Arbeiten mit Altholz

maclean

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Hallo,

ich möchte Tisch- und Bankplatten aus Altholz bauen. Ich habe diverse Händler im Internet gesehen die Altholzbalken anbieten. Allerdings weiß ich nicht wie ich sie am besten bearbeiten soll. "Normale" Leimholzplatten aus Eiche habe ich schon einige gemacht. Da wird rundum gehobelt, aber beim Altholz will man ja die ursprüngliche Oberfläche beibehalten. Hat das schon mal jemand von euch gemacht und hat ein paar Tipps für mich wie ich das am Besten anstelle?

Beste Grüße Mark
 

Mitglied 59145

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Dafür braucht man eine Recht vielfältige Materialauswahl und muss bei den Verleimregeln öfter Mal "ein Auge zudrücken".
Was willst du denn genau wissen?

Gruss
Ben
 

maclean

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Hallo Ben,

ich habe Tische gesehen die auf der Oberseite nicht behandelt oder bearbeitet wurden. Dennoch waren sie plan auf einem Gestell verschraubt. Also in der Form das Ober- und Unterseite plan waren. Zumindest sieht es so aus als ob sie nicht großartig bearbeitet wurden. Ich lad mal ein paar Bilder hoch.

Beste Grüsse Mark.


P.S. Ich hab gesehen Ihr sucht Leute. Da könnte ich es lernen:emoji_slight_smile:


Tisch.jpg Tisch 2.jpg Tisch3.jpg
 

IngoS

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Hallo Ben,

ich habe Tische gesehen die auf der Oberseite nicht behandelt oder bearbeitet wurden. Dennoch waren sie plan auf einem Gestell verschraubt. Also in der Form das Ober- und Unterseite plan waren.
Anhang anzeigen 56527 Anhang anzeigen 56528 Anhang anzeigen 56529

Hallo,

gerade auf dem ersten Bild sieht man sehr deutlich, dass die Oberfläche gehobelt wurde, natürlich nicht so stark, dass alle Macken weg sind.
Auch bei dem unteren Tisch wurde die Oberfläche zumindest Geschliffen. Bei dem Tisch aus Gerüstbohlen ist noch bemerkenswert, dass die einzelnen Bohlen nicht verleimt sind, sondern mit Abstand montiert wurden. Dadurch werden schon mal viele Probleme umschifft.

Gruß

Ingo
 

Komihaxu

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Die sind mit Sicherheit gehobelt.
Komm aber nicht auf die Idee, beim Schreiner zu fragen, ob er dir solches Holz durch seine Hobelmaschine lässt.
Der wird dich (zurecht) vom Hof jagen, weil man damit nur seine Hobelmaschine (Edit: nicht die Maschine, sondern die Messer) kaputt macht.

Wenn dir eine unebene Oberfläche nichts ausmacht (oder es dir sogar gefällt), kannst du bürsten und/oder schleifen.
Bei letzterem möchte man aber schon einen Getriebe-Exzenter haben, damit auch was runtergeht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 59145

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So, jetzt Mal von jemandem der sich damit auskennt.....

Das erste Bild ist aus Holz welches aus alten Balken gesägt würde. Es ist keine n Metall mehr in dem Holz und von jedem Tischler zu verarbeiten. Also er sollte schon Massivholz verarbeiten, aber sonst kein Problem. Ich verkaufe übrigens solch Holz wie auch Tische daraus. Kammer getrocknet, besäumt, kommisioniert, halt so wie der Kunde es möchte.

Bild 2+3 zeigen einzelne Bohlen, vermutlich Nadelholz, welche einfach auf einem Gestell und /oder einer Leiste verschraubt werden. Da sollte man halt zusehen relativ gerade Stücken zu finden. Aber sonst auch kein Thema.... Inzwischen sind fast alle Tischler bereit das zu verarbeiten, jedenfalls mit Material von uns. Das kommt so vorbereitet das da keine Probs auftreten. Kammer getrocknet, vorbesäumt, komplett entnagelt, halt so wie es benötigt wird....

Edit: Kenne keine Hobelmaschine die von ein paar Nägeln kaputt geht. Man muss auch nicht von allem ein Drama machen, ohne Mut auch keine Entwicklung:emoji_wink:
Edit2: Für die Mutlosen auch gerne als fertige Platte oder auch den kompletten Tisch.

Gruss
Ben
 
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sonicbiker

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ich habe Tische gesehen die auf der Oberseite nicht behandelt oder bearbeitet wurden. Dennoch waren sie plan auf einem Gestell verschraubt. Also in der Form das Ober- und Unterseite plan waren. Zumindest sieht es so aus als ob sie nicht großartig bearbeitet wurden.

Ich würde die (spätere) Oberseite nur ganz dünn anhobeln und die Bohlen dann von der (späteren) Unterseite her auf Dicke bringen. Nur die Außenkante unten muss dann ggf. noch etwas nachbearbeitet werden, dass sie nicht zu "neu" aussieht, weil sie scharfkantig ist.
LG, Wolfram
 

Mitglied 59145

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Mut steigt vermutlich bei den Maschinen anderer Leute :emoji_slight_smile:
Bei vielen hier im Forum habe ich den Eindruck, ihre Werkzeuge seien gar nicht zum benutzen angeschafft worden.
Wo ist das Problem wenn man einen Nagel oder etwas Dreck erwischt? Diesen Mythos das man mit Altholz vom Hof gejagt wird, gibt es so nicht mehr. Da wechselt man die Messer und weiter geht's.

Gruss
Ben
 

Komihaxu

ww-robinie
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Ben, es ist wunderbar, dass man Anbieter wie euch hat, die einem das Holz entsprechend vorbereitet liefern.

Aber du weißt selbst, wie es in der Praxis meistens läuft, wenn die Leute von "Altholz" sprechen.
Da wird Holz aus einem Schutthaufen bei einem Hausabriss oder aus einem Container mit kaputten Paletten herausgezerrt.

Und das soll dann direkt durch die Hobelmaschine geschoben werden. Anhaftende Putzreste? Nägel? Warum sollte man sich die Mühe machen, das vorher zu entfernen. Wofür gibts denn eine Hobelmaschine?

Freilich zerfällt davon eine Maschine nicht in ihre Einzelteile. Aber die Messer kannst du hinterher garantiert wegschmeißen. Und wenn dir ein übersehener Nagel eine schöne Längsfurche in deinen Dickentisch aus Gusseisen kratzt, hast du noch länger was davon. Frag nicht, woher ich das weiß.
 

Holzrad09

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Und wenn dir ein übersehener Nagel eine schöne Längsfurche in deinen Dickentisch aus Gusseisen kratzt,
Bei mir steckte eine abgerissene übersehene Schraube im Brett und es gibt seitdem auch eine kleine Furche im Dickentisch, sie stört zwar jetzt nicht, aber schön ist es trotzdem nicht. Auch die Abrichttische haben inzwischen einige kleine Kratzer.
Bei meiner 80 - 100 Jahre alten Tischfräse ist der Tisch noch makellos, vor gut 20 Jahren kaufte Ich sie von einem älteren Tischler und vorher soll sie in einer Möbelfabrik gestanden haben, sie wird schon auch so einiges durchgemacht haben.
Die Maschinentische in der Fa. sind auch top und da geht auch so einiges drüber. Die Gussqualität bei Hobby / Semiprof. Maschinen scheint weicher zu sein.
LG
 

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ranx

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moin,

wer zahlt denn das Messerwechseln und schleifen? Im Vor raus als Kaution evtl.?
Ich würde es nicht machen, schon gar nicht für den 5er in die Kaffee-Kasse.

LG uwe
 

Mitglied 59145

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Es ist schon klar das das alles kostet. Nur hat das was ihr so erzählt halt nichts mit den Bildern zu tun.
Das erste ist Eiche, gesägt aus dicken Balken. Also schonmal Nagelfrei, bei uns jedenfalls. Das andere ist ein abgetretenen Fussboden. Den Nagelfrei zu machen ist, auch ohne Detektor, kein Problem und geht schnell.

Nicht mutwillig kaputt machen, aber schon benutzen. Natürlich fange ich nicht an Holzabfall vom Sperrmüll zu verarbeiten.
Wie gesagt für mich sind das 2 Welten, mit Geiz hat das nicht viel zu tun. Das ist aber eigentlich auch schon überall angekommen, dachte ich jedenfalls.

Ich sage ja auch nicht ich fahre Oldtimer nur weil mein Kombi ca. 20 Jahre alt ist.

Gruss
Ben
 

maclean

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Hallo Ben, danke für die Infos. Ich bin sowieso irgendwann mit einem Transporter bei dir in der Nähe unterwegs. Da könnte ich was mitnehmen. Vielleicht kannst du dir ein wenig Zeit für mich nehmen zum Fachsimpeln:emoji_slight_smile:

Auch allen anderen danke für Tipps und Infos. Ich werde mich nach und nach in das Thema reinarbeiten.

Beste Grüsse Mark
 

ranx

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moin,

jetzt wäre es noch interessant zu wissen was @maclean sich vorgenommen hat.
Ich habe auch schon mal 5 Versuche gebraucht bis ich eine Multiplex mit 50mm dicke
durchtrennt hatte. War Baumaterial, 2 aufdoppelungen mit einander verleimt.
Ich habe daraus eine Unterlage für den Pressstemel der Saftpresse gebaut.
Innen drin waren auch noch Spax verteilt ... das nachschärfen kostet mich keine
mühe oder großartig Geld. Ich säge aber auch nicht erst seit gestern Holz mit Eisen
regelmäßig durch. Dazu hat auch etwas Lehrgeld und Geduld gebraucht.

Beim Hobel bin ich da weitaus zurückhaltender mit Eisen im Holz ...

LG uwe


PS: da ist ja schon fast die Antwort ... musste gerade mal an den Herd.
 

Bastelheiko

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Die sind mit Sicherheit gehobelt.
Komm aber nicht auf die Idee, beim Schreiner zu fragen, ob er dir solches Holz durch seine Hobelmaschine lässt.
Der wird dich (zurecht) vom Hof jagen, weil man damit nur seine Hobelmaschine (Edit: nicht die Maschine, sondern die Messer) kaputt macht.

Habe ich persönlich nicht erlebt.
Der freundliche Tischler machte einfach einen Preisvorschlag der nicht ohne war und zusätzlich sollte ich unterschreiben, dass ich für alles aufkomme was ihm an Materialbruch durch Steine, Geschosse, Nägel usw. passiert.

Für einen Bruchteil seines Preise steht nun eine Abrichte in der Ecke und ein Dickenhobel wartet nur noch auf seine Abholung.

VG
 

Lars_85

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Moin moin, ich bin hier gerade ganz neu und häng mich mal in diesen thread rein...
Ich habe folgende Frage: Ein Kunde möchte einen "G" förmigen waschtischunterschrank (oder eckig spiralförmig, wie mans nimmt) und zwar aus alten Gerüstbohlen. Nun hab ich natürlich wegen der Holzfeuchte die die dinger haben werden n bisschen Angst vor dem Projekt und wollte hier mal fragen ob schon jmd. Erfahrungen mit dem Material und seinem Verhalten beim trocknen gemacht hat.
Sind die Bohlen wie anzunehmen aus irgendwelchen teilen des Baumes oder nur mittelbretter?
Sind die in irgendeiner form behandelt und wirkt sich diese behandlung irgendwie auf den trocknungsprozess aus und wie lange würde es dauern so dicke bretter in einem trocknungsofen auf normale holzfeuchte runter zu trocknen?
Kennt jemand eine tischlerei im Raum Hamburg, die so einen hat?

Der waschtischunterschrank wird drei gehrungsverbindungen bekommen, die ich mit einer winkelfeder zusammen füge. Das material ist am ende selbsttragend, es gibt also nichts was es in seiner Form hält. Die tiefe soll 60cm betragen, eine leimholzplatte mit gestürzter maserung kommt für den kunden nicht in frage, sodass ich entweder eine auf 60 cm verleimte platte oder zwei voreinander gespannte 30 cm platten machen kann, wobei die zweite lösung auch nicht ganz leicht umzusetzen ist.

An was ich noch gedacht habe wären von unten in die Platte eingefräste "Kanäle" mit großen Forstnerbohrungen an den enden in denen dann quer zur Maserung Gewindestangen liegen um das rett gaerade zu halten, ähnlich wie Arbeitsplattenverbinder. Was haltet ihr davon?
 

Komihaxu

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Heute war mal wieder so ein Fall:

"Kannst du mir die Balken absägen und sauberhobeln?"
"Klar. Sind da irgendwelche Schrauben oder Nägel drin?"
"Nein, die habe ich ALLE rausgemacht"!
"Ich schau lieber noch mal..."
 

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FrauHolz

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Hi, ich wollte mal Fragen ob mir einer von euch Profis sagen könnte, wie der erste Tisch behandelt wurde? Habe genau diesen gebaut und nun drängt meiner Partnerin auf genau diesen Farbton
 

Mitglied 59145

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Geschliffen und geölt.
Der sieht nur so aus, wenn du auch Eiche hast und ähnliche Verfärbungen.

Gruss
Ben
 
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