Absatzmarkt für Bretter Bohlen etc.

fakesurfer

ww-pappel
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Moin ich heiße Marc und bin neu hier

Wir pflegen und fällen seit über 20 Jahren als professionelle Firma, Bäume in unserer Region.
Mit jedem Jahr fällt es mir schwerer, das anfallende Holz immer nur als Brennholz anzusehen und entsprechend kleinzumachen.
Im letzten Jahr haben wir bereits angefangen, Stammholz mit einem Anbausägewerk zu Bohlen, Brettern und Kantholz zu sägen. Das Resultat kann sich sehen lassen. Heimische Hölzer in unseren Wohnzimmern weiterleben zu lassen ist die Idee und schon das fühlt sich irgendwie gut an…
In diesem Frühjahr werde ich eine Woodmizer Bandsäge bestellen und mir Gedanken über eine Trockenkammer machen.
Macht es Sinn die kleineren Tischlereien direkt anzusprechen, gibt es im Netz Marktplätze oder wie würdet Ihr vorgehen?
Durch meinen Job komme ich an so viele `Schätzchen´ die ich lieben gern aufsägen und vermarkten würde...
Bin echt gespannt, was da so geht
Gruß, Marc
 

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magmog

ww-robinie
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Moin,

sehr gute Idee, durchaus realisierbar.
Kleinanzeigen und eine Meldung im regionalen Innungsblatt
könnten das Geschäft beleben.
Bei besonderen Raritäten guter Dimension könnten Furnierhändler
Deine Geschäftsfreunde werden. Die aber von dem Einschnitt fragen!
 

Leibhaftiger

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Aus meiner (Hobby-) Sicht: Wende Dich an private und Hobbyisten. Für uns ist es relativ schwer, an schönes Schnittholz zu kommen. Viele große Holzhändler wollen keine Amateure und das meiste Holz aus privater Hand ist nicht trocken genug oder soll astronomische Preise erzielen (Neulich wollte jemand 3500 Euro/cbm für Eiche mit 18-20% Restfeuchte...)
Wenn Du da mit marktgerechten Preisen (aus dem Bauch: Holzhändler +10%), kammergetrockneter Ware und ein bisschen Auswahl ein "Geschäft" ausmachst, hast Du eine in meinen Augen schöne Nische gefunden. Schade, dass Du am anderen Ende von Deutschland sitzt, ich wäre garantiert ein Kunde geworden.

Viel Erfolg mit dem Vorhaben!
 

Sebl

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Habe selbst schon holz von einem Kleinunternehmer gekauft, der ist selbst förster, kauft sein Holz aber vielfach auch auf den großen Holzauktionen. Der inseriert regelmäßig bei Ebay Kleinanzeigen. Da ist auch mal Vogelbeere, Rüster und andere Obstbäume im Programm.
 

Michel1984

ww-esche
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Kommt drauf an, ob du dir ein "Zubrot" verdienen möchtest oder davon leben willst.

Nur von privaten Kunden, die nur die Filetstücke haben wollen und die auch noch zum Schnäppchenpreis, wirst du nicht leben können.

Die kleinen Sägewerke bei uns in der Umgebung haben alle so vor 30-40 Jahren
Geschlossen, weil sich der Markt verändert hat und die nichtmehr mithalten konnten.

Für Schreinereien ist es mittlerweile unwirtschaftlich Holz im großen Stil zu kaufen und selbst einzulagern. Also wird alles Kommissioniert bestellt.
...und die wollen top Ware auch kurzfristig geliefert bekommen.

Stämme im Auftrag, als "Lohnunternehmer" schneiden und gegebenenfalls eigene Stämme schneiden und verkaufen, kann sich schon lohnen.
Da würde ich als Kunden aber Land-/
Forstwirte und evtl regional angesiedelte Holzhändler in Betracht ziehen.
Aber vom trocknen würde ich die Finger lassen.
 

MJCV

ww-ahorn
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Nur von privaten Kunden, die nur die Filetstücke haben wollen und die auch noch zum Schnäppchenpreis, wirst du nicht leben können.
Weiß ich gar nicht. Geh mal in einen Baumarkt, das Holz geht dort weg wie die warmen Semmeln, aber von Filetstück oder gar Schnäppchenpreis kann echt keine Rede sein.

Ich glaube, das Um und Auf wird sein, dass die Leute dich finden. Im Nachhinein greif ich mir ans Hirn, aber als ich begonnen habe mit dem Holzwerken, hat mir einfach das Vokabular gefehlt, um das Holz in dem Format zu finden, das ich gesucht habe.
 

brubu

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Hallo
Das ist das auf und ab der Marktwirtschaft. Mal gehen die kleinen Betriebe zu, dann kommen sie wieder. Im Thema "der grosse Holzmangel"
sieht man was passiert wenn die kleinen Sägewerke fehlen.
Wenn du im Forstbereich tätig bist nehme ich an, ihr habt Platz und Umschlagmaschinen, eine gewisse Einrichtung braucht es dazu.
Fachwissen aus dem Sägerbereich ist auch nötig, was wie wann einzuschneiden und wie zu lagern ist, ist sehr wichtig und nicht ganz einfach.
Dann kommt noch Käferwissen und Pilzwissen dazu, das sind nicht unbedingt die gleichen wie am Rundholz.

Selber suchte ich schon sehr viel nach Fachbüchern wie und wann die einzelnen Holzarten eingeschnitten und wie sie gelagert werden müssen.
Leider habe ich nichts gefunden, nur die bekannten schreinerspezifischen Erklärungen zu den Holzarten.

Ich wünsche viel Erfolg.
Gruss brubu
 

Leibhaftiger

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Kommt drauf an, ob du dir ein "Zubrot" verdienen möchtest oder davon leben willst.

Nur von privaten Kunden, die nur die Filetstücke haben wollen und die auch noch zum Schnäppchenpreis, wirst du nicht leben können.
....
Aber vom trocknen würde ich die Finger lassen.

Ich glaube es gibt mehr Kunden, die gerne gutes Geld in gutes Holz investieren würden, als man glaubt. Wenn man sie denn lässt. Ich würde z.B. bei einem Holzhändler ohne Murren einen "Kleinmengenabnehmer"-Aufschlag akzeptieren, leider lassen sich auch damit nicht alle überzeugen.
Und Filetstücke will glaub ich jeder :emoji_grin:

Zum alleinigen Broterwerb glaube auch ich wird es nicht reichen, habe ich aus der Anfrage des TE aber auch nicht rausgelesen. Motivation war "gutes Holz nicht zu Brennholz zu verarbeiten", soweit ich das verstanden habe. Aber ein Gutes Zubrot dürfte schon drin sein.

Wieso würdest Du vom Trocken die Finger lassen? Schwierig ja, aber nass wird der mögliche Kundenkreis auch sehr sehr klein.
 

Lorenzo

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Unbedingte Zustimmung! Mach das, das Holz wirst du los werden. Ohne Probleme!
Und um dem Problem der Filetstückkunden zu umgehen muss halt auch der Privatkunde Minimum nen halben Stamm abnehmen. Sonst bleibst du vielleicht wirklich auf den Seitenbrettern sitzen.
Ich finde es gehört zu Massivholzverarbeitung dazu den ganzen Stamm sinnvoll zu nutzen, un d praktischerweise berücksichtigen daß die traditionellen Bauweisen.
 

VolkerDK

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Ich mache auch immer mal wieder Planken, und verkaufe die in der Region. Auch ein Handwerkermarkt hat schon mal Resultate gebracht. Auch einen Bootsbauer hab ich schon was verkauft, Stichwort Krummholz und eben soll es da nicht kammergetrocknet sein. Macht Laune und ist ein schönes Hobby!
 

vangogh

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Riftholz ist ebenso ein wahrscheinlich sehr profitables Nischenthema. Ich gebe dafür zum Beispiel viel Geld aus.
 

Dikado

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Über Kunden könnte ich mich nicht beklagen, seit einige Leute davon Wind bekommen haben, dass ich Holz aufschneide, hab ich ständig Anfragen.... sag mal du machst doch.... hast du nicht mal was übrig..... ich bräuchte da mal ......, aber natürlich wird das für umme erwartet.
Also, der Bedarf scheint ja da zu sein.
 
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VolkerDK

ww-robinie
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Ich habe mal 4 Eschen gekauft für 150 Euro...das waren etwa 6 FM...davon habe ich schon 300.- in Planken reingeholt, noch 20 Planken liegen und 8 Ster Brennholz.
Eine Planke nehme ich so 30-50 Euro, 2.5 - 3m lang, 40-60cm breit. Filetstücke auch mehr.
Leben kann man davon nicht, aber besser als in die Kneipe gehen:emoji_slight_smile:
Eiche nehme ich auch mal 300 Euro für eine 80er Planke in 3m Länge und 8.5cm dick
 

thefarmer666

ww-birke
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Hi Marc,
ich denke das sich ein Markt dafür findet. Insbesondere die Trocknung kann einen Unterschied machen..
Hier im Berliner Umland finden sich in den Kleinanzeigen mehrere Anbieter von Schnittholz, deren Ware aus der Baumpflege stammt. Meist wird dies dann frisch oder lufttrocken verkauft. Das ist mir meist zu heikel, auch im Hinblick auf Holzschädlinge. Die Preise liegen dann aber trotzdem im Bereich des proffessionellen Holzhandels.
Ich führe beruflich Baumkontrollen durch und erstelle Baumgutachten. Da blutet schon häufig das Herz, wenn man sieht, was da an tollem Material durch den Hacker wandert.

Schaden kann es auch nicht, das Konzept zur Marke zu machen. Hier z.B.: Stadtwaldholz

In Kooperation mit Tischlereien finden sich ggf. auch ex-Baumbesizer, die gerne eine Möbelstück aus ihrem Hofbaum hätten.

Es bleiben natürlich die Probleme der Holzqualität (Fäulen, Risse, Drehwuchs, etc) und der Logistik.
Aber nur Mut.
Grüße,
Nicolas
 

fragnix

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Fakt ist doch, dass man als Hobbytischler beim Holzhändler mal mehr und mal weniger Glück hat, Holz kaufen zu dürfen. Daher denke ich, dass ein Anbieter speziell für kleinere Menge auf jeden Fall Kunden finden wird. Z.B. mich, dicht genug dran ist er. Wir schneiden zwar selbst auf, aber können nicht beschleunigt trocknen, und schon finde ich sein Angebot interessant.
 

Martin45

ww-robinie
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Wieso das? Für den Holzhändler lohnt es sich doch auch. Wenn man jetzt einen Aufschlag für den Mehraufwand mit kleineren Posten dazu rechnet, (meinetwegen auch 20%), wieso rechnet sich das dann nur für den Käufer?
Wie soll das mit ein paar Prozent mehr gehen? Klar geht, das aber nicht für ein paar Prozent Aufschlag, nur das wollte ich klarstellen.
Der grosse Holzhändler kauft riesige Posten von grossen Sägewerken und verkauft ja wie hier zu lesen ist oft auch nur in größeren Posten.
Da muss ein kleiner Anbieter mit viel Handarbeit zwangsläufig deutlich höhere Preise aufrufen. Das wird er nur durch exquisite oder selten Stücke rentabel sein.
Wie oben schon von jemand anderem geschrieben, es hat einen Grund, wieso die ganzen kleinen Sägewerke vor Jahren pleite gegangen sind. Aus heutiger Sicht bekamst du dort das gesägte Holz als Direktkäufer nachgeschmissen.
 
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