5 mm MDF verbinden

ThoBit

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Hallo,

wie kann man am besten 5 mm dickes MDF ca. 50 x 300 mm rechtwinklig verbinden? Falls möglich unsichtbar. Es soll eine kleine Schublade werden die in ein vorhandenen Schrank eingebaut wird.

Danke
 

magmog

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Guuden,

Nach meiner Erfahrung ist PU für MDF „Hirnholzverleimungen" der beste Kleber.
In solchen Fällen trage ich ihn beidseitig für eine gute Benetzung auf, aber nur dünn.
 

derdad

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Guuden,

Nach meiner Erfahrung ist PU für MDF „Hirnholzverleimungen" der beste Kleber.
In solchen Fällen trage ich ihn beidseitig für eine gute Benetzung auf, aber nur dünn.
Bei Hirnholzverleimung von Massivholz mag das stimmen. Bei MDF ist es nebensächlich.
Ich hab auch schon Massivleisten auf Gehrung mit normalem Weissleim verleimt und hatte keine Probleme.

Zur eigentlichen Fragestellung: elegante Lösung = Gehrung mit "Klebebandmethode" verleimen. Quick and Dirty Lösung = stumpf Leimen und mit kleinen Nägeln sichern.
bei einer Schublade ist ja sowieso noch ein Boden der wahrscheinlich aufgeleimt wird. Der hält bei so einer kleinen Schublade auch noch zusätzlich.
LG Gerhard
 

depitter

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ich halte das generell für ein Gerücht das sich Hirnholz schlechter verleimen lässt, ich weiss, jetzt werden mich einige steinigen :emoji_grin:.
 

WinfriedM

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Ich hab 3mm HDF mal mit Sekundenkleber-Gel geklebt. Brauchte ich nur ca. 30s zusammendrücken und dann gings weiter Stück für Stück, bis der Kasten fertig war. Hat funktioniert und hält jetzt schon über 10 Jahre.

ich halte das generell für ein Gerücht das sich Hirnholz schlechter verleimen lässt, ich weiss, jetzt werden mich einige steinigen :emoji_grin:.
Fakenews sind heutzutage nichts mehr, wofür man gesteinigt wird. :emoji_sunglasses:
 

depitter

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MDF klebt sowieso wie Sau, das kann man fast mit allem kleben.
Ich würde da übrigens auch kein 5mm MDF für nehmen sondern Sperrholz.
 

ThoBit

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Vielen Dank an Alle für die Antworten.
Warum lieber Sperrholz?
Ich wollte MDF nehmen da die bessere Oberfläche.
 

KaiX0

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ich halte das generell für ein Gerücht das sich Hirnholz schlechter verleimen lässt, ich weiss, jetzt werden mich einige steinigen :emoji_grin:.
Mal so zur Veranschaulichung. Nimm mal 2 Bündel Strohalme und versuche die längs miteinander zu verklebe, also zu verlängern.Und nun das selbe, aber die Bündel werden nebeneinander, also an der Längsseite verklebt. Das Bild hilft, die Problematik einer Hirnholzverleimung zu erkennen. Natürlich gibt es Tricks, aber das Problem existiert.
 

depitter

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Mal so zur Veranschaulichung. Nimm mal 2 Bündel Strohalme und versuche die längs miteinander zu verklebe, also zu verlängern.Und nun das selbe, aber die Bündel werden nebeneinander, also an der Längsseite verklebt. Das Bild hilft, die Problematik einer Hirnholzverleimung zu erkennen. Natürlich gibt es Tricks, aber das Problem existiert.
na, ob das jetzt ein gutes Beispiel ist?
Strohhalme sind hohl, da bleibt ja gar keine Fläche zum kleben über.
Solltest Du Holzstäbchen gemeint haben, dann müsstes Du die aber bei der Längsverklebung dann über Kreuz verkleben um eine annähernd gleiche Klebefläche zu haben.

Das müsste man dann schon vernünftig testen, zwei Stücke mit gleich großer Klebefläche aus dem gleichen Holz, dann einmal Stirnseitig und einmal an der Längsseite kleben und dann testen.

Ich bin mir fast sicher das es dann erstaunte Gesichter geben wird.

Möglicherweise kommen diese Geschichten daher, da bei einem händischen Bruchtest der Klebestelle, die Längsverklebung eher im Holz bricht als die Stirnverklebung.

Mir will das sonst gar nicht in den Sinn warum das wohl schlechter kleben soll? Ich wage sogar die Behauptung daß die Stirnholzverklebung stabiler sein müsste, da in den meisten Fällen die Oberfläche deutlich leimfreundlicher ist.

Wie dem auch sei, ich habe schon oft Stirnholz verklebt und könnte nicht sagen, daß das besonders labil war.
 

depitter

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Vielen Dank an Alle für die Antworten.
Warum lieber Sperrholz?
Ich wollte MDF nehmen da die bessere Oberfläche.
Sperrholz ist stabiler, bei nur 5mm ist das sicher ein Punkt.
Sperrholz ist auch nicht so empfindlich gegen mechanische Beschädigungen und Feuchtigkeit.
Ich mag MDF nicht so gerne wegen des hohen Leimanteils der ausdünstet, Sperrholz ist zwar auch geleimt aber bei MDF ist das schlimmer.
Bessere Oberfläche in welcher Hinsicht meinst Du das? Ok es ist glatter, aber schöner aussehen (jedenfalls für meinen Geschmack) tut Holz in jeder Form wo man das Holz noch erkennt.
Aber das ist Geschmacksache, Hauptgrund für mich wäre die Stabilität.
 

carsten

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Hallo

naja der Leimanteil bei MDF liegt bei ca 10 %. Die Ausdünstung moderner Holzwerkstoffe liegt deutlich unter dem was noch vor Jahren üblich war.
Die Emissionsklassen gelten für alle Holzwerkstoffe gleichermaßen. E1 ist für Deutschland verbindlich.
 

Seanathair

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Hallo

naja der Leimanteil bei MDF liegt bei ca 10 %. Die Ausdünstung moderner Holzwerkstoffe liegt deutlich unter dem was noch vor Jahren üblich war.
Die Emissionsklassen gelten für alle Holzwerkstoffe gleichermaßen. E1 ist für Deutschland verbindlich.
Deshalb sollte man ja Holzwerkstoffe meiden, wo es nur geht....
 

KaiX0

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na, ob das jetzt ein gutes Beispiel ist?
Strohhalme sind hohl, da bleibt ja gar keine Fläche zum kleben über.
Solltest Du Holzstäbchen gemeint haben, dann müsstes Du die aber bei der Längsverklebung dann über Kreuz verkleben um eine annähernd gleiche Klebefläche zu haben.

Das müsste man dann schon vernünftig testen, zwei Stücke mit gleich großer Klebefläche aus dem gleichen Holz, dann einmal Stirnseitig und einmal an der Längsseite kleben und dann testen.

Ich bin mir fast sicher das es dann erstaunte Gesichter geben wird.

Möglicherweise kommen diese Geschichten daher, da bei einem händischen Bruchtest der Klebestelle, die Längsverklebung eher im Holz bricht als die Stirnverklebung.

Mir will das sonst gar nicht in den Sinn warum das wohl schlechter kleben soll? Ich wage sogar die Behauptung daß die Stirnholzverklebung stabiler sein müsste, da in den meisten Fällen die Oberfläche deutlich leimfreundlicher ist.

Wie dem auch sei, ich habe schon oft Stirnholz verklebt und könnte nicht sagen, daß das besonders labil war.
Die Strohhalme dienen der Illustration und sind natürlich übertrieben hohl. Tatsächlich sind es aber langgestreckte Zellen mit in Längsrichtung festen Wänden.
 

WinfriedM

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Mir will das sonst gar nicht in den Sinn warum das wohl schlechter kleben soll? Ich wage sogar die Behauptung daß die Stirnholzverklebung stabiler sein müsste, da in den meisten Fällen die Oberfläche deutlich leimfreundlicher ist.
Mach doch mal einen Versuch, damit du deine These überprüfen kannst.
 

KaiX0

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das hat mir doch jetzt keine Ruhe gelassen und ich habe mal ein wenig geschaut ob ich nicht etwas darüber finde.

Ist zwar in englisch aber man versteht das glaube ich auch ohne Sprache.

https://www.youtube.com/watch?v=m7HxBa9WVis
Wow, vielen Dank. Du hast gerade meine Weltanschauung zerstört:emoji_slight_smile:.
Sehr gut gemacht, und ebenso eindeutig im Ergebnis. Eine Voraussetzung scheint aber zu sein, das ausreichend Leim aufgetragen wird. um in die Hohlräume eindringen zu können. Dahin zielen ja auch Tipps wie vorher mit verdünntem Leim benetzen, wenn ich es richtig verstehe.
Nun interessiert mich aber die Erfahrung der Praktiker hier...
 

Seanathair

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Das liegt wahrscheinlich an einer nicht unüblichen Fehlinterpretation von Schadensbildern. Da aufgrund der unterschiedlichen Belastbarkeit von Holz längs-und quer zu Fasen in einem Fall das Holz und im anderen Fall die Leimfuge das schwächere Element ist, wird vermutet, dass die Verbindung als solches schwächer ist. Bei homogenen Werkstoffen, wie z.B. Metallen ist eine vergleichbare Schadensbeurteilung natürlich eindeutiger.
 

depitter

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der hat übrigens noch zwei weiter Videos übers verleimen wie ich eben gesehen habe, auch interessant, einmal geht es um das verleimen von Winkeln und einmal mit Flachdübeln.
Und hier habe ich noch ein Video in deutscher Sprache gefunden, der bezieht sich auch auf das englische Video.

Wow, vielen Dank. Du hast gerade meine Weltanschauung zerstört:emoji_slight_smile:.

Dafür entschuldige ich mich in aller Form.:emoji_innocent:

Ich mache das eigentlich schon lange, das ist aber die einzige Verleimung (von extrem belasteten Sachen abgesehen) bei der ich den Leim auf beide Flächen auftrage.
 

Seanathair

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Wir sind zwar etwas weit vom Thema abgekommen, aber ich möchte noch etwas zur "schlechten" Verleimung und "Weltanschauung" beitragen.
Beide Anschauungen sind durchaus richtig. Eine Hirnholzverleimung ist, wie im Video dargestellt rein rechnerisch belastbarer.
ABER
Bezogen auf die Belastbarkeit des Grundwerkstoffe parallel zu Faser ist diese, wie schon erwähnt, deutlich schwächer. Daher erfüllt diese in der Regel nicht die Erwartung, welche man allein durch den Anschein der verbundenen Bauteile hat. Die Zugfestigkeit längs zur Faser kann durchaus 50mal so hoch sein, wie quer zur Faser. Ähnliches gilt für die Elastizität. Eine Hirnholzverleimung ist daher viel schlagempfindlicher und man kann durchaus von einer schlechteren Verleimung sprechen, da sie die Festigkeitseigenschaften des Grundwerkstoffes nicht erreicht.
Bei Verbindungen auf Gehrung kommt noch hinzu, das durch das Arbeiten des Holzes und die geringe Elastizität in Längsrichtung unkalkulierbare Kräfte auf die Leimfuge wirken können.
 
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