Altes Fenster nachbauen?

Drexelfrosch

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Hallo
Ich renoviere gerade meine kleine Werkstatt.
Dort sind zwei ältere Bauernhausfenster drin!
Dort ist der Rahmen an einigen Stellen durchgegammelt.
Nun überlege ich, ob ich diese nicht einfach nachbaue!

Weil! Fensterscheiben habe ich ja, einfach verglaste Scheiben, blos bekomme ich dies hin!

Schwierig wird es bei der Schräge oben! Habe mal eine ungefähre Skizze vom Fenster gezeichnet.
Das Fenster braucht nicht, und soll auch nicht, zum Öffnen gehen. Habe ein Ventilator in der Werkstatt.

Meine Frage an Euch!
Wie mache ich das am besten? Habe Oberfräse alles das..Blos an Wissen und Genauigkeit könnte es bei mir mangeln.

Welches Holz nimmt man da? Wollte Buche nehmen....darf nicht so teuer werden...

Mit was für Materialkosten muss ich rechnen an Holz?
Fenster sind so ca. 1,30 m hoch und so 0,70 m breit.

Mit Lammellos zusammen leimen?? Habe eine Lammellofräse gerade gekauft.

Wollte dies ganze Sache etwas Fachrichtig und Professionell hinbekommen,
wie bekomme ich die Rundung oben am Fenster hin?
Mit heißen Wasserdampf Holz biegen, wollte ich eigentlich nicht. Das würde auch bei weiten mein Können übersteigen..

Das leimt man irgentwie aus zwei unterschiedlichen Leisten zusammen?
mit gegenläufiger Maserung?
Anleitung zum Bau eines klassischen Fensters? (link)

Danke vorab für die Hilfe!!
Gruß
Drexel
 

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Xestobium

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Das Thema Fenster selber bauen ist sicher auch noch für den ein oder anderen interessant.
Für mich auf jeden Fall. Vielleicht hat jemand Lust das generell mal zu erklären oder Literatur oder link zu etwas was gut und richtig erklärt?
 

Drexelfrosch

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Hallo

Hallo carsten,

sorry! Alter Hirnfehler von mir! :emoji_wink:Vertausche immer Buche und Lärche!
Ich meinte nartürlich auch Lärche! Weil ich weiß das dies gutes Holz für den Außenbereich ist!

Sehr Interressant das mit den Bogen! Das würde ich hinbekommen!

Dies mit solchen Winkelschnitten zum Bogen machen, dann mittels Schablone des Fensterloches, die Rundung reinschneiden.

Dank Dir!!!:emoji_slight_smile:
Dann wäre da noch die Sache mit den Fensterscheiben einlassen, das kann ich mir aber bei den alten Fenster abgucken, blos wie füge ich das Holz möglichst gekonnt zusammen?
Meinst Du Buche Lamellos sind dafür ungeeignet?
Was gibs da noch? Spezialdübel?

DIe Sachen Ineinander einzulassen, so wie man es früher gemacht hat, ist zu aufwendig, und würde mich wohl überfordern.
Gruß
 

Hans-Friedrich

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Das Thema Fenster selber bauen ist sicher auch noch für den ein oder anderen interessant.
Für mich auf jeden Fall. Vielleicht hat jemand Lust das generell mal zu erklären oder Literatur oder link zu etwas was gut und richtig erklärt?

Such mal ein bisschen im Forum. Ich meine, das schonmal irgendwo recht ausführlich gelesen zu haben. Ging da glaube ich um runde Fenster.

Dann wäre da noch die Sache mit den Fensterscheiben einlassen, das kann ich mir aber bei den alten Fenster abgucken, blos wie füge ich das Holz möglichst gekonnt zusammen?

Wenns einfach sein soll, dann mach einen Falz rein, leg die Fensterscheibe rein und versiegel das ganze mit Silikon. Wurde bis vor wenigen Jahrzehnten nur so gemacht (Damals mit Kitt, aber das Prinzip ist ja das gleiche).
Du kannst natürlich auch Leisten einschrauben. Wird nur bei der Rundung komplizierter.

Meinst Du Buche Lamellos sind dafür ungeeignet?
Was gibs da noch? Spezialdübel?

Es gibt Dübel aus anderem Holz. Eiche, Lärche oder Exoten.
Buche hat im Außenbereich nichts zu suchen, auch nicht als Dübel oder Lamello.

DIe Sachen Ineinander einzulassen, so wie man es früher gemacht hat, ist zu aufwendig, und würde mich wohl überfordern.
Gruß

Dübel sind ja schonmal nicht schlecht. Einfach per Konterprofil anpassen und gut ist.

Als Anregung guck dir mal diese beiden Videos an:
[ame=http://www.youtube.com/watch?v=RAQeIakElzQ]FELDER WP-HW-Fenstergarnitur TEIL 1 - Felder Group - YouTube[/ame]
[ame=http://www.youtube.com/watch?v=l-sm9by77gM&feature=relmfu]FELDER WP-HW-Fenstergarnitur TEIL 2 - Felder Group - YouTube[/ame]
Ist natürlich für dein Vorhaben zu viel, aber du siehst, wie das mit dem Konterprofil gemeint ist. Du baust sozusagen nur den Flügel und lässt das Außenprofil am Flügel weg.
 

Keilzink

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Du schreibst ja, dass du eine Fest-Verglasung machen willst - also keinen Flügel zum öffnen. In dem Fall würde ich den Rahmen überplattet bauen, mit sichtbaren Dübeln. Die mit einer Dübelsäge bündig absägen und verschleifen. Das kommt der Original-Bauweise von Fensterrahmen am nächsten.
Und Obacht mit dem Silikon: Bei Einfach-Verglasungen gibts immer eine Menge Schwitzwasser, das Silikon wird dann schnellstens Schimmel ansetzen. Früher wurde das mit Fensterkitt gemacht (im Wesentlichen Schlämmkreide und Leinöl). Der wird nach ein paar Tagen hart und kann dann überlackiert werden. Im Wohnbereich würde ich das heute so natürlich nicht mehr machen - aber für ein Werkstattfenster wäre mir das lieber wie Silikon: Der Kitt schimmelt nämlich überhaupt nicht, wenn er trocken überlackiert wurde.

Andreas
 

derstraubi

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Ich rate du ordentlichen Schlitz- und Zapfenverbindungen, Scheiben auf Leinölkitt (Falz aussen!).
Kannst Du nicht die vorhandenen Fenster wirklich genau kopieren? Das ist doch die ideale Vorlage, da brauchst Du nichtmal eine Zeichnung bei einem solchen Muster 1:1.
 

Drexelfrosch

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Hallo

Hallo
Also Zapfenverbindung und Schlitzverbindung, das müsste ich erst üben, bzw. wäre dies für mich sehr aufwendig, dies hinzubekommen.
Habe da meine Zweifel. Auch die Videos sind zwar sehr nett, aber da werden ja sehr professionelle Fenster gebaut, mit Flügel und Einfräsungen.
Ich denke auch, ich werde einfach die alten Fenster, soweit es möglich ist, nachbauen.
Denke ich werde da Eiche Lamellos nehmen, auch weil die Sproßen ziemlich breit sind! Würde Euch ja mal ein Foto machen, vom alten Fenster, doch es geht nur am Tag, und da bin ich nicht da.
Kitt wollte ich eh nehmen zur Fensterabdichtung/ Befestigung.

Vielen Dank für die Hilfe!
Wenn ihr sonst noch was wisst, bitte posten!
Gruß
 

michaelhild

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Du hast doch ne Obefräse. Damit gehen Schlitz und Zapfen ganz easy. Probiers doch erstmal.
Mit ner Tischkreissäge geht es noch schneller, falls vorhanden.

Nichts gegen Lamellos, ich nutze die auch häufig, aber Schlitz+Zapfen ist schon deutlich stabiler.
 

Hans-Friedrich

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Auch die Videos sind zwar sehr nett, aber da werden ja sehr professionelle Fenster gebaut, mit Flügel und Einfräsungen.

Genau darum hab ich ja extra geschrieben:

Ist natürlich für dein Vorhaben zu viel, aber du siehst, wie das mit dem Konterprofil gemeint ist. Du baust sozusagen nur den Flügel und lässt das Außenprofil am Flügel weg.

Mir ist klar, dass du keine Fenster wie im Video bauen willst.
ABER das Video zeigt recht schön, wie der Glasfalz aussieht, wie die Verbindung vom Flügel* mit Dübeln möglich ist und wie das mit dem Konterprofil funktioniert.
Das Profil für den Glasfalz muss ja nicht so kompliziert sein. Ein einfacher Falz reicht auch.

*Natürlich ist mir auch klar, dass du keine Flügel bauen willst. Aber der Falz im fest verglasten Rahmen ist der gleiche wie im Flügel!
 

Drexelfrosch

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Hallo

Hallo
habe mir das gerade noch einmal angesehen, mit Schlitz und Zapfen und muss sagen! Macht Sinn!
Denke würde ich wohl hinbekommen. Sieht garnicht sooo kompliziert aus.

Habe nur eine Handkreissäge keine Tischkreissäge...
Oberfräse und Flachdübelfräse sind vorhanden. Stichsäge ist auch klar.
Noch mal ne Frage!

Wie stelle ich Schlitz und Zapfenverbindung, am besten her? Also ich habe auch ein Multifunktionstool mit Tauchsägeblatt, das müsste auch damit gehen...wie es scheint...Aber die Schlitze??? mit der Handsäge?
Das Problem wird die Genauigkeit sein, die ich hinbekommen muss.

Wie setze ich die Oberfräse dafür ein? Um das Loch für den Zapfen zu machen?

Danke für Eure Hilfe ! Gemeinsam zum Erfolg!:emoji_wink:
Gruß
 

Helmut60

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Hallo Drexelfrosch,

um Schlitz u. Zapfenverbindungen mit der Oberfräse zu machen nutzt man am besten ein Frässchablone. Die kann man fertig kaufen... aber auch selber bauen. Da du eine TKS hast, kannst du die Zapfen damit machen, und den Schlitz mit der OF mit Nutfräser.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

michaelhild

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Er hat keine TKS.

Ich würde sowohl die Schlitze als auch die Zapfen mit der Oberfräse machen. Entweder Schablone bauen oder mit Anschlägen arbeiten.

Wie man Schlitze mit der OF macht kannst Du in meinem Blog u.a. beim aktuellen Projekt sehen.
 

Keilzink

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... wenn er ne Oberfräse hat, wären Überplattungen wesentlich einfacher hinzubekommen als Schlitz und Zapfen. Natürlich sind Überplattungen nur die zweitbeste Lösung - das ist klar. Aber mit Oberfräse und Bohrmaschine (für die Dübel) eben problemlos zu bewältigen-
Andreas
 

Hans-Friedrich

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Für die Schlitze brauch man dann aber schon einen verdammt langen Nutfräser.
Solche sind selten in den Fräserkisten drin und recht teuer.
 

michaelhild

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30mm Frästiefe schafft man auch mit den normalen Nutfräsern. Sollte eigentlich ausreichen.

Ich finde jetzt Schlitz und Zapfen nicht sonderlich aufwändiger zu fräsen als Überplattungen.

Schlitze mittig anzeichen, Fräser mittels Parallelanschlag ausrichten und Frästiefe einstellen.
Die Länge der Schlitze anzeichen, entweder an den Enden mit den Nutfräsern zuerst Löcher bohren und danach den Rest ausräumen oder mit zwei Zwingen als Anschläge für den Parallalanschlag die Fräsbreite begrenzen.
Wenn die Hölzer alle die gleiche Stärke haben, muß an der OF auch nichts mehr an den Einstellungen geändert werden und die Schlitze sind ruck zuck alle gefräst.

Für die Zapfen entweder eine Schablone bauen, es geht aber auch ohne.
Breite der gefrästen Zapfenlöcher von der Materialstärke abziehen und das Ergebnis halbieren. Das ist die Frästiefe für die Zapfen.
Dies an der OF einstellen und als Begrenzung der Tiefe der Zapfen entweder wieder den Parallelanschlag nehmen (Durchgehen Leiste als Anschlag anschrauben) oder ein Brett als Anschlag für die flache Seite der Bodenplatte der OF am Werkstück fixieren.
Und dann Attacke.
Wenn die Zapfen abgesetzt werden sollen, würde ich zur Handsäge greifen. Das geht wie oben beschrieben auch mit der Oberfräse (am einfachsten gleiche Einstellung), aber an der Schmalseite wird das Führen kippeliger.

Zum Schluß entweder die Zapfenlöcher rechtwinklig ausstemmen oder mit dem Stemmeisen, die Kanten der Zapfen anfasen, damit sie in die Zapfenlöcher passen (so mach ich das, geht schneller und einfacher).
 
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