Als Handwerker Toilette beim Kunden benutzen?

Jette

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Hallo,

ich fange ja im August meine Tischlerlehre an. Jetzt hätte ich gerne mal gewusst,wie eure Erfahrungen bezüglich der Toilettennutzung beim Kunden sind? Durftet ihr die Toilette bis jetzt immer benutzen,wenn ihr gefragt habt oder wurde das auch schon mal abgelehnt?
Ich musste während meines Praktikums zum Glück nie beim Kunden und habe dann immer das WC in der Werkstatt aufgesucht,jedoch schon von Kollegen gehört,dass manche Kunden es ablehnen,dass man ihre Toilette aufsucht.Das könnte dann ja schwierig werden,wenn man etwas weiter von der Werkstatt usw. unterwegs ist.
Auf der Baustelle sind doch immer Dixi-Toiletten vorhanden,oder?
 

Hansi17

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Also ich durfte immer wenn ich gefragt habe. Das einer dem Handwerker die Benutzung seiner Toilette verweigert kann ich mir auch schwer vorstellen, andererseits gibts alle möglichen Arten von Leuten.
 

carsten

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Hallo

das mir ein Kunde eine vorhandene Toilette verwehrt hätte habe ich noch nicht erlebt. Aber das kein Dixi da war. OK bevorzuge je nach Dixi / ToiToi usw eher das nahegelegene Gebüsch. Habe auch in Ermangelung von beidem auch schon bei Nachbarn gefragt oder zur nächsten Gaststätte / Tanke gefahren
 

Mitglied 59145

Gäste
Es gibt für mich gewisse Grundsätze im menschlichen Miteinander. Da gehört die Toilettenbenutzung dazu. Ich frage auch nicht ob ich auf Toilette darf, ich frage freundlich wo sich die Toilette befindet.
Da kann man ruhig bestimmend sein, Freundlichkeit und Sauberkeit sehe ich als Grundvorraussetzung im Kundenumgang an!:emoji_wink:

Kleine Geschichte zu etwas ähnlichem: Küchenmontage in HH, glaube ich jedenfalls. Die AGs, beide Architekten, begrüssten und mit den Worten: Die Schuhe sind aber in unserer Wohnung auszuziehen!

Kurz Ruhe, wir hatten immerhin die Schuhe ordentlich entstaubt bevor wir losgefahren sind.

Ich habe den beiden dann freundlich, aber bestimmt erklärt das es Vorschrift ist und ganz schnell zu blöden Verletzungen kommen kann. Auch sagte ich das ich das nicht nur wegen der Vorschrift trage. Auf den Laufwegen haben wir immer Vlies liegen und das erste Werkzeug welches reingetragen wird ist der Staubsauger.

Waren zum Schluss alle glücklich und zufrieden mit der Baustelle.

Gruss
Ben
 

Glismann

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Wenn man fragt, habe ich bisher noch nie ein nein bekommen.

Aber was willst Du dann machen.

" Ich fahr mal eben in die Werkstatt auf WC, kömme dann ich ca. 1 Std. wieder"
Ob das klappt?
 

Friederich

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Leute gibts, da kommt einem das Gruseln...
Bei meiner Mutter wird sogar extra das Bad geputzt, wenn Handwerker kommen.
Damit man keinen schlechten Eindruck macht, falls mal einer "muss".

Und Kaffee (optional Tee mit gewünschter Geschmacksrichtung) und Kuchen werden nicht nur angeboten, sondern regelrecht aufgedrängt.
 

FredT

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Schuhe ausziehen ist aus Arbeitschutzgründen nicht drin, aber es gibt diese blauen Überzieher. Ja und Toilette? Klar, entweder beim Kunden (wo sonst) oder eben in der Arbeitszeit dorthin fahren. Da gab es, selbst im Ausland auf Bahnmontage, nie Probleme. Wenn Damen halt die Benutzung "ihrer" Toilette verweigern, müssen sie dafür aufkommen.

Grüße
 

Holz-Christian

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Grundsätzlich ist bei Baustelle zwischen Rohbau (Dixi) und bewohnter Wohnung zu unterscheiden.
Ich frage auch freundlich WO das WC ist.
Eigenmächtig in fremden Wohnungen rumsuchen geht gar nicht.

Natürlich ist das WC genauso sauber zu verlassen wie man es vorgefunden hat.

Gruß Christian
 

wasmachen

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....bissl Off, aber zu den blauen Überziehern:
Was ist, wenns damit einen zerlegt? Grad nasse Fliesen in Schwimmbädern sind in der Kombi Assi
...
 

Jette

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Also ich durfte immer wenn ich gefragt habe. Das einer dem Handwerker die Benutzung seiner Toilette verweigert kann ich mir auch schwer vorstellen, andererseits gibts alle möglichen Arten von Leuten.

Ja,einem zukünftigem Kollegen von mir wurde wirklich der Toilettenbesuch verwehrt (ich war nicht dabei,er und unser Kollege haben es mir erzählt).
Es war wohl in einer exklusiven Villengegend,wo man ihn von Anfang an hat spüren lassen,dass er nur der "Handwerker" ist .
Als er freundlich darum bat,das WC benutzen zu dürfen, lehnte das der Hausherr kategorisch ab. Er begründete das damit,dass seine Putzfrau momentan im Urlaub sei und er nachher nicht noch das Gäste-WC putzen wollte.
Dabei ist mein Kollege wirklich sehr gepflegt und freundlich,dennoch musste er letzendlich das Cafe in der Straße aufsuchen und dort das WC benutzen.
 

FredT

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Aber da es Arbeitszeit war, hat er das sicher auch großzügig mit auf dem Stundenzettel vermerkt.

Zu den Blauen: natürlich nicht im Schwimmbad, aber dort werden auch im Dauerbetrieb kaum Tischler oder Metallbauer zum Einsatz kommen. Unsere Kunden waren für diese Fußbekleidung rein privat ...

Grüße
 

Neige

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Ein einziges Mal vor 4 Jahren erlebt. Küchenmontage 3.OG in Eigentumswohnung. Der Kunde erhielt ein Schreiben mit Ankündigung, dass wir Montag um 07:30 da seien.
Pünklich um 07:30 geklingelt. "Schönen guten Morgen, Firma...... , wir sind hier um ihre Küche zu montieren"

Nix von wegen kommen sie rauf. Wir wurden nicht gebeten unten zu warten, sondern harsch darauf hingewiesen, gefälligst unten zu warten. Der Wohnungseigentümer machte uns zunächst mit der Hausordnung vertraut.....und dann gings richtig los.
- Aufzug darf nicht benutz werden, sei schließlich ein Personenaufzug und kein Lastenaufzug
- Für Beschädigungen im Treppenhaus durch den Transport der Küchenmöbel haben wir aufzukommen
- Das Treppenhaus ist komplett mit Malervlies auszulegen
- Es dürfen die Möbel nur in der Küche gelagert werden, in anderen Räumen hätten wir nicht zu suchen
- es darf kein Staub gemacht werden
- Schuhe sind auszuziehen
- Toilette darf nicht benutzt werden
- Für Getränge sei selbst zu sorgen, wobei bei Flaschen ein Karton untergelegt werden müsse
- Strom darf nicht genommen werden, dafür hätten wir selbst zu sorgen, schließlich gäbe es Akku betriebene Maschinen
usw, usw....

Zu guter Letzt hätten wir noch unten zu warten, da die Herrschaften noch frühstücken wollen und wir könnten ja sehr leise ohne die Nachbarn zu stören, das Treppenhaus auslegen wobei darauf zu achten ist, die Haustüre immer zu schließen.

Was ich gemacht habe?
Küche unten im Flur gestapelt, geklingelt und mich höflich verabschiedet und gesagt er solle sich die Montagekosten gut schreiben lassen. Ein anderer Sub hat dann montiert, ich glaub der wartet heute noch auf sein Geld, weil wie ich im Nachhinein hörte, dass es angeblich Reklamationen gehagelt hat.

Wirklich so ein einziges Mal erlebt.
 

sda

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In meinen achteinhalb Jahren im Kundendienst bin ich nur zweimal gebeten worden die Toilette nicht zu benutzen, beide male weil kein Wasser vorhanden war. Ansonsten wurde es nie abgelehnt, egal ob Durchschnittskunde oder oberstes Klientel.

Wo ich aufgrund von Kundenbefindlichkeiten nicht arbeiten konnte oder schikaniert wurde, teilte ich die Vorkommnisse in der Firma mit, dass ich diesen Kunden abgebe und nicht mehr besuchen werde. Das war nur bei einem Kunden der Fall (Einkaufsleiter eines großen österreichischen Lebensmittelkonzerns), bei zwei weiteren fast.

Auch wenn die Herrschaften es einem spüren lassen, ohne Handwerker gibt's keinen Strom, kein Wasser, kein WC, kein Fernsehen, keine Küche, kein Bett. Manche müssen das auf die harte Tour lernen :emoji_slight_smile: Dazu zählen auch die zwei fast-Fälle von oben :emoji_wink:
 

wasmachen

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Nunja.....
Zum Glück bin ich ja so klein, dass ich quasi immer den Kunden im Rahmen der Angebotslegung kennenlerne....
Somit erfolgt im Vorfeld eine, sagen wir: 'natürliche Auslese':emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

WinfriedM

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@Neige Das ist schon heftig, was du da schreibst. Das es wirklich solche Menschen gibt, ist schon unglaublich. Aber ich glaubs dir natürlich.
 

predatorklein

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Hallo

Nunja.....
Zum Glück bin ich ja so klein, dass ich quasi immer den Kunden im Rahmen der Angebotslegung kennenlerne....
Somit erfolgt im Vorfeld eine, sagen wir: 'natürliche Auslese':emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Bei mir ähnlich , Gott sei´s getrommelt :emoji_relaxed:

Schönes Gefühl ,manchem Kunden sagen zu können , daß die Chemie nicht so stimmt .

Hatte mal als Subler eine Großbaustelle in Frankfurt , da wurde ein riesiges Altersheim gebaut mit 600 Zimmern :emoji_open_mouth:
Unten kam eine Diskothek rein , ein Discounter und diverse Büroeinheiten .

" Draußen " stand ein Toilettenwagen , so wie er auf Großbaustellen verwendet wird .
Wurde aber so gut wie nie gereinigt :emoji_confounded:
Wahrscheinlich aus Kostengründen .
Da ging jemand nur in allergrößter Not aufs Klo .

Als die Sanitäranlagen fertig waren , baten die verbliebenen Handwerker wie Maler , Schreiner , Elektriker und Bodenleger , man möge doch im EG einige Toiletten zur Benutzung freigeben .

Wurde vom Bauherrn abgelehnt , Wasser wurde in den Toiletten auf seinen Befehl abgestellt .
Die verbliebenden Handwerker haben dann teilweise die Toiletten über Monate " einfach so " benutzt .

Als alles so weit fertig war , mußten in 50 Toiletten die Stand WC gewechselt werden .

Viele Handwerker hatten Zimmerschlüssel und haben manche Toiletten dann einfach ohne Wasser benutzt .
Ob der Bauherr ( ein betuchter Privatmann ) daraus eine Lehre gezogen hat , habe ich nie erfahren ?

Gruß
 

Jette

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Wer ist eigentlich dafür verantwortlich,dass es auf Baustellen auch einen Toilettenwagen gibt? Ist eine TOI TOI oder DIXI-Toilette nicht Pflicht,wenn sonst keine sanitären Einrichtungen vorhanden sind?
 

Mr.Ditschy

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Sehe das auch so, das muss ja irgendwo ganz klar geregelt sein (überhaupt in Deutschland).
Zur Not eben bei der Handelskammer mal nachfragen.
 

Neige

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Das ist im Arbeitsschutz in den Technischen Regeln für Arbeitstätten festgelegt. Sinngemäß ist dort zu lesen, dass grundsätzlich ein Arbeitgeber für die Bedüfnisse seiner Mitarbeiter zu sorgen hat.

Ein Bauherr ist grundsätzlich nicht verpflichtet, für Toiletten auf der Baustelle zu sorgen.
 

pixelflicker

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Auch wenn die Herrschaften es einem spüren lassen, ohne Handwerker gibt's keinen Strom, kein Wasser, kein WC, kein Fernsehen, keine Küche, kein Bett. Manche müssen das auf die harte Tour lernen :emoji_slight_smile: Dazu zählen auch die zwei fast-Fälle von oben :emoji_wink:
Es gibt aber auch die andere Seite. Bei uns traut sich schon niemand mehr etwas gegen einen Handwerker zu sagen. Die werden förmlich hofiert, weil man froh ist, dass überhaupt einer Zeit hat. Da muss man sich schon auchmal Dinge gefallen lassen, die nicht so ganz sauber sind. Ein beispiel bei uns:
Kühlungstechniker. Wir haben Gummidichtungen bestellt (sind Sonderanfertigungen). Zwei Stück für jeweils etwa 80 Euro. Zwei Handwerker kamen, haben die gebracht und da gerade keiner da war auch Montiert (wollten wir eigentlich selber machen, ist ja nur in die Nut stecken). Mussten dann für die Lieferung und Montage nochmal etwa 100 Euro drauflegen. Am nächsten Tag kam dann deren Meister und hat was anderes bei uns Repariert. Da hätte er die Dichtungen natürlich nicht mitbringen können...
Die beiden Rechnungen kamen dann im Abstand von zwei Monaten. Auch Interessant. :emoji_wink:
 

Neige

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Wird aber für das aufstellen eines Dixi Klos ggf. zahlen müssen zählt dann zu "Baustelleneinrichtung"
Das ist ein Irrglaube. Viele Unternehmen versuchen Kosten auf Bauherren abzuwälzen, was nicht immer Rechtens ist. Gerade die Toilette ist eben eine Sache, für die ein Unternehmen selbst zu sorgen hat.
Genau genommen kann ein Bauherr die Toilettenanlage den am Bau beteiligten Firmen anteilig in Rechnung stellen, als sogenannte Baustellen-Umlage.

Moralisch aus meiner persönlichen Sicht wäre es anständig, wenn Bauherren eine Anlage zur Verfügung stellen.
 

Holz-Christian

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Ein einziges Mal fand sich auf dem Klodeckel ein Zettel mit Smilie und Aufschrift:

„Bitte im sitzen pinkeln!“

Man darf auch nicht vergessen das es auch unter Handwerkern Ferkel gibt.
Das sieht man dann auch in Dixiklos.

Gruß Christian
 

civil engineer

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Das ist ein Irrglaube. Viele Unternehmen versuchen Kosten auf Bauherren abzuwälzen, was nicht immer Rechtens ist. Gerade die Toilette ist eben eine Sache, für die ein Unternehmen selbst zu sorgen hat.
Genau genommen kann ein Bauherr die Toilettenanlage den am Bau beteiligten Firmen anteilig in Rechnung stellen, als sogenannte Baustellen-Umlage.
Letztendlich zahlt natürlich der Auftraggeber dafür. Ebenso für Strom und Wasser.Das ausführende Unternehmen weist die Kosten vielleicht nicht explizit aus, notfalls sind solche Posten als Baustellen Gemeinkosten oder als allgemeine Geschäfts Kosten in den einzelnen Leistungs Positionen enthalten.
 
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