Öl aufbewahren und entsorgen

syntetic

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Ich hatte heute endlich mal wieder Zeit, den Tag in der Werkstatt zu verbringen. Als es schließlich ans Ölen ging, fielen mir zwei Problemchen auf:

Das Leinölfirnis habe ich vor einiger Zeit in eine durchsichtige Plastikdose gefüllt, den Schwamm zum Auftragen hatte ich in der Dose aufbewahrt. Dass das keine gute Idee war, habe ich ein paar Wochen später gemerkt, als sich der Schwamm langsam auflöste. Jetzt habe ich die Dose mittlerweile fast leer - den letzten cm kann ich aber nicht mehr verwenden, da ich sonst mehr Brösel vom Schwamm als Öl aufs Holz bekomme. Daher die Frage: Wie entsorge ich den Rest am besten? Ich kann es ja schlecht in den Abfluss kippen. Die Dose würde ich eigentlich gerne weiterverwenden.

Das zweite "Problem": Auch das Remmers Hartwachsöl habe ich (zum Teil) in eine transparente Dose gefüllt (ohne Schwamm). Diese Dose hat sich komplett zusammengezogen - als hätte ich die Luft rausgesaugt. Ist das normal? Mittlerweile ist die Dose so verformt, dass sie gar nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurück will. Außerdem hat sich das Wachs so abgesetzt, dass ich es gar nicht mehr verrührt bekomme. Das Öl ist etwa 2 Monate alt.
 

WinfriedM

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Altkrams: Sammle ich alles in irgendeinem Gebinde. Also Öl, Lösemittel, Verdünnung, Farbreste alles in einen Behälter. Natürlich nur, was auch zusammen passt, also lösemittelhaltige 1K Farben können mit Öl und Lösemitteln zusammen. Wasserbasierte Systeme müssen getrennt gesammelt werden. Beides geht dann zum Wertstoffhof.

Das zweite "Problem": Auch das Remmers Hartwachsöl habe ich (zum Teil) in eine transparente Dose gefüllt (ohne Schwamm). Diese Dose hat sich komplett zusammengezogen - als hätte ich die Luft rausgesaugt. Ist das normal?

Plastik ist kritisch, weil nicht wirklich dicht. Lösemittel diffundiert durch das Plastik hindurch. Ist bei PE/PP recht stark, PET hingegen funktioniert recht gut.

Außerdem hat sich das Wachs so abgesetzt, dass ich es gar nicht mehr verrührt bekomme.

Ist typisch für Remmers und ein gewisser Nachteil. Wenn du lange genug rührst, bekommst du das wieder ins Öl. Vielleicht auch elektrisch rühren mit Bohrmaschine oder Akkuschrauber.

Generell würde ich dir empfehlen, nie aus Originalgebinden heraus zu arbeiten. Immer nur ganz kurz öffnen, Menge entnehmen und wieder verschließen. So ist der Rest immer absolut sauber und es kommt nur wenig Sauerstoff rein.

Wenn ich größere Ölgebinde habe, die ich über Jahre aufbrauche, fülle ich in kleinere Gebinde um. In der Regel PET, mitunter auch Braunglas.
 

syntetic

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Reste also mit dem Altöl vom Auto zum Wertstoffhof.

Ich hätte eher erwartet, dass die Dose problematisch ist, weil sie durchsichtig ist - aber dass das Plastik an sich ein Problem ist, hätte ich nicht gedacht. Ich fülle immer einen Teil aus der Originaldose um, damit ich eben, wie du schon sagst, das Originalgebinde nicht ständig öffnen muss, v.a. weil ich immer nur kleine Mengen brauche. Dann werde ich das anpassen und noch weniger umfüllen und im Schrank der Chefin auch gleich mal nach einem passenden kleinen Schraubglas suchen. Danke dir!
 

magmog

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Moin,

mit anderem als Altöl im Altöl haben die Aufbereiter Probleme.
Die kleinen Mengen an Holzölresten mische ich mit Spänen, lasse das an sicherem Ort eintrocknen und dann ab in den Hausmüll.

Auch wenn nicht korrekt, leere Gläser gehen bei mir in die Spülmaschine und dann in die Werkstatt.
 

IngoS

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Hallo,

Nochmal zur Klarstellung. Keine Reste miteinander vermischen. Alle Reste in den entsprechenden Gebinden abgeben. Nur so kann das von der Sammelstelle sachgerecht entsorgt werden.
Z.B. wird Altöl teilweise wieder aufgearbeitet. Ist da z.B. Bremsflüssigkeit mit drinn (wird entsprechend geprüft) ist es Sonderabfall der deutlich teurer entsorgt werden muss. So z.B. bei Werkstätten, die das Altöl von Fachfirmen turnusmäßig abholen lassen.

Gruß Ingo
 

joh.t.

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Moin,

mit anderem als Altöl im Altöl haben die Aufbereiter Probleme.
Die kleinen Mengen an Holzölresten mische ich mit Spänen, lasse das an sicherem Ort eintrocknen und dann ab in den Hausmüll.

Auch wenn nicht korrekt, leere Gläser gehen bei mir in die Spülmaschine und dann in die Werkstatt.
Mache ich auch so.
 

syntetic

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So hatte ich das auch nicht gemeint. Natürlich schütte ich das Holzöl nicht zum Altöl. Aber danke für die Klarstellung!

Mit Späne mischen ist auch eine gute Idee. Da es eh nicht viel ist wäre das sicher die einfachste Variante.
 

inselino

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Lösemittel diffundiert durch das Plastik hindurch. Ist bei PE/PP recht stark,

Das würde mich massiv wundern in Anbetracht, dass kleinere Gebinde (bis 2L) in der Chemie immer in PE Kanistern kommen. PE/PP ist auch chemisch deutlich inerter als PET.

Mit Späne mischen ist auch eine gute Idee. Da es eh nicht viel ist wäre das sicher die einfachste Variante.

Du hast das mit dem "sicheren Ort zum Abtrocken" gelesen? Man könnte es auch "sicheren Ort zum Abbrennen" nennen, denn das passiert im schlechtesten Fall und da will man nicht, dass soetwas unkontrolliert im Hobbykeller oder Garage brennt.


Auch wenn nicht korrekt, leere Gläser gehen bei mir in die Spülmaschine und dann in die Werkstatt.

Du meinst damit aber nicht, dass du ein Marmeladenglas mit Verdünnung zum Pinselreinigen benutzt und es dann in den Geschirrspüler stellst und wieder in die Werkstatt oder? Ich hoffe mal, du spülst Gläser wenn die marmelade leer sit aus und nutzt sie dann in der Werkstatt weiter und packst da was auch immer rein. So mach ich es zumindest, aber einmal kontaminiert kommt es nicht mehr in die Küche.
 

WinfriedM

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Nochmal zur Klarstellung. Keine Reste miteinander vermischen. Alle Reste in den entsprechenden Gebinden abgeben. Nur so kann das von der Sammelstelle sachgerecht entsorgt werden.

Mit Altöl würde ich es auch nicht mischen, weil Altöl separat aufbereitet wird. Bei Farben und Lösemitteln ist die Aussage unseres Wertstoffhofs: Wird alles verbrannt, keine Aufbereitung.

Kann sein, dass es da lokale Unterschiede gibt.
 

WinfriedM

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Das würde mich massiv wundern in Anbetracht, dass kleinere Gebinde (bis 2L) in der Chemie immer in PE Kanistern kommen. PE/PP ist auch chemisch deutlich inerter als PET.

Vielfach ausprobiert, ist definitiv so. Bei Spiritus funktioniert es in PE-Behältern noch ganz gut, aber bei Petrolchemie-Lösemitteln (Waschbenzin, Isoaliphate, Verdünnung) geht es regelmäßig schief. Kommt natürlich auch etwas auf die Wanddicken an. (Eine kleine Flasche Dichlormethan war nach einem Jahr komplett verdunstet.)

Chemisch inert ist PE, aber es ist nicht sonderlich diffusionsdicht.

Hier mal eine Fundstelle: " Da Polyethylen eine hohe Gasdurchlässigkeit besitzt, kann es für Verpackungen mit Schutzgasen nur in Verbindung mit Verbundfolien eingesetzt werden. " (Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/kunststoffe-7035)

Ich glaube, viele PET-Flaschen haben innen auch noch eine Beschichtung... Hab mal gegoogelt: " Mittels plasmagestützter chemischer Gasphasenabscheidung werden Gasbarrierebeschichtungen (heutzutage häufig Siliziumoxid-Schichten, Siox) auf die Innenseite von PET-Flaschen aufgebracht. " (Quelle: https://www.neue-verpackung.de/food/beschichten-von-pet-mehrwegflaschen-382.html)

Bei den braunen Hohes-C Flaschen kann man das mitunter auch sehen, dass sich da eine Innenschicht ablöst, wenn man die zerknittert.
 

inselino

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Vielfach ausprobiert, ist definitiv so. Bei Spiritus funktioniert es in PE-Behältern noch ganz gut

OK wir reden hier von unterschiedlichen Dingen. Du meinst Dinge aus dem Supermarkt Zweckentfremden (hohes C) ich meine chemische Aufbewahrungsgefäße und die sind sicher aus PE und meines Wissens eher nicht beschichtet aber natürlich vielfach so dick wie eine Saftflasche. Da haut auch DCM nicht ab, zumindest nicht in relevanten Mengen.
 

WinfriedM

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@inselino Mit den Labor-PE-Flaschen, die ja typisch etwas dickwandiger sind, habe ich keine Erfahrungen. Ich nutze eher vieles, was sonst eh in den Müll käme, z.B. Flaschen von Händedesinfektion oder auch PE-Flaschen, in denen wasserbasierte Lacke verkauft werden. Die haben alle Wandstärken von vielleicht maximal 1mm.

Allerdings: Wenn das bei 1mm Wandstärke nicht gut funktioniert, dann ist der Effekt bei 2mm auch nur Faktor 2 besser. Ich vermute da zumindest einen linearen Zusammenhang. Faktor 2 wäre dann immer noch nicht hinreichend gut. Und dicker als 2mm sind Laborflaschen, wie ich sie kenne, auch nicht, wenn überhaupt.

Vielleicht gibt es aber auch unterschiedliche Qualitäten bei PE und Laborflaschen nutzen vielleicht höherwertiges Material. Wenn es funktioniert, wäre es eine interessante Alternative, weil man diese Laborflaschen recht preiswert bekommt.
 

hobbybohrer

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Hallo, Leinöl- und Ölfarbenreste, die eingetrocknet sind, können in den Hausmüll.
Richard
 

syntetic

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Ich muss den Thread nochmal ausgraben, weil ich am Wochenende kurz davor war, die halb volle Dose Remmers Hartwachsöl wegzuschmeßen. Ich habe eine kleine Menge in einem luftdicht verschlossenen Schraubglas aufbewahrt, wie zuvor hat sich das Wachs wieder komplett abgesetzt. Nach 15 Minuten Rühren, Schütteln und Rühren hat sich immer noch nichts getan.

Ist das tatsächlich ein Remmers-Problem, das andere Hersteller wie Osmo gar nicht haben?
 

NiklasAG

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Du meinst damit aber nicht, dass du ein Marmeladenglas mit Verdünnung zum Pinselreinigen benutzt und es dann in den Geschirrspüler stellst und wieder in die Werkstatt oder?
Lauge hilft sehr gut bei altem Geschirr und bringt den weissen Glanz zurück. Die Gläser aus dem nächsten Reinigungsgang sind gut für ins Bad, da spart man sich das Bleeching.
Säure hilft sehr bei eingetrockneten Backblechen.
 

inselino

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@NiklasAG Ich verstehe den Zusammenhang zu meinem zitierten Beitrag noch nicht.
Mir geht es darum, dass man kontaminierte Betriebsmittel auf gar keinen Fall mit Lebens- und Futtermitteln in Kontakt bringt schon gar nciht mit Tellern und Besteck des täglichen Gebrauchs.

Die Reinigungswirkung von Säuren und Laugen sind mir durchaus bekannt, wobei zum "weißen" Wasserstoffperoxid mit am besten ist.
 

hobbybohrer

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kontaminierte Betriebsmittel
Was soll das denn sein?
Selbstverständlich werden mit Säuren und Laugen Hygienebereiche und Anlagen der Lebensmittelverarbeitung gereinigt. Desinfiziert wird auch mit Chlorbleichlauge und anderen hochwirksamen Substanzen.
Richard
 

WinfriedM

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Es ging doch darum, benutzte Farbgläser, Pinsel etc nicht in die Spülmaschine zu packen, wo man auch seine Teller und sein Besteck drin wäscht.

Ich denke, dass sollte selbstverständlich sein.
 

inselino

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Danke Winfried genau das meinte ich. Oben wurde von Gläsern mit Pinselreiniger gesprochen.
 

elchimore

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Inselchen, ich galube du willst Magmog absichtlich falsch verstehen..... Die Gläser, die in der Küche leer sind, gehen in die Spülmaschine und dann in die Werkstatt....... Mehr hat er nicht geschrieben. Niemand ausser dir hat geschrieben, dass man die "Ölgläser" in die Spüli stellen möchte. Hier war doch eher davon die Rede, das Öl samt Spänen darin eintrocknen zu lassen und dann im Hausmüll/Restmüll zu entsorgen......
Micha
 

inselino

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Danke Michelchen für den Hinweis, da magst du Recht haben, dass es hier zu einer Verwechslung kam. Im Originalbeitrag war von leeren Gläsern die Rede und in den vorherigen Beiträgen ging es darum, eben irgendwelches Zeug in den Gläsern zu lagern.

Schön, wenn wir dieses Missverständnis klären konnten, kein Grund für Unfreundlichkeiten.
 

WinfriedM

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50% der Kommunikation basiert auf Missverständnissen. :emoji_grin:

Ich bin in meinem Job immer wieder überrascht, wie schnell man sich missverstehen kann.
 
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