Alternative zur Zarge

Erdhorn

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Hallo,

da uns beim Umbau ein mittelschwerer Wasserschaden ein großes Loch in die Geldbörse gefressen hat, suchen wir eine Alternative für eine Zimmertür vom Wohnzimmer zum Flur.
Dieser Durchgang soll mind. 98cm breit sein. Entsprechende Türen sind vergleichsweise teuer.
Da dort nicht unbedingt eine Tür eingebaut werden muss, haben wir überlegt, ob man die Laibung nicht einfach mit preiswertem aber robustem Holz verkleiden könnte.

Ich dachte da an Buche, stabverleimt, 16mm dick. Wenn man die Wand vorher gerade spachtelt, dann könnte man 3 Bretter gerade in die Laibung kleben, oder mit jeweils 3 oder 6 Schrauben anbohren.
Schön geölt macht sowas was her und steckt vermutlich mehr weg, als die beschichteten Spanplatten der gängigen Zargen.

Was meint ihr? Kann das klappen?
Oder könnten sich die Buchenbretter mit der Zeit, oder sogar schon direkt beim Ölen verziehen und dann hässlich von der Laibung abstehen, oder sogar die Klebung lösen?
 

dew-tool

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Hallo Erdhorn

Soll es unbedingt mit Holz verkleidet werden?
Es wäre doch bestimmt billiger das Mauerwerk einfach mit Putz zu verspachteln und mit enstprechender Farbe zu gestallten?

Gruß Jürgen
 

Erdhorn

ww-eiche
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Ja, das wäre vermutlich das Billigste. Aber wir haben hier zwei Terroristen, die sich ab und zu Verstärkung holen und dann wird alles angefasst, was erreichbar ist :emoji_slight_smile:
Holz wäre robuster. Buchenholz wäre schön hart, sodass es nicht gleich dicke Kitschen bekommt.

Eine billige Tür würde um die 300,- Euro kosten, wobei wir noch keine gefunden haben, die eckige Kanten hat, wie es alle anderen Türen in der Bude haben.
Buchenholz müssten wir für etwa 100,- Euro bekommen. Eine massive Tischplatte 3000x900x28 hat afair 155,- Euro gekostet. Hartöl hätten wir hier.
 

heiko-rech

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Hallo,

wenn Holz rein soll, bietet der Handel für nicht zu viel Geld auch Durchgangszargen an. Also Zargen, ohne Beschläge. Frag mal beim Händler nach, das könnte preislich interessanter sein, als aus Holzresten zusammengesetzte, überteuerte Leimholzplatten aus dem Baumarkt.

Wenn du das Leimholz ankleben willst, ist das eine riskante Sache. Ich glaube das wird nix. Und wenn du schon die Leibung sauber verputzen musst, damit die Bretter ordentlich anliegen, kannst du auch noch ein paar Kellen Putz mehr nehmen und alles sauber verputzen, wie Jürgen schon vorgeschlagen hat. Sieht meiner Meinung nach auch besser aus, als eine Zarge ohne Tür.


Gruß

Heiko
 

Erdhorn

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Wir haben hier einen Holzständerbau mit Spanplatten und Gipskarton. Klassisches Verputzen würde ich hier nicht machen, sondern eine Gipskartonplatte draufsetzen und Eckwinkel anbringen.
Optisch fände ich das auch OK, und preislich wäre das sicher die günstigste Variante, aber die Oberfläche wäre ziemlich empfindlich. Da wir hier alle anderen Wände mit Raufasertapete verkleidet haben, müsste man die dort auch anbringen.
Die Scheuerleisten für den gefliesten Boden wären ein kleines Problem. Durch den Umbau können wir im Wohnzimmer nicht mehr die gleichen Scheuerleisten anbringen, die vorher im Wohnzimmer und Flur dran waren. Die Dinger gibt es nicht mehr.

Preiswerte Durchgangszargen kosten online (130+Versand=200) etwas mehr als "normale" Zargen (kurz gegoogelt). Da würde ich dann eher eine normale Zarge nehmen und mir so die Option offen halten, später relativ einfach eine Tür nachkaufen zu können.


Vielleicht ist die Idee ohne Holz doch die Beste. Das ist im Moment am Billigsten, und wenn es nicht gefällt oder zu empfindlich ist, können wir immer noch etwas anderes reinsetzen.


Aber noch mal kurz zu meiner Ursprungsidee:
Würde es eurer Meinung nach halten, wenn ich die Buchenbretter in die Laibung schrauben würde?
Ich könnte Winkel auf der Rückseite der Bretter anschrauben und diese dann beidseitig unter dem Gipskarton verschwinden lassen, bzw. zuspachteln.
 

kobalt

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Hallo,

vor kurzem habe ich mir beim Bauhaus eine Buche Leimholzplatte gekauft und einen Expedit-Nachbau ca. 80x80 daraus gebaut. Die Platte hatte 240 x 80 x 2,7cm und kostete 70€. Die ersten drei im Stapel habe ich weggewuchtet, weil sie schon im Laden krumm waren. Die vierte ging dann. Aus Bequemlichkeit habe ich sie mir vorschneiden lassen in fünf Bretter ~80x40 und einen Tag liegen lassen. Zwei der Platten hatten sich schon wieder gewölbt.

Falls Dir das auch passiert (und das ist wahrscheinlich), brauchst Du ganz schön Kraft, um das wieder in Form zu zwingen. 27mm Buche biegt man nicht einfach mal so wieder gerade. Da brauchts eine Schraube, die ordentlich was zieht. Gibt das deine Unterkonstruktion her?

Außerdem ist so eine Platte sackschwer. Reicht nicht auch 18mm?

Nur so als Anregung.

Gruß Kai
 

Erdhorn

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Hallo,

vor kurzem habe ich mir beim Bauhaus eine Buche Leimholzplatte gekauft und einen Expedit-Nachbau ca. 80x80 daraus gebaut. Die Platte hatte 240 x 80 x 2,7cm und kostete 70€. Die ersten drei im Stapel habe ich weggewuchtet, weil sie schon im Laden krumm waren. Die vierte ging dann. Aus Bequemlichkeit habe ich sie mir vorschneiden lassen in fünf Bretter ~80x40 und einen Tag liegen lassen.

Jo. Vor allem hat das den Vorteil, dass man die Teile dann auch viel besser transportieren kann und so gerade, wie die das im Baumarkt auf der raumfüllenden Maschine geschnitten bekommen, bekommt man das selbst nicht hin. Zumindest ich würde es mit meiner Handkreissäge nicht hinbekommen.
So ähnliche Platten gibt es hier bei Hornbach auch. 240x60x27 für um die 50 Euro.

Zwei der Platten hatten sich schon wieder gewölbt.

So ähnlich habe ich es letztes Jahr erlebt. Da hatte ich von drei Regalbrettern aus Buchenleimholz je 40x30x1,6 abgeschnitten. Zwei Stücke haben im Wintergarten bei 5-10°C und ein Stück in der beheizten Bude gelegen. Das Ding in der Bude ist gerade geblieben, während sich die beiden Stücke im Wintergarten sehr stark gewölbt haben.

Falls Dir das auch passiert (und das ist wahrscheinlich), brauchst Du ganz schön Kraft, um das wieder in Form zu zwingen. 27mm Buche biegt man nicht einfach mal so wieder gerade. Da brauchts eine Schraube, die ordentlich was zieht. Gibt das deine Unterkonstruktion her?

Eine krumme Platte wäre natürlich blöd, vor allem, wenn die sich erst später verziehen würde.
Kann man dem vielleicht dadurch entgegenwirken, dass man die mehrfach ölt? Dadurch ändert sich dann die Feuchtigkeit nicht mehr so schnell, bzw. wenn, dann gleichmäßiger, sodass die Platte einigermaßen gerade bleiben sollte.


Als Unterkonstruktion habe ich hier auf der einen Seite einem tragenden Balken von 140x100mm. Die andere Seite muss ich noch erstellen. Da hätte ich z.B. 140x60 mm aus einem Wanddurchbruch übrig. Der sollte auch was halten :emoji_slight_smile:

Die Wandstärke beträgt etwa über 190mm. An den Scheuerleisten sind es leider über 200mm. Ich kann also keine 400mm-breite Platte nehmen und die in der Mitte teilen.

Außerdem ist so eine Platte sackschwer. Reicht nicht auch 18mm?
Nur so als Anregung.

Doch, 16 oder 18 mm reichen auch. Ich bin nur erst mal von dem ausgegangen, was ich hier im Baumarkt und im Holzfachhandel so gesehen habe.
Bei den 16mm-Platten bin ich mir nicht sicher, ob die die in 2m Länge haben.
27mm sieht zudem besser aus.
 

Mitglied 42582

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Du könntest dir auch selber eine Durchgangszarge aus furnierten Platten bauen. Die Gefahr des Verziehens ist da wesentlich geringer. Wir haben sowas mal für einen Kunden gemacht, der Aufwand war relativ gering und die Kosten sollten überschaubar sein. Vor allem könntest du deine "Zarge" einfach ausschäumen und fertig.
 

Frank S

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Vor Jahren hattte ich auch das Problem einen Mauerdurchbruch zu verkleiden.
Original war einfach nur Rauhfaser auf den Putz geklebt und das sieht ganz doll sch.... aus.
Aus ein paar Brettern war schnell der Rahmen gebaut und mit der Wand verschraubt.
Auf den Rahmen sind dann noch die Rahmenbekleidungen mit den Fußstücken gekommen.
Die meiste Zeit hat das Grundieren/Lackieren gedauert. :emoji_slight_smile:

Gruß, Frank
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bello

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Hallo,

ich finde eine Zarge wie Frank sie gebaut hat auch schöner als einen nur verputzten Durchgang.
Einige solcher Zargen habe ich aus 15mm Birke-Multiplex gebaut. Wenn Du nicht über die notwendigen Maschinen verfügst, kannst Du dir sie ja beim Holzhändler zuschneiden lassen. Die Verbindungen mache ich entweder mit Dominos oder Lamellos, Schrauben würde aber auch gehen.
Eine Platte 3000x1500 mm dürfte so 70.- € kosten (im Fachhandel). Zuschnitte werden dort zwischen 0 und 1€ pro Schnitt gemacht.
 

Erdhorn

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@Frank + alle
Die Zarge "sieht" für mich schon ziemlich aufwendig aus, passt aber offensichtlich super zur Bude.
Gescheite Holzbearbeitungsmaschinen, habe ich nicht. Im Wesentlichen beschränkt sich das auf Stichsäge, Handkreissäge und Akkuschrauber.

So viele Schnörkel, wie an deiner Zarge würden hier unsere relativ moderne Bude nicht reinpassen. Lackieren möchte ich das Holz auch nicht.
1. ist das sehr viel Arbeit
2. ist es gar nicht so einfach, dass ohne Knös hinzubekommen
3. wir haben hier Holzfenster, und alle anderen Türen und Zargen haben Buche-Furnier oder Dekor.

Da ich nicht lackieren möchte, wäre es schöner, wenn ich keine Schrauben von vorne durchhauen würde, sondern von hinten Winkel anschrauben könnte. Das geht vermutlich nur mit Massivholz gescheit.

Deswegen hätte ich am Liebsten massive Buche genommen und die dann nur einfach geölt.
Dann habe ich zwar etwas mehr Arbeit, um die Wand gerade zu bekommen und um einen sauberen Übergang zu haben, aber da das eh Gipskartonplatten sind, geht das ja recht einfach.


Preislich ist man aber wohl so oder so ruckzuck im Bereich einer einfachen Standardzarge.
Da belasse ich es dann doch vielleicht einfach bei GK mit Rauhfaser und hau eine Zarge mit Tür rein, sobald die Flocken wieder etwas lockerer sitzen.


Trotzdem vielen Dank für die Tipps.
 
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