Ausbau Dachspitz

freeride

ww-kastanie
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Hallo,

ich weiß nicht ob ich hier richtig bin.

Ich baue gerade unseren Dachspitz aus. Soll entweder ein Büro werden oder ein Kinderzimmer, aber bewohnbar und beheizt, kein Temepraturgefälle.

Es geht um den Boden. Im Moment sind Nut und Feder Bretter(2 cm) genagelt auf den Sparren verlegt (Haus Bj 65). Diese scheinen Stabil zu sein, an manchen Stellen wippen sie ein bischen zwischen den Sparren. Abstand Sparren ca 60 cm. Sind aber meiner Einschätzung nach nicht zusammen geschoben, eher wie so Rauschbund Bretter verlegt.

Der endgültige Boden soll ein Klicklaminat, Kork o.ä. werden.

Nun würde ich gerne auf den Brettern OSB Platten verlegen, dazu hat auch der Zimmerer geraten, damit ich die Dampfbremse vernünftig anschließen kann, das ist aber ein anderes Thema.

Nun gibt es meiner Meinung nach 2 Möglichkeiten:

Platten in der gleichen Ausrichtung der Bretter verlegen und mit den Sparren verschrauben.

oder

Platten 90 Grad zu den Brettern verlegen und mit den Brettern verschrauben.

Was meint Ihr und wie dick würdet ihr die OSB wählen?

Freue mich auf Eure ANtworten.

Gruß, Stefan
 

carsten

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Hallo

nun da OSB ja nun nicht wirklich eine Richtung hat würde ich das so legen wie es "günstiger " ist. Sowohl vom Verschnitt als auch von der Arbeit.
Dicke so dünn wie möglich so dick wie nötig. Gängig bei Boden ist der Bereich zwischen 18 und 25 mm. Eben abhängig wie tragfähig der Untergrund ist. Da das bei dir ja wohl gegeben ist könnte man auch weniger als 18 mm in Betracht ziehen, z.B. wenn man mit der Raumhöhe sonst nicht hinkommt.
 

freeride

ww-kastanie
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Ok, vielen Dank schon mal.

Die Frage ist eben.

90 Grad zu den bereits vernagelten Brettern auf den Sparren und mit diesen Brettern direkt verschraubt

oder

90 Grad zu den Sparren(auf die Bretter) und dann mit den Sparren durch die Bretter verschraubt.

Was macht mehr sinn und ist stabiler?

Gruß, Stefan
 

freeride

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Oder sollte ich mich einfach mit dem Rauhspund zufrieden geben und hier ne satte Trittschalldämmung drauf und nen Boden drauf.
 

carsten

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Hallo

so ähnlich hab ich das hier "gelöst" in den beiden anderen Räumen war der Boden dafür zu uneben und ich habe eine Ausgleichsmasse eingebracht. In den beiden Räumen ist ein wesentlich besseres Gehgefühl.
Ist allerdings eine Menge Arbeit gewesen. Würde ich aber bei den Voraussetzungen ( keine zusätzliche Aufbauhöhe) immer wieder machen weil ich mit dem Ergebnis absolut zufrieden bin.
 

freeride

ww-kastanie
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Was für eine Ausgleichsmasse?

Die Frage ist natürlich, was bringt mir der OSB Aufbau? Mehr Stabilität(also kein "federn" an manchen Stellen der Bretter), besseren Trittschall oder vllt sogar das Gegenteil?
 

pedder

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Das "O" in OSB steht für "Oriented". Die Biegesteifigkeit in Längsrichtung der Platten ist ungefähr doppelt so gut.

Wenn es so wäre, läge das aber nicht an der Ausrichung der Späne, die erfolgt nämnlich lagenweise kreuz und quer.
Wo hats Du das mit der Biegesteifigkeit her?
 

suit

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Wenn es so wäre, läge das aber nicht an der Ausrichung der Späne, die erfolgt nämnlich lagenweise kreuz und quer.
Wo hats Du das mit der Biegesteifigkeit her?

Wie man die Platten verlegt ist in der Praxis, "egal", weil sie ohnehin auf eine Unterkonstruktion geschraubt werden, die dem Rastermaß der Platten entspricht (üblicherweise 625x1250 bzw 2500 mm) und die Platten Nut und Feder haben. Da kommst du nicht in Versuchung, dass du hier die Platte in die falsche Richtung auftrennst und verlegst. Ist wie beim Laminat verlegen: da kannst du auch ein annähernd quadratisches Reststück von der letzten Reihe um 90° drehen und in der neuen Reihe anlegen, weil die Nut/Feder passt, spätestens beim Nächsten Stück wirst du aber draufkommen, dass es nicht passt.

Wenn man es genau wissen will: In den Datenblättern der betreffenden Hersteller - OSB-Platten haben immer eine Haupt und eine Nebenachse, Daumen mal Pi ist die Hauptachse wie schon gesagt wurde etwa 2x so biegefest wie die Nebenachse, beim E-Modul ist der Hautachse etwa 2,5x so elastisch. Auf die Feuchteausdehnung hat die Ausrichtung aber kaum einen nennenswerten Effekt.

Hier z.B. OSB/4-Platten von Egger:
https://www.egger.com/get_download/...f00a2/Umwelt-Produktdeklaration_EGGER_OSB.pdf
Biegezugfestigkeit (längs) nach 14,8 - 25 N/mm²
Biegezugfestigkeit (quer) nach 7,4 - 15 N/mm²

Darum sind OSB-Verlege-Platten (für Boden) eben so formatiert wie sie sind und du wirst keine typischen Verlegeplatten (für Boden) finden, die z.B. 1250x2500 groß sind, damit eben niemand auf die Idee kommt in der falschen Richtung seine 625-mm-Streifen rauszuschneiden. Bei Platten die nicht für die Verlegung gedacht sind, eben zum Innenausbau usw. sind die größeren Formate wieder gängig. Hatte einen bekannten, der durfte seinen kompletten Fußboden wieder rausreißen, weil er die falschen Platten in die falsche Richtung verwendet hat und der Boden beim Drübergehen zu viel nachgegeben hat - hat er glücklicherweise rechtzeitig bemerkt :emoji_slight_smile:
 
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fahe

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Wenn es so wäre, läge das aber nicht an der Ausrichung der Späne, die erfolgt nämnlich lagenweise kreuz und quer.
Genau das ist eben nicht der Fall. In den Deckschichten werden die Späne generell in Längsrichtung der Platte ausgerichtet. Das sorgt für die bessere Zug-/Biegefestigkeit.

Suit hat dazu schon geschrieben, was zu schreiben gewesen wäre...:emoji_wink:
 

Bastelheiko

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Moin,

wurde denn schon versucht, die schon verlegten Rauhspundbretter auf den Sparren nachträglich zu verschrauben?
Nach über einem halben Jahrhundert kann sich eine Nagelverbindung wie in diesem Fall doch etwas gelockert haben.
Hier gehe ich mal davon aus, dass die Unterkonstruktion in Sachen Befestigung und Stabilität wirklich ok ist. Ansonsten wippt der Boden trotz
2 Lagen darüber verlegtem Plattenmaterial.
60 cm Verlegeabstand ist nicht so riesig groß, als das jemand ernsthaft auf 50 cm oder gar 40 cmgehen würde.
Und die Dicke der Spundbretter ist auch ok für den Anwendungszweck und den darüber schwimmend verlegten Belag.

VG
 

freeride

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Moin,

wurde denn schon versucht, die schon verlegten Rauhspundbretter auf den Sparren nachträglich zu verschrauben?
Nach über einem halben Jahrhundert kann sich eine Nagelverbindung wie in diesem Fall doch etwas gelockert haben.
Hier gehe ich mal davon aus, dass die Unterkonstruktion in Sachen Befestigung und Stabilität wirklich ok ist. Ansonsten wippt der Boden trotz
2 Lagen darüber verlegtem Plattenmaterial.
60 cm Verlegeabstand ist nicht so riesig groß, als das jemand ernsthaft auf 50 cm oder gar 40 cmgehen würde.
Und die Dicke der Spundbretter ist auch ok für den Anwendungszweck und den darüber schwimmend verlegten Belag.

VG
Vielen Dank. Ich denke so werde ich es machen. Zumal ich erst mal kontrollieren will ob der Boden eben ist oder nicht. Aber im Moment ist noch alles irgendwie zu voll mit Baumaterial.

Das andere ist natürlich der Einwand vom Zimmerer. Ich könnte dann meine Dampfbremsfolie aus der Schräge vernünftig an den OSB Platten anschließen. Sehe ich aber auch nicht wirklich Sinn darin. Dann müsste ja jeder in der Sanierung/bewohnbar machen eines Dachspitzes OSB Platten verlegen.

Pro Clima empfiehlt ja auch in dieser Situation den Anschluss an der Pfette. Nicht optimal, aber geht halt nicht anders.
 

Martin Graf

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Hallo Stefan,

überlege Dir sehr genau, wie Deine Dampfsperre(n) verlaufen und welchen Weg die Feuchtigkeit nehmen wird! Ich kenne Deine Situation nicht, aber wenn Dein Dach gedämmt ist und sich auf dessen Innenseite eine Dampfsperre befindet, dann muss diese rundherum die gedämmten Bauteile nach innen hin abschließen. Es darf für die feuchte Luft aus dem Innenraum keine Verbindung in die Dämmebene geben.
Ich schreibe das, weil ich vermute, dass die bestehende Dampfsperre der Dachschräge nicht korrekt an die Wände angeschlossen wurde und jetzt womöglich mit der Oberseite der neu zu verlegenden OSB-Platten verbunden werden soll. Das wäre ein Fehler, denn dann könnte feuchte Luft aus dem Raum unter den Dachspitz durch die (diffusionsoffene) Decke in die Dämmung des Daches gelangen. Ich hoffe, dass ich hier falsch liege.

Wenn aber die Dampfsperre des Daches rundherum korrekt angeschlossen wurde, dann sehe ich keinen Sinn, mit dem OSB-Boden eine zusätzliche Dampfsperre einzubauen, die ja dann auch vermutlich durch eine Treppe o. ä. durchbrochen wird. In diesem Fall würde ich darüber nachdenken, auf dem bestehenden Boden massive Dielen zu verlegen und auf die Verwendung dampfsperrender Materialien zu verzichten. Wie schon vorgeschlagen wurde, die bestehenden Bretter ordentlich neu verschrauben und darauf die Dielen schrauben. Wie man das fachmännisch macht, können Dir andere besser sagen.

Gruß
Martin
 

freeride

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Hallo Martin,

deine Panik ist natürlich berechtigt! Aber ich kann dich beruhigen. Es ist alles ordnungsgemäß angeschlossen, weil ich es selber gemacht habe. Das was ich bei den Trockenbauern im Geschoß drunter gesehen habe...reden wir nicht darüber. Hab ich alles nochmals neu gemacht. Riesen Scheiß. Is aber ein anderes Thema.

Dachspitz:
Die (übrigens) Dampf"bremse" Intello von Pro Clima habe ich seitlich an den Pfetten und an den Giebelwänden und am Kamin durchgehend angeschlossen mit dem entsprechenden Anschlusskleber. An den Giebelwänden haben wir sogar den Putz abklopfen müssen und neu verputz weil dieser auf dem Untergrund nicht gehalten hat. Und ich habe nochmals die ganzen Verklebung kontrolliert. Alles ok.

Eine Dampfsperre ist nur dann notwendig, wenn das Dach nach außen nicht diffusionsoffen ist, z.B. bei Bitumenbahnen. So habe ich das verstanden.

Natürlich wäre ein Blower Door Test was gewesen. Aber mach das mal bei so einem Haus bei schrittweisen Ausbau, Rolladenkästen etc.
 

Martin Graf

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Wenn die Dampfbremse am Dach ordentlich verlegt und angeschlossen ist, warum soll dann der neue Boden bzw. die OSB-Unterkosntruktion damit verbunden werden?

Wegen Dampfsperre/bremse: der Diffusionswiderstand der einzelnen Schichten sollte von innen nach außen jeweils abnehmen. Dann ist einigermaßen gesichert, dass eingetretene Feuchtigkeit nach außen entweichen kann.
 

freeride

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Dann sind wir uns ja einig!!!

ein weiterer Grund gegen OSB wäre die Diffusion zwischen den Geschossen obwohl kein Temperaturgefälle besteht weil dachspitz beheizt wird. Sollte also nix passieren. Aber trotzdem bin ich da skeptisch. OSB Platten sind halt eine Dampfsperre
 

petermitoe

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Ich trau mich kaum zu schreiben, und von Dampfbremsen habe ich keine Ahnung.

Aber in ähnlicher Situation, ausser das Dach ist mit Aufsparrendämmung gedämmt, hat mir der Bodenleger geraten, die Dielen soweit nötig nachzuschrauben und anschliessend eine schwimmend verlegte Zwischenlage zu nehmen.
Oben drauf haben wir hochwertigen Klick-Vinyl (5mm) da dieser auch Bewegungen und Unebenheiten ab kann, das hat sich wirklich gut bewährt.

Viel Erfolg
 

tomkaes

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Das andere ist natürlich der Einwand vom Zimmerer.
Ich könnte dann meine Dampfbremsfolie aus der Schräge vernünftig an den OSB Platten anschließen.

Der war wahrscheinlich zur Ausbildung Abdichtung HRB bei einem Seminar von Siga.
Und er hat recht.
Den Knotenpunkt Mittelpfette/Sparren/Kehlbalken bekommt man anders bei ausgebautem Spitzboden
nicht dauerhaft dicht.
 
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tomkaes

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Eine Dampfsperre ist nur dann notwendig, wenn das Dach nach außen nicht diffusionsoffen ist,
z.B. bei Bitumenbahnen. So habe ich das verstanden.

Dann mess bitte mal den Dampfdiffusionwiderstand einer gefrorenen Unterspannbahn im Winter,
wenn auf der Innenseite das Tauwasser zu einer dünnen Eisschicht gefroren ist.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Der war wahrscheinlich zur Ausbildung Abdichtung HRB bei einem Seminar von Siga.
Und er hat recht.
Den Knotenpunkt Mittelpfette/Sparren/Kehlbalken bekommt man anders bei ausgebautem Spitzboden
nicht dauerhaft dicht.

Erklär das mal bitte näher, klingt interessant. Mein erster Gedanke war nämlich, dass das sinnlos bzw problembehaftet ist oder stellt man quasi zwei getrennte Räume her? Also von der dampfbremse?
 

tomkaes

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