Öl Lappen entsorgen

andama

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Durch einen Artikel in der heutigen Ausgabe der Leipziger Volkszeitung möchte ich noch einmal auf die Gefährlichkeit der unachtsamen Entsorgung ölgetränkter Lappen aufmerksam machen. Im berichteten Fall haben diese Lappen einen Brand ausgelöst. Siehe abgehangenes Bild des Artikels.
 

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Khartak

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Ja, schade. Das unscheinbarste ist dann das gefährlichste. Dennoch fragt man sich, wie kann sowas passieren. Sind die (gelernten) Leute nicht aufgeklärt? Ich mache das nur als Hobby und stolpere immer wieder über diesen Warnhinweis. Ab in den Kamin mit den Tüchern :emoji_grin:
 

Daniboy

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Ich frage mich, was bei Öllapen quasi die "kritische Masse" ist, ab der was zu brennen beginnt.

Bei allen Berichten habe ich immer nur von einer ordentlichen Menge gelesen, also ein Beutel voll Lappen, der angefallen ist zB beim einölen eines ganzen Parkettfußbodens.

Kennt wer einen Fall, wo sich ein einzelner Lappen entzündet hat?
 

Macchia

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Kennt wer einen Fall, wo sich ein einzelner Lappen entzündet hat?

Habe mal ein paar Feuerwehrberichte durchgelesen,
die unabhängig von der Menge hier akute Gefahr sehen.

Bei reinem Leinöl soll der Zerstäubungsgrad eine Rolle spielen bzw.
die größe der Oberfläche mit der das Risiko steigt.

Im handwerklichen Bereich steigt die Gefahr weil hier oft mit
Halbölen gearbeitet wird also mit mehr oder weniger viel Terpentin.
Das macht die Sache wohl richtig gefährlich, unabhängig der Menge.

@andama,
dein Beitrag kommt zur rechten Zeit.
Laut Feuerwehr ist "jetzt" die Jahreszeit in der die Leute anfangen ihre Terrassen und Gartenmöbel aufzuhübschen.
 

Kramer

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Ich verwende zum Ölen immer Topfschwämme. Die Schwämme lege ich dann entweder auf einen Schraubstock, oder auf dem Kreuztisch meiner Chinafräse zum Trocknen ab. Ich habe immer mit Osmo Topoil gearbeit und es ist nie etwas passiert.

Letzte Woche habe ich zum ersten Mal ein anderes Öl verwendet. Wieder mit Schwämmen, die ich auf den Kreuztisch abgelegt habe. Als ich am nächsten Tag wieder in den Raum kam, stank es erbärmlich und ich dachte erst daß das von dem Öl kam, bis ich die beiden schwarzen"Kohleklumpen" auf dem Kreuztisch sah. Das war schon ein leichter Schock.

Da nie etwas passiert war, hatte ich das Thema Selbstentzündung von ölgetränkten Lappen, oder Schwämmen eigentlich nicht mehr besonders ernst genommen. Jetzt ist mir erst richtig klar, wie gefährlich das ist. Wären die brennenden Schwämme von dem Kreuztisch gefallen, dann wäre die ganze Bude abgebrannt.

Habe mir jetzt Gläser mit Schraubverschluß besorgt, in die ich die ölgetränktem Schwämme lege. Das Problem ist nur, daß die in so einem Glas ja nicht trocknen können. Wie also entsorgt man die Gläser. Einfach in den Mülleimer werfen? Oder die Gläser so lange offen stehen lassen, bis die Schwämme getrocknet sind? Wenn die Schwämme sich dann entzünden, könnten die Gläser durch die Hitze zerspringen. Also besser Blechdosen verwenden? Wie macht ihr das?
 

Macchia

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Wie macht ihr das?

Pinsel reinige ich sofort.
Ich verwende nur Baumwolltücher, die dusche ich ab
und stecke diese feucht in einen Beutel.
Danach kommen sie in den normalen Abfall.

Eine spezielle Mülltrennung ist hier nicht gegeben
und steht auch nicht zur Verfügung. :eek:
 

elchimore

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Ich verwende auch nur Baumwolltücher. Tücher die ich noch einmal verwenden möchte kommen in ein luftdichtes Gefäß (Glas mit Schraubdeckel). Tücher die in den Müll sollen werden ausgebreitet getrocknet (nichtbrennbare Unterlage) und kommen dann in den Müll. Wobei beim ausgebreitet Trocknen noch nichts in Flammen aufgegangen ist..... Die geölten Möbel gehen ja auch nicht unkontrolliert in Flammen auf. :emoji_wink:
Grüssle Micha
 

falco

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Bei mir sind es Baumwoll-Handtücher, die kommen in eine Blechdose. Wenn die danach weg sollen, hänge ich sie eine Nacht über die Teppichstange im Garten und dann ab zum Müll.

Die Blechdose steht im Regal auf ner Spanplatte. Selbst wenn genug Sauerstoff rankommen würde, das reicht nicht um die Platte zu entzünden und hat es bisher auch nicht getan.
 

Holz-Fritze

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Meine ölgetränkten Lappen lege ich in den Grill auf der Terasse. Da kann nichts passieren.
Es gibt doch im Baumarkt diese Ascheeimer, die müßten doch dafür geeignet sein.
 

teluke

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Gefahr besteht wenn die Lappen zusammengeknüllt auf einer brennbaren Unterlage liegen.
Ausgebreitet auf einem Maschinentisch passiert da gar nichts.

Im Winter immer gleich in den Ofen damit.

Einer meiner Kunden durfte sein, fast fertig saniertes, Haus nochmal von Grund auf sanieren.
Er hatte die Treppe geölt und die Lappen auf einen Haufen geworfen. In der Nacht gings dann los.
 

carsten

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Hallo

richtig es braucht mehrere Faktoren damit es brennt.
Da wäre zum einen die Temperatur, der brennbare Stoff und Sauerstoff.
Öle härten Wärme abgebend aus. Das heißt bei dem Aushärten entsteht Wärme. Also die Temperatur. Das je mehr Material in dem sich Wärme entwickeln kann sowohl die Temperatur als auch die Menge an mgl Brandstoff erhöht dürfte klar sein.
Baumwolle hat übrigens eine um gut 100 °C höhere Zündtemperatur als Holz.
Die Wahrscheinlichkeit dass sich ein einzelner Baumwolllappen selbst entzuündet ist also deutlich geringer als ein Bündel auf Holzabfällen gelagerte öldurchtränkte Lappen, ganz zu schweigen von evtl Säge oder Schleifstaub.
Das unterschiedliche Öle auch deutlich unterschiedliche "Ergebnisse" liefern zeigt die Schilderung von Kramer.
Das mit dem Entsorgen der Ölgetränkten Lappe handhabe ich ähnlich der hier schon geschilderten Vorgehensweisen.
Wenn ich den nicht mehr brauche hänge ich den luftig irgendwo draußen auf, Wäscheleine, Aluleiter, Grill, Mauer ... für mich ist ausschlaggebend dass der "Untergrund" nicht brennbar ist. Wenn ich den zeitnah ( nächster Tag) wieder brauche dann in einem Verschließbaren nicht brennbaren Gefäß. Das verschließbar trennt den Sauerstoff von dem Öl. Zum einen braucht Öl den Sauerstoff zum Aushärten ( deshalb lagere ich den unter Sauerstoffzufuhrausschluss) zum anderen braucht evtl Feuer den Sauerstoff zum Brennen.
Eine Lagerung IN der Wohnung in einem offenen auch wenn nicht brenbarem Gefäß würde ich nicht riskieren.
 

IngoS

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Hallo,

meine LG hatte mal mit einem Livos Öl Terracotta Fliesen geölt und den Lappen (einen)
geknüllt während des Essens (gute halbe Stunde) liegen lassen.
Als sie zurück kam, qualmte der Lappen schon (warmes Sommerwetter).
Also auch ein Lappen kann gefährlich sein

Gruß

Ingo
 

IngoS

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Hallo Dietmar,

ja, den Film kenne ich.
Sehr oft geht es ja tatsächlich gut aus.
Es müssen anscheinend mehrere sehr ungünstige Faktoren zusammen kommen,
dass es schließlich zündelt.

Gruß

Ingo
 

Holzfummler

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Moin,

grundsätzlich sind ölgetränkte Lappen oder Schwämme in verschließbare Metallbehälter zu deponieren. Zur Not geht auch ein alter Metallkochtopf.

Im Zeitalter der Kohleöfen gab es noch Ascheeimer mit Deckel, sind aber aus der Mode gekommen.

Lappen zum Trocknen irgendwo aufzuhängen birgt das Risiko, das sie runterfallen oder sich durch Luftbewegung selbständig machen können.

Gruß
Thomas
 

Macchia

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ergänzend:
gerade nochmal nachgelesen, hat Terpentin einen
Flammpunkt unter 50° Grad.
Da braucht der Lappen nur hinter einer Fensterscheibe liegen, auf die, die Sonne bruzelt.
 

Holz-Christian

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Hallo, unser Nachbar hat vor 2 Jahren seinen teuren Geländewagen geschrottet als er nachdem er einen Boden geölt hatte die Lappen in einen Sack stopfte und in den Kofferraum legte.
Am nächsten Tag war der Innenraum teilweise ausgebrannt.
Das Feuer ist durch Sauerstoffmangel selbst ausgegangen.

In der Tageszeitung war vor einiger Zeit ein Bericht über ein Donaubinnenschiff dessen Maschinenraum durch einen Brand schwer beschädigt wurde.
Ursache waren auch Öllappen, auf dem Schiff wurde Tags vorher ein Boden geölt....

Gruß Christian
 

Schreinersein

ww-eiche
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Ich werf die direkt in den Ofen, grad draussen mit Leinöl den Gartentisch + Bank schnell nachgeölt. Die Lappen (bzw Küchenkrepp) zünd ich gleich an, wenn ich runter geh und mir nen Espresso auf dem Gaskocher mache....
 

predatorklein

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hallo

Da ich immer Einweghandschuhe beim Ölen trage, nehme ich die Lappen in die Hand, tränke sie mit Wasser, stülpe die Handschuhe um, drücke die Luft raus und knote sie zu. Und dann ab in die Mülltonnne.

Wolf

Nagel - Kopf - getroffen :emoji_grin:

Und wenn ich mal keine Einweghandschuhe benutze kommt der mit Wasser getränkte Lappen in einen billigen Gefrierbeutel und ab in die Tonne .

" Früher " explodierten in Schreinereien immer wieder mal Absauganlagen :eek:
Grund : lackierte Teile wurden geschliffen und der Lackstaub mit der Späneabsaugung abgesaugt .
Es bildete sich ein explosives Gemisch , ein Funke genügte und es hat " bumm " gemacht .

Viele Schreiner hatten noch nicht mal Ahnung davon , daß Lackstaub mit der normalen Absauganlage nicht abgesaugt werden durfte .

An alle Vermieter :

ab und an mal euere Mieter darauf hinweisen , daß man an der Waschmaschine einmal im Monat den Wärmetauscher reinigen sollte .
Wissen viele auch heute noch nicht , Bedienungsanleitungen sind ja sowas von " out " .

Und der Kühlgrill des Kühlschranks darf auch mal gereinigt werden :emoji_wink:

Und die " Glotze " atmet deutlich einfacher wenn sie nicht total eingezwängt in der Schrankwand steht :emoji_slight_smile:

Es ist teilweise echt heftig wie wenig Ahnung ein Großteil der Leute von solchen Dingen haben .

Die richtigen Profis sind aber diejenigen , bei denen am Auto keines der Rücklichter mehr geht .
Alle paar Tage vor der Autofahrt mal am Auto das Licht checken ist aber auch sowas von anstrengend , kann man kaum jemandem zumuten :emoji_stuck_out_tongue:

Und die anderen Autofahrer die einem " von hinten " die Lichthupe in die " Fre....sse " hauen wollen damit ja nur einen schönen guten Morgen wünschen :emoji_grin:

Gruß
 

falco

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Alle paar Tage vor der Autofahrt mal am Auto das Licht checken ist aber auch sowas von anstrengend , kann man kaum jemandem zumuten

Watt fährst du für Autos, meiner begrüßt mich mit einem fröhlichen Gepfeife wenn mal eins nicht geht :emoji_grin:
 

haifisch18

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Ich frage mich, was bei Öllapen quasi die "kritische Masse" ist, ab der was zu brennen beginnt.

Bei allen Berichten habe ich immer nur von einer ordentlichen Menge gelesen, also ein Beutel voll Lappen, der angefallen ist zB beim einölen eines ganzen Parkettfußbodens.

Kennt wer einen Fall, wo sich ein einzelner Lappen entzündet hat?

In meiner Schule.
Die Schreiner haben vor den Sommerferien ne neue CNC bekommen, in den Ferien hat ein Lappen, der in den Lamellen der Heizung steckte, die Bude abgefackelt. Neue CNC futsch. Rest der Schule leider nicht :emoji_grin:
 

gleiter

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Letzte Woche habe ich zum ersten Mal ein anderes Öl verwendet. Wieder mit Schwämmen, die ich auf den Kreuztisch abgelegt habe. Als ich am nächsten Tag wieder in den Raum kam, stank es erbärmlich und ich dachte erst daß das von dem Öl kam, bis ich die beiden schwarzen"Kohleklumpen" auf dem Kreuztisch sah. Das war schon ein leichter Schock.

Das glaube ich sofort - auch wenn es mich wundert wie das passieren konnte.

Ich öle ebenfalls mit Schwämmen, AURO, Natural und Biofa, gegen Ende des Ölens schaue ich den Schwamm so ausgerieben wie möglich zu bekommen. Offen liegen gelassen ist da noch nie irgend eine auch nur geringfügige Änderung in Richtung "verbrannt" geschehen.

Eine Woche lasse ich sie durchhärten - dann ab in den Hausmüll.

Detto ölgetränkte Auswischfetzen. Eine Woche ausgebreitet liegen lassen, Hausmüll.

Früher habe ich die Fetzen im Ofen verbrannt, habe mich aber durch einen entsprechenden Thread hier im Forum überzeugen lassen, dass die Temperaturen im Hausofen bei weitem nicht reichen um eine umweltschonende Entsorgung zu haben.

Ergo Hausmüll, das landet in der MVA - dort hat es ganz andere Verbrennungstemperaturen (nebst nachgeschaltenen Filtern).

Selbst erlebt: Gemeinsam mit einer Kundin einen frisch verlegten Schiffboden geölt. Kundin hat die Auswischfetzen zusammen geknüllt und in den Mülleimer geworfen. Nach nicht mal einer halben Stunde waren die Fetzen knallheiß, schon angebräunt, viel hat nicht mehr gefehlt zur Selbstentzündung. Riesenglück gehabt, seither achte ich sehr genau drauf dass die Fetzen ordentlich ausgebreitet trocknen können.

Über die Gefahren beim Ölen kann nicht oft genug hingewiesen werden, das Thema ist im wahrsten Wortsinne brandheiß!

Gruß aus dem Wein/4, André.
 
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