Apothekerschrank mit schrägen Wänden

Dale_B_Cooper

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Moin,

nachdem mein Sideboard - ein Winterprojekt vor 2 Jahren (edit: tatsächlich 3 Jahren!) - sich sehr gut im Wohnzimmer macht, hab ich beschlossen, dass es ein wenig Kameradschaft in Form eines Apothekerschranks benötigt.

Hier das damalige Sideboard-Projekt: https://www.woodworker.de/forum/threads/sideboard-frage-zu-gehrung-bei-spitzem-winkel-insgesamt-kleiner-90°.114151/

Und hier die beiden Möbelstücke zusammen..

beide.PNG

Der Trick ist halt, dass nur die Schubladenfronten schräg sind.. Hier sieht man's:
Schubladen.PNG


Das Sideboard hat mich wohl >50h gekostet... Material soll wieder Bambus werden, 3 Schicht von Moso. Hier ist die Platte mal gezeigt: https://www.platten-laden.com/Massivplatte-MOSO-Bambus-gedaempft-Density-3-Schicht/MHP20244BAMBUD3

Wie ist die Einschätzung? Machbar oder kompletter Irrsinn..? :emoji_slight_smile:
Die Schubladen sollen sämtlichst normal rechteckig werden und wohl über die seitlichen Vollauszugsschienen eingebaut werden. Auf den schrägen Außenwänden müssen da halt noch schräge Abstandshalter oder sowas in der Art hin, die dafür sorgen, dass die Schiene gerade eingeschraubt werden kann. Ist glaube ich klar, hab ich noch nicht reingezeichnet, war mir nur gerade aufgefallen und evtl. erklärungsbedürftig.

Meine Projekte gären im CAD gerne mal ein paar Monate (oder länger) vor sich hin, bevor ich denke, dass sie Baubarkeits-Reife bekommen.. Parallel dazu muss / will ich noch einen Einbauschrank bauen, der kommt auf jeden Fall noch vor dem Apothekerschrank dran, ist aber hoffentlich auch erheblich einfacher.

Beste Grüße,
Dale.
 
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wirdelprumpft

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kommt auf die Details an - Schubladenführung klassisch mit Lauf-Streif-Kippleiste oder mit Nutleiste oder
mit modernen Unterflurauszug Push to Open?
Schubladen selbst aus Massivholz / Plattenmaterial wie MPX ?
Schubladeneckverbindung gedübelt/genutet/gezinkt (Schwalbenschwanz/Fingerzinken)?
Korpus auf Gehrung, gedübelt, gezinkt, Domino, Lamello ?
je nach dem wie schwierig man es möchte könnte man die Böden/Zwischenseiten eingraten usw.
Mit 5-Achs CNC ist sowas gut zu machen
Mit Hobbyausrüstung da kommt es darauf an was vorhanden ist ggf. muss man die Konstruktionsdetails dann anpassen.
 

wirdelprumpft

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24 Schubladendoppel * 5 = 120 Schubladenteile
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1 Rückwand
9 Sockelteile
Gesamt mind. 181 Teile a 0,5 Std. also ca. 100 Stunden
 

Dale_B_Cooper

ww-eiche
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Moin,

Deine 100h geschätzt kommen subjektiv gut hin, fürchte ich.. im Schubalden bauen bin ich inzwischen eigentlich schnell, aber die sind leider ja auch nicht alle gleich. Und ich bin mir noch nicht sicher, wie ich die genau bauen will.

Zu Deinen Fragen:
  • seitliche Vollauszüge oder Unterflur - letztere hab ich noch nie verarbeitet..
  • bei den Schubladen Fingerzinken oder einfache Falz,
  • Verbindung untereinander (die vertikalen Korpusbretter) einfach mit Lamellos zur Positionssicherung
  • Außenkorpus-Verbindungen wie bei meinem anderne Projekt. Stumpf zusammengeleimt mit überlappendem oberen Furnier.
  • Schubladenböden mit eingefräster Nut für den Boden,
Zu den 181 Teilen kommen noch einige Extra Furnier-Schritte (die Kanten der Schubladenfronten)...

Hab auch fast etwas Angst, damit anzufangen.. haha

Mit ner normalen 3-Achs-Fräse wäre man schon gut dabei, denke ich. Gerade bei den Schubladen. Die Fräse wollte ich aber eigentlich danach bauen.

Beste Grüße,
Dale.
 

wirdelprumpft

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wie sind denn die Außenmaße geplant?
die Metallauszüge bringen machen den Schrank deutlich schwerer also das Untergestell/Sockel robust bauen
bei Schublandenauszug evtl. der hier da der nach unten befestigt wird was es an den schrägen Seitenwänden einfacher macht sonst kommen nochmal 12 Leisten dazu zwecks ausgleichs der Schräge
die 100 Stunden dürften etwas optimistisch sein wenn das andere Board mit ca. 25 Teilen ca 50 Stunden gebraucht hat......
 

Dale_B_Cooper

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1050mm hoch, 1100mm breit..
700€ in Schubladenauszüge ist schon etwas schmerzhaft.. Guter Hinweis mit dem Gewicht allerdings..

Die Schiebetüren und der Sockel haben beim Sideboard erschreckend viel Zeit gekostet, war auch mein erstes Projekt mit Tischkreissäge. Ich bin wirklich nicht vom Fach. Da war noch sehr viel Learning bei Doing.

Die ganzen Schubladen gehen ja irgendwann schneller, wenn man weiß, wie und sich damit irgendwie arrangiert hat. So die Hoffnung..
 

teluke

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Pécs
Ich kalkuliere 1h/Schublade vollmassiv, mit Fingerzinken und Doppel aber ohne Beschläge.

Bei dem Projekt wird es wichtig sein eine absolut exakte Materialliste zu machen und dann möglichst seriell zu arbeiten.
Ich würde bei dem Projekt weder einen Zollstock noch einen Bleistift anfassen.
Alle Teile müssen im CAD exakt bemaßt werden inkl. aller Winkel und erst dann loslegen.

Ich mache das in der Reihenfolge dass ich zuerst alle Leimholzplatten mit Übermaß mache.
Wenn alle fertig sind dann die Platten für den Korpus aushobeln und formatieren.
Dann zusammenbauen,
Eine CNC ist da nicht nötig.
Anschließend alle Schubladen machen.
Dazu eine Vorrichtung um die Doppel aufzuschrauben.
Dann Beschläge dran und einschieben.
 

Dale_B_Cooper

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Ja, ich baue immer nach CAD und bemaßten Zeichnungen pro Teil. Sonst komme ich durcheinander.. :emoji_slight_smile:
Außerdem müssen die Teile einigermaßen sinnig auf die Platten verteilt werden.
Die großen Platten trenne ich mit Handkreissäge und Schiene auf, das klappt sehr gut für mich. Und erschreckend genau. Dafür würde ich allerdings den Zollstock und Bleistift bemühen.. :emoji_slight_smile:

Die sind günstiger: https://furnica.de/products/1-satz-...adenschienen-vollauszug?variant=7711771590721
300mm reichen mir ja.. vielleicht ist das kein totaler Schrott..?

Das mit den Unterflurauszügen war definitiv eine gute Idee... damit spare ich mir einiges an Ärger ein. :emoji_slight_smile: Danke!
 
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wirdelprumpft

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Sicherlich geht das ganze ohne CNC aber lustig ist das nicht -
Lamello von Boden auf Seite da ist die richtige Fräsposition schon mal kniffelig usw.
Das ganze Schränkchen hat es in sich je länger man darüber nachdenkt.
evtl. könnte man die Anzahl der Schubladen halbieren und nur den Doppel teilen also 2 Doppel auf eine Schublade
bzw. versuchen mit 2 Schubladengrößen auszukommen und den seitlichen verlust zugunsten der Zeit in kauf nehmen

Die genannte Ausstattung:
Tischkreissäge/Handkreissäge/Lamello macht es nicht einfacher
würde da die Fugenluft eher auf 5 mm machen als auf 3 mm
und zuerst die CNC bauen......
 

Dale_B_Cooper

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Ja, sind 4mm aktuell.. :emoji_slight_smile:

Die Verbindung zur Seite ist in der Tat noch etwas unklar in meinem Kopf, das ist schon eher trickreich - ja. Lamello wird da wohl nicht gut helfen und eher Schaden anrichten... Oder muss in Ruhe getestet werden, wie das mit den Winkeln wirklich gut funktioniert.. die 8° des Grauens.. :emoji_grin:

Die CNC plane ich schon so lange, dass ich nicht weiß, ob die auch nur ansaztweise fertig wird in der nächsten Zeit. Vielleicht reduziere ich da einfach etwas die Ansprüche (bei der Fräse).
 

wirdelprumpft

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ne geht schon mit Lamello siehe Bilder nur die Position wiederholgenau ist so ne Sache da jede Abweichung auf der Seite den Boden zu kurz oder zu lang macht
 

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Dale_B_Cooper

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Ah cool. Das sieht ja ordentlich aus.
Ja, wenn man da unpräzise ist, wird es schwierig.

Glücklicherweise ist DIE Verbindung nicht so kritisch bei mir, also statisch. Die Regalböden stehen ja aufeinander.. :emoji_slight_smile: Ich versuchs glaube ich einfach mal..
 

Dale_B_Cooper

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Das ganze Teil ist nur 320 tief - daher hatte ich an Vollauszüge gedacht. Push to open oder Griffe, da bin ich auch noch nicht so sicher. :emoji_slight_smile:
 

Dale_B_Cooper

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Guter Punkt. Meine Bambussachen hab ich bis 800 runtergeschliffen und dann mit Hartwachsöl behandelt. Das macht leicht glänzende Oberfläche, ist aber gefühlt in der Tat nicht für die Ewigkeit. Kommen also Griffe dran. Danke für den Hinweis. :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 24010 keks

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Aus der Sicht eines faulen Menschen sehe ich hier ein cooles Design bei dem man super fuschen kann.
Ich sehe hier hinter den schönen Doppeln, 6- max. 12 Schubkästen.
Ergebnis:
-bis zu 500€ für Auszüge gespart
- bessere Nutzbarkeit der Schubkästen (wenn man Unterteilungen braucht, kann man die ja sogar flexibel einplanen also zum umstecken...
- min. 10 Arbeitsstunden gespart (die eh langweilig sind weil immer das gleiche)
- einen kleinen Haufen Material gespart.
Dann sehe ich als fauler Mensch keine Zwischenböden - die brauchts bei einer 30iger Tiefe des Schrankes nicht wenn man eine Rückwand hat. Wenn die optisch gewünscht sind, würde ich da nur 10cm Leisten einsetzen. Die kann man sauber einlassen wenn der Korpus schon fertig ist. Dann geht auch das lamellieren sehr einfach und genau.
Was hast du eigentlich vor in solchen 30/30/30 Schubkästen zu lagern? Grad im Wohnzimmer?

Mit meinen Einsparvorschlägen ist der Korpus an einem Nachmittag fertig, die Schubkästen an einem Vormittag, Doppel sind ja hauptsächlich Zuschnittarbeit, und dann brauchts noch die Oberfläche. 30 Arbeitsstunden gesamt?

Gruß Daniel
 

Dale_B_Cooper

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Ja, mit von links nach rechts durchgehenden Schubkästen wäre viel Arbeit gespart. Aber auch ein wenig der Witz weg. Das geht irgendwie nicht.. :emoji_slight_smile: auch wenn es vermutlich eine naheliegende Verbesserung ist, die in der Tat ganz viel Arbeit einsparen würde.

Die Kästen sind eher 100x200x300. Hab ein anderes Regal im Wohnzimmer, welches mit Kleinkram überläuft. Zwei Kinder und so machen auch alles nicht besser.. :emoji_wink: Das Zeug muss irgendwie mal vernünftig weggeräumt werden.
 

Dale_B_Cooper

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Das wird nicht besser, wenn der Kram direkt außen rumliegen.. :emoji_wink:

Aber in Schubladen rumzugrabbeln, ist eine der wenigen Dinge, die sie erfreulicherweise nicht tun. Hehe.
 

Lorenzo

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Mit 24 Schubkästen hat man auf jeden Fall gleich nen ordentlichen Adventskalender für die Weihnachtszeit. :emoji_slight_smile:

Cooles Projekt, ich bin gespannt auf die Umsetzung. Der Vorteil im Hobby ist, dass du mit keinem Käufer über Preise und Aufwand diskutieren musst, das machst du mit dir (und dem Rest der Familie aus).
Ich würd mich ärgern wenn ich ne Abkürzung nehm, die zu nem anderen Ergebnis führt, als ich das ursprünglich wollte.
 

Dale_B_Cooper

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bei Schublandenauszug evtl. der hier da der nach unten befestigt wird was es an den schrägen Seitenwänden einfacher macht sonst kommen nochmal 12 Leisten dazu zwecks ausgleichs der Schräge
Jetzt erst den Vorteil verstanden, aber das Ding frisst fast 45mm Höhe, das ist mir zu viel, ich plane seitliche Schienen ein und muss dann doch schräge Leisten bauen. :emoji_thinking:
 

teluke

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Und warum machst Du nicht die Schubladenseiten schräg?
Wäre zwar etwas knifflig aber doch die perfekte Lösung.
 

brubu

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Hallo
Nach dem faulen Menschen kommt jetzt noch der altmodische. CAD und CNC sind ja super aber müssen zusammen passen. Nur CAD allein erachte ich für solche Projekte als nicht ideal weil du zwar sehr genaue Masse hast, aber die immer "irgendwie" anreissen musst. Daher komme ich mit altmodisch. Ich würde die Kiste präzise 1:1 aufzeichnen und daraus die Teile reissen und bearbeiten. Das geht schneller als man meint.

So habe ich es früher in einem Betrieb erlebt, da hat jeder seine Arbeiten selber gezeichnet und gefertigt. Das war relativ effizient weil die Arbeitsvorbereitung minimal war. So ähnlich ist es mit 1:1 im Grundriss aufgerissenen Treppen. Klar altmodisch und nicht CAD, aber ist es deswegen schlecht? Ich habe den Eindruck wir sollten uns manchmal alter Fertigungsmethoden erinnern, die waren teilweise ohne moderne Technik sehr wirtschaftlich.
Gruss brubu
 

Dale_B_Cooper

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Auf die Idee bin ich tatsächlich noch nie gekommen.. mit dem Aufzeichnen.. :emoji_slight_smile:

@teluke weil mein Irrsinn Grenzen kennt und das sind hier eindeutig die des persönlichen Könnens.. :emoji_grin:
 
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