Alte Küchenkommode restaurieren

ToBeABayer

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Hallo Spezialisten und Holzwürmer,

ich hoffe ihr könnt mir bei meinem derzeitigen Projekt weiterhelfen. Es handelt sich um eine alte Küchenkommode aus dem Jahr 1954 (meine Oma wusste sogar noch den Preis!).

Jedenfalls will meine Frau diese Kommode jetzt nutzen, aber nicht im derzeitigen Zustand natürlich ... :rolleyes:

Das Ziel ist den alten Lack zu entfernen - den man zwischenzeitlich mit dem Fingernagel runterkratzen kann - und im Endzustand die Maserung des Holzes schön zur Geltung zu bekommen bei gleichzeitigem Schutz gegen Feuchtigkeit etc.

Genau beim Entfernen das alten Lacks hänge ich aber bereits. Wenn ich nämlich lange genug an den Zierleisten schleife um den alten Lack auch tatsächlich entfernt zu bekommen, schleife ich deren Kanten rund. Das verändert das Aussehen, weil es natürlich nicht so gleichmässig ist. :emoji_frowning2:

Frage: gibt es auch einen chemischen Weg, um den alten Lack schonend zu entfernen? Bin um jeden Hinweis dankbar.

Fotos hänge ich an, sobald das System mich lässt. Derzeit hängt es ...
 

welaloba

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Hallo Namenlose/r Tobeababayer
Jetzt halte mal die Füße ruhig, was harte Chemie angeht. Und quäle dich auch erst mal nicht weiter mit Schleifen. Versuche aus, ob der Lack sich mit Nitroverdünnung lösen lässt. Möglicherweise geht es auch schon mit Alkohol (notfalls Brennspitirus).
Vor allem wichtig sind die Bilder, man weiß ja nicht mal, ob deckend lackiert oder ob Klarlack drauf ist. Also schreibe einige weitere Beiträge, dann klappts auch mit den Bildern. Und bedenke , dass die Bilder nicht so riesig sein dürfen, 300 kb reichen völlig aus.
Gruß Werner, der sich jetzt ins Wochenende verabschiedet.
 

rafikus

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Und sollte das Möbel original deckend lackiert gewesen sein, dann erwarte nicht allzuviel von "im Endzustand die Maserung des Holzes schön zur Geltung zu bekommen". Das Holz dürfte in diesem Falle optisch nicht besonders ansprechend sein, da man es sowieso überlackieren wollte.

Rafikus
 

Fiamingu

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So ohne Wahrsagerin und defekter
Forumschristallkugel geht ja nur das
Orakeln. Warte ein wenig, dann geht
das auch ohne Bilder. Der Hexenkreis
wird uns............ Bilder kannst du ab
dem ersten Beitrag ins Forum laden
wen du die Grössenbeschränkungen
des Forums beachtest. Ist eigentlich
klar definiert. Lass mal was sehen.
 

ToBeABayer

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Soso Größenbeschränkungen. Bilder sind <400kB.

Habe es auch schon probiert mit Adblock-Deaktivierung und hab sogar Internet Explorer versucht - keine Änderung. Das kleine Fenster zum Hochladen wird Weiss und dann ist Schluß.

Jedenfalls Danke schonmal für die echt schnellen Antworten!

Der Lack ist Klar - nur eben "morsch" und beschädigt. Deswegen denke ich schon dass man danach die Maserung sehen wird.

Den Tipp mit Alkohol bzw. Lösungsmittel werde ich mal auf der Innenseite einer Türe probieren und mich wieder melden. :emoji_slight_smile:
 

ToBeABayer

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Also da brat mir doch einer ...

Naja egal - der Tip mit den Pixeln war richtig. Auch wenn im Fenster fürs Hochladen nur die Größenbeschränkung auf 1.48 MB bei jpg's genannt war.

Egal, hier das (zukünftige) Schmuckstück!

Küchenkommode 1 - klein.jpg

Küchenkommode 2 - klein.jpg

Und das dafür vorgesehen Öl.

Küchenkommode Öl - klein.jpg
 

Neige

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Hmm... Mir kommt es vor, als seien Türen und Schubladen furniert, Kiefer? Die aufgeleimten Kranzleisten Buche?

Ich würde das Teil so gut wie es geht zerlegen, anschleifen und mit Lack neu versiegeln. Ölen führt für mein Gefühl nicht nach dem gewünschten Ziel.
 

WinfriedM

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Sieht mir auch furniert aus. Mit Öl wirst du dir Probleme einhandeln, denn du müsstest genügend abschleifen und dann bist du schon durchs Furnier durch. Und wenn du dünnst geschliffenes Furnier ölst, wird es fleckig und der Untergrund scheint durch. Es ist sowieso schwierig, eine lackierte Oberfläche nachträglich zu ölen, da muss man wirklich sehr penibel den Lack abgetragen haben, jeder kleinste Fehler fällt auf.
 

Alterholzwurm

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Kommt mir vor wie Kiefernsperrholz.

Kiefersp..jpg

Wenn Du da die ganzen Kratzer und und Macken wegschleifen willst,
kommst Du schon auf die dunkle Querschicht.

LG Helmut
 

derdad

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Das ist Tipla mit Anleimern aus Massivholz
und furniert mit Kiefer. Die Platte ist mit
Buche umrandet und sicherlich mit Lino
belegt.

Genau so sehe ich es auch. Ein Möbel aus den 50ern/ frühen 60ern. Die Platte könnte außer mit Linoleum evtl auch mit Resopal belegt sein.

Und wie meine Kollegen schon geschrieben haben, anschleifen und mit Klarlack lackieren. Am Besten mit Nitro/ SH- Lack. Bei DD/ PU kann sein, dass es den bestehenden Lack aufzieht. Bei Wasserlack wird es fleckig.
Ölen wird sicherlich fleckig.

lg
gerhard
 

Alterholzwurm

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Ja stimmt.
wenn es Sperrholz waere muessten es Rahmentueren sein
mit Fuellung.
Durch die starke Rundung entstand bei mir auf den ersten Blick der Eindruck,
die Umleimer wurden nachher angeleimt. Das waere ja Unsinn, wenn man sowieso furnieren muss.
LG Helmut
 

derdad

Moderator
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Ja stimmt.
wenn es Sperrholz waere muessten es Rahmentueren sein
mit Fuellung.
Durch die starke Rundung entstand bei mir auf den ersten Blick der Eindruck,
die Umleimer wurden nachher angeleimt. Das waere ja Unsinn, wenn man sowieso furnieren muss.
LG Helmut

Auch wenn es Sperrholz ist, müssen es keine Rahmentüren sein. Zur damaligen Zeit wurden Türen oft so gemacht: ein massiver Blindrahmen. Beidseitig Sperrholz draufgeleimt. Dann Beschnitten, und ein Anleimer dran. Ich glaube aber, dass es Paneelplatten/Tischlerplatten sind, die furniert wurden.
Einen Anleimer VOR dem Furnieren aufzeileimen, ist kein muss. Speziell in Zeiten, wo eine Breitbandschleife noch nicht Standard war, wurden die Anleimer sehr oft erst nach dem Furniere und Beschneiden angeleimt. Das hatte einerseits den Vorteil, dass die Furnierkante nicht so leicht abgestossen wurde, und andererseits war es einfacher den Anleimer mit der Furnier zu schleifen, als vorher den Anleimer bündig zu schleifen/hobeln. Da konnte es leicht passieren, dass man irgendwo hohl schliff und dann einen Verleimfehler hatte.
Ich mache es gern so, dass ich den Anleimer nachher aufleime, und eine Rundung anfräse, die der Anleimerstärke entspricht. Dann hat man wirklich eine exakte Kante von Rundung und Furnier. Wenn der Anleimer vorher draufkommt, entsteht manchmal beim Rundung Schleifen eine nicht so exakte Kante der Rundung.

Aber das war jetzt nicht ganz zur Frage passend, sondern eine technische Erklärung zum Beitrag vom alten Holzwurm.

lg
gerhard
 

ToBeABayer

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Servus "Holzwürmer" und Spezialisten,

ich sehe dass ich mit den bisherigen Fotos nicht genügend Infos liefern konnte. Deshalb bin ich nochmal an das "Objekt der Spekulationen" gegangen und hab eine Nahaufnahme einer Türe gemacht.

Dort ist an der Unterseite der Anleimer weggeplatzt und hat den Aufbau der gerundeten Türen freigegeben.

Küchenkommode Tür Aufbau.jpg

Und dann nochmal eine Aufnahme der Teile um die es mir hauptsächlich geht. Denn dass das Furnier dick genug ist für meine zarten Schleifarbeiten, glaube ich persönlich jetzt schon. Nur diese Ornamente und die "Kranzleisten" überleben meine Schleiferei wohl nicht unbeschadet.

Küchenkommode Ornamente.jpg

Derzeit gehen meine Gedanken in die Richtung "Große Flächen schleifen und Kranzleisten sowie Ornamente ablaugen". 1.000.000 Dank schonmal für Euren engagierten Input! :emoji_slight_smile:
 

ToBeABayer

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Nachtrag: Die Kommode ist zwischenzeitlich fertig abgeschliffen und wurde mit UNOLIT Seidenmatt versiegelt. Wie von Einigen vorhergesagt / befürchtet, wurde eine testweise mit Hartöl behandelte Fläche ungleichmässig und unansehnlich. :emoji_frowning2:

Küchenkommode fertig.jpg

Danke an alle Beteiligten für Eure sachdienlichen Hinweise :emoji_slight_smile:


PS: Die Test-Seite ist die linke Seitenwand unten, also jetzt an der Wand. Sie wurde nicht fleckig, sondern mehr oben dunkel und unten hell, als wäre das Holz in den Jahrzehnten unterschiedlicher UV-Bestrahlung ausgesetzt gewesen. Im geschliffenen Zustand war die Fläche aber homogen. :confused:

PPS: Dieses Unolit ist wirklich genial zu verarbeiten gewesen. Hab's mit dem Roller aufgetragen und konnte im Endeffekt mit der nächsten Schicht anfangen wenn ich am anderen Ende angelangt war - also nach ca. 15min ...
 

stefan w.

ww-eiche
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Also muss sagen das Teil ist super geworden,hätte ich nicht gedacht.Da sieht man mal wieder ,dass man mit Fleiß ein altes Schätzchen retten kann.
 

kgb007

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Ja, versuch es mal mit NitroVerdünnung. Das müsste den Lack auffrischen.
Wenn die derzeitige Oberfläche zu rauh ist, dann mit 600er Nassschleifpapier um einen Schleifklotz vorsichtig glätten.
Und danach mit einem Ballen wie bei einer Schellackpolitur arbeiten (gibt es zig Anleitungen auf YouTube). Also immer etwas Nitrolack und Verdünnung in den Ballen geben, zum Schluss hin immer weniger.
Du brauchst ja nur eine matte Schicht zum Schutz. Das sollte Dir gelingen, die Fertigkeit kommt beim Üben.
 

pine

ww-birke
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Könnte man glatte FLächen auch hobeln um den Lack abzubekommen oder muss es Beize oder Schleifen sein?
 
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