2x 2 Holzdübel und alles eben, 3x 2 Holzdübel und schief wie in Pisa

Brett_Pitt82

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Hallo,

ich bin in den letzten Zügen bei dem Hocker hier:

https://www.selbst.de/treppenhocker-bauen-26073.html

oben habe ich die 2 Querleisten vorne und hinten drin, vorne unten nicht.
Ich denke, wenn die beiden Bretter aufgeleimt sind, bringt das auch so genug Stabilität.

Ich wollte aber hinten unten noch eine Querleiste etwa 5 cm über dem Boden einbauen.
Wenn ich das aber auch mit Holzdübeln machen will und alles bündig sein soll, dann verzieht es das ganze Ding so, dass es über Eck kippelt.
Alle Schnitte sind penibelst mit einer Zugsäge gemacht. Ich denke, das Problem ist, dass eine der beiden senkrechten langen Säulen etwas verdreht ist, sie also nicht parallel zueinander laufen.
Die Querleiste würde um etwa 5mm überstehen, wenn alle 4 Füße auf dem Boden sind bzw. es kippelt halt, wenn es bündig ist.
Habe mit einem Akkuschrauber und dem Wolfcraft Meisterdübler gearbeitet, aber jede kleinste Winkelabweichung beim Bohren/Verdübeln wirkt sich auf 30 cm Bauteilbreite halt gleich im Millimeterbereich aus.

Fragen nun:
Gibt es eine Faustformel, wie man sowas verdübelt? "Bei 4 Verbindungen nur 3 mit Dübel, der Rest nur geleimt" oder so?
Welche Holzteile zuerst?
Ich habe den Eindruck, dass "viel" hier viel Spannungen generiert.

Tipps und Tricks wie man solche kleinen Abweichungen korrigiert bzw. vermeidet?
(Großes Werkzeug scheidet aufgrund von Platzmangel aus, ich bastle auf einer 100x60 cm Werkbank im Wäschekeller :emoji_fearful:)

Hatte auch den Eindruck, dass der 6er ENT-Holzbohrer trotz "Ankörnen" mit diesen Messingpieksern in der Gegenseite teilweise verlaufen ist.
Normal? Tipps und Tricks?

Video- oder Literaturempfehlungen?

Danke!

Habe zwar einige Fehler gemacht, hat aber doch Spaß gemacht und war lehrreich :emoji_thumbsup:
 
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yoghurt

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seschmi

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Aus was für Holz ist der Hocker gebaut? Ist das selbst abgerichtet, oder sind es fertig gekaufte Latten aus dem Baumarkt? Falls letzteres, sind die ziemlich sicher verzogen - wenn man Holz nicht schnell nach dem abrichten verarbeitet, sondern in eine andere Umgebung bringt, ist das immer so.

Ganz genau verstehe ich Deine Beschreibung nicht, würde es aber ganz pragmatisch so verleimen, dass es stabil ist, und dann das überstehende Bein so kürzen, dass es nicht mehr kippelt.

Stumpf verleimen ohne Dübel bringt nichts. Gerade die Querleiste hinten unten soll ja verhindern, dass der Hocker Spagat macht. Das heißt, sie wird vor allem auf Zug belastet. Da ist Dübeln schon nicht ideal, aber ohne Dübel kann man die Leiste genauso gut weglassen.
 

Bauwas

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Bei 4 Verbindungen nur 3 mit Dübel, der Rest nur geleimt
Meinst Du damit, du würdest den Dübel einfach weglassen wollen?
Nee, nee, das ist nix.
Das handgebohrte (auch mit Schablone) Dübel nicht immer 100% passen ist leider so. Hast du jeweils also die seitlichen Teile schon verleimt?
Und ohne Dübel würde der Querholm gut passen?
Dann überprüfe doch mal ob die Dübel in der Höhe richtig sitzen, oder ob es da starke Differenzen gibt. Notfalls neu Dübeln, oder passend schnitzen.
 

IngoS

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Hallo,

Voraussetzung für gute passende Dübelverbindungen sind erstmal exakte Einzelteile wie Beine und Zargen. Wenn die schon krumm und verdreht, oder nicht Maßhaltig sind, gibt es Probleme, weil die Dübelbohrungen nicht exakt gesetzt werden können.
Frei Hand mit Akkuschrauber verlaufen auch exakt angerissene Bohrungen wegen der unterschiedlich harten Jahresringe, besonders leicht beim Bohren in Hirnholz.
Außerdem ist es so kaum möglich, exakt senkrecht zu Bohren.
Mit einer guten Dübelbohrlehre mag es funktionieren. Ich habe da aber keine Erfahrungen mit irgendwelchen Lehren, weil ich Dübelbohrungen ausschließlich mit meiner Langlochbohrmaschine mache.

Ansonsten von der Arbeitsweise her, würde ich erst die beiden Seiten verleimen und dann diese mit den Zargen zum fertigen Gestell verbinden.

Gruß
 

Brett_Pitt82

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Aus was für Holz ist der Hocker gebaut? Ist das selbst abgerichtet, oder sind es fertig gekaufte Latten aus dem Baumarkt?
....
Ganz genau verstehe ich Deine Beschreibung nicht, würde es aber ganz pragmatisch so verleimen, dass es stabil ist, und dann das überstehende Bein so kürzen, dass es nicht mehr kippelt.
Hab günstige Leisten aus dem Baumarkt geholt, 24x44 mm müssten das gewesen sein. Erstes Projekt und so.. hatte sicher auch 40 Stück in der Hand und mir die 3 oder 4 besten rausgesucht. Da das längste Stück auch nur 45 cm ist und ich die vorher übereinander liegen hatte, ist mir kein Verzug aufgefallen.

Meinst Du damit, du würdest den Dübel einfach weglassen wollen?
Hast du jeweils also die seitlichen Teile schon verleimt?
Und ohne Dübel würde der Querholm gut passen?
Dann überprüfe doch mal ob die Dübel in der Höhe richtig sitzen, oder ob es da starke Differenzen gibt. Notfalls neu Dübeln, oder passend schnitzen.
Die seitlichen Teile sind verleimt, fehlen noch die Bretter und die 3 Leisten quer.
Ich muss morgen nochmal schauen, aber ich glaube, eine der langen senkrechten Leisten ist leicht verdreht montiert (wenn man von oben schaut nach rechts oder links), daher ist die Querleiste dann auf der anderen Seite nicht bündig, sondern steht leicht über.
Wenn man die Leiste dann bündig hinzieht, verdreht es halt die ganze Konstruktion.

Frei Hand mit Akkuschrauber verlaufen auch exakt angerissene Bohrungen wegen der unterschiedlich harten Jahresringe, besonders leicht beim Bohren in Hirnholz.
Außerdem ist es so kaum möglich, exakt senkrecht zu Bohren.
....
Ansonsten von der Arbeitsweise her, würde ich erst die beiden Seiten verleimen und dann diese mit den Zargen zum fertigen Gestell verbinden.
Ich denke, das ist das Problem, das Verlaufen. Plus die recht kleinen und kurzen Abschnitte 24x44x50mm etwa.
Da dann die Dübellehre positionieren und in die 24x44 Fläche zwei ordentliche Bohrungen ins Hirnholz bekommen, quasi halb frei Hand...
Kam später auf die Idee immer alle Hölzer einer Länge senkrecht einzuspannen und mit Schnellspannpressen zu fixieren, damit der Meisterdübler etwas besser aufliegen kann, das zu bohrende Stück Holz dann immer in der Mitte.
Aber da waren die kurzen Abschnitte schon verleimt.
Von daher müsste es doch am besten sein, wenn man erst die Hirnholzseiten bohrt, dann die Piekser rein und dann die Gegenseite bohrt?
Falls die Bohrung im Hirnholz verlaufen sein sollte, dann ist die zweite Seite noch einigermaßen anpassbar bzw. auch annähernd so wie die Hirnholzseite?

Vorbohren hätte ich auch erst gedacht, aber dann hat der "richtige" Bohrer ja keine Zentrierung mehr.


Da ich die zwei Holzdübel der unteren Querleiste schon bündig abgesägt habe (rausziehen ging nicht mehr, Leim sei Dank), würde ich an der Stelle nur einen Dübel einsetzen und auf der verdrehten Seite den 90° Winkel so anpassen, dass er zur verdrehten senkrechten Leiste passt. Dann hält das Ding und ich habe keine Spannung drin. Hoffentlich
 

raziausdud

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Ist ehr für Deinnächstes Projekt:
Bei mir war das Arbeiten mit Bohrschablonen ein erfolgreicher Schritt zu mehr Genauigkeit. Die werden meist selbst hergestellt aus einem Stück Hartholz, die Bohrungen an der Standbohrmaschine hergestellt, so sind die schon mal senkrecht.

Der eigentliche Trick erscheint mir aber, nach der ersten Bohrung im Werkstück schon locker einen Dübel durch die Schablone einzustecken. Nun hat man für die weiteren Bohrungen garantiert den definierten ABSTAND zur ersten Bohrung. Wenn man die Bohrschablonen dann noch gegen Verdrehen sichert - also festzwingt - muss die nächste Bohrung zwangsläufig an der richtigen STELLE sein, und sie kann auch nicht während des Bohrens verlaufen. Dann auch dort einen Dübel durchstecken, so werden die nächsten Bohrungen noch garantierterererer … :emoji_wink: .

Über die Abmessung der Schablone und mit Anschlägen bekommt man dann auch die exakte Position an BEIDEN Werkstücken hin.

So müsste es natürlich auch mit gekauften Bohrschablonen funktionieren.

Rainer
 
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