Adze oder Dechsel Empfehlung

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.353
Ort
südlicher Odenwald
Das mitgelieferte Eisen mit 25° nutz ich nur für das Hobeln für Hirnholz auf der Hobellade. Für das Hobeln in Faserrichtung, was ja bei Dir hauptsächlich in Frage kommt nehm ich das 38°Eisen. Das reicht in der Regel für ein gutes Ergebnis. Voraussetzung wäre aber, dass Du mit der Axt schon ein relativ planes Ergebnis hinbekommst. Ansonsten vorher noch mit dem Schrupphobel. Ein günstiger gebrauchter von Ulmia o.ä. reicht da völlig aus. Man könnte nach dem Schruppen auch noch mit dem Zahneisen zwischen hobeln.
Gruß Michael
 
Registriert
5. November 2020
Beiträge
175
Ort
Bordeaux
Bei Veritas hast du 2 Möglichkeiten an Flachwinkelhobeln (Bei Dictum deutlich günstiger als bei feinewerkzeuge, was mich sehr überrascht):
https://www.dictum.com/de/veritas-h...achwinkel-schlichthobel-nr-62-a2-eisen-703866
https://www.dictum.com/de/veritas-hobel-baeb/veritas-flachwinkel-schlichthobel-a2-eisen-703690

Die Nr. 62 ist gut 12cm länger, schwerer, hat ein breiteres Hobeleisen und breiteren Hobelkörper und eignet sich auch zum Abrichten größerer Flächen ist aber dadurch unhandlicher. Auch sind die zusätzlichen Hobeleisen teuerer. (Ich selbst besitze den und bin von der Qualität begeistert)

Der kleinere Flachwinkelhobel gleicht einer Nr. 4 und ist auch zum feinen Putzen der Oberfläche bestens geeignet. Glaube für deine jetzigen Ansprüche würde ich zu dem kleineren tendieren. Um so eine kleine Fläche wie für deine Schale abzurichten braucht man keinen so langen Hobel, wobei du mit der Nr. 62 auch nichts falsch machst.

Ein weiterer Vorteil der Veritashobel ist, dass die sehr gefragt auf den Kleinanzeigen sind. Die bekommt man also im Notfall sehr schnell und ohne große Verluste wieder verkauft. Einziger Nachteil für mich der Preis.

@flüsterholz Zahneisen habe ich noch nie benutzt... schärft man die wie ein normales Eisen?

Also ich würde mir erstmal 2 Eisen besorgen:
Das mitgelieferte 25° Eisen könntest du zu einem Schruppeisen umwandeln: https://youtu.be/3ZVhadFoq8E?si=R_mjWwejlCkpukLC&t=240
und dann vielleicht noch wie von @flüsterholz angeraten ein Eisen mit 38°. Falls dich die Veritashobel nur durch das große Sortiment an zusätzlichen Hobeleisen interessieren: du kannst dir z.B. auch für die von mir genannten Hobel der Marken Dictum/JUUMA einfach die normalen Ersatzeisen mit 25° bestellen und dann die Winkel selber anschleifen, das ist wirklich keine große Nummer. Einen steileren Winkel anschleifen geht sehr schnell und einfach - zumal ich auf einem deiner Fotos gesehen habe, dass du eine Schleifführung besitzt. Es kommt dabei auch nicht drauf an ob du genau die 38° triffst oder vielleicht bei 40° landest. Wichtig ist nur dass der Winkel über die gesamte Breite der gleiche ist. Vorrichtung um schnell den richtigen Winkel beim Schleifen zu finden: https://youtu.be/XRE-Gps9_R0?si=cyvRrsv_AXFcpx-l&t=184
 
Zuletzt bearbeitet:

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
7.271
Alter
67
Ort
Darmstadt/Dieburg
Sind denn Scorp Eisen, Schweizer Eisen und Berner Eisen im Prinzip das gleiche?
Hallo,
nein, ein Scorpeisen sieht so aus:
https://www.dictum.com/de/schnitzeisen-bildhauereisen-baca/pfeil-scorpeisen-groesse-1-700935
Das wird gezogen.
Berner Eisen sehen so aus:
https://www.dictum.com/de/schnitzeisen-bildhauereisen-baca/pfeil-bernereisen-stich-5-50-mm-701275
Das ist dann ein großes Hohleisen. Schweizer Eisen kenne ich nicht, aber die Bernereisen werden manchmal mit "schweizer Art" beschrieben.

Es grüßt Johannes
 

Skylite

ww-fichte
Registriert
28. Mai 2017
Beiträge
20
Vielen wieder für die vielen wertvollen Antworten.

Ich bin zwar jetzt eher mit dem Schnitzen von Schalen beschäftigt, möchte mich aber langfristig gerne weiterentwickeln. Vielleicht kommen später dann ganz andere Projekte auf mich zu. Daher würde ich beim Kauf eines Hobels gerne soviele Möglichkeiten wie es geht offen halten. Also quasi ein Hobel der mehr kann als ich im Moment brauche, wäre mir daher lieber. Und Qualität wäre mir auch wichtig, da ich sowas dann am liebsten nue einmal kaufen will, gerade weil es eben nicht günstig ist. So nach dem Motto, einmal und dann lange Zeit Ruhe. Und wann immer ich mir in dem Bereich etwas günstiges geholt habe ist das nach hinten losgegangen...
:emoji_grin:

Ich habe jetzt mal geguckt und gesehen das die günstige Flachwinkel Variante von Juuma 220 kostet, während die besseren Hobel von Veritas, Kunz und Lie Nielsen zwischen 270 und 300 kosten. Deshalb tendiere ich eher dazu etwas mehr auszugeben und dann das Gefühl zu haben langfristige Qualität zu erwerben. Ich glaube bei Werkzeug ist man entweder pragmatisch oder Liebhaber und ich neige ein klein wenige richtung letzteres. Die Anschaffung reißt ein Loch ins Ersparte aber irgendwie will ich mir das auch mal gönnen.

Würdet ihr sagen von den 3 Top Marken sticht eine besonders hervor oder ist etwas mehr Allrounder als die anderen?

Vielen Dank für die Unterstützung.
:emoji_slight_smile:
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.353
Ort
südlicher Odenwald
Es geht doch um den Nr.62, oder?
Da kann ich nur eingeschränkt etwas zu sagen. Mit dem von Dictum und Veritas hab ich schon gearbeitet. Lie Nielsen hab ich zumindest mal in der Hand gehabt und ein paar Züge gemacht. Zu Juuma, Kunz, Stanley oder Clifton ( haben die überhaupt eine Nr. 62?) kann ich nichts beitragen. Dictum, solide Qualität, tut was er soll, aber die Griffe liegen mir einfach nicht, aber das ist sicher individuell bei jedem anders. Bei Lie Nielsen hab ich immer das Gefühl, ich nehm die Hobel in die Hand und alles passt perfekt. Bei den normalen Bankhobeln sind sie für mich auch erste Wahl. Veritas ist dann nochmal anders und etwas durchdachter. Zum einen ist er breiter und länger als ein normaler Nr. 62. Es sind nur die paar mm die er mehr Fläche vor dem Hobeleisen hat, die mir das Arbeiten leichter machen, obwohl er mir nicht so gut in der Hand liegt, wie der Lie Nielsen. Bei Veritas find ich auch die Führung für das Eisen durch 2 Madenschrauben im vorderen Bereich genial gelöst. Und was ich inzwischen absolut schätze, ist die zusätzlich erhältliche Feineinstellung.
Abraten würde ich aber von keinem der drei Marken und letztendlich finde ich es immer am besten, wenn man die Hobel vor dem Kauf mal ausprobieren kann. Und es müssen auch nicht immer die ganz teuren sein. Bei Einhandhobeln bin ich am besten mit denen von Dictum klargekommen. Da haben mich Veritas und Lie Nielsen nicht überzeugt. Schrupphobel passt für mich ein Ulmia, usw. Aber das muss jeder für sich selbst herausfinden.
Und,... 300 € für einen Lie Nielsen Nr.62? Das wäre günstig.
Gruß Michael
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
7.271
Alter
67
Ort
Darmstadt/Dieburg
Hallo,
dann will ich auch noch etwas zum No.62 sagen. Vor ca. 5-6 Jahren hatte ich die Idee, ich möchte eine No.62 haben, wußte aber nicht von welcher Marke. Praktischerweise war dann ein Holzwerkertreffen in Siegen angesetzt und ich fragte bei woodworking.de ob es Teilnehmer am Treffen gäbe, die eine No.62 besitzen und mitbringen könnten. Glücklicherweise ergab es sich, das beim Treffen praktisch alle Marken da waren, also Juuma, Kunz +, Veritas, LeeNielsen und noch einer Marke ?. Ich konnte alle testen und habe dann für mich entschieden, wenn, dann der Veritas. Der LeeNielsen ist nicht so richtig kompatibel mit meinen Händen und deshalb zu teuer. Der Veritas ist dann der nächst teuerste, aber bringt 2 für mich wichtige Vorteile mit sich. Erstens die kleinen Schrauben, die das Hobeleisen vorne seitlich fixiert. Noch wichtiger ist aber, das ich die Maulöffnung mit einem Dreh öffnen kann und sofort die eingestellte feine Einstellung wieder herstellen kann. Dieser Hobel war mir aber zu teuer und es dauerte noch fast ein Jahr bis sich eine günstige Gelegenheit ergab.

Es grüßt Johannes
 

Skylite

ww-fichte
Registriert
28. Mai 2017
Beiträge
20
Vielen Dank für eure tollen Antworten!
:emoji_slight_smile:

Nach euren Kommentaren und Recherche wird es wohl für mich der Veritas:

https://www.dictum.com/de/veritas-h...achwinkel-schlichthobel-nr-62-a2-eisen-703866

Hat mich dann am Ende irgendwie mehr überzeugt, wenn man das als Laie überhaupt sagen kann...
:emoji_wink:

Kaufen würde ich den bei Dictum, da scheint er aktuell lieferbar und am günstigsten zu sein.

Unsicher bin ich noch ein wenig in Bezug auf die Eisen die ich dazu kaufen würde. Je mehr Optionen desto besser, da er ja andere Hobel ersetzen soll. Da ist mir z.B. aufgefallen das man zwischen einem normalen A2 und einem PM-V11- Eisen wählen kann.

Was würdet ihr da empfehlen?

Ansonsten gibt es verschiedene Neigungswinkel, welche sind da empfohlen? Unter Zubehör und Ersatzteile kann man auf der Seite auswählen. Ich sehe da 38 und 50 Grad jeweils A2 bzw. PM-V11. Ihr habt da obern schon einiges wertvolles zu geschrieben. Aber ist da jetzt abschließend noch irgendwas zu beachten?

Dann gibs noch das Kammeisen:

https://www.feinewerkzeuge.de/G307885.html

Und wie oben erwähnt wurde kann man auch ein Standarteisen abrunden und zum Schruppen verwenden?

Weil ich jetzt quasi alles abdecken will, würde ich von jeder Phase einen und ein Kammeisen holen. Eventuell noch ein zusätzliches Eisen in 25 und das dann abrunden? Ist da irgedwas das ich übersehe oder eventuell zuviel das guten?

Würdet ihr sagen es gibt noch anderes Zubehör vielleicht bei anderen Anbietern das man dazu kaufen sollte?

Viele Fragen aber troztdem schonmal vielen Dank!

:emoji_slight_smile:
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.353
Ort
südlicher Odenwald
Wie sich der Veritas mit einem runden Eisen beim schruppen verhält, keine Ahnung. Ich mag da lieber schmalere Eisen. Mit dem breiten Eisen wird das auf jeden Fall anstrengender. Das Zahneisen nehme ich manchmal bei harten oder schwierigen Hölzern zwischen Schruppen und Schlichten, aber auch nicht auf dem Veritas. Wie schon mal erwähnt, das 25° Eisen benutz ich bei Stirn/Hirnholz, sonst das 38° Eisen. Das 50° Eisen habe ich mir vor kurzem erst bestellt, aber noch nicht ausprobiert. Ob das dann wirklich einen Putzhobel ersetzt, kann ich noch nicht sagen. Kann es aber nachher mal ausprobieren, wenn ich dazu komme. Ich schreib dann nochmal. A2 oder PM-V 11 Eisen, das wird wahrscheinlich eine Glaubensfrage. Wenn Du nur Wassersteine zum Schärfen hast, würde ich die A2 Eisen empfehlen. Mir hat es keinen Spaß gemacht PM-V 11 Eisen darauf zu schleifen. Auf der Tormek ist aber ok. Vielleicht bin ich da auch zu ungeduldig. Ich will mit den Eisen arbeiten und nicht meditieren. Lie Nielsen verwendet im übrigen auch A2 Eisen.
Gruß Michael

Edit: zu deiner letzten Frage, wegen des Zubehörs. Zum Kanten abrichten verwende ich noch den festen Anschlag und für Schrägen den winkelvariablen. Außerdem nutze ich noch die Feineinstellung. Würde ich mir aber erst bestellen, wenn du es brauchst. Für dein augenblickliches Projekt sind die eher unnötig.
 
Zuletzt bearbeitet:

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.353
Ort
südlicher Odenwald
Mit der Einschränkung, dass ich zum ersten Mal mit einem 50°Eisen auf einem Nr.62 gehobelt habe, spar dir das Geld und spar lieber auf einen Putzhobel. Ulmia oder Lie Nielsen.
Gruß Michael
 

Martin Graf

ww-esche
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
483
Ort
30km östlich von München
Der 62er ist bestimmt ein interessanter und vielseitiger Hobel, dessen Kauf Du bestimmt nicht bereuen wirst. erst recht nicht, wenn Du mal mehr mit Holz arbeitest.
Ich würde aber nicht allzu viele separate Eisen kaufen - nur jeweils eins mit kleinem und großen Fasenwinkel. Fürs Grobe würde ich, wie bereits erwähnt wurde, einen einfachen Schrupphobel bevorzugen - den bekommst Du gebraucht für 25€ in gutem Zustand. Das Eisen lässt sich mMn sehr einfach schärfen und der Hobel ist sehr unkompliziert und nimmt ordentlich Material weg. Da ist es auch egal, ob das Eisen ein paar Zehntel mehr oder weniger raussteht.
Als Schlichthobel habe ich u. a. einen ECE Secundus und bin äußerst zufrieden damit. Gebraucht in guten Zustand bestimmt für unter 50€ zu bekommen. Das Eisen kann man hier ein wenig verrunden und Du erhältst bereits eine recht gute Oberfläche. Die Verstellung funktioniert wirklich gut, auch wenn es einen deutlichen Leerweg bei der Richtungsänderung gibt.
Vorteil der beiden Holzhobel ist, dass die Eisen sehr schnell entnommen, geschärft und wieder eingesetzt werden können. Die Eisen sind auch deutlich dünner als beim 62er und lassen sich auch deshalb leichter und schneller schärfen.
Als Abschluss kannst Du dann mit dem 62er drübergehen - bei der Vorbereitung für eine Schale ist das aber wahrscheinlich etwas übertrieben.
Damit hast Du fürs gleiche Geld drei Hobel zwischen denen Du sehr schnell wechseln kannst. Ich bin mir sicher, dass Dich das häufige Wechseln des Eisens (falls nur ein 62er mit vielen Eisen) irgendwann stören wird.

Gruß
Martin
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
5.586
Ort
417xx
Ich sehe schon, noch ein, zwei schöne Projekte, dann folgt als nächster Schritt eine kleine Drechselbank.
 
Oben Unten