Alte Flott Tischbohrmaschine geschenkt bekommen. Flott machen oder weg?

Efendiel

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Hallo Community,

mit 38 Jahren stehen mir nun endlich Platz und finanzielle Mittel zur Verfügung mir meinen Traum von der eigenen Holzwerkstatt zu erfüllen. Natürlich nicht auf einmal, sondern Stückchen für Stückchen soll sie wachsen.
Jetzt habe ich so viele Ahnung vom Holzwerken wie ein Spatz Fleisch am Knie hat. Das soll mich jedoch nicht davon abhalten den Einstieg jetzt zu wagen.
Wie die meisten/alle von euch wissen fällt eine komplett eingerichtete (wenn es sowas überhaupt gibt) Werkstatt nicht vom Himmel und schlägt auch ganz ordentlich zu Buche wenn man denn auf vernünftiges Werkzeug wert legt.
Neben dem Grundstock an Werkzeugen gibt es jetzt aber auch ein paar Maschinchen, bei denen ich nicht so viel wert darauf lege dass diese neu sind. Und nun habe ich die Möglichkeit eine Tischbohrmaschine von Flott zu bekommen, umsonst. Mein erster Impuls war da natürlich "Nehm ich sofort".
Jetzt hat das allerdings einen Haken. Das wäre meine erste Tischbohrmaschine und sie ist nicht komplett. Es fehlen der Riemen und die Kabel der Elektrik scheinen gekappt worden zu sein.
Für die Maschine würde ich 500km weit fahren (würde ich eh, weil ein Verwandtschaftsbesuch ansteht) aber ich hätte gerne vorher sicher gestellt, dass sich eine Restauration überhaupt lohnt, zeitlich und finanziell - und ob das überhaupt möglich scheint. Sprich, bekäme ich Riemen und etwaige Ersatzteile überhaupt noch?
Leider habe ich nur ein paar Bilder und die Information, dass die Maschine funktioniert (und das angeblich bei 230V).
Ich hoffe auf diesem Wege an einen Kenner/Profi zu geraten, der mir hier ein paar Tipps zu geben kann. Gerade bezüglich des Kosten/Nutzen Faktors. Im Endeffekt möchte ich eine funktionierende Maschine haben aus rein praktikablen Gründen, nicht aus nostalgischen. Dafür bin ich noch zu grün hinter den Ohren :emoji_slight_smile:







 

Macchia

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weg damit!
Adresse schicke ich per PM
Versand zahle ich.
Dann brauchst du dich mit dem alten Geraffel nicht rumschlagen.

:emoji_innocent:
 

InstantMuffin

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Ja, oder mir!

Also Riemen und Kabel bist du bei (weit) unter 40€ nehme ich an. Riemen brauchst du ja nur in entsprechender Größe. Kabel ist Kabel.
 

jho

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Der fehlende Riemen sollte leicht zu ersetzen sein.
Ein gekapptes Kabel kann allerdings ein Hinweis darauf sein, dass die Maschine aus dem Verkehr gezogen wurde, da die Elektrik einen Defekt hat. Also wenn du keine Möglichkeit/Wissen hast den Motor zu prüfen, wäre ich vorsichtig.
 

InstantMuffin

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"Angeblich" "funktioniert" sie ja.
Je nachdem wer die vorher hatte, naja, es gibt so Leute, die brauchen "mal eben einen Stecker" und schneiden was von irgendeinem unbenutzten Gerät ab...
Oder, was mir schonmal passiert ist, Doppelschleifer hat sich sein Stromkabel beim Messerschleifen hingezogen und auf den Stein, auf den ich nicht geguckt habe, naja...
Muss nichts schlimmes sein bzgl. des Zustandes des Gerätes. Hat bestimmt auch Schrottwert bei entsprechendem Gewicht.
 

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Glückwunsch zu dieser tollen Maschine.
Bitte lass die Finger vom Lack bzw lass den Lack bis auf eine Reinigung Original.
Hinsichtlich der elektrischen Sicherheit ist mehr Sorgfalt angebracht.
Noch ein link zu einen Nachbar Forum
In einem der Beiträge gibt’s eine pdf mit einem Prospekt von baugleichen Maschinen
https://forum.zerspanungsbude.net/v...531643&hilit=Flott+säulenbohrmaschine#p531643
Gruß und viele neue Erkenntnisse mit diesem schönen noch unverbastelten Teil
 

Efendiel

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Vielen Dank für die ersten Antworten!

Ich muss ehrlich gestehen, ich wusste gar nicht was genau ich da geschenkt bekommen habe und dass es dafür Liebhaber gibt. Ich muss das ganze sensibler angehen :emoji_slight_smile:

Tatsächlich wäre es mir am liebsten, ich könnte diese schöne Maschine selbst nutzen. Produktiv für Holzarbeiten. Aber ich bin da leider absoluter Laie. So sehr Laie, dass ich noch nicht mal sagen kann, ob ich ein gewisses Know-How mitbringen muss um so eine alte Maschine bedienen zu können.

Glückwunsch zu dieser tollen Maschine.
Bitte lass die Finger vom Lack bzw lass den Lack bis auf eine Reinigung Original.
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https://forum.zerspanungsbude.net/v...531643&hilit=Flott+säulenbohrmaschine#p531643
Gruß und viele neue Erkenntnisse mit diesem schönen noch unverbastelten Teil

Dankeschön. Auch für den Link zu dem Forum. Du meintest sie wäre "unverbastelt" aber irgendwie sieht mir die Elektronik auf den Fotos nicht wirklich original aus, oder?

Morgen stellt sich heraus, ob ich die Maschine nicht sogar doch geschickt bekommen kann anstelle sie abzuholen. Dann hätte ich sie bereits in ein paar Tagen und kann weitere Angaben machen.

Wenn sich hier jemand aus dem Raum Kassel/Hessen findet der mir für 5-8 Bier und etwas Gutem vom Grill bei der Wiederinbetriebnahme unter die Arme greifen möchte wäre das natürlich toll. Ich selbst, muss ich gestehen, wäre damit allein überfordert.
 

hobbybohrer

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Hallo,
der Motor läuft auf Drehstrom mit 0,22kW bei 2800 1/min, wenn er dann läuft. Andernfalls müsste man ihn neu wickeln lassen (teuer) oder ersetzen (günstig). Das Hauptproblem liegt aber im fehlenden Riemenkasten. Der gehörte damals wohl nicht dazu. Ohne würde ich nicht daran arbeiten wollen und das auch niemandem empfehlen. Der Betätigungsschalter müsste dann auch ersetzt werden durch einen modernen mit Notaus und Wiederanlaufsperre. Wahrscheinlich fehlt auch die Schutzerde (PE). M.E. ein Fall zum Anschauen, nicht zum Arbeiten.
Grüße Richard
 

Dietrich

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So sehr Laie, dass ich noch nicht mal sagen kann, ob ich ein gewisses Know-How mitbringen muss um so eine alte Maschine bedienen zu können.

Hallo,

eine Tischbohrmaschine wie auch eine Standbohrmaschine ist sozusagen selbsterklärend, sehr viel einfacher als ein heutiges Mobiltelefon.

Wichtig sind Sicherheitsregeln, die dürfte man bei der BG für Metallberufe leicht finden, sprich keine weiten Kleidungsstücke, keine langen Haare, kein Bart, Werkstück festspannen, richtige Drehzahl und vermutl. noch vieles mehr, gilt aber für alle stationären Bohrmaschinen. Ansonsten einschalten Vorschubhebel recht noch unten drücken und schauen (Schutzbrille) wie der Bohrer zu schälen beginnt.
Immer gerades Holzbrett drunter legen, erspart Löcher im Bohrtisch, und üben wie schnell man den Ausschalter erreicht.
Lange Teile ruhig an der Säule anlegen, dann gibts keine Überraschungen.

Die Sache steht und fällt mit einem laufenden Motor, der muß gehen oder für kleines Geld vom Elektriker angeklemmt werden können.
Ansonsten dürfte die Maschine leiser laufen als manches moderne Teil, ist ja nichts dran was klappern kann.
Man könnte auch über eine Riemenabdeckung nachdenken...

Gruß Dietrich
 

Macchia

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Motor neu wickeln... kenne mich da gerade unfreiwillig mit aus...
dürfte mit 150,- bis 200,- € geregelt sein....
mehr kann an dieser Maschine nicht kaputt sein.
Vielleicht noch ein paar Lager, die kosten aber "nix".
Verkauf das Teil nicht! (außer mir :emoji_slight_smile: )
Das ist ein Schatz.
Schreib mal Flott an mit Bildern, die greifen dir womöglich unter die Arme.

Sicherheit... ja, musst du aufpassen wie bei einem Oldtimer der nur Trommelbremsen hat...
 

kberg10

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Was gibt es schöneres als das Geräusch eines Flachriemens, Flachriemen werden heutzutage auch dort noch verbaut wo die Drehzahl keine Keilriemen erlaubt. Das Problem mit fehlender Erdung hat der Elektriker im Handumdrehen gelöst, der muß sowieso ran. Ich hab grad festgestellt daß sich hier viele Mitglieder so wie ich auch im ZERSPANUNGSBUDE Forum bewegen, auch der beste Tischler braucht erstmal ein Eisenteil.
Gruß Matthias
 

Efendiel

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Ok, jetzt ist doch einiges an guten und hilfreichen Informationen rumgekommen. Und ich meine auch schon für mich eine Entscheidung getroffen zu haben bezüglich der Verwendung der alten Flott Maschine.

Der Sicherheitsaspekt ist tatsächlich der ausschlaggebende Aspekt. Gerade für einen Neuling wie mich dem noch eine höhere Fehlerwahrscheinlichkeit inne wohnt.

Mein Plan wird also sein, die Maschine ordentlich zu putzen und sie dann zum Verkauf anzubieten. Von dem Erlös würde ich mir dann eine dem heutigen Standard entsprechende Maschine holen. Oder es in ein anderes, noch benötigtes Werkzeug zu investieren.

Danke vielmals für eure Tipps und Ratschläge. Das hat mich wirklich weiter gebracht in meiner Entscheidungsfindung!
 

Flyer01

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Es geht hier doch um eine Tischbohrmaschine, oder? Du redest von dem Teil, als wenn man sofort tot umfällt, sollte man den falschen Knopf betätigen. Das Teil ist mit Abstand die harmloseste Maschine im durchschnittlichen Sortiment eines Heimwerkers. Wenn du davor so einen Bammel hast, dann kommst du beim Handwerken, egal welches Gewerk, nicht weit.
Stell den Link deiner Flott bitte hier rein!
 

wasmachen

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Abgesehen von ner Riemenabdeckung (die man basteln kann) fällt mir nix ein, was ne neue TBM an Sicherheitsaspekten voraus hätte??
 

grisu-noe

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Das Hauptproblem liegt aber im fehlenden Riemenkasten. Der gehörte damals wohl nicht dazu.
Und die Anwender haben das damals auch überlebt, jedenfalls konnte ich auf den Bildern nicht erkennen, dass die MC mit literweise Blut bespritzt ist. Notfalls baut man sich halt was drüber. Der Kollege kauft vielleicht auch mal eine Abrichte oder Fräse, wie gefährlich ist dann eine Bohrmaschine?
Der Betätigungsschalter müsste dann auch ersetzt werden durch einen modernen mit Notaus und Wiederanlaufsperre.

Man kann alles übertreiben, der betreibt kein Gewerbe sondern stattet eine Hobbywerkstatt aus.

Nichts für ungut, aber ich finde es nicht nötig jemanden der gerade beginnt zu Werken eine Maschine schlechtzureden die seine Anforderungen bestimmt übererfüllt.
 
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Man kann alles übertreiben, der betreibt kein Gewerbe sondern stattet eine Hobbywerkstatt aus.

Da wage ich mal ganz vorsichtig, zu widersprechen. Gerade als Laie bin ich doch froh, wenn eine Maschine durch ihre Sicherheitseinrichtungen vermeidbare Gefahrenquellen möglichst minimiert und somit meine eventuellen Handhabungsfehler weitestgehend kompensiert.
Gegen herumschleudernde Werkstücke ist allerdings auch ein Laie mit zeitgemäßer Bohrmaschine nicht gefeit, wenn er unbefestigte Werkstücke bearbeitet - womöglich noch mit völlig falschen Drehzahlen. Habe ich alles hinter mir...
Wobei ich im vorliegenden Fall die fehlende Riemenabdeckung als einzige, ernst zu nehmende mechanische (!) Gefahrenquelle sehe.

Übrigens: Ich kann gut nachvollziehen, dass der eine oder andere richtig "scharf" ist auf das alte Maschinchen! Das hat schon was...
 
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kberg10

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Wie sieht es mit den Drehzahlen aus, so wie ich dasgesehen habe ist sie eher langsamlaufend, für Metall gut, aber Holz will schon mal
1000/UPM - 3000/UPM haben. Wenn der Rundlauf passt, dann ist es ein Vergnügen mit sowas zu arbeiten.
 

Macchia

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fällt mir nix ein, was ne neue TBM an Sicherheitsaspekten voraus hätte??
diese dämlichen Bohrfutter-Bohrerabdeckungen.
Ein Plastikgeraffel der besonderen Art das bei vorschriftsmäßigen Einsatz dir auch 100% die Sicht auf dein
Werkstück nimmt und auch sonst perfekt im Weg ist.

Ich kann gut nachvollziehen, dass der eine oder andere richtig "scharf" ist auf das alte Maschinchen! Das hat schon was...
allerdings!
ich würde auch darauf achten, dass sie in gute Hände kommt!
Es wäre schön, wenn die Maschine nicht angebohrt und verändert wird um irgendwelche
Abdeckungen oder Notaus Gedönse daran zu befestigen.
 
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Paulisch

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Zumal die Riemen vermutlich über Kopf liegen und da normal keiner mit den Haaren rein kommt, es sei denn es ist sehr stürmisch in der Werkstatt. Die beiden Drehzahlen kann man sich errechnen wenn man weiß wie schnell der Motor dreht. Alternativ gibt es Uhren die man ins Futter spannt, oder am Futter laufen lässt, die dir die Drehzahl anzeigen.
 

hobbybohrer

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Hallo,
warum könnte die Pinole so weit heraushängen? Da stimmt was mit der Rückholfeder nicht. Es sind nur zwei Geschwindigkeiten möglich, beide untersetzend, vielleicht 1800 und 900 Touren. Das bedeutet, dass diese Maschine in einem Metallbetrieb gestanden haben wird.
Die Pinole hängt ziemlich tief. Gibt es ein Problem mit der Rückholfeder, oder hat sie sich festgesetzt?
Kann man die Spindel per Hand drehen?
Richard
 
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