Arbeitsplatten Massivholz

Hard_Do

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Hallo

Für ein Küchenstudio mache ich gelegentlich Arbeitsplatten aus Eiche massiv 40 mm Leimholz.

Jetzt hat sich eine, welche ich vor ca. 6 Monaten geliefert habe, so 10 mm auf der 600 mm APL Tiefe rundgezogen.
Woran das liegt ist mir schon klar...

Meine Frage ist eigentlich, wie ihr sowas handhabt.
Grundsätzlich mit Entlastungsschnitten von unten und Eingefrästen Stahlwinkeln als Gratleisten (oder ähnlich)?
Nur selbst hergestelltes Leimholz mit vernünftiger Holzauswahl/Verleimregeln (das wäre dann allerdings in unserem Fall unbezahlbar)
Oder geht ihr auch das Risiko ein, dass es halt mal schiefgehen kann? Bisher bin ich da gut mit gefahren...

Grüße David
 

Mitglied 59145

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Hallo,

wir stellen alles selber her, aber wir machen auch nur Altholz.
In deiner Situation würde ich nach "einmal ist keinmal" verfahren. Wenn es öfter vorkommt würde ich mir Gedanken machen.

Einfache Rechnung: Wieviel Einsatz hättest du gehabt, wenn du alle Platten mit Schnitten und Leisten versehen hättest? Wieviel Einsatz hast du wenn du eine tauschst? Rechnet sich das auch mit diesem einen Tausch?

Danach kannst du beurteilen ob du es so weiter machst, ob du etwas änderst oder ob du mehr Geld brauchst.

Gruss
Ben
 

magmog

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Moin,

kanns Du " Woran das liegt ist mir schon klar" mal genauer beschreiben?
Manchmal liegt man mit seinem Wissen auch falsch.
Evtl. kann dann gezielter geholfen werden.
 

Hard_Do

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Hallo

Damit meinte ich, dass mir allgemein bewusst ist, dass diese industriell gefertigten Massivholzplatten ohne Anspruch an Jahrringverlauf hergestellt werden (habe jedenfalls noch keine gesehen, wo das gemacht wurde), Massivholzplatten krumm werden, wenn Sie einseitig Luftfeuchtigkeitsveränderungen ausgesetzt sind, die auch krumm werden können wenn sich die Luftfeuchtigkeit ändert und sie von beiden Seiten gleich "bewittert" werden.
Was genau in diesem Fall der Grund ist, weiß ich tatsächlich noch nicht genau. Habe eben nachgeschaut, die Platten hatte ich vor 3 Monaten geliefert, nicht 6. Nach den Bildern die ich bisher gesehen habe könnte es auch sein, dass die bis vor kurzem eingelagert waren und die Küche jetzt erst aufgestellt wird. Sieht noch sehr nach Baustelle aus. In dem Fall würde ich schätzen, dass das Studio die Platten falsch gelagert hat. Da werde ich mich sowieso noch mit denen auseinandersetzen müssen. Aber bisher hat noch keiner mit mir geredet, habe nur die Bilder bekommen.

Grüße
 

magmog

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Moin,

klar, neu renoviert ist häufig zu feucht,
unverpackt und nicht beidseitig abgedeckt,
unter unbekannten Bedingungen kann auch krumm machen.
Ist die Platte beidseitig oberflächenbehandelt worden?
Handelt es sich um eine Baumarktsortierung oder ist sie aus dem Fachhandelssortiment?
 

Hard_Do

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Hi

Platte ist beidseitig geölt, auch gleichmäßig.

Das Material ist aus dem Fachhandel

Mittlerweile habe ich auch etwas mehr Infos erhalten. Mir wird nicht mehr an die Karre gefahren. Der Bau ist sehr feucht, es gibt noch keine Heizung. Da wurde selbst eingesehen, dass man das nicht hätte einbauen dürfen.

Die ursprüngliche Frage war ja aber ansich, ob ihr solche Arbeitsplatten auch ohne irgendwelche zusätzlichen Arbeiten wie Entlastungsschnitte oder wie auch immer geartete Gratleisten verarbeitet.

Grüße
 

magmog

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Moin,

wir verarbeiten solche Arbeitsplatten bisher noch immer
ohne irgendwelche zusätzlichen Arbeiten wie Entlastungsschnitte
oder wie auch immer geartete Gratleisten,
immer selbst gefertigt.
Das hat den Vorteil, dass die Ausschnitte gleich eingeleimt werden.
So verarbeiten wir die kurzen Abschnitte,
wie sie bei uns als Massivholzverarbeiter leider immer wieder anfallen,
und sparen so einiges an Material.*)

*) Vor allem wertvolles, langes und sauberes!
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 59145

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Handhaben wir auch so, würde ich aber bei gekaufter Ware auch so machen. Jedenfalls bis es Reklamationen gibt. ICh finde das ist wirklich ein Rechenbeispiel, hatte ich oben ja auch schon geschrieben.

Gerade bei so einem Markt wie Küchenstudios zählt ja auch irgendwie der Preis.

Gruss
Ben
 

magmog

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Moin,

auch beim Treppenbau habe ich etliche Male das Selbstrichten und -verleimen
mit fertigen Platten gegengerechnet, Eigenbau ist zumindest nicht teurer als
das Verwenden von Industrieplatten bei besserer Wertschöpfung.
Ich kann schon bei der Besprechung und im Angebot auf eine volle handwerkliche
Verarbeitung mit Verleimung nach Bild etc. hinweisen.
Auch wenn es häufig der Erklärung bedarf, die Kundschaft versteht doch,
dass lieblos verleimte Leisen nicht das Schönste sind.
...und ich kann in echtem Handwerk schwelgen! :emoji_wink:)
 

Hard_Do

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Hallo

Ich handhabe es ja bisher auch so, wie Ben das beschrieben hatte. Werde das jetzt auch weiterhin so machen. Bin da wie gesagt auch eig immer gut mit gefahren.
Platten selbst herstellen ist natürlich schon der Idealfall, allerdings machen wir nicht so viel in Massivholz, dementsprechend ist unsere Ausstattung da auch nicht so drauf ausgelegt, klar könnten wir das, aber nicht besonders wirtschaftlich.

Als Handwerker seh ich uns aber trotzdem noch :emoji_slight_smile:

Grüße
 

brubu

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Hallo
Massivholz verträgt generell keine feuchten Baustellen, genaue Normen und Regeln müsste man abklären. Ich erlaube mir wieder einmal den bekannten Treppenbauer Mannes zu erwähnen. Er hat mindestens teilweise Hygrometer auf den Baustellen aufgestellt, war es zu feucht hat er sich
geweigert Treppen zu montieren. So sagte er es in seinen Kursen. Da sollten wir Handwerker viel mehr darauf achten und darauf bestehen.
Ist der Estrich zu feucht machen es die Parkettleger auch so und wenn es noch so viel Stunk gibt wegen Terminen.
Gruss brubu
 

VENEREA

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Mache öfters Massivholzplatten für einen Badausstatter.
1 mal ruft er an und erzählt mir von einem ganz sauren Kunden weil sich meine gelieferte Fensterbank auf 250mm Tiefe ca 30mm geschüsselt hat.
War selbsteinbau !
Als ich dann dort war um mir den Schaden mit dem Fliesenleger der sie eingebaut hat anzuschauen.....
Hat doch der Fliesenleger die Fensterbank in eine Mauernische eingebaut , keinen mm Luft gelassen, zu den Fliesen und in ein Zement/ Mörtelbett als Kleber :emoji_slight_smile:
Ja er hats dann nochmal gezahlt.

Gruß Sebastian
 
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