Überplattung verleimen?

rorob

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Hallo Profis,

auf der Suche nach einer Anleitung für Überplattung bin ich auf Folgendes gestoßen:
http://www.schreiner-seiten.de/verbindungen/v_kreuub.php
Nun bin ich etwas verwirrt, man soll doch Längsholz nicht mit Querholz verleimen, genau das macht man aber hier.
Kann mir das mal jemand erklären?

Danke

Gruß
Robert

Bitte diesen link benutzen:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j..._ICWZ-pjR3lGrwUSGqpnLAA&bvm=bv.50768961,d.Yms
 

rorob

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Mir ist es selbst schon passiert, dass eine Tischplatte, die ich auf diese Weise stabilisieren wollte, gerissen ist.

Bei Lamellos und Dominos verleimst du die Hirnholzkante gegen das Längsholz.

Gruß
Robert
 

Krummer Nagel

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Hier z.B. eine Domino Verbindung: Verleimt wird hier der Zapfen, Längsholz ( je 2 Seiten) mit dem Querholz (die beiden Backenseiten des Langlochs)des Tischbeins.
So entsteht pro Zapfen eine 2 Schneidige Verleimung.

Von einer Hirnholzverleimung habe ich dagegen gar noch nichts gehört:emoji_open_mouth:

Schöne Grüße
 

rorob

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Vlt. steh ich jetzt voll daneben, aber die beiden Dominos stecken doch in der Hirnholzkante, die du dann mit dem Längsholz verleimst, in dem die Schlitze angebracht sind?

Gruß
Robert
 

heiko-rech

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Hallo,

es ist schon ein Unterschied ob ich kleine Rahmenquerschnitte quer zu längs verleime oder größere Flächen. Bei Rahmen ist das kein Problem. Das Holz arbeitet zwar prozentual gesehen sehr unterschiedlich, auf das absolute Maß bezogen ist das aber bei kleinen Teilen unproblematisch.

Gruß

Heiko
 

Krummer Nagel

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Hallo,

es ist schon ein Unterschied ob ich kleine Rahmenquerschnitte quer zu längs verleime oder größere Flächen. Bei Rahmen ist das kein Problem. Das Holz arbeitet zwar prozentual gesehen sehr unterschiedlich, auf das absolute Maß bezogen ist das aber bei kleinen Teilen unproblematisch.

Gruß

Heiko

Servus,

doch wie verhält sich das dann mit Tischler-, Dreischichtplatten, Sperrholz, usw.?
Alles "Quer-zu-Längs" verleimt!:confused:

Schöne Grüße
 

Krummer Nagel

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Vlt. steh ich jetzt voll daneben, aber die beiden Dominos stecken doch in der Hirnholzkante, die du dann mit dem Längsholz verleimst, in dem die Schlitze angebracht sind?

Gruß
Robert

Du hat schon Recht: Am Rahmenteil des Tisches steckt der Zapfen im Hirnholz. Doch die Verleimung greift sozusagen seitlich am Zapfen, in der Länge des Domino-Lochs und so liegt somit Längsholz auf Längsholz.
Der Dübel im Tischbein verleimt sich so wie schon beschrieben.
Ich hoffe ich konnte das verständlich Erklären.

Schöne Grüße
 

Snekker

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Jede Sperrholzplatte besteht aus Quer verleimten Lagen, das funktioniert wunderbar, warum sollte man also nicht Längs mit Querholz verleimen. Die Römer haben das schon vor 2000Jahren praktiziert. Du bist da einer falschen Information aufgesessen. Lösche diese Information aus deinem Gehirn.
 

Mitglied 42582

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Entschuldige wenn ich mich da jetzt ein wenig schwer tue mit deiner Aussage
Es geht darum Längsholz mit Längsholz, um x Grad verdreht, zu verleimen. Und da macht es einen Unterschied. Beim überfurnieren muss ein Blindfurnier, um 90 Grad gedreht, aufgebracht werden, da Längsholz parallel auf Längsholz, durch das unterschiedliche Schwundverhalten, nicht hält.
 

heiko-rech

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Hallo,

hier muss man einige grundlegende Dinge unterscheiden. Wenn Furniere zu Platten Verleimt werden, werden diese über Kreuz verleimt. So entsteht ein formstabiler Plattenwerkstoff, dessen einzelne Lagen immer gegeneinander arbeiten und sich somit das unterschiedliche Arbeiten des Holzes in längs und Querrichtung gegenseitig aufhebt.Wichtig ist hierbei immer eine ungerade Zahl der einzelnen Lagen.

Etwas Anderes ist es, wenn Massivholz in größeren Dimensionen in unterschiedlichen Richtungen verleimt wird. Leimt man beispielsweise einfach eine breite Leiste als Gratleiste fest unter eine Tischplatte, wird das in der Regel nicht gut gehen. Entweder führt eine solches Vorgehen zum Verzug eines der Bauteile, oder zum Aufreißen einer Leimfuge oder des Holzes. Natürlich KANN sowas auch gut gehen, es muss aber nicht.

Wenn ein unedles Holz mit einem edlen Furnier belegt wird (Macht man heute kaum noch) wurde auch ein Blindfurnier eingesetzt, das rechtwinklig zum Faserverlauf des Trägerholzes und des Deckfurnieres zwischen Holz und Deckfurnier aufgeleimt wurde. Dadurch wurden Risse im Deckfurnier verhindert. Wichtig ist auch hier der Aufbau mit Schichten in ungerader Zahl. Tischlerplatten werden heute noch so aufgebaut, da dieser Aufbau auch sehr formstabil ist.

Einfach zu sagen es passiert nix ist also ebenso falsch, wie die Behauptung dass man Längs- und Querholz nie miteinander verleimen darf.

Gruß

Heiko
 

Mitglied 42582

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Hallo Heiko,
ich bitte hier ausdrücklich um Widerspruch:emoji_grin: Bei einer Überblattung wird Längs auf Längsholz verleimt, das Querholz, oder auch Hirnholz, bildet lediglich den Anschluss an das entgegengesetzte Teil. Wenn die Überplattung in den Fugen nicht dicht ist bringt das keinen Verlust der Stabilität der Verbindung, sondern unschöne Fugen.
Abgesehen von einer Epoxidharztränkung fällt mir keine "stabile" Verbindung zwischen Hirn- und Längsholz ein, wobei diese Verbindung durch den Kunststoff und nicht das Holz hält. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
 

heiko-rech

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Hallo,
Hallo Heiko,
ich bitte hier ausdrücklich um Widerspruch:emoji_grin: Bei einer Überblattung wird Längs auf Längsholz verleimt, das Querholz, oder auch Hirnholz, bildet lediglich den Anschluss an das entgegengesetzte Teil.

Wir reden aneinander vorbei. Hirnholz ist was anderes wie das hier gemeinte Querholz. Es geht hier um den Verlauf der Holzfasern zueinander, also über Kreuz.

Gruß

Heiko
 

rorob

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Hallo,

ich wollte eigentlich keinen Glaubenskrieg entfachen, aber ihr wollt mich hier wohl total verwirren:confused:
Bitte korrigiert mich, wenn meine folgenden Aussagen falsch sind:

Unter Hirnholz versteh ich die Schnittkante, wenn ich ein "Brett" (hoffentlich hab ich keins vorm Hirn) ablänge.

Querholz gibt es in Wirklichkeit nicht, wenn ich eine Leimplatte mit einem Brett, wo die Faser im 90 Grad-Winkel zur Faser der Leimplatte steht, verleime, dann spricht man von Verleimung von Längsholz mit Querholz, hoffentlich ist das so, sonst kapier ich gar nichts mehr.

Bitte erlöst mich.

Gruß
Robert
 

Mitglied 42582

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Ist kein Glaubenskrieg:emoji_grin:, eher eine Definitionsfrage. Ich kenne Querholz nur als Synonym für Hirnholz, wobei ich davon ausgehe das deine Definition die richtige ist.
Wobei ich aber gleichzeitig davon ausgehe, daß das Querholz, das man nicht mit Längsholz verleimen soll in Wirklichkeit Hirnholz ist.

Ich hoffe ich konnte dich noch weiter verwirren:emoji_wink:
 

rorob

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Hallo Roostie,
wie ich schon gesagt habe, glaube ich, dass es Querholz per definition gar nicht gibt (oder aber im Sinn von Hirnholz), hat sich möglicherweise bei uns Laien so eingebürgert, diese unterschiedlich gemeinte Verwendung von Begriffen hat diese Verwirrung verursacht, ich lass mich nun nicht mehr verwirren:emoji_wink:.

Danke für die Antworten.

Robert
 

Mitglied 42582

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Nana putz dich mal nicht so runter, hier gibt es einige Laien im Forum die einigen Tischlern noch was vormachen können:emoji_wink:
 

rorob

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Zu dieser Gattung gehör ich, mangels Fachwissen, bestimmt nicht. Ich freu mich, hier im Forum zu lernen.

Bin inzwischen "Esche" geworden, auf Grund der Anzahl meiner Beiträge, hab schon einiges gelernt, aber "gefühlt" bleib ich immer noch "Kiefer".

Schönes Wochenende:emoji_slight_smile:.

Robert
 

Mathiopie

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Guten Abend Zusammen,

ich bin gerade dabei eine Holzschachtel (ca. 30cm x 30cm aus Fichtenbrettern mit 18mm Stärke (Leimholz)) zu bauen. Ich habe mich für eine einfache Überblattung als Eckverbindung entschieden (das heißt, eine Seite hat einen Falz, die andere nicht). Im Nachhinein denke ich, dass dies nicht die robusteste Lösung ist, anderseits sind die Bretter fertig und die sehen gar nicht so schlecht aus, zumindest für einen Fastanfänger. Die Frage, die ich mir nun aber stelle ist, wie verleime ich das am besten? Oder besser gefragt, wie verpresse ich die Verbindungen am besten?
1) Mit Zwingen in Längs- und Querrichtung? Da sehe ich aber das Problem, dass eigentlich nur eine Richtung wirken kann: wenn ich in eine Richtung stark presse, werde ich doch keinen ausreichenden Druck mehr von der anderen Seite ausüben können...
2) Mit Zurrgurten?

Nachdem diese Eckverbindung vermutlich nicht die beste Wahl hinsichtlich Festigkeit ist, möchte ich zumindest, dass die Verleimung eine sehr gute Qualität aufweist.

Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt.

Vielen Dank im Voraus für Eure Anregungen.
 

yoghurt

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Hallo Mathiopie,
Deine unter Punkt 1) dargestellte Überlegung hat ihre theoretische Berechtigung. Praktisch existiert diese Phänomen nicht - damit ist die Antwort gegeben :emoji_slight_smile:
 
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