Ausbildung zum Tischler oder BWL-Studium.

DasGreenhorn

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Servus alle zusammen!
Bin neu hier und falls ich den falschen Ort für das Thema gewählt habe, bitte verschieben.

Zu mir: ich bin 23 und habe eine Ausbildung im Staatswesen gemacht. Nun will ich mich unbedingt umorientieren, da ich aber schon 23 bin, will ich eine möglichst gute Entscheidung treffen.
Nun kann ich mir zwei Optionen gut vorstellen, wie oben erwähnt das BWL-Studium und eine Ausbildung zum Tischler (Zimmerer an sich auch).

Für den Tischler spricht, dass wohl, vor allem langfristig, Handwerker gesucht werden und es ja als krisenfester Job gilt. Zudem reizt mich, viel handwerklich zu lernen, was man halt auch privat gut nutzen kann.
Nun habe ich leider aber auch viel negatives aus dem Bekanntenkreis gehört, u.a. halt dass Tischler sehr sehr schlecht bezahlt werden, heutzutage in der Ausbildung nicht mehr so viel mit Holz gearbeitet wird, eher mit Kunststoff, und viele Betriebe fast ausschließlich Fenster montieren.

Nun ist es bei mir so, dass ich selber den Anspruch habe, richtig gut zu sein, in dem, was ich mache, will auch definitiv den Meister machen und andere Fortbildung. Geld ist nicht meine Triebfeder, es soll mir eher Spaß machen, aber jeden Cent zweimal umdrehen will ich nun auch nicht. Zudem stehe ich mittelfristig auch einer Auswanderung offen gegenüber (Schweiz, Kanada etc. zum Beispiel).

Ich würde mich extrem über Antworten freuen und denke, dass ich dafür ja im richtigen Forum bin.


Am Ende sei noch erwähnt, dass ich langfristig auch eine Selbständigkeit anstrebe, aber das generell von der Entscheidung, ob Studium oder Ausbildung. :emoji_slight_smile:


Gruß,

Das Greenhorn
 
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joh.t.

ww-robinie
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Meine Töchter studieren beide Ingenieur und ich möchte hier nicht deren Meinung zu BWL wiedergeben. Da macht doch jeder ist noch das Harmloseste. Da gibt's wohl demnächst ne Schwemme...

Geselle Meister+ Bachelor, gibt's in Köln auch als triales Studium.

Oder dann was Richtung Holz draufgesetzt... Fh .Rosenheim...
 

schrauber-at-work

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Nabend,

schimpf mich ja au Dipl. Ing.

Meiner Meinung nach geht leider der heutigen Generation Inschenööre (egal ob Bachelor oder Master) zu 95% die Praxis ab (Da hilft auch ein DHBW Studium nur bedingt!).

Meine Meinung zu der Frage: Vergiss BWL, mach ne anständige Ausbildung und bau darauf auf. Habe auch den 2. Bildungsweg gewählt, die Praxis hilft mir auch heute noch bei der täglichen Arneit.
Wenn Du es finanziert/ organisiert bekommmst definitiv der bessere Weg als BWL zu studieren.

Was machen denn die BWL-er in ner Wirtschaftskrise? Ham ja auf einmal nix zu tun.....

Was macht der Handwerker Inschenöör? Der kann immer was tun um sich über Wasser zu halten (mit eigener Werkstatt sowieso):emoji_grin:

Mein Rat: Lern was ordentliches!

Gruß SAW
 

DasGreenhorn

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Meine Töchter studieren beide Ingenieur und ich möchte hier nicht deren Meinung zu BWL wiedergeben. Da macht doch jeder ist noch das Harmloseste. Da gibt's wohl demnächst ne Schwemme...

Geselle Meister+ Bachelor, gibt's in Köln auch als triales Studium.

Oder dann was Richtung Holz draufgesetzt... Fh .Rosenheim...

Hey, danke für die Antwort! Der Studiengang in Köln klingt echt sehr interessant!
Leider habe ich kein Abitur, lediglich eine Ausbildung im mittleren Dienst beim Staat. Mit dieser könnte ich aber bei einem Institut BWL studieren, was mich an sich interessierten würde. Ich denke nicht, dass ich damit aber den genannten Studiengang machen kann.
 

DasGreenhorn

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schimpf mich ja au Dipl. Ing.

Meiner Meinung nach geht leider der heutigen Generation Inschenööre (egal ob Bachelor oder Master) zu 95% die Praxis ab (Da hilft auch ein DHBW Studium nur bedingt!).

Meine Meinung zu der Frage: Vergiss BWL, mach ne anständige Ausbildung und bau darauf auf. Habe auch den 2. Bildungsweg gewählt, die Praxis hilft mir auch heute noch bei der täglichen Arneit.
Wenn Du es finanziert/ organisiert bekommmst definitiv der bessere Weg als BWL zu studieren.

Was machen denn die BWL-er in ner Wirtschaftskrise? Ham ja auf einmal nix zu tun.....

Was macht der Handwerker Inschenöör? Der kann immer was tun um sich über Wasser zu halten (mit eigener Werkstatt sowieso):emoji_grin:

Mein Rat: Lern was ordentliches!

Gruß SAW


Auch Dankeschön an dich, für die Antwort!
Ja, die Kritik am BWL Studium ist mir bekannt, bringt mich auch zu nachdenken. Allerdings habe ich jetzt leider über die Ausbildung als Tischler auch oft eher negatives gehört, dabei ist sie neben der Ausbildung als Zimmerer so das einzige, was ich mir im Handwerk echt gut vorstellen kann.
Würdest du denn eine Ausbildung dort empfehlen?
 

jominho

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Ich selbst habe nach meinem Abitur und dem abschließenden Zivildienst ein Masterstudium gemacht. Am Ende war ich mit 27 fertig und arbeite seitdem. Ich kann dir aber sagen, dass ich mich heute ärgere keine Berufsausbildung vor dem Studium gemacht zu haben.
Ich habe mein Interesse am Handwerk erst spät entdeckt und obwohl wenig talentiert bin, fände ich es großartig heute das Wissen aus einer handwerklichen Ausbildung zu haben. Zumal man sich beim anschließenden Studium mit dem Gelernten aus der Ausbildung auch einen guten Nebenjob suchen kann.
Die Uni war immer sehr theoretisch und ich vermisse oft das Gefühl abends vor einem echten Werkstück zu stehen, das über den Tag entstanden ist. Aber sei es drum. Als ich mit 27/28 überlegt habe, vielleicht doch noch eine Ausbildung zu machen, haben mir viele abgeraten, auch mit dem Argument, dass am Ende nicht nur tolle Möbelbauprojekte warten, sondern auch viele weniger interessante Dinge, die einfach gemacht werden müssen.

Am Ende habe ich mich entschieden mein Geld jetzt mit meinem erlernten Beruf zu verdienen und das Handwerkliche ein Hobby bleibt.
 

DasGreenhorn

ww-pappel
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Ich selbst habe nach meinem Abitur und dem abschließenden Zivildienst ein Masterstudium gemacht. Am Ende war ich mit 27 fertig und arbeite seitdem. Ich kann dir aber sagen, dass ich mich heute ärgere keine Berufsausbildung vor dem Studium gemacht zu haben.
Ich habe mein Interesse am Handwerk erst spät entdeckt und obwohl wenig talentiert bin, fände ich es großartig heute das Wissen aus einer handwerklichen Ausbildung zu haben. Zumal man sich beim anschließenden Studium mit dem Gelernten aus der Ausbildung auch einen guten Nebenjob suchen kann.
Die Uni war immer sehr theoretisch und ich vermisse oft das Gefühl abends vor einem echten Werkstück zu stehen, das über den Tag entstanden ist. Aber sei es drum. Als ich mit 27/28 überlegt habe, vielleicht doch noch eine Ausbildung zu machen, haben mir viele abgeraten, auch mit dem Argument, dass am Ende nicht nur tolle Möbelbauprojekte warten, sondern auch viele weniger interessante Dinge, die einfach gemacht werden müssen.

Am Ende habe ich mich entschieden mein Geld jetzt mit meinem erlernten Beruf zu verdienen und das Handwerkliche ein Hobby bleibt.

Danke auch dir!
Die zwei großen Punkte bei mir sind, dass ich halt nach einer Ausbildung schon 26 wäre und mein Bruder mehrere Praktika bei Tischlern in unserer Nähe gemacht hatte und das überwiegend Montagearbeit und Arbeit mit Fenstern sowie Kunststoff war. Das ist halt ein großer Punkt, weil wenn Ausbildung, will ich das Handwerk richtig lernen.
 

Sire Toby

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Vielleicht zwei Argumente, die noch nicht ins Feld gebracht worden sind:
1) Welchen Job auch immer Du machst, Du wirst ihn mindestens noch 35 Jahre machen müssen-und dies mag als Schreibtischtäter leichter gehen als als Handwerker. Lies mal, was Fiamingu zu seinem Rücken geschrieben hat-leider kein Einzelfall und stark Existenzbedrohend...
Ich selber fühle mich als Unfall-und Handchirurg selbst dem Handwerk zugehörig, und hätte große Probleme, wenn meine Hände nicht mehr könnten-müsste dann Gutachten oder nur noch Sprechstunde machen :emoji_frowning2:
2) Das Lernen der ekligen Theorie wird wahrscheinlich nicht leichter, wenn Du älter wirst-und wahrscheinlich ist davon in einem BWL-Studium mehr zu finden. Ich jedenfalls hätte mich über 30 mein Studium wohl nicht mehr geschafft.
Schönen Abend allseits, Tobi
 

andama

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Jede Tätigkeit hat Licht- und Schattenseiten, dies gilt für den Tischler genau wie für den BWLer, du must dich für deine Tätigkeit begeistern, dann kommst du voran und wenn es nicht in der ersten Firma ist, dann in der Nächsten. Da hilft nur Kontinuität.
 

predatorklein

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Moin

Mach das BWL Studium .
" Schreinern " kannst du als Hobby .

Und das sag ich als Mittfünfziger , der seit über 30 Jahren schreinert und seit über 25 Jahren selbstständig ist .
Ich könnte mir für mich keinen anderen Job vorstellen .
Allerdings könnte ich mir vorstellen , mein Geld leichter zu verdienen .

Bekannte von mir sind nach der Schreinerlehre zur " Stadt " gegangen , alle haben Abi oder Fachhochschulreife .
Die leiten heute dort die Haustechnik .
Geregelte Arbeitszeiten , gute Absicherung , guter Verdienst , recht viel Urlaub , absolut kein persönliches Risiko .
Und bei Krankheit kommt kein Anruf vom Chef :emoji_frowning2:

Krieg das mal als Selbstständiger gebacken , da mußt du ganz schön " Gas geben " .

Keinem meiner selbstständigen Kollegen geht es wirtschaftlich schlecht , allerdings ist das Arbeitspensum auch recht hoch .
Und eine dicke Haut braucht man bei der heutigen Kundschaft auch , die ist nämlich alles andere als einfach .

Und die angestellten Schreiner und die Zimmerer , die heute auf die 60 zugehen , haben alle körperliche Beschwerden .
Und müßen noch 5 , 10 oder gar 15 Jahre arbeiten .

Die haben aber die " guten " Zeiten noch mitgemacht , und konnten wenigstens materiell noch was auf die Reihe bringen ( Häuschen im Grünen oder ETW , hauptsache mietfrei im Alter ) .
Zeig mir den angestellten Schreiner , der das heute noch auf die Reihe kriegt ?

2 Kollegen von mir haben nach der Lehre eine Ausbildung zum Gutachter gemacht , das wäre auch was .
Die arbeiten halbtags als Gutachter , danach machen sie als Schreiner das , was sie wollen .
Bei denen stimmt zumindest das Geld , und das Gezuchtel mit den nervigen Kunden haben sie auch nicht :emoji_wink:

Und geh mal bei einem Schreiner ein Praktikum machen , da siehst du , was heute hauptsächlich so gearbeitet wird .
Sich in dem Job " selbst zu verwirklichen " klappt in den seltensten Fällen .
Klappt mit einem Job bei der Stadt auch nur selten , dafür stimmt das Geld und die Arbeitsbedingungen sind deutlich besser .

Gruß
 

wasmachen

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Hier wird auch was vergessen....
Das 'sitzen' ist das neue Rauchen.

Ich kann hier nicht bestätigen, dass Handwerker generell mehr gesundheitliche Probleme wie im Büro tätige haben....
Die ausgeglichensten finde ich interessanterweise unter den Handwerkern.

Amen.
 

DasGreenhorn

ww-pappel
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Moin

Mach das BWL Studium .
" Schreinern " kannst du als Hobby .

Und das sag ich als Mittfünfziger , der seit über 30 Jahren schreinert und seit über 25 Jahren selbstständig ist .
Ich könnte mir für mich keinen anderen Job vorstellen .
Allerdings könnte ich mir vorstellen , mein Geld leichter zu verdienen .

Bekannte von mir sind nach der Schreinerlehre zur " Stadt " gegangen , alle haben Abi oder Fachhochschulreife .
Die leiten heute dort die Haustechnik .
Geregelte Arbeitszeiten , gute Absicherung , guter Verdienst , recht viel Urlaub , absolut kein persönliches Risiko .
Und bei Krankheit kommt kein Anruf vom Chef :emoji_frowning2:

Krieg das mal als Selbstständiger gebacken , da mußt du ganz schön " Gas geben " .

Keinem meiner selbstständigen Kollegen geht es wirtschaftlich schlecht , allerdings ist das Arbeitspensum auch recht hoch .
Und eine dicke Haut braucht man bei der heutigen Kundschaft auch , die ist nämlich alles andere als einfach .

Und die angestellten Schreiner und die Zimmerer , die heute auf die 60 zugehen , haben alle körperliche Beschwerden .
Und müßen noch 5 , 10 oder gar 15 Jahre arbeiten .

Die haben aber die " guten " Zeiten noch mitgemacht , und konnten wenigstens materiell noch was auf die Reihe bringen ( Häuschen im Grünen oder ETW , hauptsache mietfrei im Alter ) .
Zeig mir den angestellten Schreiner , der das heute noch auf die Reihe kriegt ?

2 Kollegen von mir haben nach der Lehre eine Ausbildung zum Gutachter gemacht , das wäre auch was .
Die arbeiten halbtags als Gutachter , danach machen sie als Schreiner das , was sie wollen .
Bei denen stimmt zumindest das Geld , und das Gezuchtel mit den nervigen Kunden haben sie auch nicht :emoji_wink:

Und geh mal bei einem Schreiner ein Praktikum machen , da siehst du , was heute hauptsächlich so gearbeitet wird .
Sich in dem Job " selbst zu verwirklichen " klappt in den seltensten Fällen .
Klappt mit einem Job bei der Stadt auch nur selten , dafür stimmt das Geld und die Arbeitsbedingungen sind deutlich besser .

Gruß

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und das so früh am Morgen!
Das Problem ist, dass ich nicht "Schreinern" kann, wollte es gerne erlernen, da es privat bestimmt auch echt nützlich ist!

Ja, das mit der heutigen Arbeit finde ich auch sehr blöd, mir wurde oft gesagt, dass so richtig geschreinert eigentlich nicht mehr wird, viel Montage und viel Kunststoff, dafür weniger kreativ mit Holz. Das ist ein großer Negativpunkt, neben der Bezahlung.

Wie sieht es denn aus, wenn man eine Ausbildung macht, dann schnell den Meister und dann ggf. den Betriebswirt dort? Dann hat man doch bestimmt ein solides Einkommen, also zumindest so um die 2.000€ netto?
Falls im Ausland die Bezahlung besser ist und Tischler gesucht werden, kann ich mir auch gut vorstellen, in deutsch- oder englischsprachige Ausland zu gehen.
 

Markus1204

ww-eiche
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Ich stand damals nach meinem Fachabitur vor einer sehr ähnlichen Herausforderung. Für mich gab es damals nur 2 Optionen:
duales, technisches Studium
handwerkliche Ausbildung (e-Technik oder Tischler)

Ich habe mich dann für das Studium entschieden und bin da sehr zufrieden mit. Ich verdiene nun mit 23 mehr als 2100 netto und habe einen Job der mir Spaß macht. Dadurch bin ich in der Lage das Schreinern in meiner Freizeit so zu gestalten, dass ich daran Spaß habe. Ich habe also sowohl die Zeit als auch das Geld (auch durch Sparen) mich in meinem Hobby zu verwirklichen.

Sobald du dein Hobby zum Beruf machst, ist es 90% beim Hobby arbeiten und nicht auf der Arbeit sein Hobby ausleben.
 

Holzsinn

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Je nachdem, wen du fragst, wird dir der Eine zum Studium, der Andere zur Lehre raten. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, aber ausprobieren kannst du es schon. Also beherzige den Rat von vielen, ein Praktikum zu machen, dann bekommst du vielleicht ein klein wenig ein Ahnung davon, was es bedeuten könnte, handwerklich tätig zu sein.

Ich habe vor va 40 Jahren eine Schreinerlehre gemacht und es selten bereut. Allerdings habe ich mich danach nicht als Gesellin rumschubsen lassen, sondern Handwerkskurse für Laien gegeben. Jetzt schreibe und entwickle ich seit 10 Jahren Projekte für die Zeitschrift "Holzwerken", hab ein Buch geschrieben und schreibe am 2. und unterrichte bei DICTUM und an VHSen. Auch das ist ein möglicher Weg, der sehr viel Spaß macht, aber zugegebenermaßen nie viel Geld eingebracht hat.

pack´s endlich an,
Melanie
www.holz-sinn.de
 

Gerd-CH

ww-ulme
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schimpf mich ja au Dipl. Ing.

Meiner Meinung nach geht leider der heutigen Generation Inschenööre (egal ob Bachelor oder Master) zu 95% die Praxis ab (Da hilft auch ein DHBW Studium nur bedingt!).

Meine Meinung zu der Frage: Vergiss BWL, mach ne anständige Ausbildung und bau darauf auf. Habe auch den 2. Bildungsweg gewählt, die Praxis hilft mir auch heute noch bei der täglichen Arneit.
Wenn Du es finanziert/ organisiert bekommmst definitiv der bessere Weg als BWL zu studieren.

Was machen denn die BWL-er in ner Wirtschaftskrise? Ham ja auf einmal nix zu tun.....

Was macht der Handwerker Inschenöör? Der kann immer was tun um sich über Wasser zu halten (mit eigener Werkstatt sowieso):emoji_grin:

Mein Rat: Lern was ordentliches!

Gruß SAW

Dem kann ich mich uneingeschränkt anschliessen, Herr Kollege. Wenigstens hat sich mein Studium zum grossen Teil noch im Labor abgespielt wo man auch mit den Händen arbeiten musste.
Und was mach ich heute? Den ganzen Tag in einem Büro (mit Pflanzen) vor einem Bildschirm sitzen und Mails beantworten und schreiben und schreiben und schreiben, sowie technische Berichte und Dokument für einen Abgabetag zu schreiben damit die Jungs in der Produktion was zu tun haben. Während nervtötender Sitzungen werden diese Abgabetage ständig nach vorne geschoben. Mein Gott, ich habe das so satt mittlerweile!

Ich denke, aktuell steht alles Handwerkliche wirklich auf goldenen Boden!
 

IngoS

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Hallo,

vor meinen Studiengängen habe ich auch 2 praktische Berufsausbildungen abgeschlossen, nach Studienende noch eine Dritte. Das habe ich nie bereut, ganz im Gegenteil. Mit meinem praktisch erworbenen Wissen und Können kann ich nun im Ruhestand (auch schon vorher) viel mehr anfangen, als mit sämtlicher Hochschulbildung.

Gruß

Ingo
 
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Und was mach ich heute? Den ganzen Tag in einem Büro (mit Pflanzen) vor einem Bildschirm sitzen und Mails beantworten und schreiben und schreiben und schreiben, sowie technische Berichte und Dokument für einen Abgabetag zu schreiben damit die Jungs in der Produktion was zu tun haben. Während nervtötender Sitzungen werden diese Abgabetage ständig nach vorne geschoben. Mein Gott, ich habe das so satt mittlerweile!

Willkommen im Boot! Excel-Äffchen und Powerpoint-Jockey, das müssen Ingenieure heute machen. :emoji_slight_smile: Aber zum Ausgleich kann man in der Freizeit tischlern.

Die ewige Sinnsuche und der Selbstverwirklichungsgedanke im Job sind auch etwas was man sich auch erstmal leisten können muss. Wir können froh sein das wir in einem Erstweltland wohnen und uns die Möglichkeiten gegeben sind auszusuchen was wir machen möchten.
 

jotwin

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Und was mach ich heute? Den ganzen Tag in einem Büro (mit Pflanzen) vor einem Bildschirm sitzen und Mails beantworten und schreiben und schreiben und schreiben, sowie technische Berichte und Dokument für einen Abgabetag zu schreiben damit die Jungs in der Produktion was zu tun haben. Während nervtötender Sitzungen werden diese Abgabetage ständig nach vorne geschoben. Mein Gott, ich habe das so satt mittlerweile!

Hallo lieber Kollege,
geht mir als Entwickler auch nicht anders, vom Arbeitsablauf her.

Aber das Ergebnis meiner Arbeit ist letztendlich das, was mich motiviert, ich hab das Glück, als Ingenieur mein Hobby (am Motorrad schrauben) zum Beruf gemacht haben zu können.

Aber - ist beim Schreinern wirklich das Anzeichnen der Zinken der Spaß, oder die geglückte Verbindung?

Genauso ist das Schreiben von Bauteilstücklisten in Excel langweilig, aber wenn dann das fertige Motorrad vor Dir steht - Wahnsinn.

Ich denk, wenn man in einem Beruf eine langfristige Motivation für sich findet, kann es schonmal nicht ganz die falsche Wahl sein. Möglicherweise auch als BWLer... :emoji_slight_smile:

Zur Gesundheit: ob ich mir beim Sitzen am Schreibtisch den Bandscheibenvorfall hole, oder als Handwerker beim Tragen von schweren Gegenständen, ist egal. Ich renn auch seit drei Jahren ins Fitnessstudio, um den Job gesund zu überstehen, das gehört halt leider dazu.

Vor meinem Studium keine Ausbildung gemacht zu haben, hab ich nebenbei auch schon öfters bedauert, vor allem wenn ich mit Kollegen zu tun hatte, die durch Mechaniker- oder Metallerausbildung einen ganz anderen praktischen Zugang zu Problemen hatten.
Zumindest in meiner Firma ist es ziemlich egal, ob einer TU-, oder FH- Ingenieur oder "nur" Techniker ist, das Fachwissen ist entscheidend.

Gruß
Jo
 

Gerd-CH

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Zur Gesundheit: ob ich mir beim Sitzen am Schreibtisch den Bandscheibenvorfall hole, oder als Handwerker beim Tragen von schweren Gegenständen, ist egal. Ich renn auch seit drei Jahren ins Fitnessstudio, um den Job gesund zu überstehen, das gehört halt leider dazu.

Jo

In der Zeit wo ich noch ins Fitnessstudio gerannt bin hatte ich Bandscheibenprobleme, Rückenweh, Schulter tat weh, Muskelkater war ein Dauerbegleiter und , und, und.

Seit ich nicht mehr ins Fitnessstudio renne habe ich alle diese Probleme nicht mehr, dafür einen leichten Bauchansatz. :emoji_thinking:
 

schrauber-at-work

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Mahlzeit,

Willkommen im Boot! Excel-Äffchen und Powerpoint-Jockey, das müssen Ingenieure heute machen.

Nun ja, ganz so schlimm ist es bei mir (Gott sei Dank) nicht. Ich arbeite auch durchaus immer mal wieder handwerklich wenn es darum geht einen Versuch oder einen Teststand aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Der Kollege am Schreibtisch neben mir hat seinen Schwerpunkt eher auf excel, Visual basic..... und "bastelt" da die tollsten tools und automatisiert das auswerten von Versuchsergebnissen. Das wäre nicht meine Welt.

Vor meinem Studium keine Ausbildung gemacht zu haben, hab ich nebenbei auch schon öfters bedauert, vor allem wenn ich mit Kollegen zu tun hatte, die durch Mechaniker- oder Metallerausbildung einen ganz anderen praktischen Zugang zu Problemen hatten.

Das höre ich von Dir nicht zum ersten mal. Erst im letzten MVG hat mir mein Vorgesetzter, mal wieder, dargelegt dass er genau das an mir schätzt und unser ganzes Team immer wieder von der Erfahrung profitiert. :emoji_wink:

Gruß SAW
 

magmog

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Guuden,

ja, aktuell steht fast alles Handwerkliche wirklich auf goldenen Boden!
Aber der Tischlerjob ist hart, voller körperlicher Einsatz ist gefragt (spart dafür das Fittstudio und das Geld dafür!)
Leider gibt es kaum noch Allroundfertiger, das Handwerk hat sich zu 40% zum Montage- und Messebaubetrieb mit minimaler Fertigung auf Holzwerkstoffbasis entwickelt,
weitere 40% fertigen und montieren Elemente für den Objektbau.
Das Prob ist, einen der 20% der Allrounder zu finden, der bereit ist, jemanden auszubilden, der voraussichtlich nach der Ausbildung seiner Wege zieht.
Dafür ist das Ausbilden einfach zu teuer als dass sich ein kleiner das leisten will.
 

zündapp

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23 Jahre ist nicht alt. Mach Dir einen gescheiten Plan, wo Du hin willst, auch wenn Du mehrere Schritte brauchst. Manche Wege sind unangenehm und bringen viel, andere interessant und bringen gar nichts. Die großen Versorgungswerke sind der Staat und die Großindustrie, fast alles andere hängt da dran. Überlege, wo ein geschickter Platz für Dich sein könnte. Oder, ob Du einen Beruf möchtest, der auch international gefragt ist. Falls Du hier mal weg willst, die Weiche stellst Du jetzt.
Ja, im Moment brummt es auf dem Bau. Ob das in 10 Jahren auch noch so ist? das sollte also nicht das einzige Argument sein.

BWL im dualen Studium bei einem Betrieb, der Dich auch übernehmen würde (und den Du auch wolltest) ist super. Auslandssemester in Italien, Schweiz, Frankreich ist sicher auch gut, falls Du auf die Uni willst.

Vor allem: fass Dir ein Ziel, dabei lass Dir die Zeit, die Du brauchst. Und dann gib alles und zieh es durch. Meinen Abschluss als Betriebswirt habe ich in drei Jahren mit Auszeichnung abgelegt und dabei noch einen weiteren Abschluss gemacht. Das geht durchaus, wenn man sich gut organisiert.

Viel Erfolg,

Wolfgang
 

benben

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......bei mir war das anders, immer das gemacht was mir gefiel. Das war nie der schulische Teil, nicht das ich da schlecht gewesen wäre. Für mich war immer die praktische Arbeit wichtig und das "kollegiale". Hatte ich von einem Genug, bin ich weiter gezogen..... Irgendwann dann Selbstständig als "Mädchen für alles", viel Montage gemacht. Vor ein paar Jahren dann in den väterlichen Betrieb gegangen und hier eine Tischlerei aufgebaut.
Bin soweit zufrieden......Habe aber nie ein "grosses Ziel" verfolgt. Ein paar Jahre habe ich eigentlich nuir so vor mich hingelebt, mal hier mal da gearbeitet. Auch viel in der Gastro, hat auch Spass gemacht.

Ich denke, gerade wenn ich die heutigen Studienabgänger(knapp über 20) sehe, die Lebenserfahrung macht sich auch doch iwie bezahlt.

Gruss
Ben
 

Gammelfrog

ww-ahorn
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Hallo,

meine Meinung als studierter BWLer (aus dem dualen Studium, also ohne Probleme beim Berufseinstieg):
Mach den Tischler!

Warum? Aus deiner Anfrage entnehme ich dass du ein gewisses Grundinteresse am kaufmännischen Geschehen mitbringst. Der Bachelor in BWL vermittelt Grundlagen, die man sich bei Interesse völlig problemlos selbst aneignen kann (besser noch: nur das tatsächlich für die Wunschkarriere benötigte). Obendrauf gibt es ein "Papier mit Stempel drauf", nämlich den Abschluss. Der macht eine wenige Türen auf, auf die sich dann jedes Jahr tausende und abertausende BWL Absolventen stürzen, die eben "außer BWL" nichts gelernt haben.
Am Ende ist der BWL Abschluss (alleine) wertlos.

Mach die Ausbildung zum Tischler oder (falls möglich) alternativ ein Studium im Bereich Holztechnik oder ähnliches, am besten praxisintegriert (dual). Deine Arbeitgeber werden schnell auf den Trichter kommen dass Sie da jemand haben der eben nochmal weiter denkt, ein Grundverständnis hat wie ein Betrieb funktioniert (z.B. wie ist der Weg von der Kundenrechnung zum Gesellenlohn oder wie ist der Wertschöpfungsprozess von Stamm zum Möbel) oder eventuell sogar konzeptionelle Ideen hat etc.

Worum geht es? Es geht darum aus der Masse herauszustechen. Als BWLer mit "Interesse am Holz" wird dir das schwerfallen. Als "Holzer" mit einem Interesse an BWL sieht das schon anders aus.
In einem Betrieb kann man einem lernwilligen, kaufmännisch affinen Holzwerker innerhalb weniger Monate das BWL spezifische Wissen vermitteln, welches er für eine "BWL Position" in der Firma braucht.
Anders herum kannst es vergessen, in der gleichen Zeit einem holzaffinen BWLer genug beizubringen, um eine technische Position ausfüllen zu können.

Jeden Job mit der "Voraussetzung" BWL-Bachelor kannst du auch ohne dieses "Papier mit Stempel" erfüllen.
Du brauchst nur einen Türöffner und einen Betrieb, der dich bei dieser Entwicklung unterstützt.
Kaum einen Job, der nach einer holztechnischen Ausbildung verlangt, kannst du auch ohne diesen mit selbst angeeignetem "Holzwissen" (und sei es noch so fundiert) erfüllen.

Kurz: Mit einer Ausbildung/Studium Holz entscheidest du selbst, wie weit du dich zukünftig in den BWL Bereich hinein entwickeln willst. Grenzen gibt es hier meines Erachtens keine (gibt genug Geschäftsleiter ohne BWL Studium).
Mit einer BWL Ausbildung sind die Grenzen, wie weit du dich in den Holzbereich hineinentwickeln kannst, recht klar definiert. Diese zu überschreiten verlangt dann nachträglich noch nach einer entsprechenden Ausbildung.

VG Robert
 
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