An Besitzer von Lamellofräsen

musswohl

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Hallo Forum
Ich werde in naher Zukunft wohl meine ersten Möbel bauen (müssen). Zu diesem Zweck bin ich auf der Suche nach einer Lamellofräse. Ich weiß, das war hier schon öfter Thema. Nun hatte ich mich durchgerungen, etwas mehr als 45,- € Neupreis auszugeben.
Zufällig ist mir eine Gebrauchsanleitung einer Fräse in die Finger gefallen, die immerhin bei ca 400,- € Neupreis liegt. Und da finde ich (fast versteckt) folgenden Hinweis:
"Beim Fräsen von dünnen Platten (unter 16 mm) muss ein dünnes Holzbrettchen unterlegt werden, da sonst die Nut nicht in der Mitte des Brettes liegt."

Zu deutsch, der Abstand von Fräser zur Bodenplatte kann wohl nicht klein genug eingestellt werden.

Entweder verstehe ich da etwas falsch oder das ist ein Witz.

Ich habe vor, weniger als 16 mm dickes Holz zu fräsen.

Da kaufe ich mir lieber ein Billigstgerät, als bei einer teuren Maschine den Nutabstand über Holzbrettchen einstellen zu müssen.

Frage, welche Flachdübelfräsen sind bzw. sind nicht in der Lage, mit der maschineneigenen Höhenverstellung auch dünne Plattenstärken (bis runter zu 8, mindestens aber 12 mm) zu bearbeiten?

Danke schon jetzt für die Antworten.

Gruß Musswohl
 

Dingsda42

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Zu deutsch, der Abstand von Fräser zur Bodenplatte kann wohl nicht klein genug eingestellt werden.

Entweder verstehe ich da etwas falsch oder das ist ein Witz.

Und jetzt überlegen wir mal, warum das so ist:
Der Fräser hat eine Dicke von 4mm. Macht bei mittiger Anordnung eine Höhe der Unterkante von 6mm ( (16mm - 4mm) / 2 = 6mm ).
Der Fräser muss ein Bisschen Luft zur Bodenplatte des Gehäuses haben. Irgendwie muss er ja festgespannt werden. Das geschieht meistens über einen Flansch. Rechnen wir für diesen mal 3mm ein. und 2mm zwischen Flansch und Bodenplatte. Dann bleibt für die Bodenplatte noch eine Stärke von 1mm übrig. Das ist ganz schön labil.
Wird das Material jetzt noch dünner, und die Nut soll immer noch mittig liegen, dann wird bei 12mm Materialstärke die Dicke der Bodenplatte schon negativ...

Also: Das hat rein gar nichts mit dem Preis der Maschine zu tun und ist sicher auch kein Witz. Manche Dinge sind nunmal nicht, oder nur mit Kompromissen, zu konstruieren.
 

bello

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@ Christian

Ich stelle mir gerade eine Minus-Bodenplatte vor. Ob die Chengs das mit ihren Billigfräsen jetzt als Kopieranleitung nehmen?
 

musswohl

ww-fichte
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Und jetzt überlegen wir mal, warum das so ist:
Der Fräser hat eine Dicke von 4mm. Macht bei mittiger Anordnung eine Höhe der Unterkante von 6mm ( (16mm - 4mm) / 2 = 6mm ).

Soweit kann ich folgen. Der Rest ist zwar nicht falsch, gilt aber nur für EIN Konstruktionsprinzip.
Möglicherweise haben wir uns missverstanden.
Wenn ich in ein Stück Holz mit der Stärke 15 mm fräsen möchte, liegt die Nut bereits nicht mehr mittig, sondern zu TIEF.
Dann soll ich nach Bedienungsanleitung eine dünne Holzplatte AUF mein zu fräsendes Holz legen, um wieder mittig werden zu können (muss ich aber dann erst mal wieder ausrechnen, also je nach Stärke meiner jeweiligen Hilfsplatte.)
Es wäre ohne Schwierigkeiten ein Konstruktionsprinzip denkbar, bei dem Platten bis 12 mm mittig gefräst werden können. Kritisch wird allenfalls irgendwann bei der theoretischen Betrachtung, dass mir der Platz zur Arbeitsunterlage ausgeht.
Ich kenne aber die konstruktiven Ausführungen der auf dem Markt befindlichen Geräte nicht.
Dann formuliere ich meine Frage um.
In welche minimale Plattenstärke könnt ihr mit euren Machinen ohne Hilfsmittel eine mittige Nut fräsen?
Gruß Musswohl
 

Dingsda42

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Wenn ich in ein Stück Holz mit der Stärke 15 mm fräsen möchte, liegt die Nut bereits nicht mehr mittig, sondern zu TIEF.
Dann soll ich nach Bedienungsanleitung eine dünne Holzplatte AUF mein zu fräsendes Holz legen, um wieder mittig werden zu können (muss ich aber dann erst mal wieder ausrechnen, also je nach Stärke meiner jeweiligen Hilfsplatte.)

Ok, jetzt versteh ich nichts mehr.
Wie willst du die Fräse ansetzen? Wie soll die Handhabung der Platte sein?
Wie soll man tiefer als Mitte fräsen, wenn der Fräser nicht tiefer einzustellen geht?

Kannst du mal ne Zeichnung anhängen, die zeigt, wie du fräsen wollen würdest mit dem beschriebenen Aufbau?
 

bello

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Hallo,

bei meiner Fräse gibt es voreinzustellende Arretierungen, 16 mm, 20 mm etc.

Ansonsten kann ich ja über die Skale jede Mitte einstellen.
 

Homer

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Hallo,

Warum ist es Dir so wichtig die Nut "mittig" zu fräsen?

Ist meiner Meinung nicht notwendig wenn:

Teile bezeichnet
Korpen

Tip:
Würde mir ein paar Platten in unterschiedlichen Stärken richten,und diese nach belieben beilegen.

zb. wenn an einem Korpus der Boden um die Kantenrundung von 2mm zurückgesetzt werden soll,einfach beim fräsen des Bodens das Blech/Platte beilegen und schon passts.

Mach ich auch immer so ,funktioniert prima.

Gruß Homer
 

carsten

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Hallo

so lange die Maschine eine höheneinstellbaren Anschlag hat kann man sich die Mühe machen genau die Mitte einzustellen. Bei der Urlamello war die Positionierung für die hauptsächlich verwendeten 19 mm Platten auch nicht mittig. Ich hab mich auch nie nach der Mitte gerichtet sondern lege am Anschlag so an das ich bündige Außenkanten bekomme. 16 m Platten hab ich mit Lamellos keine Probleme. Aber 13er oder gar noch dünner da suche ich mir andere Verbindungsmittel.
 

uli2003

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Der Urlamello ist 8/4/8 mm gestaffelt, bis unter die schwenkbare Klappe.
Damit erreicht man das gleiche Maß beim auflegen, wie auch mit der Klappe.
Standartmäßig war für dünnere Platten ein Aufschiebeplättchen mitgeliefert, bei der Lamello-Top auch ein stufenlos verstellbarer Winkel.

Warum sollten die Lamellos mittig sitzen? Hab ich noch nie gemacht, ist völlig unnötig.
Für Versprünge habe ich PVC-Plättchen in verschiedenen Dicken im Koffer liegen.


Grüße
Uli
 

Dingsda42

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Der Urlamello ist 8/4/8 mm gestaffelt, bis unter die schwenkbare Klappe.

Jetzt ist der Groschen bei mir gefallen. Wenn man den vorderen Anschlag abklappt, ergibt der Post von Musswohl Sinn.
Ich muss wohl dazu sagen, das ich so nie gearbeitet habe, ich find das zu wackelig. Ich hab immer so gearbeitet, das ich die Bodenplatte auflegen konnte oder, wenn das Werkstück zu lang war um es hochkannt zu stellen, mit ein Kantholz aufgespannt habe und die Fräse auf die Vorderseite gestellt und mit der Bodenplatte gegen das Kantholz gestoßen habe.
 

musswohl

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Also eines muss man diesem Forum lassen. Da rieseln ja die Beiträge rein, dass man nur sehr schwer hinterherkommt, wenn man noch andere Dinge zu erledigen hat

Kannst du mal ne Zeichnung anhängen, die zeigt, wie du fräsen wollen würdest mit dem beschriebenen Aufbau?

Ich habe bisher noch garnicht mit einer Flachdübelfräse gearbeitet. Da ich jedoch vorviegend mit weniger als 16 mm-Material arbeiten werde, bin ich über diesen Passus gestolpert.
Mittig hatte ich angestrebt, weil bei immer dünner werdender Platte so die Gefahr des Ausbrechens am geringsten ist.
Ich hatte also weniger möglichen Abstand zwischen dem Fräser und dem "Schwenkanschlag" erwartet und deshalb nach Maschinen gefragt, die das besser können.
Wenn das jedoch eine unübliche Handhabung ist .... Kann ja auf dem Bild nicht erkennen, dass es sich auf diese Weise wackelig arbeitet.
Gruß Musswohl.
 

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Dingsda42

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Unüblich ist vielleicht das falsche Wort. Ich habs halt nie so gemacht, weil ich es für mich unschön finde.
Ich mach das dann eher so wie im linken Bild und lege das Holzstück (zum Beispiel eine Hartfaserplatte) unter das Werkstück.
Ob es Fräsen gibt, die einen so großen Einstellbereich an der Klappe haben, kann ich nicht sagen.
 

Schreinermaxe

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Hallo Musswohl,
also ich hab mir eine Flachdübelfräse von Würth gekauft. mit dieser kannst du den "Maschinentisch" aufliegen lassen oder du kannst den Klappanschlag so in der Höhe verstellen, dass auch bei dünneren Platten und 16mm die Nut mittig in die Platte kommt. Kostet aber auch mehr als 45.-€ da es sich nicht um ein billiges ungenaues Baumarktgerät handelt, sondern schon in den Profibereich fällt.
Grüße
Max
 

musswohl

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also ich hab mir eine Flachdübelfräse von Würth gekauft. mit dieser kannst du den "Maschinentisch" aufliegen lassen oder du kannst den Klappanschlag so in der Höhe verstellen, dass auch bei dünneren Platten und 16mm die Nut mittig in die Platte kommt.Max
Nur zur Info. Die Betriebsanleitung, die sagt, dass das nicht geht, ist von der Würth HVF710.
Gruß Musswohl
 

uli2003

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Wie schon gesagt, bei einer Lamellofräse war ein Winkel dabei, der sich stufenlos verstellen lässt. Dieser ist sogar ausgefräst, dass man bis halb in den Fräser absenken könnte.

'Wackelig' ist mit dem Klappanschlag gar nichts. Bei Flächen sowieso nicht, selbst bei schmalen Kanten geht es mit etwas Übung problemlos. Ausbrechen wird auch nichts, da der Lamello die Lücke später wieder schließt. Wer einmal so eine Lamelloverbindung auseinanderschlägt, weiß wie übel das hält..

Einzig die bei empfindlichen Oberflächen auftretende Beulenbildung durch das Lamelloplättchen könnte auffallen, wenn man zu wenig Material stehenlässt.

Grüße
Uli
 

OlliT

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Hallo Musswohl,

bei meiner Lamello C2 kann ich am Klappanschlag einen Zusatzanschlag befestigen. Am Klappanschlag befindet sich eine Skala. Der Zusatzanschlag wir auf halbe Materialstärke positioniert. Der Schlitz landet, wenn ich das will, exakt in der Mitte der Schmalseite des Werkstücks. Theoretisch bis Stärke 0mm. Skala, Ablesbarkeit der Positionierung und Klemmung sind perfekt gelöst.

Kein Witz sondern ein geniales Prinzip. Habe die Maschine 2005 auf der Hausmesse von Möller Kelkheim live in Action gesehen und sofort mitgenommen.

Darf ich fragen was denn das für Möbel mit Materialstärke kleiner 16mm werden?

Viele Grüße

Olli
 

musswohl

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Danke für die genaue Beschreibung, aber die Original Lamello ist mir zu teuer. Wäre interessant, ob andere Maschinen (preislich bis oberes Mittelfeld) das genau so machen.
Darf ich fragen was denn das für Möbel mit Materialstärke kleiner 16mm werden?
Das werden Möbel, bei denen auf geringes Gewicht geachtet werden muss, Ausbau Wohnmobil.
Gruß Musswohl
 

Schreinermaxe

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@musswohl: da muss ich dann wohl der Würthbeschreibung wiedersprechen. Ich hab schon Schubläden mit den stärken 10 und 12mm mit der Fräse gebaut und es hat einwandfrei funktioniert. Die Fräse ist Bj. 2010, da meine alte den Geist aufgegeben hat.
 
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