Richtig Schleifen mit dem Exzenterschleifer

Dusi

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mal wieder eine Anfängerfrage: I habe demletzt meinen neuen Exzenterschleifer (Festool Rotex 125) ausprobiert an einer Fichten-Arbeitsplatte.

Dabei sind mir zwei Dinge aufgefallen:

1) Wenn das Gerät auflag lies es sich nur mit einem sehr großen Kraftaufwand nach rechts bewegen, während es nach links fast von alleine raste.
2) Das Gerät find immer wieder an auf der Arbeitsplatte zu "hoppeln", lag also nicht mehr plan auf und "sprang" hin und her.

Beide Probleme liesen sich natürlich mit entsprechendem Kraftaufwand vermeiden, wobei (2) schon recht heftig war.

Mache ich etwas falsch. Die Schleifscheiben waren von Festool erst in 80, dann 120 (und später 180er Korn). Ich habe das bisher in Videos so gesehen,d ass der Schleifer immer plan auflag und nie die Tendenz hatte, sich selbständig zu machen. So war das auch bei meinem alten Schleifer, aber der hat auch kaum was abgetragen.

Vom Schleifbild war ich übrigens ganz zufrieden.

Liebe Grüße
Dusi
 

michaelhild

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Nun ja der Rotex ist ja kein normaler Exzenterschleifer. Ich kenn ihn nicht weiter, aber Heiko Rech schreibt schon in seinem Bericht über den Rotex, dass der geführt werden will.
Les den Bericht doch mal, vielleicht hilfts.
 

Frankenholzwurm

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Hallo Dusi

Was mir spontan als allererstes einfällt, welcher Schleifmodus ist denn eingestellt?

Wenn der auf der Grobschleifeinstellung (Rotationsbewegung) steht, muss man das Teil schon gut festhalten, sonst wirds ein wilder ritt mitten durch die Prärie:emoji_slight_smile:

Wenn der Schalter die gleiche Funktion wie beim 150er hat, sollte zum feinschleifen (Exzenterbewegung) der obere Knopf in der linken reingedrückten Position sein, dann sollte die Maschine eigentlich lammfromm über die Oberfläche laufen.

Ansonsten kann man die Laufrichtung der Maschine leicht steuern, indem man die Maschine entweder leicht nach vorne oder nach hinten kippt.

Prinzipiell läuft mein 150er aber auch minimal nach links leichter als nach rechts.
 

groewa

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Kenne ich

Hallo Dusi,

ich habe den Rotex 125 seit ca. 6 Jahren und ich kenne dieses hoppeln.
Es gibt (zumindest bei mir) drei Gründe dafür:
1. Das Schleiffvlies ist nicht mittig aufgelegt.
2. Ich drücke mit zuviel Kraft auf den Rotex - lass mal ein bisschen locker und dann geht es.
3. Der Rotex liegt nicht plan auf - Das geschieht leicht, wenn man den Rotex am "langen" Griff hält ->großer Hebel. Wenn so etwas geschieht, dann halte ich den Rotex nur am "Kopf"und führe ihn nur leicht.

Meine Erfahrung ist also: Lass den Rotex arbeiten - du selbst musst nur leicht die Richtung vorgeben! Dann klappt es Prima!

Gruß,
groewa
 

heiko-rech

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Hallo,

es ist wie greowa geschrieben hat. Beim Rotex ist Druck das völlig falsche. Leider gibt es für den Ro125 den Poliergriff nicht, den es zum 150er gibt. Mit dem führt sich der Rotex viel einfacher. Dass die Maschine nach links zieht ist normal, das liegt an der Drehbewegung.

Für Neulinge ist ein Rotationsschleifer erst einmal ungewohnt. Er erfordert ein wenig Einarbeitung. Wenn man aber den Dreh mal raus hat, geht das wunderbar.

Gruß

Heiko
 

Dusi

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Ich habe jetzt weiter geübt und es geht mittlerweile ganz ordentlich, wobei das Hoppeln nicht ganz verschwunden ist. Drei Fragen habe ich allerdings noch zum korrekten Gebrauch der Rotex:

1) Wann benutze ich welche Getriebeeinstellung? Es gibt ja die Einstellung mit den größeren Kreisen (Schalter rechts) und den kleinen Kreisen (Schalter links).

2) Ich kann die Drehzahl (?) regulieren wohl von 3000-6000. Was ist für Holz die korrekte Einstellung

3) Mein Rotex wird relativ warm nach kurzer Zeit. Der Griff ist so warm, dass man ihn gerade noch so ohne Handschuh anfassen kann. Ist das das normale Verhalten.

Vielen Dank.
Dusi
 

heiko-rech

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Hallo,
Ich habe jetzt weiter geübt und es geht mittlerweile ganz ordentlich, wobei das Hoppeln nicht ganz verschwunden ist. Drei Fragen habe ich allerdings noch zum korrekten Gebrauch der Rotex:

1) Wann benutze ich welche Getriebeeinstellung? Es gibt ja die Einstellung mit den größeren Kreisen (Schalter rechts) und den kleinen Kreisen (Schalter links).
Wenn viel Material abgetragen werden soll, die Zwangsmitnahme einschalten. Wenn du nur noch glätten willst, schalte die Zwangsmitnahme ab. Ich gehe meist bis Korn 150, bevor ich die Zwangsmitnahme abschalte.
2) Ich kann die Drehzahl (?) regulieren wohl von 3000-6000. Was ist für Holz die korrekte Einstellung
In der Regel volle Drehzahl. Wenn der Rotex aber bei dir springt, geh mal ein wenig mit der drehzahl runter Rein von den Werkstoffeigenschaften her, kannst du ruhig auf voller Drehzahl schleifen.
3) Mein Rotex wird relativ warm nach kurzer Zeit. Der Griff ist so warm, dass man ihn gerade noch so ohne Handschuh anfassen kann. Ist das das normale Verhalten.i
Einer der Hauptgründe, warum der Rotex warm wird ist mangelnde Luftzufuhr. Man neigt dazu, den Rotex so zu greifen, dass die Finger die Lüftungsschlitze abdecken. Das sollte man vermeiden. Ein weiterer Grund für hohe Temperaturen ist langes Schleifen bei niedriger Drehzahl. Wenn eine Maschine zu warm wird, bringt es mehr, sie bei voller drehzahl im Leerlauf drehen zu lassen, als sie abzuschalten.
Es wird oft berichtet, dass der Rotex warm wird. Das hört man aber von anderen Getriebeschleifern auch. Mein Rotex (ich habe den RO150) wird auch warm. Ich habe auch schon einige Stunden am Stück damit gearbeitet. Aber so warm, dass man ihn nicht mehr anfassen will, wird meiner nicht.
Versuch mal darauf zu achten, wie du die Maschine greifst.

Gruß

Heiko
 

Fraggle

ww-eiche
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Hallo Dusi,

was Du beschreibst, sind die üblichen Symptome eines neuen Rotex. Im amerikanischen Festool Forum gibt's etliche Berichte drüber.

1. Hoppeln
Kommt angeblich durch einen noch nicht ganz rund laufenden Motor, da sich die Kohlen erst einschleifen müssen.

2. Temperatur
Dito, Kohlen. Durch den erhöhten Übergangswiderstand der neuen Kohlen gibt's etwas mehr Verlustleistung. Die Hitze entsteht punktuell vorne am Hals, eben da wo man hingreift.

Lösung:
Ignorieren. Laut Festool gibt sich das nach ca. 8 Stunden Betriebszeit.
Im Forum berichten einige, daß sie die neue Maschine einfach aufgehängt/eingespannt haben und einen Tag lang haben laufen lassen. Danach sollen beide Probleme tatsächlich weg gewesen sein.

Gruß
Dirk
 

Xestobium

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Das Biest war heute schnell gezähmt aber ich probiere beide Tips mal aus.
Vielleicht bringt es ja was.
Danke schon mal
 

Dusi

ww-robinie
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Es scheint wirklich an den Kohlen zu liegen, so wie Fraggle beschreibt. Nachdem ich jetzt ein wenig länger mit dem Gerät gearbeitet habe wird es weder heiß noch hoppelt es übermäßig.

Es ist zwar immer noch so, dass das Gerät manchmal ein Eigenleben hat und in die eine oder andere Richtung einfacher zu bewegen ist, aber das liegt wohl am generellen Aufbau.

Ich habe heute Eiche Leimholz geschliffen, schön begonnen mit 50er / 80er / 120er und 180er Körnung. Danach mit CLOU Arbeitsplattenöl geölt... sieht Hammer aus. Selbst das billige Leimholz aus dem Bauhaus (OK billig war es nicht wirklich und die Qualität ist auch nur mäßig - aber ich bin im Ergebnis zufrieden).
 

Napfkuchen

ww-ahorn
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Wenn man sich dran gewöhnt hat, geht das Schleifen wirklich wunderbar, kann ich nicht anders sagen. Habe allerdings auch den RO150e mit Zusatzgriff. Schleift grob im Rotex-Modus (große Kreise) und fein im Excenter-Modus (kleine Kreise) - da lässt er sich auch recht einfach dirigieren.
Durch Heben und Senken des Griffes (ganz leicht, im Rot.-Modus) kann man ihn in die gewünschte Richtung laufen lassen.
Meine Tochter hat ihn einmal benutzt und sagte nach zwei Minuten: "Mach du mal, bei mir macht er was er will, der zieht mich immer."
 

derstraubi

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Also meine Rotex bockt auch manchmal. Nachdem das aber besser wird beim schleifen, denke ich es liegt am agressiven Papier. Wenn das stumpfer wird, wird auch die Rotex friedlicher. Eventuell auch mit der Drehzahl spielen. An neuen Kohlen kann es bei meiner feschen zwanzigjährigen nicht mehr liegen. :emoji_grin:
Vorne heiß ist viel neues Fett im Kegelradgetriebe. Die Kühlung erfolgt durch Erwärmung. Leider direkt unter der Hand. Ziehe dann einen Arbeitshandschuh an. Das ist auch wegen der Vibrationen angenehmer.
 
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