90° Verbindung Kanthölzer

BurnyHa

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Guten Abend zusammen!

Ich möchte für ein Kinderzimmer ein Podest bauen um per Leiter auf eine Zwischendecke zu kommen.

Dazu habe ich mir Kanthölzer 74x74mm für die Pfosten besorgt. Für die Querverbindung hab ich Kanthölzer mit 74x44 vorgesehen. Mir geht es jetzt um die Verbindung der zwei Kanthölzer. Kann ich einfach im senkrechten Pfosten eine 2cm tiefe Ausklinkung machen und dann von der Seite in die Stirnseite der Querhölzer zwei Spax?
Dann müsste ja 90° versetzt noch eine weitere Ausklinkung für den Querbalken in die andere Richtung, der Pfosten hätte dann ja an der Stelle nur noch 54x54. Kann ich das so machen oder habt ihr eine bessere Idee?

Ich hab dazu mal eine Skizze angehängt.
 

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roland44

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Überblatten oder Zapfen wäre wohl das Richtige. Zur Sicherheit eventuell starken Holzdübel einleimen. Bei Leitern werden die Zapfen auch gekeilt.
Gruß
Roland
 

Setter

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Weil Statiker sowas nicht berechnen können.
Die haben auch Probleme bei Fachwerkhäusern die schon paar hundert Jahre alt sind. Fast nicht berechenbar, deshalb in deren Augen nicht möglich / zulässig / genehmigungsfähig...
Kurioserweise stehen diese Häuser noch und die althergebrachten Zimmermannsmäßigen Holzverbindungen funktionieren auch noch heute
 

uli2003

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Kurioserweise stehen diese Häuser noch und die althergebrachten Zimmermannsmäßigen Holzverbindungen funktionieren auch noch heute
Das hat einen anderen Hintergrund. Berechnen kann man das schon, nur geht es heute auch um die Optik.
Viele alte Dächer sehen doch aus wie Fischernetze. Klar, hält, Holz macht eine Menge mit bis es bricht. :emoji_slight_smile:
 

IngoS

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Statiker sehen heute in einer Schlitz/Zapfenverbindung eine unzulässige Schwächung des Querschnitts
Hallo,

wen ich im Holm ein Zapfenloch im Bereich der neutralen Faser einbringe, ist die Schwächung des Holmes mit Sicherheit geringer, als wenn man quer eine Nut einschneidet.

Gruß

Ingo
 

uli2003

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wen ich im Holm ein Zapfenloch im Bereich der neutralen Faser einbringe, ist die Schwächung des Holmes mit Sicherheit geringer, als wenn man quer eine Nut einschneidet.
Des Holms. Und das Querstück, was jetzt noch 1/3 seines Querschnitts besitzt?
 

IngoS

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Des Holms. Und das Querstück, was jetzt noch 1/3 seines Querschnitts besitzt?

Also, bei Leitern wird das so schon seit ewigen Zeiten erfolgreich gemacht und da ist der Holm das mit Abstand am stärksten belastete Teil und zwar auf Biegung.
Die Sprosse ist wegen ihrer Kürze von der Biegung her kein Problem und die Zapfen, im Wesentlichen auf Abscherung belastet, halten auch locker und um so eine Konstruktion ging es doch hier.
Dein Beitrag kann sich ja auch nicht pauschal auf alle Zapfenverbindungen beziehen, sondern auf bestimmte Fälle.

Gruß

Ingo
 

uli2003

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Dein Beitrag kann sich ja auch nicht pauschal auf alle Zapfenverbindungen beziehen, sondern auf bestimmte Fälle.
Das ist natürlich richtig. Natürlich kann man Zapfenverbindungen so dimensionieren, dass das funktioniert. Geht in der Regel aber mit mehr Materialaufwand einher.
Leitern - ja, die ganz alten waren ganz durchgestemmt, ohne abzusetzen. Dann wurde etwas abgefräst, heute macht man 'echte' Zapfen, jedoch immer deutlich mehr als 1/3 Holzdicke, wie es allgemein üblich ist.
 

Mister G

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Statiker sehen heute in einer Schlitz/Zapfenverbindung eine unzulässige Schwächung des Querschnitts.

Wenn der Statiker den wirksamen Querschnitt in Rechnung stellt und nicht den maximalen Holzquerschnitt, ist da nix unzulässig. Heute möchte man an jeder Ecke Material einsparen, da erscheinen andere Verbindungen vielleicht wirtschaftlicher. Leider versagen solche "wirtschaftlicheren" Ingenieurs-Konstruktionen dann auch mal eher, als die Fachwerkhäuser, die die Zimmerer rein handwerklich vor 500 Jahren gebaut haben.
 

uli2003

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Wenn der Statiker den wirksamen Querschnitt in Rechnung stellt und nicht den maximalen Holzquerschnitt, ist da nix unzulässig
Natürlich nicht. Nach heutigem Betrachtungsweisen sind die Querschnitte jedoch dann ungleich höher.

Das da irgend etwas heute versagt kann ich so eher nicht bestätigen.
Mein Carport durfte laut Statik auch nicht mit Schlitz und Zapfen verbunden werden.
Ist er aber, weil mein Augenmaß sagt dass es passt. Tut es auch :emoji_wink:
 

Hondo6566

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Ein großer Schwedenhaus Produzent macht seine Dachbinder nur mit Nagelblechen.
Die sind vom Querschnitt so dünn, da spielt es keine Rolle ob Nagelblechen oder verzapft. Im Brandfall ist der Dachstuhl fällig.
Kam erst vor wenigen Tagen ein Bericht im TV über den Hersteller.
Andreas
 

IngoS

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Hallo,

der Fadeneröffner will im Kinderzimmer ein paar Sprossen an Holmen anbringen. Was hat das mit Ingenieurbau und industriemäßig verpressten Nagelblechen zu tun?
Die angefügte Zeichnung verstehe ich aber nicht so richtig.Vielleicht sollte da noch mal nachgebessert werden, damit man wirklich sachdienliche Hinweise geben kann.

Gruß

Ingo
 

BurnyHa

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Da kam ja schon ordentlich Input von euch, vielen Dank schonmal!

Ich hab nochmal eine ausführlichere Skizze gemacht. Ich möchte für ein kleines Kind einen Aufgang auf eine knapp 2,7m hohe Zwischendecke machen. Natürlich soll es auch das Gewicht eines Erwachsenen tragen.
Platz für eine Treppe ist nicht, Raumspartreppe will ich in dem Alter noch nicht und eine 2,7m hohe Leiter auch nicht.
Deswegen die zwei Podeste, über die dann mit drei kurzen Leitern die Zwischendecke erreicht wird (braun angedeutet).
Die Podeste werden ca 80x80cm. Mir geht es jetzt um die rot markierten Verbindungen. Die grünen Stücke werden an der Wand verschraubt.

K800_Skizze2.JPG
 

McBride

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Hallo,
nicht ganz so elegant, aber einfacher:
Die 74x44 Querriegel hochkant, seitlich an die Pfosten schrauben, eventuell 1cm einlassen.
Zu den Wandhölzern würde ich keine weiteren Riegel verwenden, die Aufgabe übernimmt der spätere Belag,
dort kannst du auch die Leitern anlehnen.


Podest.JPG
 

BurnyHa

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Vielen Dank nochmal für den Input, werde es so machen wie von @McBride beschrieben. Einfach und Zweckmäßig.

Mit welchem Programm hast du das gezeichnet?
 

McBride

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Das ist eine uralte Version von "Google Sketchup", heisst jetzt "Sketchup Make" oder nur "Sketchup", bin mir nicht sicher.
Na dann viel Spaß beim Handwerken.:emoji_slight_smile:
 

BurnyHa

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Ich hol das Thema nochmal hoch.

Das gleiche möchte ich jetzt im zweiten Kinderzimmer machen. Hier möchte ich aber aus Platzgründen einen Pfosten nicht auf dem Boden abstellen, sondern von oben abhängen. Das Abhängen ist kein Problem.
Ich stelle mir grad nur die Frage, wie ich den Querriegel sicher befestige.

Ich hätte den Querriegel jetzt einfach seitlich an den Pfosten mit einer 10er Schlossschraube befestigt und dann noch stirnseitig ein Brett angebracht und mit dem Querriegel und dem Pfosten verschraubt, so wie auf dem Bild angedeutet. Das Einlassen der Querriegel kann ich mir sparen, wenn ich die mit Schlossschrauben befestige, oder?

Was meint ihr?

Viele Grüße
 

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BurnyHa

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Ist die Konstruktion zu gewagt, so dass sich keiner einen Kommentar dazu abgeben traut :emoji_wink:
 

NOFX

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Holzbalken rein auf Zug zu belasten macht nicht soviel Sinn und sieht auch nicht sehr elegant aus. Eventuell mit Gewindestange und Injektionsmörtel von der Decke abhängen und das Podest vormontiert daran befestigen.
 
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