Auf Gehrung verleimen

Krischu

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Ich möchte zwei Multiplex-Bretter (15mm), die beide auf 45° angefast sind (habe die Oberfräse dazu benutzt) stumpf verleimen. Eigentlich möchte ich Glutinleim verwenden, weil alles bisher (Furnierung) damit gemacht wird.

Das Projekt ist eine Kopie eines bestehenden Möbelstücks. Bei dem kann ich eine Nut-Feder Konstruktion an der gleichen Stelle entdecken, die allerdings etwas ungewöhnlich ist, in dem Sinne, daß die Anfasung nicht die ganze Flanke umfaßt, sondern nur ca. 2/3, dann senkrecht runtergeht .

Vorschläge, auch hinsichtlich Herstellung, verwendeter Werkzeuge etc. willkommen.


--
Grüße
Christoph
 

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v8yunkie

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Verleimfräser

Hab noch so einen kaum benutzten Fräser mit 12mm-Schaft übrig, den ich nicht benutze.
Wenn Du Interesse hast, schreib mir eine PN.

Gruss,
Thomas
 

Krischu

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Hab noch so einen kaum benutzten Fräser mit 12mm-Schaft übrig, den ich nicht benutze.
Wenn Du Interesse hast, schreib mir eine PN.

Gruss,
Thomas

Danke Heiko und Thomas.

12mm Spannzange habe ich leider nicht. Kann 6 oder 8mm spannen in meiner Oberfräse. Dein 12mm Fräser ist sicherlich für eine stationäre Fräse, oder?
 

v8yunkie

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Fräser

Der ist für eine Oberfräse - diese ist aber im Tisch eingebaut. Ohne Tisch ist so etwas auch nicht möglich.

Du wirst so einen Fräser (der 15mm Plattendicke bearbeiten kann) nicht mit 8mm-Schaft finden.

Alternativ könntest Du noch eine 4mm-Nut mit einem Scheibennutfräser in beide Seiten fräsen und eine Feder einsetzen. Allerdings ist das schon ein wenig aufwendig - selbst mit Fräse im Tisch. Du brauchst eine Vorrichtung, um die Platten im 45 Grad-Winkel am Fräser vorbeizuführen und das muß auch sehr exakt sein. Auch müssen Deine 45-Grad-Fräsungen an den Platten sehr exakt sein... hast Du sie schon mal zusammengehalten, paßt das gut auf der ganzen länge.

Da fällt mir übrigens noch was ein... Du wirst doch hinterher furnieren, richtig? Dann verleime doch einfach stumpf und bohr hinterher ein paar 8er Löcher in die Verbindung und setze Dübel ein, die Du sauber abschneidest. Wenn da eh Furnier drüber kommt, ist das mit Abstand die einfachste Möglichkeit, Deine Verbindung zu verstärken.

Zum Leim: Wenn Du hinterher mit Hitze furnierst, dann ist das u.U. die Gefahr, dass dabei der Leim Deiner Gehrungs-Verbindung auch wieder weich wird. Daher würde ich vielleicht doch lieber Weißleim hierfür nehmen.

Gruß,
Thomas
 

checkalot

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Hallo!
Du schreibst, dass du ein bestehendes Möbelstück kopieren willst. Muss es eine exakte Kopie sein? (vermutlich wird dein Holz/Furnier ja ein bisschen anders aussehen)

Die Verbindung ist ohne spezielle Werkzeuge sehr anspruchsvoll. Hast du eine Flachdübelfräse? Dann könntest du die auch einfach auf Gehrung verleimen und mit Flachdübeln sichern. Oder einfach mit Klebeband auf Gehrung verleimen.
 

Mitglied 30872

Gäste
Hallo Christoph,
ich mache so etwas auf der Tischfräse mit Verleimfräser. Vergleichbar mit Oberfräse im Tisch.
Durchdübeln, wie Thomas beschreibt, würde ich nicht, da die Dübel anders schwinden als die Platte und das vom Furnier kaum kaschiert werden wird. Ist auch bei 15mm-Platten ein ziemliches Gefummel. Beim Einbohren von der Gehrungsseite müssen Ausrisse durch den Bohrer auf der Aussenseite unbedingt vermieden werden.
Bei Multiplex würde aber möglicherweise wegen des Faserverlaufs auch eine stumpfe Verleimung recht gut halten, wie checkalot schreibt. Probestück?
 

Iquh

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schönen guten abend, aber warum sollte eine stumpf verleimte gehrung bei multiplex nicht halten? den fall hab ich bisher bei keinem kundenmöbel erlebt!
 

Krischu

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Hallo!
Du schreibst, dass du ein bestehendes Möbelstück kopieren willst. Muss es eine exakte Kopie sein? (vermutlich wird dein Holz/Furnier ja ein bisschen anders aussehen)

Die Verbindung ist ohne spezielle Werkzeuge sehr anspruchsvoll. Hast du eine Flachdübelfräse? Dann könntest du die auch einfach auf Gehrung verleimen und mit Flachdübeln sichern. Oder einfach mit Klebeband auf Gehrung verleimen.

Danke an alle bisher. Ich habe nur eine mobile Oberfräse, könnte mir aber vorstellen, daß ich es mit genanntem Gehrungsverleimfräser hinbekomme.

Dübel und Stumpf verleimen will ich es eigentlich nicht, weil die Konstruktion sehr auf Verwindung belastet ist. Und ich habe auch keine Dübelfräse.

Andererseits muß ich mir jetzt schon von meiner Frau anhören:" Wenn ich immer die Rechnungen sehe und jeden Tag kommt DHL und bringt wieder irgendein Werkzeug" :emoji_slight_smile: Da macht sich ein 74 Euro Fräser auch nicht so gut, um einmal im Leben 50 cm Kante zu fräsen.


Grüße

Christoph
 

Sägenbremser

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Guten Morgen Christoph

Wenn es nur um hohe Belastungsfähigkeit
geht, nicht um Montageerleichterung, dann
verleime es stumpf auf Gehrung.

Bei der Verleimfräsungen hast du viel kurzes
Holz in der Multiplexplatte, das bricht zuweilen
schon beim Zusammenstecken ab.

In dem Fall würde ich aber auch PVaC Leim
verwenden, hast du eine schöne, dünne und
auch feste Fuge.

Liebe Grüsse, Harald
 

v8yunkie

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Leim

Einspruch, Euer Ehren: PVAC Leim würde ich nur nehmen, wenn die Verbindung 100% paßt. Und ob das bei einer Handgeführten Fräsung wirklich der Fall ist, wage ich zu bezweifeln.

Daher würde ich zu einem Riss-überbrückenden Leim raten, also z.B. Fischleim oder Epoxy (denn meines Wissens kann das PVAC nicht...)

Nochmal zu meiner Idee mit den nachträglichen Dübeln: Diese sollten parallel zu den Platten eingesetzt werden, nicht im 45 Grad Winkel (sodaß sie an beiden Enden schräg austreten). Das kann dann von 2 Richtungen erfolgen. Wenn das die Verwindung nicht aufnehmen kann, weiß ich auch nicht. Und die können sauber abgesägt und beigehobelt werden. Was soll sich da setzen bzw. unter dem Furnier sichtbar werden? Und kostengünstig wär es auch

Gruss,
Thomas
 

Sägenbremser

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Jawohl Advokate Thomas

so soll es den auch sein im Sinne der Gerechten:emoji_slight_smile:

Warum soll Christoph mit einer Handoberfräse
keine saubere Gehrung hin bekommen, die hat
er doch schon hergestellt wenn ich richtig lese.

Thomas - Fischblasenleim verwenden
doch nur Geigenbauer, denke ich. Da
wird das Zeug bestimmt seiner Aufgabe
gerecht. Ich habe das noch niemals in
der Hand gehabt. Ob das jetzt besonders
Fugenfüllend ist?

Liebe Grüsse, Harald
 

Krischu

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Jawohl Advokate Thomas

so soll es den auch sein im Sinne der Gerechten:emoji_slight_smile:

Warum soll Christoph mit einer Handoberfräse
keine saubere Gehrung hin bekommen, die hat
er doch schon hergestellt wenn ich richtig lese.

Thomas - Fischblasenleim verwenden
doch nur Geigenbauer, denke ich. Da
wird das Zeug bestimmt seiner Aufgabe
gerecht. Ich habe das noch niemals in
der Hand gehabt. Ob das jetzt besonders
Fugenfüllend ist?

Liebe Grüsse, Harald


Fugenfüllend ist ja sicher dieser PU-Leim (honiggelb, der dann an der Luft aufschäumt). Allerdings weiß ich wieder nicht, wie endfest der ist und ob der nicht "zerkrümelt".
 

v8yunkie

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Fischleim...

... ist super rissfüllend und mit das Beste, was es für Holzverbindungen in trockener Umgebung gibt. Das habe ich so gelesen und kann es nach mehrfacher Anwendung nur bestätigen. Habe damit mal ein wackelndes, hinteres Stuhlbein durch "Auffüllen" des Zwischenraumes per "Injektion" repariert - hält heute noch.

Das Zeugs muss - im Gegensatz zu dem bei den Musikern weiter verbreiteten Knochenleim - nicht erwärmt werden. Das gibt es fertig (ebay) im Fläschchen. Nicht ganz billig aber ich bin von dem Zeugs begeistert. Pinsel und klebrige Hände sind mit Wasser einfach zu reinigen. Ist überstreich- und ölbar.

Zur Gehrungsverbindung: Vielleicht liegt es ja an mir - aber ich halte eine saubere Gehrungsverbindung (wo der Spalt so dünn ist, dass Weißleim richtig funktoniert) auf Länge - also nicht nur für Bilderrahmenecken - für eine recht anspruchvolle Sache für Hobbywerker wie mich. Erst recht mit einer handgeführten Oberfräse. Die Tatsache, daß er sie gemacht hat, heißt ja nicht, dass sie wirklich spaltfrei paßt (vorallem wenn man sie wirklich mal auf 90Grad zusammenhält). Wenn doch: HUT AB!

Gruss,
Thomas
 

checkalot

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Hallo!

(Justus möge mich eines Besseren belehren, wenn ich ihn falsch inteprtiere) Folding-Verfahren dürfte die von mir angesprochene "Klebebandmethode" oder "Tesamethode" sein.

Suche mal nach diese Stichworten - da findest du ausführliche Erklärungen.

Kurzfassung: Teile an der Gehrung (Außenseite) mit Tesa aneinander kleben. Im aufgefalteteten Zustand Leim in die Gehrung gebenhinlegen. Dann zusammenfalten, das Klebeband hält die Gehrungen so lange zusammen, bis der Leim getrockent ist.
 

Krischu

ww-nussbaum
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Hallo!

(Justus möge mich eines Besseren belehren, wenn ich ihn falsch inteprtiere) Folding-Verfahren dürfte die von mir angesprochene "Klebebandmethode" oder "Tesamethode" sein.

Suche mal nach diese Stichworten - da findest du ausführliche Erklärungen.

Kurzfassung: Teile an der Gehrung (Außenseite) mit Tesa aneinander kleben. Im aufgefalteteten Zustand Leim in die Gehrung gebenhinlegen. Dann zusammenfalten, das Klebeband hält die Gehrungen so lange zusammen, bis der Leim getrockent ist.

Interessant. Normales Tesa (klar) oder Tesa Krepp? Wahrscheinlich doch ersteres.

Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß es noch besser wäre, wenn man zusätzlich Druck ausüben könnte (mit Hilfe eine Vorrichtung, z.B. einer 90° Kerbe, die innen offen ist.

Ich glaube aber, daß ich zusätzlich noch mit 6mm dübeln werde und mir den teuren Gehrungsverleimfräser spare, zumal das eine Stück 24mm dick ist, das andere 12mm.
 

checkalot

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Ja - unbedingt klar. Und nicht am Klebeband sparen, sondern das etwas dickere verwenden :emoji_slight_smile: kreppband wäre zu dehnbar und würde wohl nicht halten.
 

v8yunkie

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Klebeband

Ich hatte DAS noch von meiner Heizung und verwende das für die Klebebandmethode: Das Zeugs hat eine gewisse Elastizität, daher kann man es schon bei den ungefalteten Teilen vorspannen. Wenn man dann faltet,erhöht sich die Spannung noch.

Gruss,
Thomas
 

uglyripper

ww-esche
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Moin!

Wo wir gerade dabei sind. Was hat es mit dieser Art der Gehrungsverbindung auf sich?

eckeferkqqm9.jpg


Ist die "Lamelle" durchgängig? Bringt das was und wenn ja, wann? Wie und womit wird die notwendige Nut erstellt?

Gruß, ugly
 

Epku

ww-kiefer
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habe bei meinem 1. Projekt auch Multiplex stumpf auf Gehrung verleimt mit ganz normalem Ponal. Gesägt hatte ich mit ner Festool HKS + Schiene. Hält jetzt schon 10 Jahre allen Belastungen wie draufstehen, rumschieben usw. Stand....
und die Hebelwirkung auf die schmalen senkrechten Seitenteile des Mittelteils sind durch die angeschraubten braunen Seitenteile beträchtlich, gerade wenn man den Tisch beim Putzen zur Seite schiebt usw.
Designerstück ist es zwar nicht, aber erfüllt seinen Zweck und hält allem Stand.. besser wie jeder Pressspantisch!
woodworker
 
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