Alte Werkzeugkataloge

Astlochfräser

ww-esche
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Ja, das Vorposting das bereits den Link auf Leipzig-Days enthielt, hatte ich übersehen.

Kam auf diese Seite vor ein paar Wochen, als ich zusammen mit einem Werkstattnachbar auf den Spuren der Historie seiner neu erworbenen Spindeldrehbank war. Hier war ein 380 Volt Motor nachträglich verbaut, die Drehzahl wurde über ein zusätzlich angetriebenes Autogetriebe aus dem VEB Getriebekombinat Magdeburg geregelt. Nach einigem Suchen wurden wir dann beim Industriemuseum Chemnitz fündig: Die gleiche Drehbank, angetrieben über Transmission von der Decke steht dort im Museum - gefertigt von der Firma Oscar Ehrlich um 1920 (Link zum Bild)
 

uli2003

ww-robinie
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Ich hätte noch einen alten Katalog von der Holzbearbeitungsmaschinen-Fabrik Lorenz&Kirsten aus Leipzig zu bieten, müsste so um 1910 datiert sein.
Könnte ich scannen, sind aber um die 140 Seiten.
 

fahe

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...ja, aus Lepsch isse och...:emoji_wink: Leipzig war in Vorkriegszeiten ja wie Chemnitz ein ziemliches Mekka des Maschinenbaus, wenn man bspw. an die Pittlerwerke denkt.

Meine Bandsäge stammt von "Maschinenfabrig Lorenz Leipzig Böhlitz-Ehrenberg", so zumindest die Bezeichnung, die die Gießerei am Rahmen verewigt hat..

Ich hab' noch die Rechnung für meine "gütige Bestellung"...:emoji_wink: Nein, Quatsch, die Archivalie stammt vom Industriemuseum Chemnitz.
 

fahe

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...war ein Spaß, das ist schlicht das einzige Dokument, das ich zu der Firma fand.
 

Holzrad09

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vom Lande
Sei net so garstig mit dem alten Mann. :emoji_grin:
Nein, Ich meine es eher anders.
Da werden in einem Land schon richtige Industriemaschinen aus Metall in Fabriken hergestellt und 200 Km weiter aber auch im selben Land erfindet jemand eine Kreissäge mit Holzgestell. Es gab doch zu der Zeit auch schon Messen, wo man sich informieren konnte, was es bereits alles schon gibt.
LG
 

uli2003

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U.Tho

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Es gab doch zu der Zeit auch schon Messen, wo man sich informieren konnte, was es bereits alles schon gibt.
Naja, ich glaube schon, dass er die renommierten Hersteller kannte - aber wenn ich richtig verstanden habe, ging es bei Altendorf darum, dass man mit dem Ausleger auch 90° - Schnitte machen kann. So würde ich das auf deren Internetseite mal deuten. Aber in meinen Augen ist das doch nur eine Veränderung der Form / Größe des Schiebetisches oder? Weiß nicht, ob er damals Schutzansprüche angemeldet hat.
(Ja, die wären längst abgelaufen - höchstens aktuelle auf bestimmte Komponenten der Maschinen.)
 
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fahe

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...danke, @uli2003

Ich habe leider nur ein paar Bilder vom Transport. Seither steht das Gußmonster eingemottet in der Ecke und wartet auf seine Wellnesskur.

Es dürfte die 800er Diamant sein, ist jedenfalls auch eine mit dem Ständer rechts... und die reichlich 600 Kilogramm, die ich seinerzeit mit dem Hubwagen gewogen hatte, kommen samt Motor auch hin. Allein die massive Führungsstange für die obere Bandführung dürfte so 40-45mm haben.

IMG_20201210_142406_8.jpg

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IMG_20201213_170935_9.jpg

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PS: Wenn es die mit dem patentierten Tretantrieb noch gäbe, könnte man doch noch einmal ans Heiraten denken, angesichts der erwartbaren Energiepreisentwicklung...:emoji_wink:
 

Martin45

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Nein, Ich meine es eher anders.
Da werden in einem Land schon richtige Industriemaschinen aus Metall in Fabriken hergestellt und 200 Km weiter aber auch im selben Land erfindet jemand eine Kreissäge mit Holzgestell. Es gab doch zu der Zeit auch schon Messen, wo man sich informieren konnte, was es bereits alles schon gibt.
LG
Du siehst: Nicht immer setzt sich der erste oder der mit dem besten Produkt langfristig durch. Das ist natürlich hier etwas scherzhaft dahergesagt, aber tatsächlich oft so.
 

fahe

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...und Ruhrgebiet und Saarland als traditionelle Zentren der Schwerindustrie lagen plötzlich hinter Stacheldraht.

Nachdem die Russen in Riesa und Gröditz, in Hennigsdorf und Brandenburg für großzügigen Abbau im Zuge der Reparationsleistunge gesorgt hatten, war die eher kleine Hütte in Unterwellenborn nach Kriegsende einige Zeit lang der einzige Rohsatahlproduzent im Osten.

Die Auswirkungen dürften etwa so gewesen sein, als würden heute Schiffe aus dem Land der aufgehenden Sonne sich vorm Suezkanal stauen. Nur ein bisschen länger als ein parr Wochen...
 

PurplePony

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Ich habe ehrlich gesagt oft Vorurteile gegen Menschen aus Ostdeutschland gehabt und unterstützende staatliche Mittel als überflüssig angesehen.
Wenn ich die Beispiele von den Unternehmen hier so lese fange ich echt an meine Meinung da zu hinterfragen.

Da bauen 1 oder 2 Generation etwas auf, führen es irgendwie durch dunkelste Zeiten und dann nimmt einer alles mit.
Kacke ist das.
Umso respektabler, dass ich doch einige Produkte aus der DDR kenne, die ich qualitativ durchaus schätze.
Ferngläser und Mopeds fallen mir persönlich da als erstes ein.
 

fahe

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@PurplePony Ich sehe das genauso... und obwohl ich - 66 geboren - vieles noch aus persönlichen Gesprächen mit damals handelnden Personen kenne, fällt es mir echt schwer, mir vorzustellen, wie die das seinerzeit wirklich gewuppt gekriegt haben.

Glücklicherweise hilft das heute manchmal, beim Blick auf die Welt etwas mehr Gelassenheit zu bewahren...:emoji_wink:
 
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PurplePony

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h habe vor ein paar Jahren ein gebrauchtes Fernglas von privat von der "Jenoptik Jena GmbH DDR" gekauft.
Das ungenutze Glas steckte in einer Kunstledertasche in der neben dem Glas noch die Papiere steckten.
Garantieschein, Gebrauchsanleitung, Originalrechnung.

Interessant war, dass der Erstbesitzer das Glas am 7.3.1991 in Kiel gekauft hat und des nicht als Jenoptik, sondern als "aus Jena" verkauft wurde.
In den Wirren der Wiedervereinigung war man sich scheinbar nicht ganz sicher, unter welchem Namen man DDR Produkte am besten vermarktet.
 

PurplePony

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Da sind die Bilder
 

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fahe

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...so schräg habe ich das selbst auch noch nicht gesehen. In der DDR wurden die unter dem Namen "Carl Zeiss Jena" gehandelt.

Nein, "gehandelt" ist falsch. Die wenigen, die im Land blieben, wurden unter dem Ladentisch gehalten... und nur mit wirklich ausdauernd guten Beziehungen kam der normale Ossi an eines...:emoji_wink: Aber der Ossi war da ja "fischelant", wie der Sachse sagt. Meine Eltern hatten auch ein großes 50er...:emoji_wink:

Deines muss aus einer sehr kurzen Periode stammen, als die Treuhand das Jenaer Kombinats-Konvolut übernommen hatte und dort selbst den Chef markierte.

Da kamen dann mitunter auch manch dubiose und/oder überforderte Typen in die Chefrolle und/oder hatten gleich mehrere Firmen am Hals - in Größenordnungen, die nicht ganz mit ihren Fähigkeiten korrelierten. Den konkreten Fall von Carl Zeiss kenne ich aber nicht wirklich.

Ordnung - und das aus der Tradition als Nachfolger vom Gründervater der modernen Optik Ernst Abbe gewachsene völlig berechtigte Thüringer Selbstbewußtsein - kamen da wahrscheinlich erst wieder, als Lothar, "Wir-können-alles-außer-deutsch" dort Cheffe wurde.

Ansonsten wurde im Osten vielerlei so produziert, dass es schon bei der Produktion als Marke des einen oder anderen Westhandelspartners gelabelt wurde... gern auch unter Herstellungskosten. Aber, wenn man damit Alu in Kupfer-Nickel tauschen konnte...
 
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