Sind die Preise von Werkstattsaugern gerechtfertigt?

Hoosier

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Ich regel aus zweierlei Gründen runter: erstens wegen der Lautstärke, dann kann ich teilweise auch abends noch was machen wenn der Junior im Bett ist, und zweitens beim Feinschliff mit dem Rutscher, der sonst irgendwie recht schwergängig ist.

Mein Tip ist der Parkside, der bei mir seit vielen Jahren klaglos Dienst tut.
 

Martin45

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Ich hab auch so gedacht. "Werkstattsauger sind aber teuer". Da ist man schnell >500 Euro los.
Aber es sind schon viele Unterschiede zwischen Parkside und einer namhaften Marke. Ich habe einen Makita. Vorher hatte ich auch mal einen der viel gelobten Parkside. Sehe ich anders.
Der Makita hat
- einen längeren Schlauch
- einen dickeren Schlauch (Durchmesser)
- einen flexibleren, elastischeren Schlauch
- einen robusteren Schlauch
- Clickverbindungen
- richtige gr. Metall-Schwerlastrollen statt kl Kunststoffdinger, die jedes 2. Mal abfallen
- stabilen, schlagfesten Kunststoff
- mehrere Adapter, Düsen usw.
- M-Klasse
- viel größere Säcke
- hochwertigere Schalter
- bessere Bedienung
- deutlich vernünftigere Bauform
- leiser
- hergestellt in EU statt China
 

der_vik

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Vielleicht noch zum Thema Notwendigkeit der Saugkraftverstellung beim Schleifen und das diese beim Festool ctl sys fehlt: Ich hatte mit einem günstigen Kärcher angefangen, der hatte keine Saugkraftverstellung und der exzenter hat sich festgesaugt. Jetzt bin ich bei festool, mit Saugkraftverstellung. Das interessante ist beim festool fasse ich diese nicht an, weil der Exzenter sich eben nicht festsaugt die Saugkraft aber trotzdem auch für die Kantenfräse passt.
Da macht sich glaube ich das Design mit verschiedenen Schlauchdurchmessern bemerkbar - für wenig Staub die d27 Schläuche, für viel Staub (Oberfräse, tks) die d36 - dafür nicht einen extremen Unterdruck sondern eine sinnvolle Balance zwischen Unterdruck und dem Werkzeug angepassten Volumenstrom.
Der Kärcher hat mit dem extremen Unterdruck vielleicht 1% mehr weggesaugt, interessiert mich aber Null. Plug and work ohne Verstellerei kann der festool.
Wenn ein Tischler in ner Wohnung montiert ist sicherlich weniger interessant ob eine exakt perfekte Einstellung für das Werkzeug möglich ist und viel mehr das Packmaß und die schnelle, unkomplizierte Möglichkeit etwas zu erledigen. Für die mobile Montage ist der ctl sys optimiert. Als Werkstattsauger taugt er mit ganzen 3,5l fassendem Sack eher auch grundsätzlich nicht. Für die Werkstatt gibts die großen, und wer die Saugkraft perfekt einstellen will hat die Möglichkeit.
Sonst wurde alles zu den qualitativen Unterschieden gesagt. Ein Teil des Preises kommt sicherlich auch dadurch zustande, dass es keine Massenprodukte sind und sich die Entwicklungskosten zu einem größeren Anteil im einzelnen Endprodukt wiederfinden müssen.

Lieben Gruß,
Vik.
 

Anatelo

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Ich hab auch so gedacht. "Werkstattsauger sind aber teuer". Da ist man schnell >500 Euro los.
Aber es sind schon viele Unterschiede zwischen Parkside und einer namhaften Marke. Ich habe einen Makita. Vorher hatte ich auch mal einen der viel gelobten Parkside. Sehe ich anders.
Der Makita hat
- einen längeren Schlauch
- einen dickeren Schlauch (Durchmesser)
- einen flexibleren, elastischeren Schlauch
- einen robusteren Schlauch
- Clickverbindungen
- richtige gr. Metall-Schwerlastrollen statt kl Kunststoffdinger, die jedes 2. Mal abfallen
- stabilen, schlagfesten Kunststoff
- mehrere Adapter, Düsen usw.
- M-Klasse
- viel größere Säcke
- hochwertigere Schalter
- bessere Bedienung
- deutlich vernünftigere Bauform
- leiser
- hergestellt in EU statt China
Darf ich fragen, welches Modell du hast? Hab auch nen Kärcher NT 50 M, bin bedingt zufrieden. Es sagt schon, was er soll, mich nervt aber das automatische abrütteln.
Hatte mal ein bisschen recherchiert, dass dies ein Zusatz des Filters hinauszögert. Scheint aber bei Festool zumindest eine andere Technologie zu geben.
Wollte damals einen Makita, hab aber schnell einen gebraucht und im Laden gekauft. Da gab’s nur den Kärcher.
Rüttelt er auch automatisch ab oder ist der Makita leiser?
 

pauleck

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Was heißt „gerechtfertigt“? Den Preis macht immer noch der Markt bestehend aus Angebot und Nachfrage. Technisch sind Werkstattsauger sehr einfach gebaut, auch Festool Sauger. Das teuerste Bauteil mag dabei die Turbine sein (fast alle Hersteller nutzen dabei die Turbinen von Domel), welche im Einkauf maximal 30€ kosten.

An sind sind alle Elektrowerkzeuge sehr „einfach“, standardisiert und kosteneffizient hergestellt, wodurch sich recht hohen Margen erzielen lassen. Habe vor einiger Zeit eine Zeta P2 auseinander gebaut und war von der einfachen Bauweise überrascht, dachte vorher, dass da mechanische Finesse drin steckt. Und doch ist die Zeta ein Nischenprodukt ohne Konkurrenz, was sich Lamello fürstlich bezahlen lässt.
 

Avogra

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Also ich sehe die größten Unterschiede bei den Schläuchen. Der aktuelle Festoolschlauch D27/5m kostet ja irgendwas um die 180€ und ist die meiner Meinung auch absolut wert. Der ist einfach unglaublich flexibel und zusammen mit der glatten Oberfläche ist das wirklich ein Gamechanger für mich gewesen. Dann ist der Schlauch konisch, am Anfang 27mm, am Sauger 32mm. Das ist sehr wirksam gegen Verstopfen. Antistatik haben die günstigen Schläuche auch nicht.

Die Preisspanne bei Kunststoff ist übrigens auch sehr beeindruckend. Ein Kollege aus einer Partnerfirma, die unter anderem auch Spritzgussteile machen, hat mir mal Preise für das Rohmaterial im Einkauf genannt. Wenn ich mich richtig erinnere, zahlen die zB für PA6-CF30 irgendwas jenseits von 60€/kg. Das ist sicher am oberen Ende der Spanne, aber das Kunststoff fast nichts kostet ist ein Irrtum.
 

Joargh

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Preise für das Rohmaterial im Einkauf genannt. Wenn ich mich richtig erinnere, zahlen die zB für PA6-CF30 irgendwas jenseits von 60€/kg. Das ist sicher am oberen Ende der Spanne, aber das Kunststoff fast nichts kostet ist ein Irrtum.
Der "Irrtum" kommt daher, dass mancher Kunststoff tatsächlich fast nichts kostet.
Ich kenne Anwendungen bei denen das fertige Kunstoffprodukt 6€/kg kostet.
Aber diese Anwendungen sind auch nicht aus schlagfestem Polyamid
 

brubu

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An sind sind alle Elektrowerkzeuge sehr „einfach“, standardisiert und kosteneffizient hergestellt, wodurch sich recht hohen Margen erzielen lassen. Habe vor einiger Zeit eine Zeta P2 auseinander gebaut und war von der einfachen Bauweise überrascht, dachte vorher, dass da mechanische Finesse drin steckt. Und doch ist die Zeta ein Nischenprodukt ohne Konkurrenz, was sich Lamello fürstlich bezahlen lässt.
Hat nichts mit Sauger zu tun, da bin ich nicht so sicher, Lamello verkauft wohl lieber viele Verbinder als Maschinen. Nicht umsonst haben die ihr Maschinensortiment zusammengestrichen.

Und zu den Saugern, unser alter HILTI, keine Ahnung woher der kommt, arbeitet seit rund 30 Jahren immer noch. Aber es ist eigentlich ein Absauggerät für Maschinen kein normaler Sauger.
 

pauleck

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Hat nichts mit Sauger zu tun, da bin ich nicht so sicher, Lamello verkauft wohl lieber viele Verbinder als Maschinen. Nicht umsonst haben die ihr Maschinensortiment zusammengestrichen.

Und zu den Saugern, unser alter HILTI, keine Ahnung woher der kommt, arbeitet seit rund 30 Jahren immer noch. Aber es ist eigentlich ein Absauggerät für Maschinen kein normaler Sauger.

Deren Zugpferde sind immer noch im Standardsortiment, Zeta P2, TOP21 und die Classic. Spezialwerkzeug wie die Tanga (Fenstertrennfräse) wird dagegen anscheinend nicht mehr vertrieben.
Ansonsten sind qualitativ hochwertige Sauger generell sehr langlebig, auch von Festool. Dort kann eigentlich nur die Turbine verschleißen oder die Steuerplatine, und das stark abhängig vom Funktionsumfang.
 

Timer

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Was heißt „gerechtfertigt“? Den Preis macht immer noch der Markt bestehend aus Angebot und Nachfrage. Technisch sind Werkstattsauger sehr einfach gebaut, auch Festool Sauger. Das teuerste Bauteil mag dabei die Turbine sein (fast alle Hersteller nutzen dabei die Turbinen von Domel), welche im Einkauf maximal 30€ kosten.

An sind sind alle Elektrowerkzeuge sehr „einfach“, standardisiert und kosteneffizient hergestellt, wodurch sich recht hohen Margen erzielen lassen.
Das passt eigentlich nicht zusammen. Entweder die Geräte sind einfach, günstig herzustellen und standardisiert. Dann herrscht ein hoher Konkurrenzdruck, so dass keine hohen Margen möglich sind. Es gibt ja auch kein Monopol, das die Preise künstlich oben halten könnte, sondern jede Menge Hersteller.
Werkstattsauger sind ja kein Lifestyle Produkt, das auf diese Weise Marge erzielen könnte.

Oder Sauger wirken zwar einfach, die leistungsfähigen Modelle erfordern aber viel Aufwand und Know-How, das nicht jeder hat. Dann wären hohe Margen möglich.
 

Manuel_

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Werkstattsauger sind ja kein Lifestyle Produkt, das auf diese Weise Marge erzielen könnte.
Das würde ich so nicht unterschreiben.

Bei einigen Werkzeugen spielt das glaube ich schon eine Rolle. Da wird selten nur das gekauft, was man wirklich benötigt.
Alleine hier im Forum findet man da schon bei Werkzeug-Empfehlungen genügend Beispiele.
 
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Avogra

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Also ich würde es so zusammen fassen:
Mit günstigen Saugern kann man genauso wie mit teuren Saugern seine Handmaschinen oder auch den Boden absaugen.
Teurere Sauger heben sich tendenziell ab durch:
- höhere Robustheit durch bessere Materialien und Schutzmechanismen (wie zB unabhängige Motorkühlung, Überlasterkennung etc )
- Bessere Schläuche (länger, flexibler, glatter, antistatisch)
- Bessere Langzeit-Unterstützung zB mit Ersatzteilen
- konstantere Saugleistung bis Beutel voll
- garantierte Staubschutzklassen
- Features wie automatische Abrüttelung, Bluetooth Fernbedienung, ...
- geringere Lautstärke
- geringerer Strombedarf
- vermutlich noch weitere

Mit Sicherheit gibt es einige Geräte, die in einzelnen Punkten davon abweichen, zB ein günstiger Sauger mit tollen Features, einer mit regelbarer Leistung, während es vielleicht teure Sauger gibt, die keine regelbare Leistung haben oder einen unflexiblen Schlauch.
Aber tendenziell werden die meisten teuren Sauger in dieser Liste deutlich mehr Sternchen bekommen als die meisten günstigen Sauger.

Ich denke, die Preise für viele teure Sauger sind schon gerechtfertigt. Ob sie tatsächlich für den einzelnen Benutzer einen Mehrwert darstellen ist bestimmt sehr individuell. Mir ist zB Staubklasse M ziemlich schnurz, dafür will ich unbedingt den Festool Schlauch. beim nächsten ist es vielleicht genau umgekehrt. Und der dritte braucht beides nicht und empfindet die ganzen Markensauger daher als völlig überteuert.
 

bernhard_g

ww-pappel
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Ich würde noch auf folgende, weitere Dinge achten:
- ist der Staubfilter vernünftig befestigt (ich hatte vorher einen Sauger von Thomas, der ganz gut war, aber die Staubfilterbefestigung war an kurzer Zeit kaputt- windige Plastikhaken)
- gibt es vernünftige Staubbeutel wie beim Hausstaubsauger und nicht nur windige Papiertüten, die nach kurzem Saugen reißen
- gibt es spezielle Filter für nasse Materialien -(ich durfte letztes Jahr aller Nase lang die Folgen von Starkregen aus dem Keller hohlen und war sehr froh, daß es dafür für meinen Kärcher Spezialfilter gibt)
 

Dale_B_Cooper

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Das passt eigentlich nicht zusammen. Entweder die Geräte sind einfach, günstig herzustellen und standardisiert. Dann herrscht ein hoher Konkurrenzdruck, so dass keine hohen Margen möglich sind.
Du hast vergessen, dass es Entwicklungskosten gibt. Die müssen auch umgelegt werden..
 

pauleck

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Das passt eigentlich nicht zusammen. Entweder die Geräte sind einfach, günstig herzustellen und standardisiert. Dann herrscht ein hoher Konkurrenzdruck, so dass keine hohen Margen möglich sind. Es gibt ja auch kein Monopol, das die Preise künstlich oben halten könnte, sondern jede Menge Hersteller.
Werkstattsauger sind ja kein Lifestyle Produkt, das auf diese Weise Marge erzielen könnte.

Oder Sauger wirken zwar einfach, die leistungsfähigen Modelle erfordern aber viel Aufwand und Know-How, das nicht jeder hat. Dann wären hohe Margen möglich.

Es gibt noch sowas wie Marktsegment / Branche und Wettbewerbsstrategie. Spezialisierte Firmen wie Festool agieren in einem sehr engen Marktsegment und fahren eine Differenzierungstrategie (Qualitätsführerschaft) sowie Nischenstrategie, im Gegensatz zu einer Strategie der Preisführerschaft, in der der Fokus mittels Skaleneffekten auf Masse und Absatz zur Erzielung von Kostenvorteilen gelegt wird. Einen (guten), einfachen Werkstattsauger bekommt man bereits für 100€ (welcher die gleiche Grundfunktion verrichtet wie einer von Festool, mit der identischen Turbine von Domel). Der Absatz mag dabei sehr hoch sein, die Marge dafür gering, da es in diesem Bereich eine bereits hohe Konkurrenz gibt. Differenzierungs- und Nischenstrategien erziehlen dagegen wesentlich höhere Margen (= hohe Profitabilität). Siehe Apple, Mercedes, Dyson etc. Trotz höherer Anfangsinvestitionen (wobei auch nur bei kompletten Neuentwicklungen), sind die im Endeffekt erzielten Margen teilweise um ein vielfaches höher. Und solange der Konsument im Produkt und Angebot einen Vorteil und Mehrwert für sich erkennt, wird er sich vom ausgerufenen (Mehr)Preis weniger abschrecken lassen. Dabei folgt die Preisgestaltung der Wahrnehmung des Kunden. Es ist Psychologie. Wenn Festool wollte, könnten sie ihre Sachen auch für den doppelten Preis ausrufen, wobei die Hemmschwelle des Käufers auch nicht unendlich ist.
 
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