Alter Schrank- was ist er wert?

Hasehuhn

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Hallo,

schön dieses Forum gefunden zu haben (auch wenn ich beinahe an der "wir mögen keine Spammer" Frage gescheitert wäre:confused:)

Ich bin stolze Besitzerin eines alten "Bauernschrankes/Geschirrschrankes"- nur leider fügt er sich nicht wirklich schön in meine jetzige Wohnung ein.

Deswegen würde ich ihn gerne verkaufen :eek:

Leider habe ich keinerlei Vorstellung, was so ein Schrank wert sein könnte. Ich möchte ihn nicht verscherbeln.

Mein Vater meint es wäre ein Niederrheinischer Hartholzschrank ... wenn es sowas gibt! Er wurde vor ca. 10 Jahren "aufgearbeitet", sieht optisch meines Erachtens wirklich gut aus, es fehlt nichts und es ist nichts kaputt.

Gibt es für so einen Schrank eine Bezeichnung? Wo liegt ein realistischer Wert?

Über ein bisschen Hilfe wäre ich mehr als dankbar.


Liebe Grüße

Kathrin
 

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edelres

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Barockvitrine

Hallo Kathrin,

zu dem Besitz eines solchen "Schaetzchens" kann ich dir nur gratulieren.

Mein Kompliment zu den wirklich aussagekraeftigen Bildern, aus den Details schaetze ich den Schrank, Anfang bis Mitte 1700 ein. Ich wuerde das Moebel als Barockschrank mit Vitrinenaufsatz bezeichen. Landschaftlich, kann ich den Schrank nicht einordnen. In meiner Taetigkeit als Haendler und Restaurator von Bauernmoebel bin ich mit vielen Moebeln aus dieser Zeit in Kontakt gekommen, doch solch ein Moebel kam mir im Handel nie zu Gesicht.

Die Groesse des Moebels, zeigt auf einen wohlhabenden Besitzer in der Entstehungszeit. Die handwerkliche Verarbeitung ist meisterlich.Das Koennen des Meisters zeigt sich in der Ausfuehrung der verglasten Tueren, welche bei den relativ schlanken Rahmen mit den elegant eingearbeiteten Sprossen, bis in unsere Zeit voll funktionsfaehig geblieben sind. Die Rahmenbauweise des Unterteils mit drei Einzeltueren gab/gibt dem Moebel eine solide Stabilitaet um die Belastung des Obeteiles zu tragen. Die Verzierungen sind sehr dezent gehalten beschraenken sich auf die Schagleiste und die Fuellungen der unteren Tueren. Aus unserer Sicht, stimmen die Proportionen Breite/Hoehe nicht, doch aus den Gegebenheiten der Entstehungszeit, die Menschen waren um etliches kleiner als Heute und dem entsprechend die Raumhoehen niedriger. Mein Gesamteindruck ist, dass es ein sehr gut erhaltenes Moebel im nahezu Originalzustand ist.

Als Haendler der sechziger bis achtziger Jahre, hatte ich eine Liste von Kunden fuer ein solches Moebel, Verkaufswert damals zwischen 7000.--DM- bis 10.000.--DM auf Feilschen haette ich mich da nicht eingelassen. Bei der Seltenheit eines solchen Stueckes haette ich mich nicht unter 10.000.--DM fuer einen langen Zeitraum davon getrennt. Interessanterweise verkauften sich solche relativ teuren Stuecke leichter als der Durchschnitt.

Auf dich wartet jetzt einige Dedektivarbeit, ich wuerde mich bei Antiquitaetenhaendlern/Auktionshaeusern, umsehen ob solch ein Moebel angeboten wird, wenn nicht kannst du mal ein Bild(*) mit der Gesamtansicht der Vitrine zeigen und den Haendler fragen ob er dir ein solches Moebel besorgen kann und in welcher Preislage sich dies bewegt.

In Heimat - Volkskunst und aehnlichen Museen und Ausstellungen kannst du dich sachkundig machen ob solche Moebel vorhanden sind und dort deine Bilder zeigen um eine landschaftliche Zuordnung zu finden.

Eine ander Quelle, sind Buechereien, Bildbaende oder Auktionskataloge.

Durch die geduldige Vorarbeit, kannst du den heutigen Marktwert herausfinden, dies gibt dir auch mehr Sicherheit nicht unter Preis zu verkaufen. Falls du ueber eine trockene Lagermoeglichkeit des Moebels vefruegst, wuede ich abwarten, bis der entsprechende Kunde gefunden ist. Verkauft ist verkauft!

Zusammenfassend moechte ich sagen, dass ich keinerlei Beziehungen zu den heutigen Marktgegebenheiten bezueglich Preisentwicklung, Angebot und Nachfrage in D habe. Meine damaligen Moeglichkeiten als Haendler waren natuerlich anders als bei dir heute der Fall ist. Eines steht fest es ist ein seltenes gut erhaltenes Moebel.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar

PS: Dein Artikel mit den wunderbaren Bildern, hat mich aus meiner abendlichen sich einstellenden Schlaefrigkeit gerissen und ich war gefuehlsmaessig wieder ca vierzig Jahre zurueckversetzt, da kam die alte Jagdleidenschaft wieder auf, alles liegen und stehen zu lassen um solch eine Beute heimzubringen.

 

Rühl

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Hallo Kathrin,



wenn du möchtest kann ich einen befreundeten Antiquitätenhändler mal die Bilder zeigen.

Der kann zum jetzigen Marktwert genaueres sagen oder macht dir vieleicht ein Angebot.

Wie Ottmar schon geschrieben hat ist es ein besonderes Stück.



Gruß Ulf
 

Hasehuhn

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Hallo Kathrin,



wenn du möchtest kann ich einen befreundeten Antiquitätenhändler mal die Bilder zeigen.

Der kann zum jetzigen Marktwert genaueres sagen oder macht dir vieleicht ein Angebot.

Wie Ottmar schon geschrieben hat ist es ein besonderes Stück.



Gruß Ulf

Hallo Ulf,

wenn es Dir nicht zu viele Umstände macht, würde ich mich freuen wenn Du die Bilder bei Gelegenheit einem "Fachmann" zeigen könntest.

Wir haben lange nach einer Wohnung "um den Schrank herum" gesucht- sprich Räumlichkeiten wo er wirklich zur Geltung kommt.
Doch leider passt er in unser jetziges Zuhause aufgrund der Größe wirklich nicht.

Ich möchte wie gesagt auf keinen Fall einen Schnellschuss machen- er steht nun schon so lange dort, da darf er auch noch etwas länger warm und trocken stehen,.


Vielen Dank für die Mühen


Kathrin
 

Hasehuhn

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Hallo Kathrin,

zu dem Besitz eines solchen "Schaetzchens" kann ich dir nur gratulieren.

Mein Kompliment zu den wirklich aussagekraeftigen Bildern, aus den Details schaetze ich den Schrank, Anfang bis Mitte 1700 ein. Ich wuerde das Moebel als Barockschrank mit Vitrinenaufsatz bezeichen. Landschaftlich, kann ich den Schrank nicht einordnen. In meiner Taetigkeit als Haendler und Restaurator von Bauernmoebel bin ich mit vielen Moebeln aus dieser Zeit in Kontakt gekommen, doch solch ein Moebel kam mir im Handel nie zu Gesicht.

Die Groesse des Moebels, zeigt auf einen wohlhabenden Besitzer in der Entstehungszeit. Die handwerkliche Verarbeitung ist meisterlich.Das Koennen des Meisters zeigt sich in der Ausfuehrung der verglasten Tueren, welche bei den relativ schlanken Rahmen mit den elegant eingearbeiteten Sprossen, bis in unsere Zeit voll funktionsfaehig geblieben sind. Die Rahmenbauweise des Unterteils mit drei Einzeltueren gab/gibt dem Moebel eine solide Stabilitaet um die Belastung des Obeteiles zu tragen. Die Verzierungen sind sehr dezent gehalten beschraenken sich auf die Schagleiste und die Fuellungen der unteren Tueren. Aus unserer Sicht, stimmen die Proportionen Breite/Hoehe nicht, doch aus den Gegebenheiten der Entstehungszeit, die Menschen waren um etliches kleiner als Heute und dem entsprechend die Raumhoehen niedriger. Mein Gesamteindruck ist, dass es ein sehr gut erhaltenes Moebel im nahezu Originalzustand ist.

Als Haendler der sechziger bis achtziger Jahre, hatte ich eine Liste von Kunden fuer ein solches Moebel, Verkaufswert damals zwischen 7000.--DM- bis 10.000.--DM auf Feilschen haette ich mich da nicht eingelassen. Bei der Seltenheit eines solchen Stueckes haette ich mich nicht unter 10.000.--DM fuer einen langen Zeitraum davon getrennt. Interessanterweise verkauften sich solche relativ teuren Stuecke leichter als der Durchschnitt.

Auf dich wartet jetzt einige Dedektivarbeit, ich wuerde mich bei Antiquitaetenhaendlern/Auktionshaeusern, umsehen ob solch ein Moebel angeboten wird, wenn nicht kannst du mal ein Bild(*) mit der Gesamtansicht der Vitrine zeigen und den Haendler fragen ob er dir ein solches Moebel besorgen kann und in welcher Preislage sich dies bewegt.

In Heimat - Volkskunst und aehnlichen Museen und Ausstellungen kannst du dich sachkundig machen ob solche Moebel vorhanden sind und dort deine Bilder zeigen um eine landschaftliche Zuordnung zu finden.

Eine ander Quelle, sind Buechereien, Bildbaende oder Auktionskataloge.

Durch die geduldige Vorarbeit, kannst du den heutigen Marktwert herausfinden, dies gibt dir auch mehr Sicherheit nicht unter Preis zu verkaufen. Falls du ueber eine trockene Lagermoeglichkeit des Moebels vefruegst, wuede ich abwarten, bis der entsprechende Kunde gefunden ist. Verkauft ist verkauft!

Zusammenfassend moechte ich sagen, dass ich keinerlei Beziehungen zu den heutigen Marktgegebenheiten bezueglich Preisentwicklung, Angebot und Nachfrage in D habe. Meine damaligen Moeglichkeiten als Haendler waren natuerlich anders als bei dir heute der Fall ist. Eines steht fest es ist ein seltenes gut erhaltenes Moebel.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar

PS: Dein Artikel mit den wunderbaren Bildern, hat mich aus meiner abendlichen sich einstellenden Schlaefrigkeit gerissen und ich war gefuehlsmaessig wieder ca vierzig Jahre zurueckversetzt, da kam die alte Jagdleidenschaft wieder auf, alles liegen und stehen zu lassen um solch eine Beute heimzubringen.


Lieber Ottmar,

vielen Dank für die ausführlichen Worte!

Ich freue mich, dass ich mich mit der Einschätzung des Wert des Schrankes nicht gänzlich vertan habe.
Auch mein Vater, von dem ich Ihn übernommen habe, meinte immer, der Schrank hätte früher mal über 13.000 DM gekostet.

Nun werde ich mich mal in alles Ruhe weiter informieren und schauen, ob ich jemanden finde, der das gute Stück zu schätzen weis!

Liebe Grüße


Kathrin
 

welaloba

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Hallo, Nur eine kurze Anmerkung: Die Art Fenster, wie wir sie in den schrägen Seiten des Aufsatzes sehen, hatte ich mal in einem nachweislich holländischen Möbel.
Gruß Werner
 

dascello

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Liebe alle,

auch ich dachte zuerst an ein friesischse Möbel, aber die Richtung "Niederrhein" stimmt ja.

Jedenfalls wunderbar, dass hier mal ein wirklicher Barockschrank auftaucht, und nicht immer nur die Gelsenkirchener Version davon.

Ich jedenfalls komme ins Träumen, wie der bei mir wohl aussähe.......

Ich erinnere mich an ein ähnliches Stück, das ich in den Neunzigern bei einem befreundeten Antiquitätenhändler sah. War ähnlich in der Form, auch Eiche, aber aufwändig intarsiert. Sollte damals 30.000 Mark kosten. Ich wäre fast schwach geworden.



Gruß

Michael
 

Rühl

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Hallo Kathrin,


sende mir mal deine TELnr. per PN.

Dann wird er sich bei dir melden.

Ich sende dir mal die NR. des Antiquitätenhändlers.

Ich sehe gerade das ich dir keine PN schicken kann weil du erst 4 Beiträge hast.

Klick du bitte mal auf meinen Namen und sende mir deine Kontaktdaten per Privater Nachricht.


Gruß Ulf
 

Hasehuhn

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Lieber Ulf, Ottmar, Werner und Michael,

erstmal vielen, vielen Dank für Eure Ausführungen und Bemühungen!

Ich freue mich unheimlich bei meinem ersten Versuch gleich ein Forum gefunden zu haben, in dem ich nicht nur sachkundige sondern auch interessierte, freundliche Mitglieder antreffe.

Wie wahrscheinlich schon festgestellt, fehlt mir einiges an Wissen (wie schon bei der Registrierung bei der Anti-Spam-Frage .... nach Athen tragen:eek: ... Die Antwort kenne ich aber jetzt auch :rolleyes:emoji_slight_smile:, dennoch hab ich die Liebe meines Vaters zu alten Möbeln so ein bisschen mit "in die Wiege gelegt bekommen"!

Mein Vater hatte das Glück, von einem Onkel aus den Rheinland viele, viele sehr schöne Erbstücke (Möbel aber auch Gemälde "Rheinische Landschaften" etc.) vererbt zu bekommen. (und ich, ein paar davon abzubekommen :emoji_slight_smile:)

Leider lassen die heutigen Immobilien (und sicher auch der geänderte Geschmack bzw. das Alter der Eigentümer) es oft nicht zu, alles so zur Geltung kommen zu lassen, wie es sich für die "Stücke" gehört.

Umso mehr freue ich mich, dass hier dieses Möbelstück so wertgeschätzt wird, wie mein Vater es mir immer rüberbringen wollte/will ... etwas besonderes, was damals ( 1940+ Geburtsalter meines Vaters ... ab da kann er sich irgendwann an die Einrichtung seines Onkels erinnern) sicher nicht für jeden erschwinglich war und für den Besitzer schon etwas Besonderes.

Deswegen würde ich auch nichts verscherbeln wollen, nur um es loszuwerden. Viel mehr suche ich jemanden, der die Stücke wertschätzt und beide Seiten damit glücklich werden:emoji_slight_smile:!

Ihr habt mir hier schon schöne Richtlinien gegeben und vieleicht entwickelt sich ja etwas daraus!

Und auch wenn nicht- danke nochmal für ein bisschen mehr Wissen!


P.S.:
Wenn ich ganz unverschämt sein darf, hänge ich anbei nochmal Bilder von zwei Möbeln, die bei uns nicht wirklich zur Geltung kommen. Vielleicht könnt ihr mir dazu auch noch ein, zwei Worte zu Herkunft und eventuellem Preis sagen.

Das eine ist eine Art Wäscheschrank (Erschlagt mich wenn er eigentlich eine andere Funktion hatte- zumindest fasst er unglaublich viel Bettwäsche :rolleyes:emoji_slight_smile: das andere ist eine Art Beistelltisch (derer hätte ich zwei).

Schon mal vorab vielen Dank

Kathrin
 

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Hasehuhn

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@ Ulf: Leider finde ich nirgendwo die Möglichkeit Dir eine PN zu schicken. Kann mir jemand hier auch nochmal Hilfestellung geben :eek:
 

Frankenholzwurm

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Spalt
Ich helf suchen

Kontrollzentrum->Einstellungen ändern->2te Abteilung einen Haken bei "Private Nachrichten aktivieren" setzten.

Dann sollte es eigentlich gehen.
 

Hasehuhn

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@ Frankenwurm: Da siehts bei mir wie im Anhang aus :confused:

Zwar in der Überschrift Hinweis auf PN, aber nix zum Anklicken:eek:

Die Fränkin
 

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Hasehuhn

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Hallo an alle-

erstmal ein dickes SORRY an alle die mir so prompt Auskunft und Hilfe geboten haben.

"Familiäre Umstände" haben in den letzten Monaten das "Thema Schrank" erstmal in den Hintergrund gestellt.

Wollte oder will nicht den Eindruck entstehen lassen, dass ich hier Hilfe angefragt und mich dann rar gemacht habe. Nochmal ein dickes Danke an alle, die sich zu meiner Anfrage so schnell geäußert haben.

@ Ulf: Darf ich Dir immer noch meine Kontaktdaten schicken zwecks Deines befreundeten Antiquitätenhändlers?

Liebe Grüße aus dem Gewitter

Kathrin
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Hallo Kathrin,

auch wenn ich dich jetzt sicher schwer enttäusche: der Preis für solche Eichenmöbel ist seit Jahren total im Keller, mit der Tendenz: je größer, desto schwerer verkaufbar und damit wertloser. Keiner will mehr diese abgelaugten dunklen und riesigen Trümmer.
Was mal vor zehn oder 20 jahren dafür verlangt und gezahlt worden ist, ist 2011 völlig unerheblich.

Ich würde den Wert um 1000 € maximal ansetzen, wenn Dir jemand mehr dafür gibt ist das großes Glück und du solltest nicht lange zögern....

Ich hab mal einen wesentlich gefälligeren elsässischen Eichen-Vitrinenschrank als Beispiel abgebildet, dieser ist demnächst (2.+3.09.) bei Auktionhaus Plückbaum in Bonn zu versteigern: deutlich schmaler und kleiner als deiner, eine nicht so durch ablaugen verhunzte dunkle sondern schön patinierte helle und freundliche Farbe, sehr schöne Schnitzereien und Beschläge: Angesetzt mit 1200 €.

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Wenn dieser Schrank für 1500 € verkauft wird, ist es gut- du kannst ab dem 8.09. selbst die Ergebnisse dort erfragen.
Ich könnte dir seitenweise deinem Schrank ähnliche Eichenmöbel mit Ergebnissen deutlich unter 1000 € in Auktionen aufzeigen, und dass bei einem Antikhöker sowas mit 10.000 € Preis im Laden steht, bedeutet lediglich, dass dieser die Zeichen der zeit nicht gehört hat oder hören muss. Fazit: behalte den Schrank am besten, das tut nicht so weh, wie diesen für'n Butterbrot verschenken!
 

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TinaRestauro

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Da kann ich Mathis nur zustimmen. Der Kunsthandel erkennt gottseidank immer mehr den Wert natürlich gealterter Oberflächen.
 

TinaRestauro

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Nachtrag: ein fast identisches Möbel wurde bei RUEF- Auktionen in München kürzlich für 1200 € versteigert. Leider habe ich den Katalog nicht da, aber vielleicht kannst du mit denen mal Kontakt aufnehmen...
 

TinaRestauro

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Aus unserer Sicht, stimmen die Proportionen Breite/Hoehe nicht, doch aus den Gegebenheiten der Entstehungszeit, die Menschen waren um etliches kleiner als Heute und dem entsprechend die Raumhoehen niedriger. Mein Gesamteindruck ist, dass es ein sehr gut erhaltenes Moebel im nahezu Originalzustand ist.

Das stimmt auch so nicht wirklich. Die Körpergröße ist abhänging von der Ernährung eines Menschen. Im 18. Jahrhundert waren die Menschen nicht wesentlich kleiner als heutzutage. Oftmals wird angenommen, dass z.B. die Betten früher kürzer waren, weil die Menschen kleiner waren. Das stimmt so nicht. Früher schlief man aufrecht und fast im Sitzen wodurch die Betten nicht so lang ausgeführt wurden wie heute.

Nur mal so am Rande....
 
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