Alten Schrank aufarbeiten

Andi_Schmitt

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Hallo an alle Profis,
ich habe diesen Schrank gekauft und wollte ihn etwas aufarbeiten, da besonders die furnierten Bereiche sehr fleckig und unansehnlich waren/sind.
Habe deshalb die furnierten Flächen mit feinem Schleifpapier abgeschliffen und mit Putzwolle poliert. Nun weiß ich nicht so recht wie ich weiter machen soll.
Mein ursprünglicher Plan war, die furnierten Bereiche mit Schellack zu behandeln. Ist das sinnvoll und würdet ihr farblos oder eingefärbte Lösung empfehlen?
Wie sollte ich darüber hinaus die anderen Flächen behandeln. Die Verzierungen an den Seiten scheinen lackiert zu sein, da mit Alkohol keine Farbe abgeht. Hier möchte ich nur die Flecken beseitigen und vielleicht etwas Glanz herstellen.
Unsicher bin ich auch bei der Bierlasur in der Mitte der Türen. Die ist sehr stumpf. Was würdet ihr dafür empfehlen?
Insgesamt soll der Schrank seinen Charakter behalten und ich möchte sehr schonend vorgehen.
Bereits im Voraus vielen Dank für ein paar Tipps und viele Grüße in die Runde.
Andi
 

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dascello

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Der ist in der Tat, so matt wie er dasteht, nicht sehr ansehnlich. Aber wo soll Bierlasur sein?
Ein Fall für Werner, welaloba!

Gruß

Michael
 

welaloba

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Hallo Andi, hallo Michael!

Zum Feierabend also noch einen Schrank betrachten.
Das Foto gibt die Unterscheidung Wurzelfurnier oder Bierlasur nicht her. Üblicherweise finden wir in derartigen Türfüllungen aber eher Wurzelfurnier. Vor allem, wenn der Rest des Möbels furniert ist.
Wenn ich das zu tun hätte, würde ich die Füllungen - die gewöhnlich mit Leisten fixiert sind - ausbauen, mit passendem Lösemittel abwaschen bis aufs rohe Holz und eine neue Schellackoberfläche aufbauen. Der Rest ist wohl zum Aufpolieren.
Ohne weitere Fotos, die auch was hergeben, sag ich jetzt nichts mehr.

Schönen Abend wünscht

Werner
 

Andi_Schmitt

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Hallo,
erst einmal vielen Dank für die Antworten. Ich bin leider wirklich blutiger Laie und deshalb kann meine Einschätzung mit der Bierlasur natürlich auch völlig falsch sein.
Habe jetzt ein paar Details fotografiert und hoffe, dass die Einschätzung danach möglich ist.
@Walter: Welches Mittel sollte ich zum Aufpolieren verwenden? Antikwachs oder einfach Möbelpolitur wie Renuwell?
Viele Grüße
Andi
 

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dascello

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Was mich irritiert: Wie konnte der so matt werden? Hast du schon mal was geschliffen?
Zum Stück: Ein Zweitürer aus der Gründerzeit, schätze 1880 - 1890, nicht die Top-Qualität aber trotzdem erhaltenswert. Entscheidend wäre zu wissen, was drauf ist/war. Sowas komplett abzuschleifen ist sehr aufwändig und birgt die Gefahr des Durchschleifens, da die Furniere damals schon gegen 0,5 mm tendierten. Nicht viel Fleisch also. Ich schreie jetzt aber nicht :"Unbedingt Hände weg, geh zum Spezialisten!" Dazu ist das Möbel nun wieder nicht bedeutend genug.
Wenn es Dir gelingt, die Füllungen heil rauszunehmen, bist Du einen Schritt weiter, trotzdem bleiben viele Rillen und Ecken, die "entlackt" werden müssen, ehe da was Neues drauf kann. Und dabei besteht dann die Gefahr des "Rundlutschens" wenn du das nicht vorsichtig genug machst. Kleiner Tipp: Eine Ziehklinge ist ein tolles Werkzeug, das auch mir nicht immer sofort einfällt.

Guck mal ein paar DIY Videos und trau' Dich (mit Vorsicht)!


Gruß


Michael
 

Andi_Schmitt

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Hallo,
nochmal vielen Dank für die Antwort. Ja, ich habe die furnierten Flächen bereits ganz vorsichtig abgeschliffen. Da war irgendwas dunkles drauf, was sehr fleckig aussah - ganz besonders unten. Nun ist es etwas gleichmäßiger geworden. Außerdem habe ich mit Alkohol den Schmutz entfernt.
Ich weiß leider nicht, was drauf ist, das ich das gute Stück so gekauft habe. 200 Euro habe ich übrigens dafür bezahlt. Da ich nicht besonders geschickt bin, möchte ich die Füllung Eigen nicht ausbauen. Eigentlich finde ich, dass er so bleiben sollte. Außerdem wüsste ich nicht, was ich dann mit den Füllungen machen sollte.
Gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Und mit was könnte ich die Verzierungen an den Seiten polieren?
 

Friederich

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Da ich nicht besonders geschickt bin, möchte ich die Füllung Eigen nicht ausbauen. Eigentlich finde ich, dass er so bleiben sollte.
Wenn er so bleiben soll, brauchst du ihn auch nicht aufarbeiten.
Und falls du ihn doch aufarbeiten willst, vereinfacht es sehr, die Füllunen rauszunehmen.
Falls sie tatsächlich nur durch von innen aufgenaelte Leisten gehalten werden, ist das ja sehr einfach.

Schelllackpolitur macht man nicht einfach mal so. Das ist schon eine Kunst, wenns gut werden soll.

Minimalsten Aufwand hättest du mit einem Wachsauftrag. Bringt trotzdem eine ganz deutliche Verbesserung.
Ist sogar auf altem Lack oder Anstrich machbar.

Zum Reinigen nehme ich gerne eine selbstangesetzte Mischung aus gleichen Teilen echtem Terpentinöl, Spiritus, Leinöl. Plus kleiner Schuss Essigkonzentrat. Damit kann man auch feine Rillen und Verzierungen ausreiben . Alleine das bringt schon eine deutliche Verschönerung.
 
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welaloba

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Zitat: Eigentlich finde ich, dass er so bleiben sollte. Außerdem wüsste ich nicht, was ich dann mit den Füllungen machen sollte.
Gibt es noch eine andere Möglichkeit?

Da geht dann nur noch der Weg zum Fachmann vor Ort, bevor alles zu spät ist.
Ich persönlich mag nicht anfangen mit irgendwelchen Ratschlägen, die der Fragesteller nicht umsetzen will oder kann. Siehe Füllungen.
Für künftige Projekte empfehle ich, die Fragen zu stellen, bevor das Restaurieren beginnt.
So sorry
und Gruß v. Werner
 

Andi_Schmitt

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Hi, nochmal vielen Dank für die Kommentare. Ich habe mich absolut falsch ausgedrückt. Mit "so bleiben" meinte ich, dass ich ihn nicht grundlegend verändern möchte. Ich habe auch viele Äußerungen von Profis so verstanden, dass man nicht zu stark verändern sollte. So z.B. habe ich gelesen, dass solche Lackierungen absichtlich vorgenommen wurden, um das darunterliegende Holz zu verdecken. Deshalb wollte ich nichts mit viel Aufwand verschlimmbessern. Ich kann mir auch schlecht vorstellen wie das Holz der Füllung ohne Lack aussieht. Was ist eigentlich das für ein Holz?
Wenn ihr als Profis meint, dass es sich lohnt die Füllung auszubauen, den Lack abzubeizen und dann das Holz aufzubereiten (wie eigentlich?), werde ich das gerne versuchen.
 

welaloba

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Hallo Andi, erzähle doch mal bitte, was genau du bis jetzt getan hast mit den dunklen marmorierten Türflächen, die für mich immer noch wie Nussbaumwurzelfurnier mit einem ziemlich trüben Lack aussehen...
Bis dahin
Werner
 

Andi_Schmitt

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Hi, die dunklen Türflächen habe ich lediglich mit Alkohol gereinigt. Auf einem Foto habe ich die Tür von hinten fotografiert. Vielleicht kann man darauf das Holz erkennen?
 

welaloba

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[QUOTE="Andi_Schmitt, post: 631986, member: 93791". Auf einem Foto habe ich die Tür von hinten fotografiert. Vielleicht kann man darauf das Holz erkennen?[/QUOTE]
Die Türfüllungen sind furniert. Das heißt, wir haben eine Fläche aus irgendeinem Nadelholz (Fichte / Tanne / Kiefer), dieses wurde auf der Sichtseite (außen) mit üblicherweise 0,6 mm Nussbaumfurnier belegt. Durch verschiedene falsche Behandlungen sieht die Füllung außen aus, wie sie jetzt aussieht.
Wie ich damit verfahren würde, habe ich schon gesagt.
Habe fertig.
Gruß Werner
 
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