

KaiX0

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Ist das ein externes Netzteil oder ein internes?
Tja, kopfkratz. Ich würde es als ein intern verbautes, externes Netzteil bezeichnen :emoji_slight_smile: , wie auch in Deinem link zu sehen. Das von Dir verlinkte Externe ist einen Hauch zu groß, würde aber evtl. passen. Ich müste dann nur noch herausfinden, wie ich es anschließe/-löte.
Hier mal Bilder von dem Teil
 

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Batucada

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uli2003

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und macht auf mich nicht den robustesten Eindruck.
Woran machst du das fest? Ich sehe ein Standardnetzteil, für 2A ausreichend dimensioniert.
Offenbar ein Current-Mode Netzteil, bei dessen Treiber der Shunt abgeraucht ist. Häufig sind das mehrere parallel, und wenn einer hochohmig wird geht der Rest hinterher. Im Idealfall hat der Regler zugemacht und das Teil ist durchs Tauschen der Widerstände einfach zu reparieren.

Im Worstcase ist das Teil hochgelaufen und hat sekundärseitig noch Sachen mitgerissen. Ich würde die Box vor Neuanschaffung erst einmal an einem anderen Netzteil (24-30V, wird sich schon eines finden) ausprobieren.
 

quenten

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Tja, kopfkratz. Ich würde es als ein intern verbautes, externes Netzteil bezeichnen :emoji_slight_smile:
:emoji_astonished: Sachen gibt's...

Danke für die Bilder. Da war ich ordentlich verwirrt weil in der Anleitung nur das Kabel mit dem schmalen Eurostecker war...

Beim vierten Bild, ist der Boppel Lötzinn links unten original, ist das Flussmittel daneben oder ist da auch was angekokelt?
 

uli2003

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Ich kann da absolut nichts Ungewöhnliches entdecken, was zu einer Abwertung der 'Robustheit' führen würde.

Ich würde das Teil reparieren, sofern kein weitergehender Schaden am Lautsprecher besteht. Selbst wenn die Widerstände nicht lesbar sind,
anhand des ICs lässt sich die Schaltung rekonstruieren.
 

Batucada

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So hat eben jeder seine Ansichten, was auch gut so ist.

Ich verarbeite noch Chips der Größe 0207 mit entsprechendem Werkzeug, auch von Hand, zeitweilig im Reflow auf dem Bügeleisen. Damit Reflow funktioniert, haben sich die Chiphersteller auf einheitliche Pad-Größen geeinigt. Die Softwarehersteller von Layout-Programmen bieten entsprechende Bibliotheken mit industriellen Pad-Größen an. Wenn die Pads zu groß sind, wie auf dem Layout-Foto zu erkennen ist, bleibt die Zentrierwirkung aus. Die Platine wurde sicher komplett von Hand in irgendeiner China-Werkstatt gefertigt, daher traue ich mich, die Platine abzuwerten.

Die Beschriftung auf dem IC gibt, soweit ich sie sichtbar machen konnte, wenig her. Sicher kann man den Versuch einer Reparatur wagen. Mich würde aber zunächst der Grund für den Ausfall interessieren, war es ein Bauteilefehler oder war es ein Fehler in der Schaltungsdimensionierung? Ikea z.B. hat auch eine Rückrufaktion für eines seiner Schaltnetzteile gestartet, weil es Brandschäden hervorrufen könnte.
 
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