Alte Fachwerkbalken auftrennen, Bandsägen oder Kreissäge

leBert

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Moin,
durch Abbruchholz bin ich an einige alte Fachwerkbalken gekommen und möchte diese gerne für diverse Projekte auftrennen. Ich habe eine alte gusseiserne Bandsäge mit kräftigem Motor und 70cm Rollen und eine alte Martin Kreissäge mit kräftigem Motor und großem Tisch. Für das Abrichten habe ich einen EB Hc260 Abricht- und Dickenhobel.

Nun habe ich ein etwa 1 Meter langes Balkenstück (16x20cm) probeweise wie folgt aufgetrennt: Zwei Seiten im 90° Winkel zueinander abgerichtet, dann an einem schmalen Anschlag über die Bandsäge geschickt. Das daraus entstehende Brett dann durch den Dickenhobel und den Rest vom Balken wieder abrichten.

Das hat zwar funktioniert, war aber etwas gruselig, da ich in der Bandsäge nur ein Blatt mit 6 Zähnen pro Zoll in 15mm Breite habe. Außerdem war dieses Balkenstück auf dem recht kleinen Tisch der Bandsäge schon etwas unhandlich und hat natürlich mit viel Kraft auf das Blatt gewirkt. Auch der Schnitt könnte wesentlich gerader sein.

Da ich gerne längere Stücke mit mehr Sicherheit verarbeiten würde, frage ich mich, ob ein anderes Bandsägeblatt hier helfen würde, also weniger Zähne, breiteres Band.

Eine andere Überlegung wäre, die Kreissäge zu nehmen. Der Tisch hat etwa 80x80cm und das Teil ist sehr solide (900kg). Mit einem großen Blatt käme ich hier auf 14,5cm Schnitttiefe, müsste also stärkere Balken von zwei Seiten schneiden und darum auch komplett abrichten/parallel hobeln. Ob die HC260 das bei solchen Trümmern schafft?

Nun frage ich mich, ob ich eher in ein besser passendes Bandsägeblatt oder ein Kreissägeblatt investieren sollte und wenn, welches Blatt genau. Die Kreissäge kann bis zu 450er Blätter aufnehmen. Die Bandsäge kann wohl bis 3-4 cm Breite bei etwa 7m Länge Blätter aufnehmen.

Welche Vorgehensweise fändet ihr am sinnvollsten bzw. am günstigsten und welche Sägeblätter könnt ihr eventuell empfehlen?

Besten Dank
Lukas
 

benben

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Das ist natürlich alles nicht Ideal!:emoji_wink:
Du wirst, egal für was du dich entscheidest, mehrere Blätter/Bänder brauchen. Es geht nicht nur um Nägel, es ist generell mehr Dreck im Holz. Das führt zu höherem Verschleiß an den Bändern.

Bei den beiden genannten würde ich mich für die Bandsäge entscheiden. Als Band so wenig Zähne wie möglich und ein mglst massives Band, je nachdem was die Säge so kann.

Wenn du dir eine Lade baust in der du den Balken befestigst, einfach Schrauben zum Beispiel, brauchst du nicht abrichten vorher.

Das Holz am besten gründlich reinigen, hierfür bietet sie ein Hochdruckreiniger an.
Nägel sollten natürlich auch raus.....

Vorteil der Bandsäge ist die geringere Schnittbreite, also auch geringerer Bandverschleiß und Energieaufwand. Schnitthöhe natürlich auch.
Kreissäge bringt es da nicht so wirklich. Ist mit verdeckten Schnitten auch deutlich gefährlicher, es handelt sich dabei meist um Bauholz. Da ist die Holzauswahl oft eine andere, daher ist mit viel Spannung im Holz zu rechnen.

Ich würde mit jmd. mit einer Blockbandsäge suchen.

Viel Spaß:emoji_yum:
Ben
 

Holz-Christian

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Servus, wenn du vor und hinter die Bandsäge einen Rollenbock stellst sollten auch längere Balken problemlos aufzutrennen sein.
Das von dir verwendete Blatt ist natürlich ziemlich ungeeignet.
Wie Ben schon schrieb: möglichst breit und möglichst wenig Zähne.
Und natürlich scharf.

Ich persönlich wäre darauf bedacht die Originale Oberfläche der Balken möglichst zu erhalten.
Wenn die gehauen sind ist es eigentlich ein Frevel die Oberfläche wegzuhobeln.:emoji_wink:

Gruß Christian
 

leBert

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Danke euch,
dann werde ich das mit der Bandsäge machen. Habe gerade noch gemessen, 3-3,5 cm darf das Blatt ruhig haben. Von den Rollen her würde sogar mehr gehen, nur würde es dann die Tischeinlage ganz teilen.

Einen Rollbock habe ich schon benutzt, ich müsste den aber mal blank und gängig machen. So hat er den Balken etwas in die falsche Richtung gelenkt. Vielleicht stand er auch etwas zu hoch.

Ob ein Schlitten hilft werde ich testen, natürlich wird das ganze damit noch etwas unhandlicher.

Jemanden mit Blockbandsäge kenne ich nicht, dann wäre auch das Risiko von Nägeln usw. wieder schlimmer, als beim eigenen Werkzeug. Außerdem möchte ich die Balken nur nach Bedarf auftrennen, wenn ich Holz brauche. Behauen ist übrigens keiner, war eine verbastelte Scheune um 1900 soweit ich weiss, Balken eventuell in Zweitverwendung.
 

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benben

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Dein Anschlag muss unbedingt läger sein, du brauchst Führung!! Dann wirds auch niht so krumm!

Gruss
Ben
 

leBert

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Den Anschlag habe ich so nachgebaut, wie er früher wohl auch mal verwendet wurde (fragt mich nicht, wo ich das gelesen habe). So ein schmaler Anschlag soll etwas mehr verzeihen und trotzdem die richtige Stärke liefern, Ich glaube, sowas habe ich auch mal als 'Punktanschlag' gesehen, wo nur kurz vor den Zähnen des Bandes ein Anschlag mit Kugellagern war. Zumindest die mit Gewinde versehenen Bohrungen in der Tischplatte passen dazu. Experimente mit einer einfach festgezwungenen, vermeintlich parallelen, Führung waren nicht so glücklich, da wanderte das Blatt und klemmte dann, ich werde es aber noch mal mit einer richtigen Schiene versuchen.
 

tiepel

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Hi,
schlagt mich, aber ich meine auf den Bildern erkennen zu können, dass das Blatt ziemlich hin ist, oder?
Gruß Reimund
 

leBert

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Moin,
woran machst Du das aus? Das Blatt war neu und ist noch nicht viel benutzt. Nur etwas schmuddelig ist es durch Frischholz, das ich mal auftrennen wollte (ging nicht so doll). Kann natürlich trotzdem sein, dass ich es zu sehr gewürgt habe.

Jetzt wo ich grade das Bild noch mal ansehe.. vielleicht meinst du die Schränkung? Ich habe das Blatt mal mit einer ordentlichen Schränkzange etwas stärker geschränkt, immer mit einem mittigen Zahn dazwischen. Hat mir ein alter Stellmacher so empfohlen (war auch seine Zange), um besser Rundungen schneiden zu können. Schnittbild und Präzision sind natürlich nicht so prall.
 

tiepel

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woran machst Du das aus?

Hi,
im dritten Bild sieht das für mich so aus, als wäre die eine Zähnereihe kürzer. So, als wäre einseitig ein Nagel o. ä. geschnitten worden.
Kann natürlich sein, dass ich das Bild nur falsch gedeutet habe. Das "Schmuddelige" habe ich auch als Rost gedeutet.
Gruß Reimund
 

leBert

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Hm, wäre mir zumindest nicht aufgefallen, aber das muss ja nichts heißen. Ich gucke morgen mal nach. Jetzt habe ich mir ein Blatt 30mm breit, 0,7 stark mit 10mm Zahnteilung bestellt. Damit kann ich dann hoffentlich auch besser Frischholz auftrennen und werde nicht an der Schränkung basteln.
 
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