Alle suchen Gesellen, keiner will ausbilden.

isso

ww-robinie
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Hmmm, klar gibt es das bestimmt noch irgendwo. Aber den hier schreibenden traue ich schon zu da nicht direkt vor der Wand zu schaukeln.

Aber Handwerk ist halt auch oft nicht Industrie oder Großbaustelle.

Ich merke aber auch, Technik begeistert und wertet Arbeitsplätze auf.
Da ist also schon was möglich, das alleine ist aber auch keine Wundermedizin.

Elektrobagger mit Fernbedienung kickt mich ja gerade. Schein kostet aber auch, wenn ich halbwegs sicher sein kann, dass die Person mir etwas erhalten bleibt auch kein Thema.

Ist jetzt nur ein Beispiel und bestimmt nicht für Tischler passend, aber doch übertragbar.

Edit: bezog sich auf 74. @wirdelprumpft ich meinte also mit dem ersten Satz nicht die Vielfalt der Tischlerei.
 

predatorklein

ww-robinie
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Wird er teurer als ein Geselle respektive Facharbeiter, bildet niemand mehr aus.
Hallo

Genau so sieht´s aus .

3 Kollegen von uns ( Einzelkämpfer ) haben ausgebildet .
Jetzt teilen die sich einen Gesellen .

Echt effiziente Geschichte , kein Leerlauf , der Geselle hat 5 Jahre Erfahrung und schwer was drauf .
Und abwechslungsreif ist die Sache für ihn auch , macht ihm voll Spaß .
Früher hatte jeder einen ( eigenen ) Lehrling , die jetzige Lösung ist nach 3 Jahren Erfahrung auf keinen Fall teurer .
Eher das Gegenteil ist der Fall :emoji_wink:

Ich möchte niemandem zu nahetreten, aber seitdem jeder irgendwie, irgendwas studieren darf und sich ohne eine qualifizierende Grundvoraussetzung einschreiben kann, wird das mit den guten Lehrlingen im Handwerk immer schwieriger.
Läuft im Handwerk aber doch auch nicht anders :emoji_frowning2:

Da wird ne Lehre angefangen , ohne z. B. ein verpflichtendes ( längeres , aber auch bezahltes ) Praktikum zu absolvieren .
Und dann wird schnell die Flinte ins Korn geworfen , weil man ganz andere Erwartungen hatte ..

Das Jobcenter z. B. schickt dir jeden , egal ob der 3 oder 5 linke Hände hat .
Dazu eine geldliche Förderung , Hauptsache der Kandidat ist weg von der Straße .
Und dann wundert man sich , wenn sowohl der Azubi als auch der Betrieb wenig Freude haben .

Komisch , dass das in anderen Bereichen besser klappt , da geht ohne Qualifikation einfach nichts .

Hier quatschen ( wie fast überall im Netz ) auch einfach zu viele Leute mit , die noch nie ausgebildet haben .
Da sind Aussagen von Betrieben , die ausbilden , aber auch von der Handwerkskammer , deutlich aussagekräftiger :emoji_thumbsup:

Und die meisten Betriebe kümmern sich um ihre Lehrlinge , miese Betriebe mit hoher Fluktuation beim Personal sind stadtbekannt .

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:

magmog

ww-robinie
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............wo liegt das Problem?
Wenn keiner ausbilden will, und niemand ausgebildet werden will,
dann ist das halt so.
Ein paar wenige werden beidseitig bleiben, und die haben dann ein angemessenes Einkommen.
Typisches win win.

Das weitere erledigen dann weitgehend automatisierte Industrien
mit ein paar hochqualifizierten Spezialisten und ein paar Handlangern.
Montiert wird von „selbständigen" Reisenden.

Existierendes Beispiel sind Türelemente.
Was habe ich solche in jungen Jahren an Mengen davon produziert!
Dito Fenster.
Ähnlich wird es mit dem Rest der Produkte der Tischer kommen.

Bereits heute geht nichts mehr unter einem Anlagevermögen im zweistelligen Millionen-Bereich,
allein dass wird das Tischlern als Handwerk killen.

Bestenfalls Manufakturen werden bleiben.
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Das wäre ein düsterer Blick - aber ich denke auch, dass dies eine sehr wahrscheinliche Tendenz in der Zukunft sein wird..
 

schrauber-at-work

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Übrigens Mediziner (zu Hause wohnend Familienversichert) bekommen 664€ Bafög/Unterhalt im Monat und arbeiten ggf. nebenbei für ein paar Stunden im Rewe oder als Hiwi/Werksstudi an der Uni. 10h/Woche läuft dann nochmal auf 550€ raus.
Deine Rechnung hat ein Loch, und kein kleines.
Bafög muss zu 50% zurück gezahlt werden (vom späteren Verdienst). Daher liegt das dann doch sehr nahe am Azubi Gehalt
 

Pareto

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Bekommen tatsächlich alle Mediziner BaFöG? :emoji_astonished:

Wow, da frage ich mich, warum wir uns für unsern Sohn (Mathe) nackig gemacht haben? Ja, tatsächlich, er muss 50% zurückzahlen.
Der andere hat übrigens nichts bekommen (Pädagogik), weil er noch zuhause war. :emoji_nerd:

Und ja: Wenn du neben deiner eigentlichen Arbeit - sei es ein Studium, eine Ausbildung oder sonst ein Job - noch 10 Std/Woche arbeiten gehst, hast du mehr als ohne. :emoji_grin:
 

schrauber-at-work

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Bekommen tatsächlich alle Mediziner BaFöG? :emoji_astonished:

Wow, da frage ich mich, warum wir uns für unsern Sohn (Mathe) nackig gemacht haben? Ja, tatsächlich, er muss 50% zurückzahlen.
Der andere hat übrigens nichts bekommen (Pädagogik), weil er noch zuhause war. :emoji_nerd:
Das hängt von einigen Faktoren ab.eine große Schwester hat keins bekommen hat allerdings auch ein Duales-Studiuum gemacht. Mein großer Bruder hat Elternunabhängiges-BFÖG bekommen da er zuvor eine Ausbildung gemacht hat und ein paar Jahre als Geselle gearbeitet.
Ich hab zur selben Zeit studiert, bakam aber kein Bafög, da dort auch das Einkommen der Eltern zählt. So musste ich auf der Tasche meiner Eltern studieren, alles was darüber hinaus Ging (Auto, Urlaub....) habe ich mir nebenher als studentische Hilfskraft bzw. in den Semesterferien anfänglich in der Industrie, dann hier an meiner Metall- PKW-Werkstatt erwirtschaftet.
Meine beiden kleineren Geschwister haben auch kein BAFÖG erhalten.

Sehr unterschiedlich.
 

Pareto

ww-ulme
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Tut mir leid, dass ich meinen Sarkasmus nicht ausreichend mit Emoticons klargestellt habe.
Das ist mir natürlich bekannt und war nur eine (möglicherweise überflüssige) Reaktion auf - meiner Meinung nach - obige Polemik.
 

FredT

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Mal so eingeworfen: 50% Zurückzahlung, und darauf gibt es noch Boni für Höhe oberhalb des Vereinbarten und Boni auf vorzeitige Ablösung. hat unserer Großen den Weg geebnet und ist ihr überaus leicht gefallen. Letzendes waren es wohl so um 30% in der Rückabwicklung
 

TobiBS

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Ein paar wenige werden beidseitig bleiben, und die haben dann ein angemessenes Einkommen.
Typisches win win.

Das weitere erledigen dann weitgehend automatisierte Industrien
mit ein paar hochqualifizierten Spezialisten und ein paar Handlangern.
Montiert wird von „selbständigen" Reisenden.

Existierendes Beispiel sind Türelemente.
Was habe ich solche in jungen Jahren an Mengen davon produziert!
Dito Fenster.
Ähnlich wird es mit dem Rest der Produkte der Tischer kommen.

Bereits heute geht nichts mehr unter einem Anlagevermögen im zweistelligen Millionen-Bereich,
allein dass wird das Tischlern als Handwerk killen.

Bestenfalls Manufakturen werden bleiben.

Das wäre ein düsterer Blick - aber ich denke auch, dass dies eine sehr wahrscheinliche Tendenz in der Zukunft sein wird..

Was wäre denn an dieser Zukunft so düster, dass es Bereiche gibt mit Spezialisten die sich vom klassischen Beruf abzweigen? Das gab es doch in jedem Handwerk schon immer. Es kommen ja auch mal neue Sachen hinzu und andere ändern sich obwohl sie bei dem Beruf bleiben.
 

uli2003

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Es ging ja ursprünglich darum, warum so wenig ausgebildet wird. Aktuell ziehen die Ausbildungszahlen im Tischlerhandwerk an, zumindest etwas, aber erkennbar.
Es muss für die Betriebe weniger belastend, und somit auch für Kleinbetriebe interessanter werden oder sein.
Dort werden die vielseitigsten Tischler ausgebildet, leider wandern diese dann nach der Lehre oft ab.
 

wasmachen

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Naja, die 'Spezialisten' sind ja die mit monotoner Arbeit. Fließband in der Industrie, Fenstermonteure....
 

isso

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Ich dachte, dass das die mit den CNCs sind :emoji_wink:

Eine Spezialisierung kann monoton sein, muss sie aber nicht!

Auch ist Spezialisierung ja auch kein spezieller Begriff, also sehr weit fassbar.
 

glenwood25

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Es muss für die Betriebe weniger belastend, und somit auch für Kleinbetriebe interessanter werden oder sein.
Dort werden die vielseitigsten Tischler ausgebildet, leider wandern diese dann nach der Lehre oft ab.

Sehe ich genauso.
Ein Kleinbetrieb kann keine hohen Löhne zahlen. Ging meinem Glaser so.
Dem letzten Gesellen meines alten Meisters hat es gestunken, die Werkzeugkiste in den dritten Stock zu schleppen.

Mein „Denkfehler“ war, dass ich der Meinung war, dass ich nach der Ausbildung einen Mitarbeiter habe.
Hat sich aber nach kurzer Zeit schon rausgestellt, dass er die Ausbildung nur gebraucht hat, um als Organist zugelassen zu werden.
Solchen Fehler hab ich Gott sei Dank nur einmal gemacht.
 

predatorklein

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Mein „Denkfehler“ war, dass ich der Meinung war, dass ich nach der Ausbildung einen Mitarbeiter habe.
Moin

Ist uns in 30 Jahren auch schon öfters so gegangen .
Kann man aber niemandem verdenken , wenn man sieht , wie anspruchsvoll und kräfteraubend der Schreinerjob ist .
Und das bei recht schlechter Bezahlung .

Da geht man nach der Schreinerlehre besser zum Land , zur Stadt , zur Uni oder ins Klinikum .
Oder an den Schreibtisch bei einer Hausverwaltung .

Um die 150 Stunden im Monat , kaum Überstunden , bessere Möglichkeiten fürs Alter vorzusorgen .

Und geschreinert wird in der eigenen Heimwerkstatt .
Oder bei Kollegen , die froh sind , dass so bißchen Kohle reinkommt .

Die Zeit der " Meister Eder " Schreinereien ist endgültig vorbei , gerade in den Ballungszentren .
Ob man das gut findet oder nicht , darüber kann man diskutieren :emoji_thinking:

Gruß
 

wasmachen

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Wär ja ganz was neues, dass die Löhne nur mit der Betriebsgröße zusammenhängen.... dann gäbs da ja keine Fluktuation, und auch kein Sparmodell mit Namen 'Leasingmitarbeiter'...
 

inselino

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Bekommen tatsächlich alle Mediziner BaFöG? :emoji_astonished:
Auch wenns OT ist kann ich die Polemik Unterstellung nicht stehen lassen. Bafög gibt es als Ausgleich des elterlichen Unterhalts. Du bekommst also entweder Unterhalt oder Bafög bzw. eine Kombination abhängig vom Einkommen der Eltern und deren Unterhaltsverpflichtungen. Die 650€ hast du also entweder über die Eltern oder übers Bafög. Und natürlich klagt das nicht jeder von seinen Eltern ein, ein Anspruch besteht dennoch.
 

uli2003

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Ein Kleinbetrieb kann keine hohen Löhne zahlen.
Darum ging es gar nicht. Ich zahle anständig, wenn auch nicht so viel wie die Automobilindustrie.

Es geht um die Ausbildungskosten, der Azubi kostet fast so viel wie ein Geselle, bringt dem gegenüber aber nur sehr wenig ein.
Das würde ich ja noch mitmachen, wenn es für den eigenen Betrieb wäre. Aber meist gehen die dann woanders hin, und wer hat’s bezahlt? Nö, dann muss es sich schon etwas lohnen.
 

FredT

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Da kann man Klauseln im Vertrag einbauen, die es in der anderen freien Wirtschaft auch gibt, um Qualifizierungen auf sichere Finanzfüße zu stellen. Sogar in der vielgeschmähten DDR hatten wir eine Absolventenbindung von zwei Jahren, weil der Staat die Ausbildung bezahlt hat. Oder du läßt dir eben eine Ablöseklausel mit unterschreiben...
 

brubu

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Bei Azubis dürften Zusatzklauseln schwierig werden. Bei uns sicher nicht erlaubt, da hiess es jeweils vor Abschluss der Lehre dürfe nicht einmal ein weiter laufender Arbeitsvertrag abgeschlossen werden.
 

isso

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Da hier ja oft von Bafög gesprochen wird und oft über die Qualifikation der Lehrlinge geklagt wird, möchte ich einen Hinweis geben. Dadurch kann man evtl andere Lehrlinge aus anderen Gegenden anstellen und ist nicht darauf angewiesen Menschen einzustellen die "nebenan bei den Eltern" wohnen.

Es gibt Bundesausbildungsbeihilfe gab es jedenfalls.

Der/die Beantragende muss in der Erstausbildung sein, einen eigenen Haushalt führen und halt eine Ausbildung machen.

Elternunabhängig und nicht zurückzuzahlen.

Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen den passenden Azubi zu finden.

Prüfen müsste ihr das natürlich selber, war ja jetzt nicht gestern :emoji_wink:
 
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