Alte Eichentruhe von 1738 mit Eisenbeschlägen

BudSpencer

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Guten Abend an alle Woodworker :emoji_slight_smile:

Ich habe vor kurzer Zeit eine alte Eichentruhe vor dem Sperrmüll gerettet. Wenn die Zahl auf den Beschlägen an der Vorderseite der Truhe authentisch ist, dann ist die Truhe tatsächlich von 1738.

Insgesamt hat die Truhe keine wirklichen Beschädigungen, bis auf den Beschlag an der unteren rechten Ecke. Sie ist einfach nur ziemlich verdreckt und die Beschläge sind verrostet.

Hier schließen sich auch meine Fragen an euch an, die ihr mir sicherlich beantworten könnt:

Wie entferne ich am besten und am schonensten den Rost von den Beschlägen am Deckel??

Die Beschläge am Truhenkorpus scheinen mit einer dunklen Farbe lackiert zu sein. Soll ich diesen Lack entfernen? Und wie am besten?
Hierzu muss ich sagen dass diese Beschläge augenscheinlich nicht aus diesem massiven Eisen gefertigt sind wie die am Deckel.

Die letzte Frage ist, welche Tipps ihr habt wie ich das Holz am besten vom Dreck befreie?

Vielen Dank schon mal im Voraus und ich freue mich auf zahlreiche Antworten.
Anbei ein paar Bilder der Truhe.

schöne Grüße Florian
 

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teluke

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Vorm Sperrmüll gerettet, das heißt für umme?

Nicht zu fassen wenn jemand sowas hat und es entsorgen möchte.
Ich denke dass sich hier eine sorgfältige Restaurierung lohnen wird.
Aber da gibt es Andere im Forum die davon richtig Ahnung haben und sicher Tipps geben werden.

Wenn das Teil tatsächlich so alt ist dann ist der Zustand m.E. sehr gut.
 

holzz

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Zunächst mal Glückwunsch zu dem schönen Möbel.
Zu deinen Fragen: um sie wohnfertig zu machen, wird hier ein Profi benötigt. Ich weiß nicht, ob du irgendwelche Erfahrung mit solch alten Schätzen hast. Wenn nicht, kannst du ihr den größten Gefallen tun, indes du gar nichts machst.
Auf keinen Fall schleifen oder ähnliches, damit zerstörst du den guten Allgemeinzustand.
Höchstens vorsichtig abbürsten, mit Druckluft abblasen o.ä..
Dann würde ich sie einem Profi zeigen….
 

kberg10

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Das müsste sich von einem Experten zeitmässig gut einordnen lassen.
Unfassbar, da kann ja gleich einen Van Gogh vor die Hütte stellen, zum Sperrmüll.
Bitte nur mit Haarpinsel und Druckluft (2 bar) säubern. Da ist ja schon die Patina wertvoll.
 

BudSpencer

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Habe ihm 20€ dafür gegeben, ansonsten hätte er sie am nächsten Tag entsorgt.

Also meint ihr nicht mal versuchen das Holz mit einer Messingbürste und etwas Spiritus säubern?
 

teluke

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Ich würde die erstmal nur mit Handschuhen anfassen bis sich die Restaurierungsprofis dazu melden.

Wenn das Teil echt ist dann ist das ein Fall für einen Profi.
 

Paulisch

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Mit diesen massiven Eisenbeschläge gehört die Truhe eher in die Romanik. Dafür wäre sie aber zu „neu“. Für Gothischen Stil sind die Beschläge zu untypisch ausgeschmiedet :emoji_thinking: .
Tolles Möbel, eine Restaurierung wäre toll
 

derdad

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Unfassbar, da kann ja gleich einen Van Gogh vor die Hütte stellen, zum Sperrmüll.
Bitte nur mit Haarpinsel und Druckluft (2 bar) säubern. Da ist ja schon die Patina wertvoll.
Falls das Alter stimmt, ist es ein Schnäppchen wie man es selten findet.
Bei der Einordnung sollte man aber doch
objektiv bleiben. Manch Einer sammelt Marken und gerät darüber ins Schwärmen. Für Viele ist
es nur bedruckts Papier. Und dann gibt es eben Menschen die wollen lieber einen "modernen Ikeaschrank", der in ihre Wohnung passt und Stauraum bietet, als so eine alte, verrostete
Truhe, die unpraktisch ist und im Weg steht. Ich hab auch schon Teile von mehr als einer schönen, alten Truhe gesehen die im Feuer gelandet ist, weil der Besitzer mit dem "alten Zeugs" nichts anfangen konnte.
LG Gerhard
 

derdad

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Mit diesen massiven Eisenbeschläge gehört die Truhe eher in die Romanik. Dafür wäre sie aber zu „neu“. Für Gothischen Stil sind die Beschläge zu untypisch ausgeschmiedet :emoji_thinking: .
Tolles Möbel, eine Restaurierung wäre toll
1738. Da sind wir im Barock. Weit weg von Romanik oder Gotik. Kurz vor den Regentschaften von Friedrich.d.G und Maria Theresia.
LG Gerhard
 

BudSpencer

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Kennt denn jemand von euch jemanden aus dem Raum Berlin der sich mit einer evtl Restauration auskennt oder kann jemanden empfehlen?
 

Diesel1982

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Ich denk die Händler werden auch ein Stück weit subventioniert aber ansonsten hat das Format schon was. Ich würd nicht an Fake denken
 

odul

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Ist zwar nicht mein Fall das Teil, aber sehr interessant.

Solche verzierten Beschläge habe ich noch nicht gesehen. Hat mich aber auch noch nie intensiver interessiert. Hat man 1738 schon so reich verzierte Beschläge hinbekommen? Und altes Schmiedeeisen kenne ich immer nur als sehr rostanfällig. Dafür erscheint mir das noch zu gut erhalten. Was meinen die einschlägigen Experten?

So oder so, ein sehr interessantes Stück. Wenn es so alt ist, hat es keine Eile mit der Aufarbeitung. Wäre schade da etwas mit einer unüberlegten Handlung kaputt zu machen.
 

odul

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AZ MZ WO WI F
Ich denk die Händler werden auch ein Stück weit subventioniert aber ansonsten hat das Format schon was. Ich würd nicht an Fake denken

In die Richtung habe ich auch schon gegrübelt. Händler kommt von Handel und der lebt von der Handelsspanne. Es fällt nie eine Wort über An- und Verkaufspreise.
 

Paulisch

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Ist zwar nicht mein Fall das Teil, aber sehr interessant.

Solche verzierten Beschläge habe ich noch nicht gesehen. Hat mich aber auch noch nie intensiver interessiert. Hat man 1738 schon so reich verzierte Beschläge hinbekommen? Und altes Schmiedeeisen kenne ich immer nur als sehr rostanfällig. Dafür erscheint mir das noch zu gut erhalten. Was meinen die einschlägigen Experten?

So oder so, ein sehr interessantes Stück. Wenn es so alt ist, hat es keine Eile mit der Aufarbeitung. Wäre schade da etwas mit einer unüberlegten Handlung kaputt zu machen.
Klaro, sowas gab es schon in der Romanik, selten so verziert aber gab es


1738. Da sind wir im Barock. Weit weg von Romanik oder Gotik. Kurz vor den Regentschaften von Friedrich.d.G und Maria Theresia.
LG Gerhard

Sag ich ja
 

welaloba

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Hatte vor Jahren eine vergleichbare Truhe, die war ursprünglich vorm Beschlagen mit den Eisenteilen mit dickem Papier überzogen. Reste davon waren unter allen Eisenteilen. Da war die Eiche wohl nicht vornehm genug.
 

Diesel1982

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In die Richtung habe ich auch schon gegrübelt. Händler kommt von Handel und der lebt von der Handelsspanne. Es fällt nie eine Wort über An- und Verkaufspreise.

manchmal kommt das Formal Händlerstücke. Da wird der Erwerb und die Reinigung bzw Restauration gezeigt, manchmal auch ein Umbau. Dann wird gesagt wie der ek war, was noch reingeflossen ist und wie es dann im Laden verkauft wird. Auch mal interessant
 

BudSpencer

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@welaloba hast du ein paar Tipps wie ich sie zumindest schon mal gut säubern kann bevor ich sie einem Profi gebe? Also das Holz und die Beschläge?

Und welchen Wert hat die Truhe denn ungefähr wenn sie restauriert ist?
 

TinaRestauro

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Hallo,
Die Beschläge sind schwarz, da sie wahrscheinlich schwarzgebrannt sind. Das lässt sich aber anhand der Fotos nicht genau bestimmen.
Am besten saugst du die Truhe erstmal ab mit Hilfe eines Borstenpinsels. Wenn man das ordentlich machen will, dauert das schon seine Zeit und bringt einen gewissen vorher nachher Effekt.
Ohne professionellen Unterstützung würde ich dir raten sonst nichts zu machen.

Restauratoren in deiner Nähe findest du hier:

https://www.restauratoren.de/restauratoren-berufsregister/
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Zur Restaurierung mag ich ohne direkten Kontakt zum Stück nichts sagen, das ist nach meiner Meinung kaum möglich, hat ja Werner auch schon genauso gesagt:
Ganz klar Barock. Restaurierung an dem Teil ist sicher nichts für Newbies.
Dem stimme ich 100%ig zu. Besser garnichts als was falsches tun.
Zum Wert kann ich dagegen was sagen: in gut restauriertem Zustand mag der Wert so um 200-300 Euro liegen, solche Truhen sind wenig beliebt, schon vor -zig Jahren waren die trotz ihres hohen Alters kaum mehr wert.
Sind halt völlig unpraktisch: schwer, wenig Nutzen, anders als in einer Kommode kann man nicht an Sachen ran, die unten drin liegen. Alles muss rausgepackt werden, um an den Inhalt unten ranzukommen, und wegen des runden Deckels kann man nicht mal was draufstellen.

Im 18. Jhdt. hatten solche Truhen ihre Berechtigung als Behälter für Rettungsaktionen bei Kriegen, Bränden oder Naturkatastrophen, deswegen gibts auch fast immer zwei kräftige Handgriffe an den Seiten. Die darin verstauten Sachen sollten möglichst gut geschützt gerettet werden können, was diese Truhen wegen ihrer Beweglichkeit ja auch getan haben.
Anders als Kommoden oder Schränke mussten die nicht so dekorativ sein, der Nutzwert bestimmte das Aussehen, und weil man eine Kommode oder erst recht einen Schrank bei Feuer, Hochwasser oder Krieg nicht eben mal wegtragen konnte, gibts erstaunlich viele von diesen Truhen noch heute.
Guck einmal in Ebay KA, und du findest ein gutes Abbild der Marktsituation: ab ein paar -zig Euro gehts los, und die hohen Preise werden zwar verlangt, aber nie gezahlt- schau aufs Datum der Anzeigen, das sind Loser, die seit Jahren diese Brocken wie sauer Bier anbieten.
 
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